Wunderbar divers, aber nicht großartig neu
I push through the crowd with a new fervor, desperate to escape. I'm almost past the textiles when someone graps my wrist.
What in gods' names?
I whip out my compacted staff, expecting to meet the arm ...
I push through the crowd with a new fervor, desperate to escape. I'm almost past the textiles when someone graps my wrist.
What in gods' names?
I whip out my compacted staff, expecting to meet the arm of a royal guard or a petty thief. But when I turn, it's neither a guard nor a crook who's grabbed me.
It's a cloaked amber-eyed girl.
She pulls me into a hidden opening between two stalls with a grip so tight I can't fight my way free.
"Please", she begs, "you have to get me out of here!"
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INHALT:
Einst war Orïsha ein Land, das von magisch begabten sogenannten Maji und normalen Menschen gleichermaßen bevölkert wurde. Doch dann kam es zu dieser einen Nacht, in der die Kräfte verschwanden und alle Magier von den Schergen des Königs getötet wurden. Darunter war auch Zélies Mutter, die sich seitdem gemeinsam mit ihrem Bruder um ihren trauernden Vater kümmern muss. Zélie selbst ist ein Divîner, gekennzeichnet durch weißes Haar, und würde auch zur Maji werden, gäbe es die Magie noch. Doch der Gedanke daran scheint aussichtslos. Bis sie Amari begegnet, die ein geheimnisvolles Artefakt gestohlen hat. Ein Artefakt, das die Fähigkeiten zurückbringen könnte...
MEINE MEINUNG:
Momentan ist es nicht möglich, an Tomi Adeyemis "Children of Blood and Bone" vorbeizukommen. In Zeiten der Rufe nach Gerechtigkeit und mehr Diversität musste ein Fantasyroman, der so auf die afrikanische Kultur setzt, ja einschlagen wie nichts. Und tatsächlich gelingt es dem Roman sehr gut, einerseits eine phantastische Geschichte zu erzählen, und andererseits einen Bogen zum Rassismus und Hass zu schlagen, wie wir ihn leider viel zu oft in der Realität entdecken. Allerdings ist der Inhalt selbst davon abgesehen nichts großartig besonders - es gibt originelle Details und manch interessante Wendungen, vieles ist einem jedoch schon aus anderen Büchern des Genres bekannt.
Zelié ist eine sehr impulsive Protagonistin, an die man sich gewöhnen muss. Sie spricht oft frei heraus, auch wenn es unangebracht ist, und bringt mit ihren voreiligen Taten schon einmal andere in Gefahr. Gleichzeitig hat sie aber das Herz am rechten Fleck und steht für andere ein. Ihr Bruder Tzain bildet mehr oder weniger den Gegenpol zu ihr und ist der Einzige der Protagonisten, der nicht selbst zu Wort kommt. Er reagiert oft ruhiger und nachdenklicher auf Geschehnisse, lässt sich aber teilweise ebenfalls von seiner Wut treiben. Amari und Inan, die beiden Kinder des Königs, machen von allen Figuren die größte und beste Entwicklung durch. Vor allem Amari bemerkt durch den Tod einer geliebten Person schnell, dass die Herrschaft ihres Vaters nicht richtig sein kann - und entwickelt sich im Laufe der Reise zu einer echten Kämpferin. Inan dagegen wehrt sich lange gegen all das, was er sieht und was ihm falsch erscheint. Auch er bemerkt die Ungerechtigkeit, kann sich aber nicht so recht lösen von seiner Erziehung - und begeht damit so einige Fehler.
Das Prinzip der Divîner, die in ihrer Jugend zu Maji werden und dann eine von zehn Kräften erhalten, ist interessant und meistens neuartig - so können die Tider Wasser wirken, die Burner Feuer entstehen lassen, und Reaper wie Zelié die Geister Verstorbener zu ihren Zwecken nutzen. Magie wird außerdem gewirkt, indem in einer afrikanischen Sprache gesungen wird - hier fließt die Kultur wunderbar mit ein. Allerdings kommt einem auch vieles bekannt vor: Wie in fast jedem High Fantasy-Roman müssen die Protagonisten eine lange und beschwerliche Reise unter Zeitdruck auf sich nehmen, um ein Ritual zu vollziehen, das nur innerhalb des nächsten Monats möglich ist (was mich sehr stark an die Avatar-Serie erinnert hat). Es gibt einen brutalen König - dessen Motiv ich sogar nachvollziehen konnte - und eine Liebesgeschichte zwischen zwei eigentlichen Feinden. Gerade diese ging mir aber leider viel zu schnell, nachdem die Beziehung zwei Drittel der Handlung über aus gegenseitigem Hass bestanden hatte, und führte so zu einigen Längen. Erst auf den letzten knapp 100 Seiten zieht das Ganze wieder an und wartet noch einmal mit einigem an Spektakel und Kampf auf. Zwar endet der Roman zum Glück nicht mit einem übergroßen Cliffhanger, aber da die Reise der Charaktere ganz eindeutig noch nicht vorbei ist, ist der Nachfolger quasi ein Muss.
FAZIT:
"Children of Blood and Bone" ist wunderbar divers, geprägt von afrikanischer Kultur und lauter interessanten Details - insofern kann ich die allgemeine Begeisterung durchaus verstehen. Handlungstechnisch ist einem das Ganze aber sehr bekannt, denn viele Stränge und Ereignisse bringen nichts großartig Neues mit sich. Vor allem die Liebesgeschichte, die sehr plötzlich entsteht und nicht wirklich glaubwürdig ist, hat mich gestört. Die offenen Fragen lassen mich aber trotzdem dran bleiben - und "Children of Virtue and Vengeance" erscheint ja bereits nächstes Jahr im März. Gute 3 Punkte.