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Spinster Girls – Was ist schon normal?Was ist schon normal? Eine Frage, die für Evie sehr wichtig ist, denn sie ist es in ihren Augen nicht und wohl auch nicht in den Augen der groben Maße. Doch was ist schon normal, wer darf das festlegen? ...
Was ist schon normal? Eine Frage, die für Evie sehr wichtig ist, denn sie ist es in ihren Augen nicht und wohl auch nicht in den Augen der groben Maße. Doch was ist schon normal, wer darf das festlegen? Evie leidet an Zwängen und Ängsten. Ein Thema, welches ich sehr interessant finde und die Umsetzung hier ist wirklich gelungen. Ich habe Evie ihre Krankheit 100 prozentig abgekauft und zum Teil wurde die Atmosphäre so bedrückend und spannungsgeladen, ihr Wunsch sich zu waschen so groß, sodass ich als Leser mit ihr mitgelitten habe. Dieses Verlangen von ihr war so mächtig, der Zwang so groß, und auch wenn es falsch war, wollte ich nur, dass diese Last von ihr fällt.
Der Beginn der Geschichte war klasse, viel Humor und Witz und Ehrlichkeit. Evie berichtet uns sehr direkt und authentisch von ihrer Erkrankung, ich war begeistert. Dann kam Oli auf die Bildfläche und ich musste ihn einfach mögen, ich meine Donnie Darko ist sein Lieblingsfilm und auch seine zwei anderen Favoriten liebe ich, ja Filme verbinden^^. Und genau deswegen büßte Evie dann einige Sympathiepunkte bei mir ein. Sie hat etwas gemacht, was ich überhaupt nicht gut finde, sie hat dafür gesorgt, dass andere über Oli lachen. Nach dieser Szene fiel es mir eine Weile schwer Evie zu mögen.
Nun kam dann auch das Thema Feminismus in der Geschichte dazu. Was mir persönlich an dieser Stelle etwas zu viel war. Wir hatten Evie mit ihren Ängsten und Zwängen und Jungs, immer wieder Jungs und nun noch das Thema Feminismus, mit Aussagen wie "Alle Jungs sind bescheuert". Noch dazu wurde ständig getrunken, vielleicht habe ich zu viele amerikanische Bücher gelesen, aber 16 Jährige, die sich andauert und ohne Probleme betrinken, was völlig in Ordnung ist im Buch, fand ich nicht gut und auch befremdlich. Im Mittel Teil des Buches habe ich mich über einiges geärgert und hätte es am Liebsten abgebrochen.
Zum Glück habe ich dies aber nicht, denn im letzten Drittel wurde es wieder richtig gut. Die Fronten unter den Mädchen haben sich geklärt und ich hatte das Gefühl, dass manche nun toleranter dargestellt wurden. Und auch die Mutter von Evie hat sich gefangen. Und auch das Thema Feminismus wurde besser rüber gebracht, besonders die Aussage im Bezug auf physische Erkrankungen hat mir gefallen. Und auch, wie den Mädchen bewusst wurde, dass sie zwar von Jungs fordern, sie nicht nach ihrem Aussehen etc. zu beurteilen, sie es aber im Gegenzug bei den Jungs machen.
Fazit:
Was ist schon normal?
Starker Anfang, witzig und authentisch berichtet Evie über ihre Ängste und Zwänge.
Mittig ging es mir dann zu viel um Jungs und das Thema Feminismus in Kombi mit Evies Erkrankungen und den ganzen Jungs war es mir zu viel.
Das letzte Drittel war dann wieder stark, es gab hier so viele tolle Aussagen in Bezug auf das Normalsein, aber auch über Feminismus.
Würde ich das Buch trotz meinem genervt sein in der Mitte empfehlen? Ja.