Märchenhaft
Wills Familie ist zerrüttet und nur seine beiden besten Freunde sind ihm nahe. Sein Vater hat ihm immer Märchen erzählt, jedoch nicht die klassischen Grimmschen Märchen sondern düstere Geschichten voller ...
Wills Familie ist zerrüttet und nur seine beiden besten Freunde sind ihm nahe. Sein Vater hat ihm immer Märchen erzählt, jedoch nicht die klassischen Grimmschen Märchen sondern düstere Geschichten voller Gefahren. Will ahnt nicht, dass in jeder Geschichte ein Körnchen Wahrheit steckt…
In einer düsteren Hungersnot wird die Apfelprinzessin geboren. Eigentlich ist ihre Geschichte recht glücklich, doch ihre eigene Tochter ist es, die Jahrhunderte später alle ins Verderben stürzen will…
Die Apfelprinzessin ist das erste Buch einer monatlich erscheinenden Serie. Der Anfang ist schon sehr vielversprechend:
Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben. Dies ist kein Märchen, sondern eine wahre Geschichte.
Es heißt, die Bösen werden bestraft und die Guten leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und gewiss nicht glücklich. Rot ist die Farbe, die über das Schicksal bestimmen wird. (Zitat Die Apfelprinzessin, Prolog)
Es gibt zwei Handlungsstränge, die erzählt werden und sehr unterschiedlich sind. Will ist ein junger Mann, der zusammen mit seinen beiden Freunden, Bruder und Schwester, in einer WG lebt. Seine Mutter ist tot und sein Vater in einer psychiatrischen Einrichtung und das schon viele Jahre. Will fühlt sich von ihm im Stich gelassen und kann seine fantastischen Geschichten über falsch erzählte Märchen nicht mehr hören.
Der zweite Handlungsstrang ist sehr märchenhaft. Die Geburt der Apfelprinzessin beendet eine schlimme Hungersnot und das Mädchen wächst zu einer wunderschönen Frau heran. Doch auf ihr lastet ein Fluch: Sie darf sich nicht im Spiegel ansehen sonst geschieht Schreckliches. Hier begleitet man die Apfelprinzessin sowohl in jungen Jahren, es gibt aber auch Kapitel, wo sie schon eine erwachsene Frau ist und sich gegen ihre eigene grausame Tochter behaupten muss.
Im Prinzip prallen hier zwei Welten aufeinander: die reale Gegenwart versus einer Märchenwelt, wobei die Autorin sich nicht scheut, bekannte Märchen komplett neu zu erzählen. Da dies die erste Folge einer monatlich erscheinenden Serie ist, ist dieses erste Band recht kurz und auch das Ende absolut offen.
Ein vielversprechender märchenhaft düsterer Auftakt, der definitiv Lust auf mehr macht!