Passend zur Fußball-WM habe ich mich auf Mara Pfeiffers Krimi besonders gefreut. Ich bin kein besonders vernarrter Fußballfan. Die bescheidene Begeisterung habe ich sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen, als Kind madrilenischer Eltern. Es ist ein wenig wie mit der Religion, selbst wenn man im Erwachsenenalter aus der Kirche austritt, der Volksglauben begleitet einen dennoch ein Leben lang.
Dass mich mit "Im Schatten der Arena" allerdings ein Thema erwartet, welches mich zutiefst bewegt, davon bin ich nun nicht wirklich ausgegangen. Näher drauf eingehen kann ich leider nicht, ich würde den Leser dadurch "spoilern" und ihm das Lesevergnügen vermiesen. Nichts liegt mir ferner als das! Dennoch kann ich festhalten, dass Pfeiffer ein durchaus aktuelles und hochemitionales Thema aufgreift, für das die Fußballwelt leider immer noch keine richtige Antwort gefunden hat. Andere Prioritäten haben Vorrang, insbesondere finanzielle Ansprüche. Da mag dem einen oder anderen Fan schonmal die Lust am Sport verloren gehen.
Verraten darf ich aber, dass die Hauptprotagonistin Jo durch ihre natürliche und authentische Art, eine absolute Sympathieträgerin ist. Von ihrem bezaubernden Sohn Luca ganz zu schweigen, denn den kann man nicht anders als mögen!
Mara Pfeiffers Schreibstil ist erfrischend, wie einen Dusche nach einer fordernden Sporteinheit. Aus ihr spricht Leidenschaft, keine Frage, das Herz schlägt für die 05er! Man muss kein Mainzer sein, um sich von der Begeisterung für den Verein und die Stadt anstecken zu lassen. Auch als Nicht-Mainzer habe ich mich in den Örtlichkeiten sehr gut zurecht gefunden. Dass Pfeiffer Spannung schafft und dabei gänzlich auf den "Brutalo-Faktor" verzichten kann, zähle ich als weiteren Pluspunkt. Ganz klar, "Im Schatten der Arena" ist nicht mein letztes Buch der Autorin!