Cover-Bild Der Zopf
(21)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783104906324
Laetitia Colombani

Der Zopf

Roman
Claudia Marquardt (Übersetzer)

Der SPIEGEL-Bestseller - Drei Frauen, drei Leben, drei Kontinente – dieselbe Sehnsucht nach Freiheit 
Ergreife Dein Glück - überall auf der Welt kannst Du es finden!
Die Lebenswege von Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt. In Sizilien entdeckt Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer schweren Erkrankung.
Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf.
In ihrem Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« (2022) erzählt Laetitia Colombani die bewegende Geschichte des Mädchens Lalita und einer Schule am Indischen Ozean – einem hoffnungsvollen Ort, der alles verändert. 

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2018

Drei Schicksale in einer Welt

0

Drei Frauen erzählen ihre Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem verknüpft sind. Von der mittellosen Inderin, die hoffnungsvoll ihre Haare opfert über die temperamentvolle Italienerin, ...

Drei Frauen erzählen ihre Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem verknüpft sind. Von der mittellosen Inderin, die hoffnungsvoll ihre Haare opfert über die temperamentvolle Italienerin, die mit den indischen Haaren das Unternehmen ihres Vaters retten will bis zur karrierefixierten Kanadierin, die damit ihre Krebserkrankung verdecken will.

Dabei schlüpfen sie in alle Rollen, die es für eine Frau geben kann, die Mutter, die Tochter, die Ehefrau, die Kämpferin, die Gläubige, die Unterwürfige, die Aufständige, die Mutige, die Karrierefrau, die die Ausbrechen will.

Der Schreibstil ist dabei schlicht aber prägnant. Durch die kurzen Kapitel in denen die drei Frauen abwechselnd erzählen fliegen die Seiten.

Die Geschichte ist eindrucksvoll und zeigt wie in der heutigen Zeit so viele Schicksale mit einander verwebt sind. Ich hätte mir aber trotzdem noch mehr Tiefe gewünscht, denn alle drei Schicksale enden lose, obwohl ihr Ausgang noch komplett ungewiss ist.

Trotz alledem ein besonderes und mitreisendes Buch über verflochtene Schicksale drei sehr unterschiedlicher Frauen.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Drei Schicksale miteinander verflochten

0

In „Der Zopf“ geht es um drei Frauen, die auf verschiedenen Kontinenten nicht unterschiedlicher Leben könnten. Smita lebt in Indien mit ihrem Mann und ihrer Tochter in ärmsten Verhältnissen und sie wünscht ...

In „Der Zopf“ geht es um drei Frauen, die auf verschiedenen Kontinenten nicht unterschiedlicher Leben könnten. Smita lebt in Indien mit ihrem Mann und ihrer Tochter in ärmsten Verhältnissen und sie wünscht sich nichts mehr, als ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Giulia in Sizilien muss zu früh in die Fußstapfen ihres Vaters treten und muss mit allen Mitteln versuchen das Unternehmen zu retten. Und die erfolgreiche Anwältin Sarah in Kanada muss mit einer schweren Krankheit zurechtkommen.


Dieses Buch hat mir recht gut gefallen, besser als erwartet. Dennoch gab es auch einige Stellen, die mich eher kalt gelassen haben. Kurz zu den Charakteren: Smita ist eine Dalit, eine Unberührbare, und wünscht sich so sehr, dass ihre kleine Tochter Lalita zur Schule gehen kann. Denn sie soll nicht in ihre Fußstapfen treten wie es eigentlich vorherbestimmt ist. Dabei bleibt Smita stark und auch teilweise starrsinnig, denn sie kämpft mit allen Mitteln. Sarah ist sehr ehrgeizig, sie verbiegt sich für ihren Beruf und hat kaum Zeit für ihre Familie. Diese beiden Frauen haben mich berührt und bei Smita habe ich mitgelitten. Dann ist da noch Giulia, die Tochter eines Unternehmers der letzten Perückenfabrik in Sizilien. Sie ist traditionsbewusst, doch in Giulia konnte ich mich nicht hinein versetzen.
Der Stil ist ungewohnt und in der 3. Person. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und ich habe mich sofort verbunden gefühlt. Die drei Handlungsstränge laufen parallel, jedoch gut unterteilt und übersichtlich. Gegen Ende läuft alles zusammen und die Geschichten der Frauen berühren sich, jedoch nicht übermäßig, was mir gut gefallen hat.
Die Szenen in Indien waren teilweise richtig grausam und da macht man sich schnell mal seine Gedanken wie so ein Kastensystem in unserer heutigen Welt noch existieren kann.


Ein gutes Buch mit drei Schicksalen. Zwei haben mich in ihren Bann gezogen. Kann das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Drei Frauen, drei Kontinente, drei Schicksale!

0

Umfasst drei ganz unterschiedliche Geschichten, die doch miteinander verflochten sind:
DER ZOPF - Laetitia Colombani
——————————————
Drei Frauen - Smita, eine Unberührbare und liebende Mutter aus Indien, ...

