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Veröffentlicht am 28.07.2018

Henry & Zoe

Liebe - lieber nicht
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Henry lebt seit 12 Jahren in einer glücklichen Beziehung, und endlich wollen die beiden heiraten. Aber sind sie wirklich so glücklich? Henry scheint da große Zweifel zu hegen und kommt gar nicht erst zur ...

Henry lebt seit 12 Jahren in einer glücklichen Beziehung, und endlich wollen die beiden heiraten. Aber sind sie wirklich so glücklich? Henry scheint da große Zweifel zu hegen und kommt gar nicht erst zur Trauung. Auch Zoe hat mit Alex ebenfalls ihren perfekten Gegenpart gefunden, zumindest glaubt sie das. Doch dann stirbt Alex bei einem Verkehrsunfall, und Zoe bleibt allein zurück. Das Schicksal will es, dass Henry und Zoe aufeinandertreffen und sich anfreunden. Beide sind immer noch in ihren „alten Beziehungen“ gefangen und plagen sich mit Gedanken wie „Was wäre, wenn“, dabei bemerken sie erst einmal gar nicht, wie gut sie selbst zueinander passen würden. Ob ihnen wohl ein Licht aufgeht?
Andy Jones hat mit seinem Buch „Liebe – lieber nicht“ einen sehr unterhaltsamen, emotionalen und witzigen Roman vorgelegt, der den Leser sehr schnell für sich einnimmt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, lässt es aber auch nicht an der richtigen Portion Humor fehlen. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so steht der Leser abwechselnd an der Seite von Henry und Zoe und wird hautnah Teil ihres Lebens, ihrer Gedanken, Gefühle und ihrer Vergangenheit, bevor sie aufeinandertreffen. Aber auch bei ihrer ersten Begegnung und ihrer fortschreitenden Annäherung mit all ihren Problemen ist der Leser Zaungast. Die Beschreibungen der inneren Zwiespältigkeit beider Charaktere sind dem Autor sehr gut gelungen, denn der Leser kann sich in die jeweilige Situation wunderbar hineinversetzen.
Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Der Autor hat ihnen Selbstzweifel und Emotionen mitgegeben, die den Leser ans Herz rühren und mitempfinden lassen. Aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften wirken sie lebendig und authentisch, was die Annäherung mit dem Leser noch verstärkt. Henry ist ein netter Kerl, auch wenn er seine Braut vor dem Altar sitzen lässt. Doch er hat den schwierigen und ehrlichen Weg gewählt, wenn es auch Tränen, Schmerz und Ablehnung bedeutet. Das zeugt von Mut und Stärke, obwohl er sich wohl eher wie ein Schuft vorkommt. Zoe ist eine sympathische Frau, die sich mit Schuldgefühlen plagt. Sie hat das Gefühl, kein Glück mehr zu verdienen und zieht sich in sich zurück. Wunderbar gezeichnet sind auch die Eltern der Hauptprotagonisten, die ihre Kinder lieben und wieder glücklich sehen wollen. Dafür unternehmen sie allerlei und machen die nötigen Ansagen, um sie aus ihrer Ecke herauszulocken, damit sie sich dem Leben wieder stellen.
„Liebe – lieber nicht“ ist ein wunderschöner Liebesroman aus der Feder eines Mannes. Gefühlvolle und durchweg nachvollziehbare Handlung, die den Leser in die Seiten saugt und bis zum Ende nicht loslässt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.07.2018

Spitzenweiber-Finale

Nadel verpflichtet
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Obwohl sich Lore als ständiger Gast bei Enkelin Stine einquartiert hat, ist Stine mit ihrem Simon endlich im Himmel des Glücks. Allerdings ist es auch nicht gerade toll, die eigene Oma andauernd um sich ...

