Düster, rätselhaft und einfach genial!
Wicker KingMeine Meinung
Die Autorin greift in dieser Geschichte Themen auf, die ihr selbst laut dem Nachwort wohl sehr am Herzen liegen. In Wicker King geht es um Vernachlässigung und das "Nicht-genau-hinsehen" ...
Meine Meinung
Die Autorin greift in dieser Geschichte Themen auf, die ihr selbst laut dem Nachwort wohl sehr am Herzen liegen. In Wicker King geht es um Vernachlässigung und das "Nicht-genau-hinsehen" von Erwachsenen bei den Problemen von Teenagern. Die Protagonisten August und Jack wirken nach außen hin auf ihre Lehrer kriminell, werden von den eigenen Eltern vernachlässigt und ignoriert. Niemand fragt nach dem warum für ihr eigenartiges Verhalten.
Kayla Ancrum besitzt einen ganz besonderen Schreibstil, der unterschwellig die Qual der beiden Jugendlichen in Worte fasst, uns ihre Gedankenwelt nahe bringt und trotzdem abstrakt und wirr ist. Man braucht seine Zeit, um in die Geschichte zu finden und die einzelnen Personen einordnen zu können. Die Kapitel sind kurz, aber auf den Punkt gebracht und strotzen nur so von Metaphern und versteckten Botschaften. Das Lesen ist eher ein Miträtseln, und obwohl man so aktiv über jedes einzelne Wort nachdenkt, ist das Ende überraschend, wunderbar düster und stimmt nachdenklich.
Dieser Roman ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jungs, es ist eine Geschichte mit Tiefgang und Herz. Der Blick auf mentale Krankheiten ist klar und ungeschönt. Ancrum zeigt uns die wahre Realität, stößt uns auf unsere eigenen Fehler und stimmt nachdenklich. Wicker King bleibt im Gedächtnis und sorgt auch noch nach dem Lesen für viele Gedanken in meinem Kopf.
Mein Fazit
Der Schreibstil ist definitiv Geschmackssache, aber eben auch genau mein Stil. Ein Jugendbuch, das wichtige Themen aufgreift und sie toll verarbeitet. Mentale Krankheiten sind ein heftiges Thema, aber ich finde es toll, wie die Autorin dieses aufgreift und verarbeitet. Ungewöhnlich, aber lesenswert!
4,5/5 Sternen