Cover-Bild Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel
Band 1 der Reihe "Commissaire Le Floch-Serie"
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 25.09.2017
  • ISBN: 9783641191610
Jean-François Parot

Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel

Roman
Michael v. Killisch-Horn (Übersetzer)

»Ein neuer Maigret wurde geboren: Nicolas Le Floch… Der Roman ist mit einem Realismus von halluzinatorischer Suggestivkraft geschrieben.« Le FigaroDer erste Roman in der Commissaire-Le-Floch-Reihe.Paris, 1761: Als ein Polizeibeamter der Korruption verdächtig wird, betreut man den jungen Nicolas Le Floch mit dem Fall. Was als Bagatelle beginnt, wird schon bald zum Mordfall, da der verdächtigte Beamte verschwindet, und zu einem Skandal, der auch König Ludwig XV und seinen Hofstaat treffen könnte. Während die Pariser Gesellschaft sich dem wilden Treiben des Karnevals hingibt, führen Nachforschungen Nicolas Le Floch in Spielhöllen, Abdeckereien, Edelbordelle und die Verliese der Bastille. Wird er das Geheimnis lüften und den König retten?Schon der erste Band zeigt, warum die Reihe um Commissaire Nicolas Le Floch in vielen Ländern Bestseller wurden: rasante Plots, geheimnisvolle Charaktere und detailgenaue atmosphärische Beschreibungen, die uns das Paris des 18. Jahrhunderts sehen, schmecken, riechen und fühlen lassen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2018

Detailgetreu

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Der Autor, Jean-Francois Parot, ist ein ausgesuchter Kenner der Materie, wenn er den Leser ins Paris des 18.Jahrhunderts versetzt, um den jungen Ermittler Nicolas Le Floch bei seinem Kampf gegen das Verbrechen ...

Der Autor, Jean-Francois Parot, ist ein ausgesuchter Kenner der Materie, wenn er den Leser ins Paris des 18.Jahrhunderts versetzt, um den jungen Ermittler Nicolas Le Floch bei seinem Kampf gegen das Verbrechen und für die Ehre des Königs Ludwig XV. zu begleiten. Ursprünglich stammt Le Floch aus der Bretagne, wo er das große Glück hatte, als namenloses Findelkind in guten Verhältnissen aufwachsen zu dürfen, mit einem Adligen als Patenonkel. Dieser schickt ihn mit einem Empfehlungsschreiben zum Polizeipräfekten von Paris, der sich um seine weitere Ausbildung kümmert. Er wird bei Kommissar Lardin einquartiert, wohl auch, weil der Präfekt durch Nicolas ein Auge auf Lardin haben will, dem er dunkle Geschäfte bislang noch nicht nachweisen konnte. Als Lardin spurlos verschwindet, beginnt der berufliche Aufstieg Le Flochs, denn trotz seiner Unerfahrenheit deckt er alle Spuren auf und erweist seinem König einen großen Dienst.

Die Handlung an sich ist schon äußerst spannend, doch der malerische Erzählstil von Parot läßt das alte,laute,stinkige Paris, das vor bitterarmen Leuten genauso wimmelt wie von hoffärtigen Neureichen und Adligen, vor den Augen des Lesers bildhaft werden. Am Rande wird immer wieder etwas von der damaligen Lebensweise vermittelt, sei es vom wilden Treiben im Karneval oder von der Esskultur. Hier biegen sich die Tafeln der Reichen von der Last der erlesensten Speisen in mehreren Gängen, während die Bettlerinnen verbotenerweise vergammeltes Fleisch aus der Abdeckerei zu Suppe verarbeiten und diese auf der Strasse verkaufen. Es gibt zum Beispiel auch einen Mann, der quasi eine Wandertoilette betreibt, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Nicolas muss sich auch mit den kleinen Leuten gut stellen, denn gerade sie geben unschätzbare Informanten ab.

Dieses Buch ist beides: ein spannender, intelligenter Krimi, aber zugleich auch eine literarische detailgetreue Darstellung des Paris im Jahr 1761. In Frankreich gibt es schon zahlreiche Fortsetzungen von Le Floch, hier müssen wir leider noch bis nächstes Frühjahr warten, ehe der zweite Band herauskommt. Ich bin schon sehr gespannt, denn wie es aussieht, verfolgt der Leser dann nicht nur den Lebensweg von Nicolas, sondern erlebt Frankreichs Geschichte hautnah mit.

