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Veröffentlicht am 24.07.2018

Einfach nur episch!

Throne of Glass – Die Sturmbezwingerin
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Allgemeines:

Am 22. Juni 2018 ist der fünfte Teil der großartigen Throne of Glass-Reihe bei dtv erschienen: Throne of Glass – Die Sturmbezwingerin. Wenn ihr diese Rezension lest, solltet ihr also die ...

Allgemeines:

Am 22. Juni 2018 ist der fünfte Teil der großartigen Throne of Glass-Reihe bei dtv erschienen: Throne of Glass – Die Sturmbezwingerin. Wenn ihr diese Rezension lest, solltet ihr also die bisherigen Bände kennen. Wenn ihr sie noch nicht kennt, worauf wartet ihr dann? Schnell in den nächsten Buchladen!

Die Sturmbezwingerin hat 848 Seiten und ist ebenso wie die anderen Teile der Reihe als Taschenbuch veröffentlicht worden. Ein von der Autorin selbst als eine Art zweiter fünfter Band bezeichneter Roman, der die Geschichte eines der männlichen Protagonisten beleuchtet, wird bei dtv im September 2018 unter dem Titel Throne of Glass – Der verwundete Krieger erscheinen. Dabei handelt es sich nicht um die gleiche Geschichte aus einer anderen Perspektive. Dieser Charakter tritt im fünften Band nicht in Erscheinung, erlebt also vermutlich von der Handlung relativ unabhängige Dinge.

Inhalt:

„Celaena ist in ihre Heimat zurückgekehrt, aber nicht mehr als Celaena Sardothien, sondern als Aelin Galathynius. Das ist ihr wahrer Name, der Name der rechtmäßigen Königin von Terrasen. Doch der Weg auf den Thron ist noch lang, denn von allen Seiten nahen Feinde heran. Aelin muss sich nicht nur gegen den dunklen Valg-König Erawan, der ihre Welt erobern und versklaven möchte, behaupten, sondern auch gegen die Königin der Fae, die unsterbliche Maeve. Es wird zu einem Kampf kommen und Aelin muss sich fragen, was – oder wen – sie bereit ist zu opfern, um ihre Welt zu retten … Doch ganz gleich, was auch passiert, Rowan steht unverrückbar an ihrer Seite.“ (Quelle: dtv)

Meine Meinung:

Maas tut es einfach. Wenn du denkst, es geht nicht größer, besser, höher oder weiter, dann schreibt sie es. Ob du willst oder nicht. Ob es dich erschüttert oder nicht. Ihr ist es egal. Denn sie möchte dich begeistern. Und schlussendlich schafft sie das nur auf diese ihr ganz eigene Art. Allein dadurch, dass sie schreibt wie sie schreibt. Und dafür bin ich ihr immer wieder dankbar. Für ihre wahrhaftig klugen und kreativen Gedanken, die nur sie sich machen kann. Von einer solchen Einzigartigkeit geprägt, dass es als Leser schwerfällt, immer wieder in Worte zu fassen, was Maas da eigentlich kontinuierlich Buch für Buch leistet. Vielleicht fällt es einigen Lesern sogar schwer zu glauben, dass Maas trotz der sehr regelmäßigen Erscheinungsdaten ihrer Bücher – zwei Buchreihen parallel – Qualität „produziert“. Mitnichten liegt es dieser Autorin am Herzen, lediglich Quantität, also eine Masse an Büchern zu erzeugen. Nein, ihre Reihen unterscheiden sich inhaltlich sehr voneinander. Obwohl ich bis heute nicht zu sagen vermag, welche mir besser gefällt. Wenn ich gerade ein Buch aus dem Reich der sieben Höfe gelesen habe, dann würde ich diese Reihe benennen. Momentan wäre es aber wieder die Throne of Glass-Reihe. Seid ihr dazu in der Lage, eine Entscheidung zu treffen?

Tatsächlich verfolgt Maas innerhalb der beiden Reihen zwei stark voneinander differierende Wege. Als Einstieg in ihre Bücherwelt, ihren Kosmos, würde ich persönlich jedoch Throne of Glass empfehlen. Protagonistin Aelin wird euch überzeugen. Und überraschen. Immer und immer wieder. Wenn ihr denkt, dass es einfach keine Lösung mehr geben kann, dann hat Aelin im Hintergrund mit Sicherheit etwas geplant. Ob es euch gefällt, was sie tut … Man weiß es nie. Und das will Maas so. Durch die von der Autorin gewählte Erzählweise erfährt man als Leser auch im fünften Band wenig aus Aelins eigener Gedankenwelt. Wenn es mal einen Einblick in ihre komplexen Gedanken gibt, empfindet man es beinahe als eine Art Geschenk.

