Profilbild von Leyla1997

Leyla1997

Lesejury Star
offline

Leyla1997 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leyla1997 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Eine unterhaltsame und gefühlvolle Geschichte mit einem wundervollen Hauptcharakter!

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten
0

Handlung: Die erfolgreiche Schriftstellerin Grace hat ein großes Problem. Sie schafft es nicht, dass ihr aktuelles Buch genauso herzlich wird, wie alle anderen Liebesromane davor. Stattdessen trieft ihre ...

Handlung: Die erfolgreiche Schriftstellerin Grace hat ein großes Problem. Sie schafft es nicht, dass ihr aktuelles Buch genauso herzlich wird, wie alle anderen Liebesromane davor. Stattdessen trieft ihre Geschichte voller Zynismus und unmoralischer Figuren. Immerhin ist ihre Scheidung nun durch und mit der Liebe hat Grace nicht mehr viel am Hut. Sie braucht eine Auszeit und entschließt sich kurzerhand ihre Haushaltshilfe während ihres Urlaubes zu vertreten, mit der Hoffnung aus sich herauszuwachsen.

Handlungsablauf: Die Geschichte hält sich größtenteils an Graces Alltag, was heißt, dass der Leser ihr Leben nacherzählt bekommt. Das schöne an diesem Schreibstil ist, dass dadurch die Gedankenwelt von Grace verständlich übermittelt werden kann. Zwar muss ich zugeben, dass ich nicht immer ihre Handlungen nachvollziehen konnte, aber durch die Beschreibungen ihrer Gefühle doch noch Verständnis aufgebaut habe. Das fand ich an diesem Roman so beeindruckend. Auch wenn ich anderer Meinung war, konnte ich die Taten der Figur, eben durch die kurzen Beschreibungen der Gefühlslagen, vollkommen nachvollziehen.

Schon länger hatte ich keine so sympathische Protagonistin mehr erleben dürfen wie mit Grace. Sie ist lieb, witzig, etwas tollpatschig und an manchen Stellen konnte ich sogar mich selbst erkennen. Ihr Charakter ist einfach unverfälscht und „aus dem Leben gegriffen“, was ich wirklich toll fand. Aber auch die anderen Nebenfiguren hatten allesamt ihre liebenswürdige Seite, bei manchen war diese Eigenschaft offensichtlicher und bei anderen etwas versteckter. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sind mir aber wirklich alle ans Herz gewachsen.

Zum Schluss möchte ich noch kurz anmerken, dass ich den originalen Klappentext sehr zutreffend und gut verfasst finde. Meine Erwartungen konnten erfüllt und (durch den großartigen Humor, der in der Inhaltsangabe nicht deutlich wird) sogar noch übertroffen werden!

Mein Fazit: Eine unterhaltsame und gefühlvolle Geschichte mit einem wundervollen Hauptcharakter!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Eine witzige Geschichte über die Ewigkeit einer Ehe und wie man sie wieder spannend gestaltet.

Muss es denn gleich für immer sein?
0

Handlung: Sylvie und Dan kennen sich nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt und führen eine problemlose Ehe, haben zusammen Zwillinge, ein schönes Haus und kennen sich in und auswendig. Eigentlich ganz ...

Handlung: Sylvie und Dan kennen sich nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt und führen eine problemlose Ehe, haben zusammen Zwillinge, ein schönes Haus und kennen sich in und auswendig. Eigentlich ganz wunderbar oder? Als der Arzt jedoch meint, dass sie kerngesund sind und nach seiner Rechnung noch 68 gemeinsame Jahre vor sich haben, packt die beiden die Panik, denn sich nicht zu langweilen scheint unrealistisch. Beide fragen sich: Wo ist die Spannung im Alltagstrott? Um dem zu entkommen entschließen sie sich gegenseitig zu überraschen. Ob das gut geht?

Der Prolog allein beginnt schon mit einem mysteriösen Rätsel und verrät, wie witzig, aber auch tiefgründig der Schreibstil des Romans ist. Von Anfang an konnte mich diese Geschichte begeistern und zählt nun zu meinen absoluten Lieblingsbüchern!

