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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein etwas anderer Krimi, zum Glück

Eiskalter Hund
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Fellinger ist ein kerniger Typ, ein bayrisches Urgestein, grantelig und geradeaus. Naja, bei dem Charme ist er natürlich unverheiratet, ganz zum Leidwesen seiner Mutter. Aber noch schlimmer ist es für ...

Fellinger ist ein kerniger Typ, ein bayrisches Urgestein, grantelig und geradeaus. Naja, bei dem Charme ist er natürlich unverheiratet, ganz zum Leidwesen seiner Mutter. Aber noch schlimmer ist es für seinen Vater natürlich, daß er nicht den elterlichen Hof übernehmen will, sondern Polizist werden wollte. Nur den Gesundheitscheck hat er nicht bestanden, sein Knie. Jetzt ist er Lebensmittelkontrolleur und eigentlich passt ihm das ja schon ganz gut. Eines Tages bekommt er einen anonymen Anruf, daß er mal die schwarze Sauce im China-Restaurant überprüfen solle. Vor Ort fangen natürlich alle an zu zittern, sobald der Fellinger auftaucht. Die schwarze Sauce ist ekelig, aber ungefährlich, doch was drücken sich der Koch und die Spülhilfe so verdächtig vor der Kühlkammer herum? Zu seinem Erstaunen findet er dort einen toten, abgehangenen Hund, den Liebling seines Frauchens. Warum hat sie dessen Verschwinden eigentlich nicht gemeldet? Auch die betuchte Witwe ist wie vom Erdboden verschluckt. Fellinger macht Meldung bei seinem Schafkopfkumpan Lechner bei der örtlichen Polizei, aber der nimmt ihn nicht ernst und macht lieber Feierabend. Doch wenn der Fellinger einmal Witterung aufgenommen hat, dann verbeißt er sich, bis er weiß warum der Hund tot und das Frauchen verschwunden ist! Eigentlich will er ja auch nicht wirklich ermitteln, aber er kann halt nicht anders, weil dem Lechner immer wieder ein Grund einfällt, warum er als Polizeibeamter nicht ermitteln muß. Seine Ausreden sind dabei durchaus kreativ und man freut sich beim Hören schon auf seine nächste.
Ich mag ja Krimis mit Humor, aber bitte schwarzen Humor, gerne urige Typen und keinen Klamauk. Schon das Wortspiel im Titel ließ mich da hoffen, denn „Der kalte Hund“ war in den 80ern eine sehr beliebte und sehr heftig-deftige Süßspeise. Zum Glück, hat nicht nur der Titel meinen Geschmack getroffen. Der Fellinger ist ja nicht so der Traummann, auf Track 1 hat es bei uns noch nicht so gefunkt, aber je mehr ich mich in seinem Revier umschaute und die Marotten der dort ansässigen ansah, desto besser gefiel mir seine trockene und beharrliche Art. Und wenn‘s drauf ankommt, z.B. bei seinem Stammlokal, dann ist der Fellinger eigentlich ein echter Rheinländer, kann auch mal Fünfe gerade sein lassen und drückt ein Auge zu. Klar, sonst müßte er ja selbst kochen! Geht es wirklich nur um einen toten Hund? Nee, hier geht es auch darum recht zu haben, „und es ist doch ein Kriminalfall!“. Außerdem geht es um unsere tschechischen Nachbarn, das liebe Geld und seine Pappenheimer, die man eben so kennt.
Was mir aber außer den wirklich sehr urigen Gestalten sehr gut gefiel, war daß ich überrascht wurde. Ich fand diesen Fall nicht offensichtlich oder vorhersehbar. Die Spannung war zwar bisweilen etwas zurückhaltend, der Genuß der Bayern aber weniger. Ich habe mit viel Vergnügen den verbalen Schlagabtausch zwischen Fellinger und Kommissar….
Michael Schwarzmaier liest unverkennbar bayrisch, aber durchaus so, daß ich als Rheinländerin, die auch nach jahrelanger Übung bei den Rosenheim Cops nicht alles versteht, bei „Eiskalter Hund“ alles auf Anhieb verstanden habe. Hut ab! Der Sprecher war mir bislang völlig unbekannt, aber er passt optimal zum Fellinger, etwas trocken, etwas eigen und etwas gnarzig. Passt schoa. Dabei schafft er es aber dennoch, daß die Geschichte nicht behäbig, sondern äußert lebendig und auch amüsant daher kommt. Einige Stellen haben durchaus Slapstick-Charakter, aber ohne albern zu sein, sondern lustig. Diese Gradwanderung hat Michael Schwarzmeier wirklich mit Bravour gemeistert. Seine Stimme ist jetzt weder unangenehme, noch zum Verlieben (vielleicht bei anderen Hörbüchern schon, aber eben nicht als Fellinger, der ja auch kein Traummann auf den ersten Blick ist), sondern einfach Fellinger, ein echtes Original halt.
Gelungene Ferien-Krimi-Unterhaltung, die ich besonders in seiner Vertonung wirklich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Oskar wächst über sich selbst hinaus!