In Die Sturmbezwingerin werde euch unerwartete Verbündete überraschen, ihr werdet fluchen, weinen und lachen. Vor allem aber werdet ihr begeistert sein. Begeistert von einer so facettenreichen und fantastischen Welt. Von einer Autorin, die es auch im fünften Band einer Reihe schafft, euch mit einem der miesesten Cliffhanger zurückzulassen, den es auf der großen weiten Welt geben mag. Maas kreiert eine Achterbahn der Gefühle und ein Buch, das ihr perfekt in eurem Sommerurlaub lesen könnt.

Fazit:

Ja, ihr solltet auch den fünften Teil dieser epischen Reihe unbedingt lesen! Sofort!

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ich hoffe sehr auf baldige Folgebände!

Die rote Frau
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Allgemeines:

Autorin Alex Beer wurde in Bregenz geboren und lebt in Wien. Mit ihrem ersten Roman der August-Emmerich-Reihe Der zweite Reiter hatte sie großen Erfolg und wurde von der Presse hochgelobt. ...

Allgemeines:

Autorin Alex Beer wurde in Bregenz geboren und lebt in Wien. Mit ihrem ersten Roman der August-Emmerich-Reihe Der zweite Reiter hatte sie großen Erfolg und wurde von der Presse hochgelobt. Sie erhielt dafür den Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur. Die rote Frau ist der zweite Band der spannenden Reihe um Rayonsinspektor August Emmerich.

Die rote Frau ist am 21. Mai 2018 in gebundener Form bei Limes erschienen und umfasst 413 Seiten.

Inhalt:

„Wien, 1920: Die Stadt von Kriminalinspektor August Emmerich ist ein Ort der Extreme, zwischen bitterer Not, politischen Unruhen und wildem Nachtleben. Während seine Kollegen den aufsehenerregenden Mordfall an dem beliebten Stadtrat Richard Fürst bearbeiten, müssen Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter Kindermädchen für eine berühmte Schauspielerin spielen, die um ihr Leben fürchtet. Dabei stoßen sie nicht nur auf eine ominöse Verbindung zu Fürst, sondern kommen einem perfiden Mordkomplott auf die Spur. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit, der sie in die Abgründe der Stadt und deren Einwohner blicken lässt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Auf Alex Beer bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Eigentlich lese ich historische Krimis nicht so gerne, aber die von Beer sind wirklich sehr gut. Der erste Band um den Kriminalkommissar Emmerich Der zweite Reiter hat mir so gut gefallen, dass ich den Folgeband Die rote Frau unbedingt lesen wollte und ich bin genauso begeistert wie von Band eins. Protagonist ist Rayonsinspektor Emmerich, ein echter Typ, den man aber sofort in sein Herz schließt. Emmerich ist im Ersten Weltkrieg verwundet worden und leidet sehr darunter, dass er durch seine Verletzung körperlich nicht mehr voll einsatzfähig ist. Er bekommt den Unmut der Kollegen zu spüren, die mit einem Krüppel nichts zu tun haben wollen. Daran ändert auch seine Versetzung in die Abteilung „Leib und Leben“ nichts. Er hatte gehofft, hier in Mordfällen seine brillanten Ermittlerfähigkeiten einsetzen zu können, stattdessen darf er Schreibtischarbeit machen und ist zutiefst frustriert. Hinzu kommt seine persönliche Situation: Seine Freundin, die er sehr liebt, kehrt zu ihrem aus dem Krieg zurückgekehrten Mann zurück, die Lebensmittelversorgung im Wien der 1920er Jahre ist mehr als angespannt und sein Bein schmerzt immer mehr. Nur einer hält zu ihm: sein Assistent Winter, den er zunächst nicht sehr gut behandelt hat, aber dessen Solidarität er mittlerweile sehr zu schätzen weiß. Alles scheint sich zu ändern, als eine bekannte Schauspielerin auf dem Revier auftaucht, deren Anliegen niemand so richtig ernst nimmt. Man wälzt diesen Fall auf Emmerich und Winter ab. Emmerich ist genervt, Winter dagegen begeistert, er bewundert diese Frau. Beide nehmen sich ihres Falls an und besuchen das Filmset, an dem merkwürdige Dinge gesehen sein sollen. Um Hexerei soll es gehen. Keine Frage: Das kann man wirklich nicht glauben. Emmerich und Winter ermitteln zunächst nur pro forma, aber dann ist ihr Ehrgeiz gepackt… . Ebenso wie im ersten Band hat Beer den Fokus auch hier auf den zeitgeschichtlichen Aspekt gelegt. Man erfährt viel über das Leben der Wiener Bevölkerung nach dem Ersten Weltkrieg und ist oft erschüttert angesichts der großen Armut und des Hungers auf der einen und der Dekadenz auf der anderen Seite. Die Thematik der Kriegsheimkehrer spielt ebenfalls eine große Rolle. In Die rote Frau erfährt man zudem, dass auch in Österreich zeitgleich wie in der Weimarer Republik gesellschaftliche Strömungen den Rassebegriff für sich entdeckt haben. Da schaudert es einen!