Trotz hoher Seitenanzahl hatte ich niemals den Eindruck, als würde die Handlung stocken. Viel mehr habe ich jeden Satz genossen und mir gewünscht, das Buch ginge niemals zu Ende. Sicherlich hat auch der Erzählstil viel zu diesem Empfinden beigetragen. Dieser ist nämlich sehr auf den Moment bezogen, und da der Leser die Geschichte durch die Sichtweise von Sylvie miterlebt, kommt es oft zu einem Gedankenüberfluss der Protagonistin. Das führt zu einem guten Stil, der oftmals witzig und rasant erscheint.

Neben der eigentlichen und fröhlichen Handlung hatte diese Lektüre auch einen später dazukommenden "geheimen" Handlungsstrang. Beide fand ich spannend und unterhaltsam. Gepaart mit den sympathischen Charakteren, die ich nicht nur mochte, sondern mich auch super in sie hineinversetzten konnte, war das ein perfekter Roman für mich, den ich jedem ans Herz legen kann.

Abschließendes Fazit: Eine witzige Geschichte über die Ewigkeit einer Ehe und wie man sie wieder spannend gestaltet. Das wird definitiv nicht das letzte Buch dieser Autorin für mich sein!

Veröffentlicht am 05.07.2018

Die perfekte Lektüre für einen entspannten und unterhaltsamen Lesenachmittag!

Der Pudel, der mich liebte
0

Der Inhalt: Der namenlose Protagonist steht mit seinen 40 Jahren arbeitslos und als schwarzes Schaf der Familie mitten in Leben. Als sein Nachbar verstirbt, wird ihm sein Pudel und die Urne mit seiner ...

Der Inhalt: Der namenlose Protagonist steht mit seinen 40 Jahren arbeitslos und als schwarzes Schaf der Familie mitten in Leben. Als sein Nachbar verstirbt, wird ihm sein Pudel und die Urne mit seiner Asche „vererbt“, welche er in Nordfrankreich ins Meer leeren soll. Damit beginnt ein, von ihm anfangs ungewollter, neuer Abschnitt seines Lebens und er muss zwangsweise aus sich herauswachsen.

Eine irrsinnig witzig und komisch klingende Geschichte, die ich unbedingt lesen wollte!

Unser Protagonist ist weder besonders glücklich noch wesentlich unglücklich mit sich selbst. Man würde ihn als simpel und anspruchslos bezeichnen. Seine großartige Entwicklung war für mich mit Abstand das Spannendste an dem Roman. Zwar hatte ich nicht den Eindruck, als hätte sich sein Leben um 180 Grad gedreht, vielmehr als habe er die ersten 10 Grad davon geschafft, aber der Rest ist der Kreativität des Lesers überlassen.

Die etwas anderen Handlungsstränge konnten mich köstlich amüsieren und so war es kein Wunder, dass die Hauptperson versucht, die Urne mit der Asche seines Nachbarn als Geburtstagsgeschenk weiter zu schenken oder sie seinem Hund zu fressen zu geben. Dieser besondere Humor trifft zwar nicht immer genau meinen Geschmack, aber dennoch konnte er mich schnell von sich überzeugen. Aber ich muss fairerweise anmerken, dass man den tiefschwarzen, nicht immer moralisch richtigen, Humor verstehen und nicht zu Ernst nehmen können muss.

Der manchmal zunehmend, vermehrt in den ersten Kapiteln rasante Schreibstil, bewirkt, dass die Geschehnisse an manchen Stellen überstützt wirken. Gepaart mit den Halbsätzen, die manchmal vorkommen, verstärkt das allerdings auch die Wirkung der Witze, was keinesfalls etwas Negatives ist.

Mein Fazit: Dieses dünne Büchlein von kaum 200 Seiten ist mit seiner vor schwarzem Humor triefenden Geschichte die perfekte Lektüre für einen entspannten und unterhaltsamen Lesenachmittag.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Absolut lesenswert!

Ein Ire in Paris
0

Die Handlung: Im Mittelpunkt des Romanes steht das Leben eins Schriftsteller, welcher an einer schlimmen Schreibblockade leidet. Nicht nur um seiner neurotischen Mutter, die ihn in den Wahnsinn treibt, ...

Die Handlung: Im Mittelpunkt des Romanes steht das Leben eins Schriftsteller, welcher an einer schlimmen Schreibblockade leidet. Nicht nur um seiner neurotischen Mutter, die ihn in den Wahnsinn treibt, zu entkommen, flüchtet er aus seiner sicheren irischen Heimat nach Paris zu seiner Geliebten. Die Geschichte begibt sich hauptsächlich in der Zeit des zweiten Weltkrieges und handelt komplett um das Leben von Samuel Beckett.