Der kleine Drache Kokosnuss und der Zauberschüler
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Bei einem Flug über die Dracheninsel entdeckt der kleine Drache Kokosnuss ein kleines rosa Hausschwein in den Sümpfen. Aber das gibt es doch nicht, es gibt doch keine Hausschweine auf der Dracheninsel! ...

Bei einem Flug über die Dracheninsel entdeckt der kleine Drache Kokosnuss ein kleines rosa Hausschwein in den Sümpfen. Aber das gibt es doch nicht, es gibt doch keine Hausschweine auf der Dracheninsel! Dem muss Kokosnuss gemeinsam mit seinen Freunden dem Stachelschweinmädchen Matilda und dem kleinen Fressdrachenjungen Oskar nachgehen. Sie suchen lange Zeit vergeblich, so lange, daß es dunkel wird und Nebelschwaden aufziehen. Ganz schön unheimlich so im Sumpf und auch ganz schön gefährlich, daß merken die Freunde leider erst, als sie schon ganz schön in der Patsche sitzen. Zum Glück treffen sie in diesem Moment nicht auf den gefährlichen Spitzmauldrachen, sondern auf einen freundlichen Zauberschüler, der sie aus dem Sumpfloch herauszaubert. Können sie ihm im Gegenzug auch bei seiner Mission helfen, die ihn in die sieben Sümpfe geführt hat?

Dies ist mal wieder ein richtig spannendes und witziges Abenteuer vom kleinen Drachen Kokosnuss und seinen Freunden und es ist sogar ein klitzekleines bißchen gruselig! Dennoch ist bei uns der kleine Drache Kokosnuss noch immer sehr beliebt, weil er einfach für groß und klein geeignet ist. Wenn also die jüngeren Nachbarskinder vorbei kommen, ist Kokosnuss immer ein prima gemeinsamer Nenner und ist somit bei Jungs und Mädels der Renner!

Auch in diesem Abenteuer treffen die Freunde auf unbekannte Gefahren, die sie gemeinsam mit viel Ideenreichtum und echtem Zusammenhalt meistern. Hierbei entdecken sie sogar ungeahnte Fähigkeiten beim kleinen Vegetarier-Fressdrachen Oskar. Denn diesmal geht es um Magie und das ist ja nicht gerade ein klassisches Kokosnuss-Thema. Die Magie ist wirklich witzig und kindgerecht aufbereitet, so daß es wirklich sowohl für Jungs als auch Mädchen passend ist und über Matilda mit Tomatenohren, kann sicher jeder lachen! Um sie sich besser vorstellen zu können, ist sie direkt vorne auf dem Cover mit Zauberschüler Friedrich und Kokosnuss abgebildet. Weitere Illustrationen zu diesem Abenteuer finden sich auf dem Tonträger und im Innenteil der Hülle wieder.

Natürlich endet die Geschichte dank des Einfallsreichtums der drei Freunde für alle Beteiligten ganz wunderbar, sogar für den Bösewicht, denn auch der ist diesmal nicht vergessen worden. Trotz Spannung und einiger Gruselmomente, ist dieses Hörbuch auch zum Einschlafen geeignet.