Obwohl sich Lore als ständiger Gast bei Enkelin Stine einquartiert hat, ist Stine mit ihrem Simon endlich im Himmel des Glücks. Allerdings ist es auch nicht gerade toll, die eigene Oma andauernd um sich zu haben und ihren Liebeskummer zu ertragen, nachdem sie so Schiffbruch mit ihrem Ex erlitten hat. Währenddessen kümmert sich Franzi mit Lukas und ihrem Sohn um die eigene Saftbar, was nicht immer einfach ist. Babette und Dana sind von der Männerwelt enttäuscht, was allerdings auch Unfrieden zwischen den beiden verursacht und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Werden endlich mal alle Spitzenweiber eine Glückssträhne haben?
Frida Lamberti hat mit „Nadel verpflichtet“ den vierten und letzten Teil ihrer Spitzenweiber-Serie vorgelegt, der ebenso unterhaltsam ist wie die Vorgänger. Die Reihe sollte man allerdings in der gegebenen Reihenfolge lesen, um den ganzen Verwicklungen und Beziehungen untereinander folgen zu können. Der Schreibstil ist flüssig und mit einen guten Prise Humor gespickt. Auch in diesen Teil wird es nie langweilig, da es wieder jede Menge Hochs und Tiefs bei den Damen gibt. Die Situationen sind oftmals wie aus dem richtigen Leben gegriffen, so dass der Leser sich gleich mit den Protagonisten wohlfühlt. Manche Situationen sind so urkomisch und veranlassen einen zum Dauergrinsen. Die Perspektiven wechseln von Kapitel zu Kapitel und steigern so die Spannung, was wohl als nächstes um die Ecke kommt. Gleichzeitig ist der Leser immer unsichtbar an der Seite der jeweiligen Protagonistin und erfährt aus erster Hand, wie es um ihr Gefühlsleben und ihre Gedanken bestellt ist.
Die Charaktere bestechen durch Natürlichkeit und Individualismus, weshalb der Leser sich gut in sie hineinversetzen und die meisten Situationen gut nachvollziehen kann. Lore ist die gute Seele unter den Frauen. Auch im Alter hat sie noch Träume, möchte nicht mehr allein sein. Doch leider bleibt die Enttäuschung nicht aus und nun hängt sie ihrer Enkelin auf der Pelle, die ihr Leid ertragen muss. Aber Blut ist nun mal dicker als Wasser. Stine ist eine nette Frau, die endlich ihr Glück gefunden hat, doch mit einem Dauerhausgast kann sie es gar nicht so richtig genießen, fehlt es doch an Zeit für Zweisamkeit. Babett entwickelt sich in diesem Teil zu einer wahren Xantippe und macht es dem Leser nicht leicht, sie weiterhin zu mögen. Auch Dana und Franzi tragen mit ihren eigenen Episoden zum Unterhaltungswert der Geschichte maßgeblich bei.
„Nadel verpflichtet“ ist ein unterhaltsamer und schöner Abschluss der Reihe, dessen Frauen einem mit jedem Teil mehr ans Herz gewachsen sind. Tolle und kurzweilige Unterhaltung mit Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Abschied von Freddy und Gut Mansfeld

Die Zeit der Kraniche
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Mitten im Zweiten Weltkrieg lebt Frederike „Freddy“ mit ihrer Familie auf Gut Mansfeld in Ostpreußen. Bis auf einige Einschränkungen konnte ihnen der Krieg nicht viel anhaben, doch nun stehen die Russen ...