Den Romanhelden würde ich als lustlos, unmotiviert fast schon als griesgrämig bezeichnen. Dabei kennt er nur lediglich den Sinn seines Lebens nicht. Im Grunde möchte er nur sein Leben vor sich hin leben und wenn er sterben sollte, dann wäre es ihm auch recht.

Anhand anderer Charaktere, die erwähnt werden, wird noch deutlicher gemacht, wie die Menschen zu den Anfängen des zweiten Weltkrieges handeln, denken und fühlen. Interessant war vor allem der Werdegang unserer Hauptperson und seiner Geliebten.

Ab und an werden gut einige Monate übersprungen und dann liest man an einem ganz anderen Handlungsstrang weiter. Das fand ich persönlich besonders spannend, es war so, als würde ich eine neue Kurzgeschichte beginnen, mit denselben Personen, aber einem anderen Thema.

Mir gefiel vor allem die nachdenkliche schöne Sprache aus dem Buch. Ein passendes Zitat als Beispiel: „…er kehrt zu seinen Notizbüchern zurück, seinem Schreibtisch, seiner sinnlosen Arbeit, die sich immer nur im Kreis dreht.“ -Seite 41. Dieser Satz gibt auch die Haupteigenschaft des Protagonisten perfekt wieder, der charakteristisch gesehen für mich immerzu unergründlich war und somit ein großes Mysterium für mich darstellte. Neben der spannenden Geschichte und das gefühlsmäßige um die Menschen bangen, war das einer der Gründe, warum mir dieser Roman so am Herzen liegt.

Mein Fazit: Absolut lesenswert und somit einer meiner Lese-Highlights.

Anmerkung: Diese Romanbiografie handelt über Samuel Beckett, Literatur-Nobelpreisträger und einer der bekanntesten irischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein unterhaltsame, bewegende Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

Robin – High in the Sky
0

Die Handlung: Anwältin Robin und Entwicklungshelfer Sky flüchten aus ihrer Vergangenheit nach San Francisco. Beide besitzen einen Charakter der unterschiedlicher nicht sein könnte und durch eine liebenswürdige ...

Die Handlung: Anwältin Robin und Entwicklungshelfer Sky flüchten aus ihrer Vergangenheit nach San Francisco. Beide besitzen einen Charakter der unterschiedlicher nicht sein könnte und durch eine liebenswürdige ältere Dame landen sie gemeinsam in einer Art Wohngemeinschaft. Anfangs noch Widerwillen, schließen sie schon bald Freundschaft.

Charaktere: Als Leser mochte ich es sehr, wie sich beide verstehen und unterstützen. Die freundschaftliche Beziehung, die Robin und Sky haben, ist eine ganz besondere. Außerdem besitzen beide einen unglaublich starken Charakter, um den ich sie beneide und ich wüsste nicht, ob ich an deren Stelle so positiv hätte bleiben können. Nach dem Lesen fiel mir die Trennung von den Romanfiguren schwer, sie sind mir ans Herz gewachsen und allein Robins Charakterentwicklung ist es wert, dass dieser Roman gelesen wird.

Die Grundeigenschaften der Handlung zusammengefasst: Humorvoll und gefühlvoll, ein gut Miteinander funktionierender Mix. Die Geschehnisse folgen keiner besonderen Abfolge, es wird schlicht vom ereignisvollen Alltag der Protagonisten erzählt, was den Roman lebensnah wirken lässt. Auch an Emotionen hat es mir während des Lesens nicht gefehlt, sodass ich rundum glücklich und zufrieden war.

Der Schreibstil von Charlotte Taylor ist sehr angenehm und sie hat geschafft, von der ersten Seite an eine Grundspannung aufzubauen, die mich nur so durch die Kapitel fliegen gelassen hat. Auch schafft sie es perfekt die Gefühlswelt der handelnden Charaktere zu beschreiben, und den Leser miterleben zu lassen. Kurzum: Sie hat es geschafft, mich komplett in ihren Bann zu ziehen. Zusätzlich haben mir die kurzen Kapitel mit den wundervollen Überschriften wahre Freude bereitet. Man hat richtig gemerkt, dass sich die Autorin große Mühe geben hat, passende und spannende Titel zu verfassen.

Mein Fazit: Ein unterhaltsame, bewegende Geschichte mit liebenswerten Charakteren!