Alex Beer schreibt spannend, ohne dramatisch zu sein, eher nüchtern und dadurch so überzeugend. Die Gestaltung der Cover beider Bände passt zum Inhalt: in schwarz-weiß gehalten mit historischen Motiven. Absolut stimmig und überzeugend.

Fazit:

Unbedingt lesen, zuerst aber Band eins, sonst ist es schade um den zweiten Band. Ich hoffe sehr auf baldige Folgebände!

Veröffentlicht am 07.07.2018

Magisch, besonders, lesen!!!!

Nachtlilien
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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Aus diesem Grund kennzeichne ich diesen Beitrag mit |Werbung|. Für meine Beiträge werde ich grundsätzlich nicht bezahlt.
Nachtlilien ...

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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Aus diesem Grund kennzeichne ich diesen Beitrag mit |Werbung|. Für meine Beiträge werde ich grundsätzlich nicht bezahlt.
Nachtlilien JaneFetzer
Bildquelle: Jane Fetzer, Piper

Allgemeines:

Nachtlilien ist bereits im Jahr 2010 als gebundenes Buch bei Piper erschienen. Im Jahr 2016 wurde eine Taschenbuchausgabe mit verändertem Cover herausgebracht. Ich habe wohl eine Ausgabe, die irgendwo dazwischen erschienen ist und ein ganz anderes Cover besitzt, gelesen. Aber es kommt ja auf den Inhalt an – und der ist meines Wissens nach nicht verändert worden.

Autorin Siri Lindberg war mir bisher als Sylvia Englert (Das dunkle Wort) bekannt. Sie trat mit dem dunklen Wort das erste Mal nicht unter einem ihrer verschiedenen Synonyme auf. Vielleicht kennt ihr sie auch als Kinderbuchautorin Katja Brandis (u. a. Woodwalker-Reihe). Habt ihr bereits etwas von ihr gelesen?

Inhalt:

„Seit Generationen lastet auf der Familie der jungen Jerusha ein schrecklicher Fluch: Alle Frauen sind dazu verdammt, den Menschen zu verraten, den sie am meisten lieben. Jerusha droht das gleiche Schicksal, als sie Kiéran begegnet, einem Krieger, der nach einer schweren Schlacht erblindet ist. Jerusha verliebt sich in ihn, doch sie will ihn auf keinen Fall ins Unglück stürzen. Aber ist es richtig, der wahren Liebe für immer zu entsagen? Oder ist es Zeit, eine Entscheidung zu treffen, auch wenn es die mutigste und gefährlichste ihres Lebens sein wird? Siri Lindbergs Debüt »Nachtlilien« lässt einen nicht mehr los – romantisch, spannend und fesselnd wie ein gefährlicher Liebesbann.“ (Quelle: Piper)

Meine Meinung:

Ich muss euch ganz ehrlich gestehen, dass ich von allein nicht auf den epischen Fantasyroman Nachtlilien gestoßen wäre. Und das wäre wahrhaftig ein Verlust gewesen. Nachtlilien ist ein Trilogieauftakt, den keiner von euch verpassen sollte. Ein Buch voller Magie, fantastischen Wesen, starken Frauen und dunklen Flüchen. Voller Geschehnisse, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnten. Und warum hätte ich Quenda, die ganze Welt der Protagonisten Jerusha und Kiéran, fast verpasst?

Nachdem ich Das dunkle Wort von Sylvia Englert gelesen habe, verfasste ich meine Rezension. Im Zuge dessen habe ich wie gewohnt recherchiert und herausgefunden, dass es sich um Sylvia Englerts Debütroman für erwachsene Fantasyleser handelte. Das habe ich natürlich geglaubt und nicht infrage gestellt. Ich wusste, dass Katja Brandis ein Synonym der Autorin war. Aber dass sie unter einem weiteren Pseudonym schreiben könnte, ist mir nicht in den Sinn gekommen. Darauf wurde ich tatsächlich erst durch eine nette Mail der Autorin selbst aufmerksam. Wie schön, dass in unserer kleinen Bücherwelt durch solche Kontakte immer mehr Vernetzung und vor allem Lesefreude entsteht.

Ebendiese Lesefreude hat mich während der Lektüre von Nachtlilien in großem Ausmaß ereilt. Sylvia Englert hat einen Roman geschrieben, den ich am liebsten nicht beendet hätte.