Sollte es einem Kind nun dennoch zu gruselig in den sieben Sümpfen zu gehen, ist die CD mit süßen Kokosnuss Leuchtstickern (einer von Kokosnuss und einer von Zauberschüler Friedrich, sollten sich zwei Geschwister zanken, es ist für beide einer dabei) versehen, die den Kindern die Angst beim Einschlafen nimmt. Die sehen echt süß aus und leuchten toll, wenn man sie vorher ausreichend auflädt.

Philipp Schepmann ist und bleibt für uns die Stimme des kleinen Drachen Kokosnuss und wir (in diesem Fall wir vier, plus unsere 3 Nachbarskinder mit Mutter) sind uns alle einig, daß er noch lange die inszenierten Lesungen des kleinen Drachen Kokosnuss weitermachen kann und will. Unglaublich lebendig und mit sehr angenehm warmer Stimme liest er dieses Abenteuer, das von Geräuschen unterlegt ist. Gerade die warme Klangfarbe der Stimme, die ihm auch erhalten bleibt, wenn er zwischen den einzelnen Charakteren hin und her switcht, macht diese Lesung ausgesprochen geeignet für Kinder ab 5 Jahren und sehr ohrenfreundlich auch für mithörende ältere Geschwister oder Eltern. Philipp Schepmann liest nicht nur Kokosnuss, er ist es einfach selbst!

Auch nach all den Folgen, lässt weder Ingo Siegners Einfallsreichtum, noch Philipp Schepmanns Spielfreude nach. Einfach toll!

Veröffentlicht am 22.06.2018

Was für ein Meisterdetektiv!

Flätscher (3)
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Über der Stadt tobt ein Unwetter und Flätscher knurrt der Magen, er ruft eindeutig nach Meisterkoch Bodes leckeren Semmelknödeln. Mit vor Hunger ganz schwachen Beinen, kann er ja nicht selbst auf Nahrungssuche ...

Über der Stadt tobt ein Unwetter und Flätscher knurrt der Magen, er ruft eindeutig nach Meisterkoch Bodes leckeren Semmelknödeln. Mit vor Hunger ganz schwachen Beinen, kann er ja nicht selbst auf Nahrungssuche gehen und bittet daher seine reizende Sekretärin Zwergwieseldame Cloe, schnell zu Theo, dem Sohn des Meisterskochs mit einer Botschaft. Als diese beiden klatschnass zurück in der Detektei sind, erwarten sie einen spektakulären neuen Fall und nicht nur den knurrenden Stinktiermagen. Schnell muß er sich eine Ausrede suchen, was könnte denn nun der aktuelle geheimnisvolle Fall sein, den er den anderen vorgegaukelt hat? Halt, was ist das! Er hatte doch heute einen fremden, abgewetzten Koffer in der Toreinfahrt entdeckt und einfach mal mitgenommen! Verträufelt, das kam ihm doch gleich so verdächtig vor, nun ist es seine Rettung! Was hat es mit diesem Koffer, mit dem noch geheimnisvolleren Inhalt so auf sich und was sind das für komische Geräusche, die Flätscher unten aus der Kanalisation hört? Ein neuer, aufregender Fall für den Meisterdetektiv und sein Team!