Sehr angenehm ist übrigens das doppelte Glossar am Ende dieses dicken Buches. Erst werden die im Buch erwähnten historischen Persönlichkeiten mit ihren Lebensdaten und -wegen kurz skizziert, dann kommt im zweiten Teil eine Erklärung von Begriffen, die man normalerweise nicht kennt. Sehr praktisch. Besonders gut gefallen hat mir auch die kostenlose Kindle-Edition "Die Welt des Commissaire Le Floch", die noch genauere Erläuterungen zum Werk, zum Autor und erst recht zum damaligen Alltag gibt.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Gelungener Auftakt einer historischen Krimireihe

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"Commissaire Le Floch & das Geheimnis der Weißmäntel" ist der erste Band einer historischen Krimireihe, die in vielen Länder bereits ein Bestseller wurde. Endlich gibt es auch bei uns einen Debütroman ...

"Commissaire Le Floch & das Geheimnis der Weißmäntel" ist der erste Band einer historischen Krimireihe, die in vielen Länder bereits ein Bestseller wurde. Endlich gibt es auch bei uns einen Debütroman des Autors Jean-Francois Parot, der sich auf diese Zeitepoche spezialisiert hat. Er entführt uns ins Paris des 18. Jahrhunderts.

Die Geschichte: Paris, 1761. Da kommt der junge Nicolas Le Floch aus der Provinz nach Paris. Und hier wird er gleich dem Polizeipräfekten unterstellt und mit der Ermittlung eines heiklen Falles beauftragt. Ein Polizeibeamter wird der Korruption verdächtigt. Und was zuerst als Bagatelle beginnt, wird schon bald zum Mordfall, da der verdächtigte Beamte verschwindet. Es entsteht ein Skandal, der auch König Ludwig XV und seinen Hofstaat treffen könnte. In Paris ist zu dieser Zeit einiges los. Die Gesellschaft gibt sich dem wilden Treiben des Karnevals hin. Doch Nicolas taucht immer tiefer in den Fall ein. Seine Nachforschungen führen Le Floch in Spielhöllen, Abedeckereien, Edelbordelle und die Verliese der Bastille. Ist dieser junge Mann den Anforderungen gewachsen und kann er den König retten?

Ich bin total begeistert und bin nach den ersten Zeilen sofort in die Geschichte eingetaucht. Und ich kann auch verstehen, warum dieser Bücher zu Bestsellern wurden. Der Autor mit genauen Beschreibungen lässt uns sofort an dem Geschehen teilhaben. Man merkt einfach, dass er Experte auf dem Gebiet des 18. Jahrhunderts ist. Wenn ich die Augen schließe, befinde ich mich in Paris, sehe die Menschen, sehe die Macht mancher Bewohner und auf der anderen Seite ist das Elend greifbar. Und mittendrin ist Nicolas Le Floch, das von seinem Vormund nach Paris geschickt wurde, um hier noch einiges zu lernen. Aber dass er gleich mit so einem mysteriösen Fall beauftragt wird, damit hatte er nicht gerechnet. Aber Le Floch - der neue Maigret - meistert alles mit Bravour. Ich habe in bei seinen Unternehmungen und Nachforschungen begleitet. Hier hatte ich ab und an ein richtiges Gänsehautfeeling. Besonders der Besuch in der Bastille hat für Herzrasen gesorgt. Es herrschten zu damaligen Zeit noch andere Sitten und Gebräuche. Durch die herausragenden Beschreibungen des Autors bekommt man einen Einblick in die damalige Haushaltsführung, die Küche, die Hygiene und viele andere Dinge. Ich fand es wirklich hochinteressant.

Für mich ein gelungenes Gesamtpaket. Ich hatte mit Le Floch Lesevergnügen pur. Es war spannend, dramatisch, aber auch total unterhaltsam und manchmal hatte ich richtig Angst um Le Floch (aber er hatte ja auch noch einen tollen Kollegen zur Seite). Mich hat dieser historische Paris-Krimi wirklich total begeistert. Das Cover, finde ich, passt auch hervorragend zum Buch. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne und freue mich schon auf den nächsten Fall von Le Floch.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Commissaire Le Floch Band 1

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Paris, 1761: Der erst 19-jährige Nicolas Le Floch wird von der Polizei mit einem scheinbar "leichten Fall" betraut: Er soll einen Polizeibeamten unauffällig überwachen, der der Korruption verdächtigt wird. ...

