Eine junge Witwe steht vor einem Scherbenhaufen
Die SaphirtochterCeylon, 1935. Louisa Reeve, Tochter eines Edelsteinhändlers, ist auf dem ersten Blick glücklich verheiratet mit dem Geschäftsmann Elliot. Als dieser aber bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt, muss ...
Ceylon, 1935. Louisa Reeve, Tochter eines Edelsteinhändlers, ist auf dem ersten Blick glücklich verheiratet mit dem Geschäftsmann Elliot. Als dieser aber bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt, muss sie erkennen, dass er ein Doppelleben führte und ihre glückliche Ehe gar nicht so glücklich war. Kurz hintereinander folgt eine unerfreuliche Enthüllung nach der anderen für die junge Witwe und trotzdem gelingt es Louisa ihr Leben neu zu organisieren.
Der Leser wird in eine exotische Landschaft entführt und bekommt einige Einblicke in die Situation Ceylons in den 1930er Jahren und auch in die gesellschaftlichen Gepflogenheiten, um nicht zu sagen Zwänge. In einem flüssigen und lockeren Schreibstil wird die Geschichte in der dritten Form von einem auktorialen Erzähler geschildert und liest sich wirklich schnell. Die einzelnen Personen, allen voran Louisa entwickeln sich langsam und kontinuierlich und gewinnen immer mehr Facetten. Gerade in dem Zusammenspiel Louisas mit ihrer Schwiegermutter kommt es auch zu einigen Zusammenstößen und gewissen amüsanten Momenten. Soweit kann ich wirklich keine Kritik anmelden. Aber leider bleiben einige Erzählstränge und angedeuteten Ereignisse aus der Vergangenheit auf der Stecke. Gerade das Doppelleben Elliots wird in meinen Augen nicht zufriedenstellend enthüllt, hier hätten noch mehr Konflikte und somit auch mehr Spannung ausgebaut werden können, dadurch wurde gutes Potential verschwendet.
Ansonsten ist Die Saphirtochter ein historischer Roman mit einem exotischen und wunderschönen Schauplatz, durchaus vielschichtigen Protagonisten, einem Hauch Spannung und einer Prise Romantik – für mich hätte es nur von allem etwas mehr sein dürfen.