Flätscher ist herrlich faul und verfressen! Aber natürlich würde er selbst das nie zugeben und etwas empfindlich ist er bisweilen auch. Das macht ihn so liebenswert, fast schon menschlich, mit seiner großen Klappe und seinem ebenso großen Herzen. Denn ehrlich, auch wenn Flätscher bisweilen dem einen oder anderen Mal auf den Schlips tritt, so meint er es nie böse und bereut es sofort. Mit dem Entschuldigen hat er es aber nicht so, genauso wie seine kindliche Zielgruppe. Deswegen lieben Kinder Flätscher mit all seinen Macken so sehr, er ist ihnen einfach unheimlich ähnlich und erlebt dabei auch noch tolle Abenteuer!
Diesmal kommt auch noch ein weiterer Meisterdetektiv hinzu, der unsterbliche Sherlock Holmes. In einem Flätscher-Abenteuer? Ja tatsächlich, Antje Szillat und Jan Birck machen es möglich! Es geht aber nicht nur um die Frage, wer denn eigentlich der größte Detektiv ist, es geht auch um wahre Freundschaft und Familie. Dieses Mal lernen wir nämlich jemanden aus Flätschers engster Verwandtschaft kennen. Da ist Flätscher etwas hin und hergerissen, will er daß er bleibt und ihm eventuell sogar den Rang streitig machen, oder soll alles so bleiben wie es war?
Flätscher ist wieder um keinen Spruch verlegen und seine Wortschöpfungen lieben nicht nur Kinder! Dieser Band ist wirklich sowohl für Jungs, als auch für Mädels spannend und witzig, denn Zwergwieseldame Chloe bekommt eine immer größere Bedeutung, denn sie ist nicht nur schön und musikalisch, sondern richtig pfiffig! Davon können die frühen Bond-Girls nur träumen!
Wir fanden die Vertonung eines Comic-Romans ja sehr mutig, daß die Illustrationen von Jan Birck wirklich klasse und ein echter Leseansporn sind. Wie soll das denn funktionieren? Aber ehrlich, ich lese das Buch ja auch sehr gerne vor, weil es einfach sehr witzig ist und Spaß macht, es in verteilten Rollen, mit verschiedenen Stimmen zu sprechen. Mir ist ja ein Stein vom Herzen gefallen, daß auch Ekki Hopf die gute Chloe mit französischem Akzent spricht, wie ich, das hätte meine Töchter ansonsten doch sehr enttäuscht! Sehr lebendig und stimmungsgewaltig, vertont Ekki Hopf die Launen und Macken von Flätscher, aber auch seiner tierischen und menschlichen Mitstreiter und Gegner. Auch wenn Ekki Hopfs wandelbare Stimme die Arbeit von Jan Bircks ausdrucksstarken Illustrationen übernimmt, müssen die Flätscherfans nicht ganz auf seine Künste verzichten, denn nicht nur das Cover, sondern auch der Tonträger und das Booklet sind mit den Illustrationen geschmückt – einfach echte Hingucker!
Auch in der dritten Folge zeigt das Phänomen-Flätscher keine Ermüdungserscheinungen,
Schaut rein, genießt Flätschers Sprüche und folgt seinen Spuren.
5 Sterne, ist ja wohl logissimo!