Mitten im Zweiten Weltkrieg lebt Frederike „Freddy“ mit ihrer Familie auf Gut Mansfeld in Ostpreußen. Bis auf einige Einschränkungen konnte ihnen der Krieg nicht viel anhaben, doch nun stehen die Russen fast vor der Tür und die Alliierten nehmen Deutschland immer mehr von der anderen Seite ein. Als ihr Ehemann Gebhard und seine Mutter verhaftet werden, bekommt Freddy zum ersten Mal hautnah die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Verzweifelt versucht sie, ihren Mann aus den Händen der Nazis zu befreien, doch es gelingt ihr nicht. Allein mit den Kindern muss sie sich dem Alltag auf dem Gut stellen, wo immer mehr Fremde auf Befehl Unterschlupf finden und wo ein Nazioffizier Teile ihres Besitzes beschlagnahmt. Immer mehr rationiert und eingeschränkt versucht Freddy, die Familie zusammenzuhalten. Aber dann ist auch sie gezwungen, alles zurückzulassen und mit ihren Kindern vor den Russen zu fliehen, um nicht selbst verhaftet zu werden. Freddy muss für sich und die Kinder ein völlig neues Leben aufbauen…
Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Die Zeit der Kraniche“ den letzten Teil ihrer Ostpreußen-Trilogie vorgelegt, der die Geschichte um Freddy und ihre Familie abrundet. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser schnell mit auf das Gut Mansfeld, um sich unsichtbar innerhalb von Freddys Familie und ihren Gutsleuten zu bewegen und sie bei ihren Gedanken und Gefühlen zu belauschen. Gleichzeitig erhält der Leser einen guten Einblick darüber, was die Menschen im damaligen Krieg alles zu ertragen hatten und mit welchen Einschränkungen sie leben mussten. Denunziation und Falschaussagen waren an der Tagesordnung, man wusste nie, wer Freund und wer Feind ist und was oftmals auch einfach nur aus Neid geschah. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten, und die Autorin hat sehr gute Hintergrundrecherche betrieben, um dem Leser ein ausgebombtes Berlin sehr bildhaft zu präsentieren ebenso wie die Zustände in einem Gefängniskrankenhaus oder aber auch die Trecks der Gefangenen aus den Konzentrationslagern sowie das rüpelhafte und zerstörerische Verhalten der Soldaten verschiedener Ländern, die mit ihren Gefangenen nicht gerade zimperlich umgehen. Die drückende und düstere Stimmung wird sehr gut transportiert, so dass der Leser sich annähernd gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen kann.
Die Charaktere sind sehr lebendig und liebevoll ausgearbeitet, sie wirken aufgrund ihrer Eigenschaften individuell und authentisch. Der Leser kann sich gut mit ihnen identifizieren und sich als Teil der Gutsfamilie fühlen. Freddy ist eine mutige und energische Frau, die alles Menschenmögliche versucht, ihre Familie zu beschützen, aber auch die Gutsleute und ihr anvertraute politische Gefangene. Sie behandelt alle gleich gut, ist hilfsbereit und mit Empathie gesegnet. Freddy musste sich schon durch manch schlimmen Schicksalsschlag kämpfen, doch ließ sie sich dadurch nie entmutigen, sondern wurde dadurch nur noch stärker. Aber auch sie ist irgendwann mal mutlos und verzweifelt, kann aber mit der Unterstützung von vielen Freunden und Verwandten rechnen, was mehr als Geld bedeutet. Lore ist die Köchin des Gutes und der Geist des Hauses, sie zaubert aus langweiligen Resten noch etwas Besonderes und bleibt immer warmherzig und loyal. Auch die weiteren Protagonisten wie Gebhard, Caspar oder auch Thea geben der Handlung zusätzlichen Input und Spannung.
„Die Zeit der Kraniche“ ist der krönende Abschluss um die Frederike von Mansfeld und ihre Familie in Ostpreußen. Die Trilogie sollte der Reihe nach gelesen werden, um alle Zusammenhänge und die familiären Verbindungen zu verstehen und nachvollziehen zu können. Der Abschied von Freddy fällt nicht leicht, sind sie doch während der Lektüre zu engen Freunden geworden. Eine Leseempfehlung für ein Stück Zeitgeschichte!