Paris, 1761: Der erst 19-jährige Nicolas Le Floch wird von der Polizei mit einem scheinbar "leichten Fall" betraut: Er soll einen Polizeibeamten unauffällig überwachen, der der Korruption verdächtigt wird. Schnell aber wird Nicolas klar, dass viel mehr hinter der Sache stecken muss. Als ein Leichenfund gemacht wird und der verdächtige Polizeibeamte spurlos verschwindet, führen Nicolas Nachforschungen ihn in ein Bordell, in Spielhöllen, Abdeckereien und die Verliese der Bastille.

Mein Leseeindruck:

Ich liebe Historische Romane und ich liebe Krimis. Was könnte also besser sein, als eine Kombination aus diesen beiden Genre!? Als ich "Commissaire Le Floch" im Buchladen entdeckte, hat mich das Buch sofort angesprochen; ich musste es einfach kaufen.

Es ist der erste Band einer neuen Reihe, die in Frankreich schon sehr beliebt sein soll. Ich werden die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen, denn dieser erste Band konnte mich überzeugen.

Zunächst hatte mich die Sprache bzw. der Schreibstil etwas irritiert, da er leicht altertümlich wirkt. Ich musste mich erst einmal einlesen, aber danach war ich gefangen in der Geschichte. Letztendlich passt dieser Schreibstil auch perfekt zur Handlung, die ja immerhin im 18. Jahrhundert spielt!

Die Geschichte hat mich daher sehr packen können, und ich habe mich in die Zeit zurückgesetzt gefühlt. Die Beschreibungen der alten Stadt Paris mit ihren Kutschen, den Bordellen, den kleinen dunklen Gassen und den Kirchen hat mich gefesselt.

Auch der Kriminalfall hat mich gepackt, auch wenn er manchmal für mich fast ein wenig in den Hintergrund rückte. Langweilig war das Buch aber nie! Dafür war die ganze Atmosphäre viel zu überwältigend.

Ich hatte viel Spaß und Freude mit dem ersten Buch und freue mich nun auf Band 2!

Veröffentlicht am 27.07.2020

Wie Schnaps in der Lunge

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Der Einstieg ist langatmig und verlangt einen langen Atem, der Schluss zu offensichtlich und früh durchschaubar und dazwischen weigert sich Autor Jean-François Parot penetrant, ein Geheimnis zu offenbaren. ...

Der Einstieg ist langatmig und verlangt einen langen Atem, der Schluss zu offensichtlich und früh durchschaubar und dazwischen weigert sich Autor Jean-François Parot penetrant, ein Geheimnis zu offenbaren. Das der Weißmäntel nämlich. Parots erster Geschichtskrimi trägt zwar den Titel „Das Geheimnis der Weißmäntel“ – nur kommt im gesamten Buch kein einziger Weißmantel vor. Lediglich, dass der Held namens LeFloch kurzzeitig in der Rue des Blancs-Manteaux wohnt, verbindet Inhalt mit Titel.

In der französischen Sprache bedeutet floc – ohne H am Ende – soviel plumpsen. Faire floc also plumps machen. Wenn man voraussetzt, dass Parot dieses Wortspiel beabsichtigte, dann passt das schon, denn er lässt seinen Helden, das Findelkind Nicolas LeFloch, aus der Bretagne direkt hineinplumpsen ins Paris von 1760 und die Regentschaft Ludwigs XV.

Der Notariatsgehilfe erhält nach einiger Zeit Dank seiner Fürsprecher einen Job – man würde es heute wohl als Hilfsermittler bezeichnen – bei dem, was Mitte des 18. Jahrhunderts als Polizei in Paris bezeichnet werden kann. Sein Vorgesetzter Antoine Raymond Juan Gualbert Gabriel de Sartine, Comte d’Alba, zu der Zeit, während der der Roman spielt, Lieutenant Général de Police, was soviel bedeutet wie Polizeipräfekt, und dem Amt des sagen wir mal Polizeipräsidenten von Paris gleichkam, betraut ihn mit einer diffizilen Aufgabe. Ein Polizist wird der Korruption verdächtigt, dann verschwindet er. Was als scheinbar einfacher Fall von Bestechung begann, wächst sich erst zum Mord aus, dann kommt noch eine Spionagegeschichte um Ludwig XV und Madame de Pompadour hinzu.