Veröffentlicht am 14.06.2018

Ein toller Abschluß der Reihe!

Your Style
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Dies ist bereits der vierte Band der Bookazine Reihe um die Friedrichshainer Freundinnen Romy, Pepa, Greta und Josi. Jeder Band wird aus Sicht eines der vier knapp 14 Jahre alten Mädchen geschildert, dieser ...

Dies ist bereits der vierte Band der Bookazine Reihe um die Friedrichshainer Freundinnen Romy, Pepa, Greta und Josi. Jeder Band wird aus Sicht eines der vier knapp 14 Jahre alten Mädchen geschildert, dieser Band ist Josi gewidmet, die erst vor kurzem aus einem kleinen Ostseedorf nach Berlin-Friedrichshain gezogen. Die extrovertierte Romy hat sie gleich in den Freundeskreis aufgenommen, zum anfänglichen Missfallen von Pepa und Greta, die alle schon seit einer gefühlten Ewigkeit miteinander befreundet sind, trotz ihrer Unterschiede. Romy will Schauspielerin werden und konnte eine Rolle in ihrer Lieblingssoap ergattern, Pepa ist ein gerade aufstrebendes Handball-talent und die stille Josi hat ihre wahren Begabungen und den wirklichen Grund für den Familienumzug bislang verschwiegen. Nicht nur das, all ihre Freundinnen sind inzwischen glücklich liiert, da fühlt sie sich bisweilen wie ein fünftes Rad am Wagen. Als durch ein Missverständnis alle glauben, sie hätte einen Freund, steht sie plötzlich im Mittelpunkt und interessieren sich für sie. Aber ist das wirklich so? War es nicht eher sie, die die anderen wegen ihrer Geheimniskrämerei nicht an sich herangelassen hat?
Was zum Geier ist denn nun ein Bookazine? Na klar, ein Buch, daß für Mädels extra wie ein Magazine aufgemacht wurde, als Gegenmittel gegen Lesemuffeligkeit und daher auch viele Seiten und Tipps enthält für Rezepte und Tricks die Mädchen interessieren. So gibt es ein Rhabarber-Orangenmarmeladen-Rezept, Psycho-Test, Einladungsideen, Kreativ-Tipps und jede Menge Zeichnungen, Doodles und Chat-Verläufe, die den Text auflockern und anregen. Ach ja, natürlich gibt auch ach in diesem Band wieder den imaginären Blog von „Wolke“ der geheimnisvollen Bloggerin, deren Identität in diesem letzten Band aufgedeckt wird. Geschrieben werden diese Stellen immer von Buchpatin Britta Sabbag. Das Konzept geht wirklich auf, meine Tochter findet es wirklich klasse und würde es sogar freiwillig lesen, es hat nur einen Haken: ihr ist die Schrift im Buch zu klein… Daher werde ich zum Vorlesen gezwungen! Echte Lesemuffel mögen größere Schrifttypen. Aber diese Reihe ist nicht nur für Lesemuffel toll, sondern auch für Vielleser, auch wenn keine der Freundinnen ein Bücherwurm ist.
Josi war von den Freundinnen der Liebling meiner Tochter, weil sie gerne zeichnet, näht, Mode entwirft und zurückhaltend ist. Ich persönlich hätte ihr gerne mal einen Ruck gegeben, damit sie sich mehr zu traut und auch ihren Freundinnen mehr vertraut, aber ich bin ja auch älter. Meine Tochter findet Josis Selbstzweifel und ihre Bedenken sehr sympathisch, es kann ja nicht jeder so überzeugt von sich selbst sein wie Romy. Wobei Romy in diesem Band deutlich empathischer erscheint, als in ihrem Auftaktband, finde ich.
Ach ja, Josi bekommt ein kleines Kätzchen, das war bei uns natürlich auch ein Volltreffer, auch wenn der Name etwas komplizierter war, kann die Altersgruppe mit dem Namen sicher mehr anfangen als mit dem von Gretas Hund Bono ;)
In allen Bänden ging es darum, daß jedes Mädchen ein besonderes Talent hat und sich trauen sollte, es aus zu leben. In diesem Band wird noch stärker, als im 3. Band um Greta die Frage aufgeworfen: Was passiert, wenn der Traum vom Erfolg wahr wird? Hat der Ruhm nicht auch Schattenseiten? Gerade Rockröhre Greta und Fashionista Josi sind ja eher nicht so begeistert vom Rampenlicht. Aber es geht auch um Freundschaft und Vertrauen. Verkraftet Freundschaft Geheimnisse und sind wahre Freunde nicht viel verständnisvoller als gehofft? Ist es nicht wichtig ihnen auch eine faire Chance zu geben, ihre Größe und ihr Vertrauen zu zeigen? Ein echtes Mutmachbuch, steh zu Dir selbst, Du wirst sehen, Deine Freunde tun es auch!
Eine Reihe, die den Nerv der jungen Leserinnen trifft und mit seiner Aufmachung voll ins Schwarze trifft!

Veröffentlicht am 12.06.2018

Miss Butterfly hat Schmetterlinge im Bauch!

Mia und der Zahnspangenprinz (9)
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Mia ist ein ganz normales (ca. 12 Jahre altes) Mädchen aus Hamburg, das Schmetterlinge sammelt. Sie lebt mit ihren Eltern (Papa Lehrer, Mama Fußpflegerin) und ihren 3 Geschwistern (Lukas 14 oder 15), Streberschwester ...