Umfasst drei ganz unterschiedliche Geschichten, die doch miteinander verflochten sind:
DER ZOPF - Laetitia Colombani
——————————————
Drei Frauen - Smita, eine Unberührbare und liebende Mutter aus Indien, Giulia, die Tochter eines Perückenherstellers aus Italien und Sarah, eine erfolgreiche, alleinerziehende Anwältin aus Kanada - alle in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und doch verbindet sie der gemeinsame Kampf gegen die Ungerechtigkeiten des Lebens.
Auf die ein oder andere Weise geht es bei jedem ihrer Schicksale um Haare, ihre eigenen oder fremde, die ihnen letztlich helfen.
Laetitia Colombani erzählt ihre Geschichten auf mitreißende Art und Weise und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe das Buch in kürzester Zeit gelesen und fand vor Allem die Geschichte von Smita unfassbar. Gerne hätte ich von ihrem Lebensweg noch mehr erfahren. Und genau hier ist auch mein Manko am Roman: Für mich hätten alle drei Geschichten gerne noch umfassender sein und etwas mehr in die Tiefe gehen können. Irgendwie wurde ich trotz der eindringlichen Thematik von Armut, Krankheit und Verlust doch verhältnismäßig unberührt zurück gelassen.
Trotzdem aber auf jeden Fall ein lesenswertes Buch!

Veröffentlicht am 03.05.2024

Die Dynamik der Geschichte war für mich nicht passend

0

Ich habe das Buch gelesen, da nun der Film dazu raus kommt. Das Thema an sich finde ich total spannend und fand die Idee drei Geschichten von drei Frauen verteilt über den Globus sehr spannend. Leider ...

Ich habe das Buch gelesen, da nun der Film dazu raus kommt. Das Thema an sich finde ich total spannend und fand die Idee drei Geschichten von drei Frauen verteilt über den Globus sehr spannend. Leider hat mich die Umsetzung dann nicht ganz so mitgenommen. Hier hat es mir einfach an Dynamik zwischen den Frauen gefehlt. Ich hätte mir eine stärkere Verknüpfung der Geschichten gewünscht. Dabei meine ich vor allem, dass mir die Geschichte rund um den „Zopf“ dann doch zu abgebrochen und schnell vonstatten ging, als ich es mir erhofft hatte.
An sich sind die drei Geschichten der Frauen schon sehr schön geschrieben und haben auch tolle Entwicklungen gemacht. Ein solides Buch, gut zu lesen, aber für meinen Geschmack zu viel Potenzial verschenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2022

Zu vorhersehbar, zu oberflächlich und zu knapp...

0

Handlung: "Der Zopf" war vor ein paar Jahren in aller Munde und erhielt auch einige Auszeichnungen, sodass er sich lange Zeit ganz oben auf meiner Wunschliste gehalten hatte. Nachdem ich den Roman nun ...

Handlung: "Der Zopf" war vor ein paar Jahren in aller Munde und erhielt auch einige Auszeichnungen, sodass er sich lange Zeit ganz oben auf meiner Wunschliste gehalten hatte. Nachdem ich den Roman nun gelesen habe, bin ich aber ein wenig ernüchtert. Ich finde die Erzählung keineswegs schlecht - sie konnte mich nur einfach nicht erreichen. Die Idee mit den drei über die gesamte Welt verteilte Erzählsträngen, die immer in derselben Reihenfolge durchgegangen werden, auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben und zusammengebracht werden wollen, hat mich beim Lesen des Klapptextes sofort angesprochen. Leider ist hier schon von Beginn an aber schon vorhersehbar, wie die Autorin plant, die Handlungsstränge zusammenzuführen ( Schon während der ersten Kapitel wurde erwähnt, dass die eine Figur ihre Haare wachsen lässt, die nächste Perücken macht und die dritte Krebs hat - um zu kombinieren wohin das führen wir muss man wahrlich kein Genie sein ). Am meisten an der Umsetzung der Idee enttäuscht hat mich aber nicht die Vorhersehbarkeit, sondern dass die Autorin während der Verbindung ihrer drei Handlungsstränge komplett vergisst, die globale Ungerechtigkeit anzuprangern, die dahintersteckt ( Ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass Laetitia Colombani problematisiert, dass die religiöse Geste einer mittellosen Frau aus einem Entwicklungsland einer Europäerin den Betrieb rettet, nur um dann als Endprodukt einer kanadischen Frau aus der Oberschicht als inspirierendes Accessoire zu dienen. Das geschieht aber leider nie. ). "Der Zopf" hätte Ausgangspunkt und Denkanstoß für Überlegungen sein können, mit welchen über die gesamte Welt verteilten Menschen unser Schicksal unwissentlich verbunden ist. Durch die hier dargestellte Romantisierung von globalisiertem Ungleichgewicht, bekommt dieser Gedanke aber einen etwas bitteren Beigeschmack, der - so denke ich zumindest - nicht beabsichtigt war.