Veröffentlicht am 07.07.2018

Ostseezauber

Glück hat viele Farben
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Nach dem Tod ihres Freundes ist Liz gebrochen, ihr Leben kommt ihr leer und hoffnungslos vor und an ihre Zukunft mag sie gar nicht denken. Um sie auf andere Gedanken und wieder etwas Licht in ihr Leben ...

Nach dem Tod ihres Freundes ist Liz gebrochen, ihr Leben kommt ihr leer und hoffnungslos vor und an ihre Zukunft mag sie gar nicht denken. Um sie auf andere Gedanken und wieder etwas Licht in ihr Leben zu bringen, lädt ihre Tante Moni sie ein, etwas Zeit bei ihr an der Ostsee zu verbringen und ihr in der kleinen Bäckerei zu helfen, wo es gerade nicht so rund läuft. Da ihr ein Tapetenwechsel guttun würde, reist Liz zu Moni, die mit Bjarne, dem Mitbesitzer der Bäckerei ihre liebe Not hat, denn der möchte gern so bald wie möglich verkaufen, während Moni daran festhält. Liz schlägt sich auf die Seite ihrer Tante und entwickelt eigene Ideen, wie man die Bäckerei wieder ans Laufen bekommt. Gerade die Tortenbäckerei liegt ihr am Herzen und diese würde in einem kleinen angeschlossenen Café wunderbar für Absatz sorgen. Ob sie Bjarne wohl umstimmen kann? Wird sie durch diese neue Aufgabe ihren Kummer besser verarbeiten können?
Juli Summer hat mit ihrem Buch „Glück hat viele Farben“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und warmherzig, er lässt den Leser schnell in die Handlung eintauchen, wo er an der Seite von Liz viel über ihre Gedanken, ihre Gefühle und vor allem über ihre Trauer erfährt und wie sie diese nach und nach verarbeitet, um wieder hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr detailliert und bildhaft, der Leser erlebt hier einen wunderschönen Kurzurlaub an die Ostsee, wo der Wind die Haare zerzaust und die salzige Meeresluft zum Durchatmen einlädt. Das Thema der Trauerverarbeitung wird hier sehr behutsam und überzeugend angegangen und lässt darüber hinaus auch viel Raum für Hoffnung und einen Blick nach vorn.
Die Charaktere sind ansprechend ausgearbeitet und überzeugen durch ihre individuellen Eigenschaften, die sie authentisch wirken lassen. Liz ist eine Frau, die sehr an einem schweren Schicksalsschlag zu knabbern hat. Sie leidet an mangelndem Selbstbewusstsein, was sich in den immer wiederkehrenden Schuldgefühlen ausdrückt. Erst nach und nach kann sie sich davon befreien und lässt eine Entwicklung ins Positive zu. Tante Moni ist eine sympathische Frau, die ein großes Herz hat, aber auch einen Sturkopf besitzt. Bjarne ist ebenfalls ein Dickkopf und kaum zu Kompromissen fähig. Auch die übrigen Protagonisten geben der Handlung mit ihrem Erscheinen zusätzliche Impulse.
„Glück hat viele Farben“ ist ein unterhaltsamer und gefühlvoller Roman für einen Tag im Strandkorb mit Blick auf die See, der kurzweilige Lektüre verspricht.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Verborgene Geheimnisse

Die Frauen am Fluss
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1922 England. Eine gescheiterte Affäre treibt Irene in die Ehe mit Alistair und raus aus London in die kleine Ortschaft Slaughterford, wo sie fortan mit ihrem Mann auf einem Gut lebt. Irene kann sich nur ...