Mia ist ein ganz normales (ca. 12 Jahre altes) Mädchen aus Hamburg, das Schmetterlinge sammelt. Sie lebt mit ihren Eltern (Papa Lehrer, Mama Fußpflegerin) und ihren 3 Geschwistern (Lukas 14 oder 15), Streberschwester Lena (ca. 10 J), mit der sie sich ein durch einen Vorhang getrenntes Zimmer teilt und Baby Josefinchen in einem kleinen Haus in Hamburg. Außerdem gibt es noch die coole Oma Olga, die stets mit Rat und Tat zur Seite steht und ihren Freund Lebenskünstler Diego, der auch Mia’s Mathenachhilfelehrer und Taxifahrer ist. Außerdem ihre Freundinnen. Die allerallerbeste Freundin Blondmähne Jette, mit der sie Ballett tanzt, die aber ständig von Liebeswellen überjungt wird, die etwas pummelige, tierliebe Leonie und Alina, die gerne Liebesromane liest und total verschossen in ihren Freund Kaspar (meist nur Mr. Rülps genannt) ist.

Doch in Mias Leben steht eine Veränderung an: der total süße Zahnspangenfranzose Jean-Pierre, den sie und Jette in einem Vorgänger Band während eines Berlintrips kennenlernten, als er aus erzieherischen Gründen in einem Edel-Hotel als Page arbeiten mußte, kommt für 2 Woche in ihre Familie! Sie ist total aus dem Häuschen, aber auch ein wenig unsicher. Wie wird es wohl sein, mit J-P 24 h am Tag zusammen unter einem Dach zu sein? Anfangs ist es sehr komisch, was, wenn sie ihm im Schlafoutfit auf dem Weg ins Bad begegnet? Und kann Lukas, mit dem er sich das Zimmer teilen muß, nicht ein wenig netter zu ihm sein? Warum ist er manchmal so traurig oder vergräbt sich in Lukas Zimmer? Wie mega-giga-irre-nervig ist das denn, daß alle Mädels in der Schule IHREN Zahnspangenprinzen anhimmeln, so daß sie gar nicht die Pause mit ihm verbringen kann? Hoffentlich will er sie nicht küssen….. Wird er sie beim Ballett peinlich finden? Und was ist plötzlich mit Jette los? Und wie bitte kommen die Schmetterlinge aus ihrer Sammlung plötzlich in ihren Bauch?

Sehr locker flockig und altersgerecht wird das Leben von Mia und ihrem Austauschfranzosen in der Großfamilie beschrieben, mit einigen Mia-spezifischen Begrifflichkeiten, die bei meiner Tochter unglaublich gut ankommen. Witzig werden Mias 14 Tage mit J-P., ihrer Großfamilie und ihren besten Freundinnen beschrieben. Man fiebert mit, wenn Mia plötzlich ihren eigenen Vater im Unterricht hat! Wie giga-irre-peinlich ist das denn? Mias und J-P Hafenbesichtigung läuft völlig anders, als von der Familie geplant. Upps! Und die Versuche dem Gast aus Frankreich ein wenig von seiner Heimat und Kultur zukommen zu lassen, gehen so herrlich schief, daß man das Grinsen beim Hören nicht mehr aus dem Gesicht bekommt. Dies ist Band 9 einer erfolgreichen Mädchenserie ab 10 Jahren. Sollte man die 8 Bände davor nicht kennen, macht das nichts, aber sicher wird am anschließend in Bücherei nach den Bänden suchen wollen, um die Reihe rückwärts zu lesen oder zu hören. Für diejenigen, die erst mit diesem 9. Band einsteigen, ist das Cover hilfreich, da die Illustrationen von Dagmar Henze mit dem Konterfei der wichtigsten Personen in der Klappinnenseite abgebildet sind.
Meine Tochter (fast 11 Jahre) hat zwar schon Mia Bücher gelesen, aber dies ist der erste Band den sie hört. Ich hatte etwas Bammel davor, da sie sehr oft, auf ihre Lieblingssprecher fixiert ist. Doch Anne Moll konnte sie tatsächlich überzeugen! „Ja, anfangs mußte ich mich an sie gewöhnen, ich kannte sie ja noch nicht, aber dann fand ich, daß sie das richtig toll macht, man kann jeden immer wieder an den verschiedenen Stimmen erkennen, das ist richtig witzig!“. Ich kannte Anne Moll bislang nur von Erwachsenenproduktionen und muss sagen, daß sie erst hier richtig zeigen kann, was stimmlich in ihr steckt.
Eine mega-giga-irre gelungene Hörbuchumsetzung des Mia-Buches, dem wir gerne 5 von 5 Sternen geben.