Schreibstil: Überrascht war ich auch, dass mich hier statt eines schwergängigen, literarischen Werks eine einfacher, schlichter Schreibstil mit vielen lebensnahen Redewendungen erwartete, der mir auf Anhieb gut gefallen hat. Obwohl der Roman viele ernste Themen anschneidet, auch unliebsame Informationen über die Lebenswelt der Figuren einfließen lässt und von persönlichen Lebenskrisen erzählt, liest sich "Der Zopf" doch eher wie eine leichte Feierabendlektüre. In Kombination mit der auffallend großen Schrift, konnte ich die 288 Seiten demnach schnell hinter mich bringen. Positiv anzumerken ist auch, dass die Autorin an einigen Stellen Beobachtungen auf der Metaebene in Gedichtform einflicht und ihrer Geschichte so einen Rahmen verschafft. Zwar ist dieser genau wie die Zusammenführung der Handlungsstränge recht offensichtlich, strukturiert den Roman aber auf angenehme Weise. Schade ist aber, dass sich gerade bei den Zeitformen der Erzählung einige Übersetzungsfehler eingeschlichen haben...

Figuren: Eine Konsequenz des mit 288 Seiten recht kurzen Romans ist, dass wir leider nur sehr oberflächlich in die drei Schicksale einsteigen können und wir alle Figuren nur für einen kurzen Ausschnitt von deren Leben begleiten können. Es fehlen Dialoge, Reflexionen, wirkliche Vertiefungen und auch viele der spannenden Entwicklungen passieren zwischen den Zeit- und Perspektivwechsel und gingen dadurch für mich als Leserin verloren. So wirklich nahbar und nachvollziehbar wirkte deshalb keine der drei Hauptfiguren auf mich. Im Gegenteil: Einiges erschien mir hier sogar ein wenig unglaubwürdig und das zieht sich durch alle Handlungsstränge. Zum Beispiel hat die bettelarme Dalit Smita plötzlich ein Fahrrad, kennt sich mit großen politischen Vorgängen aus und beginnt von heute auf Morgen, aus ihrer Erlebniswelt auszubrechen. Statt ihrem Mikrokosmos entsprechen zu denken und zu handeln, wird ihr die Denkweise unserer Gesellschaft übergestülpt. Auch Giulia konnte mich nicht immer überzeugen, ist sie doch am einen Tag eine überforderte, naive Arbeiterin, die die Schule abgebrochen hat, während sie am anderen banktaugliche Analysen für ein neues weltweites Geschäftsmodell aufstellt und sich gegen ihre Mutter und Schwestern durchsetzt. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel? Diese Frage kann man auch auf Sarah beziehen, deren Welt aus den typischen Anwalts-Leistungsgesellschafts-Klischees aufgebaut ist, in der kein Platz für Schwäche oder Krankheit ist. Auch bei ihr ist der Zeitpunkt, an dem sie sich von ihrer Arbeit distanziert und neue Prioritäten steckt, sehr verschwommen und wenig nachvollziehbar gewählt. Klar, der Weg der drei Figuren erzählt von Stärke, Weiblichkeit, Mutterschaft, Sinnlichkeit, und zeigt auf unterschiedliche Art und Weise, dass es Frauen immer noch schwer haben auf dieser Welt. Dies geschieht aber leider auf eine mitleidheischende Art und ohne eine echte Verbindung zu den LeserInnen aufzubauen.



Die Zitate


Smita: "Niemand wird die wie einem Hund Essensreste hinwerfen. Du wirst nie wieder den Blick senken müssen. All das würde Smita ihrer Tochter so gern sagen. Aber ihr fehlen die Worte, um ihren Hoffnungen und ein wenig verrückten Träumen Ausdruck zu verleihen, um das Gefühl zu beschreiben, das sie hat, wenn dieser Schmetterling in ihrem Baum mit den Flügeln schlägt."


Giulia: "Sie kommt sich vor wie ein Seiltänzer, der bei jedem Windstoß ins Taumeln gerät. Manchmal, sagt sie sich, rückt das Leben die finstersten und die lichtesten Momente nah zusammen. Es nimmt und gibt gleichzeitig."


Sarah: "Sie lügen, allesamt. Sie sagen ihr Sei stark, sei sagen ihr Du wirst es schaffen, sie sagen ihr Wir sind bei dir, aber ihr Handeln spricht eine andere Sprache. Sie haben sie fallenlassen. Wie einen kaputten Gegenstand ausgemustert."



Das Urteil


"Der Zopf" hatte viele gute Ansätze, ein sehr interessantes Gesamtkonzept und Potential, eine kraftvolle Geschichte davon zu erzählen, was es heißt, eine Frau zu sein. Leider hat Laetitia Colombani ihren Roman aber zu vorhersehbar, zu oberflächlich und zu knapp ausgestaltet, sodass sie mich nur schwer erreichen und überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere