Australien in ein weites Land und der Detective ein sympathischer Kerl
Detective Daniel Clement wollte eigentlich nie nach Broome zurückkehren. Beim Polizeidepartement in Perth hatte er sich zum Chef eines Mordermittlungsteams hochgearbeitet und er war gut bei seiner Arbeit. ...
Detective Daniel Clement wollte eigentlich nie nach Broome zurückkehren. Beim Polizeidepartement in Perth hatte er sich zum Chef eines Mordermittlungsteams hochgearbeitet und er war gut bei seiner Arbeit. Doch dann ging seine Ehe in die Brüche und um den Kontakt zu seiner Tochter nicht zu verlieren, folgte er seiner Nochehefrau an den Ort, an dem er aufgewachsen war, mitten im Outback von Australiens Hinterland. Seine Versetzung war bewilligt worden, wenn auch mit jeder Menge Kopfschütteln von seiten seiner Chefs und seiner Mitarbeiter. Und nun versah er hier in Broome seinen ereignislosen Dienst. Seine Kollegen waren ihm auch nach Monaten noch fremd und die Arbeit bezog sich auf das Ermitteln bei kleinen Diebstählen und ein paar Drogendelikten. Er verbrachte so viel Zeit wie möglich mit seiner Tochter und war sonst weitgehend mit dem Lecken der Wunden seines 'allumfassenden Scheiterns' beschäftigt. Doch dann wurde eine Leiche gemeldet, an einem kleinen Anglersee etwas außerhalb. Wie sich herausstellte war es nicht der anfänglich angenommene Unglücksfall, sondern Mord, was dem Mann, einem Auswanderer und ehemaligen Polizisten aus Hamburg, da widerfahren war. Und ein zweiter Mord, wenige Tage später, brachte Clement endgültig zu dem zurück, was er gut konnte, eine Polizeitruppe leiten und Morde aufklären.
Ein spannender Kriminalfall und ein Detective, der aus seinem Selbstmitleid und seiner Lethargie erwacht, ankommt dort, wo er sich freiwillig hinbegeben hat und zusammen mit seiner schnell zu einer gut arbeitenden Ermittlercrew zusammenwachsenden Polizeistation die ungewöhnliche Mordserie aufzuklären versucht.
Er wird einem sehr sympathisch, dieser Detective und neben seinen Ermittlerfähigkeiten lernt man mit der Zeit auch viel von dem Mann kennen, der hinter dem scharf denkenden Polizisten steckt, nimmt teil an der Selbstreflexion über sein bisheriges Leben und das Hier und Jetzt, irgendwo zwischen der Erkenntnis, das seine Ehe keine Chance mehr hat und der verzweifelten Hoffnung, das dies doch nicht das Ende ist, dass es noch einen Platz für ihn gibt, bei seiner Frau und Phoebe, seiner Tochter sowieso. Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Es kommt sehr viel von den Menschen, die die Handlung dieser Geschichte tragen, zum Vorschein und die unendlichen Weiten dieses heißen Kontinents tragen zusätzlich zu dem besonderen Flair dieses Buches bei. Vielleicht gibt es ja bald einen nächsten Fall rund um Clement und seine Mannschaft. Ich würde mich freuen.