Antoine de Sartine ist eine historische Persönlichkeit, wie Parot viele historische Persönlichkeiten auftreten lässt. Sein Held LeFloch begegnet im Pariser Karneval sogar Giacomo Casanova. Insofern betreibt Parot „name dropping“, was die Sache insofern vereinfacht, als er keine neuen Figuren erfinden muss. Gleichzeitig vermittelt der Autor damit den Eindruck historischer Authentizität. Ob diese in ihren Charakteren ebenso korrekt dargestellt ist, lässt sich nun nicht nachprüfen. Allerdings lesen sich die Beschreibungen im angehängten Glossar wie eins zu eins von Wikipedia übernommen.

In einem Paris, das als dreckig, laut, teils ordinär mit einem dichten Nebeneinander von arm und degoutant reich beschrieben wird, fehlt es letztlich an Tiefgang. Dafür nimmt Parot Dinge voraus, die erst sehr viel später tatsächlich ins Licht von Wissenschaft und Medizin rücken.

Den späteren Henker von Paris, der insgesamt fast 3000 Menschen umbrachte, schildert er als eine freundliche, hilfsbereite, ja sensible Person mit ausführlichen medizinischen Kenntnissen. Dieser Charles-Henri Sanson wird dargestellt als ein Mensch mit erstaunlichen pathologischen Erfahrungen und Wissen. Zwar studierte Sanson tatsächlich Medzin, brach das Studium jedoch aus wirtschaftlichen Gründen ab, und war als 18-Jähriger beteiligt an der Folter von Robert François Damiens. Der verübte 1757 ein Attentat auf Ludwig XV. Die Folter lässt Parot durch die Figur des Sanson recht ausführlich – zu ausführlich – schildern. Wie überhaupt einige unschöne Dinge überflüssig detailreich dargestellt werden. So entbrennt unter anderem zwischen zwei Medizinern ein fast existenzieller Streit. Der eine schwört auf den Aderlass bei jedweder Art von Krankheit – egal ob gebrochener Knochen oder Fieber – während der andere schon Ansätze heutiger Schulmedizin zeigt.

Insgesamt aber nimmt LeFloch auch Ermittlungsmethoden voraus, die erst etwa 40 Jahre später durch Eugène François Vidocq bekannt werden, der als Begründer der modernen französischen und europäischen Kriminalpolizei und insbesondere auch als Vorbild für die Arbeit von Scotland Yard gilt.

So weit, so gut. Wenn da nicht einige sprachliche Schnitzer wären, von denen mindestens einer auf dem Mist des Übersetzers gewachsen ist. Le Pont (die Brücke) ist im französischen maskulin, im Deutschen feminin. Der Übersetzer weigert sich penetrant, die Brücke zu übersetzen und spricht durchgängig von der Pont. „Der Pont Neuf . . .“ zum Beispiel. Irritierend. Klar, „die Neue Brücke“ klänge für eine der berühmtesten Seine-Brücken in Paris echt bescheuert. Aber warum nicht eindeutschen? Die Pont Neuf . . . da wüsste jeder, was gemeint ist.

Okay. LeFloch vereint zudem alle Merkmale eines Detektivs, die auch ein moderner detektivischer Romanheld hat. Egal, ob sein Name Philip Marlow, Sam Spade, Sherlock Holmes, Miss Marple oder Hercule Poirot lautet. Aber keinem wäre es eingefallen, diesen Satz zu schreiben: „Die Luft war klar und eisig und brannte wie klarer Schnaps in der Lunge.“

Wer jemals klaren Schnaps auf Lunge getrunken hat, der möge sich melden.

Das ist Quatsch, Quark, Blödsinn, hirnverbrannt – ein ebenso sprachlicher wie metaphorischer Gau. Und an den Bildern, also den Metaphern, seines Buches sollte Parot dringend noch arbeiten. Denn daran hapert’s. Selbst, wenn er das Paris von 1760 treffend gezeichnet haben sollte.

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