1922 England. Eine gescheiterte Affäre treibt Irene in die Ehe mit Alistair und raus aus London in die kleine Ortschaft Slaughterford, wo sie fortan mit ihrem Mann auf einem Gut lebt. Irene kann sich nur schwer an das dörfliche Leben gewöhnen, wird sie doch von allen misstrauisch unter die Lupe genommen und wie ein Eindringling behandelt. Eines Tage wird ihr Mann auf brutale Weise ermordet und Irene steht allein da, und ihr bleibt gar keine andere Wahl, als sich selbst darum zu kümmern, wie es zu dieser Tat kommen konnte. Zusammen mit dem Stallmädchen Pudding, deren kriegsversehrter Bruder Donny der Hauptverdächtige ist, begibt sich Irene auf Spurensuche nach dem wahren Mörder. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie sich ungefragt in das Leben so mancher Dorfbewohner einmischt und Dinge zutage fördert, die viele gern unter dem Mäntelchen des Schweigens gehalten hätten. Wird Irene die Wahrheit herausfinden?
Katherine Webb hat mit ihrem Buch „Die Frauen am Fluss“ einen unterhaltsamen und unterhaltsamen Roman vorgelegt, der allerdings nicht so begeistern kann wie ihre vorangegangenen Romane, was vielleicht auch an der Ausarbeitung liegt. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch dicht, der Leser taucht schnell in die Geschichte ein und findet sich in einer Zeit wieder, in der die Bevölkerung kurz nach dem ersten Weltkrieg noch immer an den Folgen zu tragen hat. Die Handlung wird über zwei Zeitebenen erzählt, die eine befasst sich mit der Gegenwart 1922 und dem Leben und Handeln von Irene und Pudding, wobei auch die Erinnerungen Irenes an ihre Vergangenheit eine Verbindung zwischen ihr und dem Leser herstellen. Die andere lässt den Leser gedanklich in das Jahr 1872 reisen. Durch die wechselnden Perspektiven erhält der Leser einen wunderbaren Einblick in das England der damaligen Zeit, das unterschiedliche Leben zwischen London und dem Dorf Slaughterford sowie die verschiedenen Gesellschaftsschichten und den damit verbundenen Standesdünkel. Auch das damalige Frauenbild ist ein Thema in diesem Roman. Der Spannungsbogen ist zu Beginn recht niedrig angelegt, doch je mehr die Geschichte voranschreitet, so steigt auch der Spannungspegel. Die Autorin legt so manch falsche Fährte, um den Leser in die Irre zu treiben, doch durch geschickte Wendungen weiß sie am Ende mit der Auflösung durchaus zu überraschen.
Die Charaktere sind recht simpel gestaltet und nicht, wie gewohnt, detailliert ausgearbeitet. Es fehlt ihnen an Tiefe und lassen so dem Leser nicht viele Möglichkeiten, sich gut in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu fühlen. Eine gewisse Distanz ist durchweg vorhanden. Irene ist eine unterkühlte und distanziert wirkende Frau. Sie ist eine eher zarte Person, doch macht sie dies durch Energie, Stärke und Selbstbewusstsein durchaus wieder wett, lässt sie sich doch nicht entmutigen und legt eine gesunde Neugier an den Tag. Sie ist hartnäckig und ohne das gewisse Standesdenken, was ihre Freundschaft zum Stallmädchen beweist. Pudding ist eine liebenswerte junge Frau, die für ihre Familie sorgen muss, da sowohl ihre Mutter als auch ihr Bruder dazu nicht in der Lage sind. Sie ist von eher schlichtem Gemüt, doch besitzt sie neben Neugier auch ein ausgeprägtes Kombinationsvermögen. Nancy ist die Tante von Alistar, die Irene das Leben ein ums andere Mal schwer macht, weil sie sie für nicht gut genug befindet. Sie ist ein Snob durch und durch. Auch die übrigen Protagonisten wie die stumme Clemmie oder Puddings Bruder Donny geben der Handlung zusätzliche Impulse.
„Die Frauen am Fluss“ ist ein unterhaltsamer Schmöker, in der sich Liebesgeschichten, ein Mord, Intrigen und viele Geheimnisse vereinen, die Stück für Stück ans Tageslicht kommen. Eine durchaus fesselnde Lektüre, die auf jeden Fall eine Leseempfehlung verdient!