„Der Tag, an dem Jerushas Leben zersplitterte, begann strahlend.“ (S. 9)

Einen Roman, den andere Autoren vermutlich in drei Teile geteilt hätten. Warum sollten sie das tun? In Nachtlilien passiert so viel. Die Geschichte ist von einer solchen Vielschichtigkeit und so komplexen Erzählsträngen geprägt, dass man als Leser aufmerksam sein muss. Immer wieder passieren überaus spannende Geschehnisse und die aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählte Handlung tröpfelt an keiner Stelle einfach vor sich hin. Da auch die Schrift des Romans verhältnismäßig klein ist, bin ich mir sicher, dass (aus welchen Gründen auch immer) der ein oder andere Autor bzw. Verlag aus diesem einen Band drei Bücher gemacht hätte. Und dann wäre etwas mit der Geschichte passiert, was so oft mit Büchern passiert, die man eigentlich nicht hätte teilen sollen: Sie wäre nicht mehr gut gewesen. Danke an Piper und danke an Sylvia Englert, dass mit Nachtlilien anders umgegangen worden ist. Auf diese Art und Weise wird zwar ein Teil der Leserschaft, der während des Lesens kein so großes Durchhaltevermögen hat, ausgeschlossen, aber der Roman ist dadurch zu einem sehr guten Buch geworden. Man könnte ihn beinahe als Epos bezeichnen.

So konnte ich mit Jerusha mitfiebern, mit ihr leiden und zusammen mit der jungen Steinmetzin eine Entwicklung durchmachen, von der sie vermutlich nie geträumt hätte.

„Langsam und widerwillig schlug Kiéran die Augen auf. Es musste früher Morgen sein. War es schon hell draußen? Er wusste es nicht, wieder ließen ihn seine Augen im Stich. Schwärze war um ihn, nichts als Schwärze. Und wie immer in den letzten Tagen war ihm, als stürze er, falle immer weiter; und es gab nichts, woran er sich festhalten konnte …“ (S. 23)

Ich habe mich zudem viel mit dem gut recherchierten Thema des Blindseins auseinandergesetzt und konnte Kiéran nahezu vor mir sehen. Man macht sich als sehender Mensch viel zu selten bewusst, was es bedeutet, einfach nur zu sehen. Nach der Lektüre sehe ich mich viel bewusster in meiner Umwelt um, achte mehr auf kleinste Details. Ich bewundere Sylvia Englert dafür, wie sie all die magischen, faszinierenden und turbulenten Entwicklungen in eine so qualitativ wertvolle Geschichte verpacken konnte. Gerne mehr davon!!!

Fazit:

Ein überaus lesenswerter Fantasyroman für anspruchsvolle Leser, die gerne in eine magische Welt entführt werden wollen. Ich kann es kaum erwarten, die beiden Folgebände Lilienwinter und Winterdrachen zu lesen.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Lesegenuss

Die Erben der Erde
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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Aus diesem Grund kennzeichne ich diesen Beitrag mit |Werbung|. Für meine Beiträge werde ich grundsätzlich nicht bezahlt.

Allgemeines:

Ildefonso ...

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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Aus diesem Grund kennzeichne ich diesen Beitrag mit |Werbung|. Für meine Beiträge werde ich grundsätzlich nicht bezahlt.

Allgemeines:

Ildefonso Falcones wurde 1959 in Barcelona geboren. Er arbeitet dort als selbstständiger Anwalt. Eigentlich beschäftigte er sich beruflich mit der mittelalterlichen Rechtsgeschichte Kataloniens. Dabei entstand in fünf Jahren Arbeit sein Roman Die Kathedrale des Meeres, der 2006 erschien und sich allein in Spanien mehr als zwei Millionen Mal verkaufte. Die Erben der Erde ist der Folgeband und erschien auf Deutsch am 11.06.2018 bei Bertelsmann als gebundenes Buch mit 925 Seiten.

Inhalt:

„Millionen von Lesern waren fasziniert von Arnau Estanyols Geschichte, der beim Bau der Kirche Santa Maria mithalf. Nun erzählt Ildefonso Falcones in seinem neuen aufregenden Sittengemälde wieder von Loyalität und von Rache, aber auch von der Liebe und den Träumen der Menschen.

Wir schreiben das Jahr 1387. In Barcelona begegnen wir dem zwölfjährigen Hugo Llor, dem Sohn eines verstorbenen Seemanns. Aber wir begegnen auch Arnau Estanyol wieder, dem Werftbesitzer, der sich um den Jungen kümmert. Hugos Jugendträume werden mit der unbarmherzigen Realität konfrontiert. Und er wird sich in den Weinbergen neue Arbeit suchen – und so die schöne Nichte des jüdischen Weinbergsbesitzers kennen und lieben lernen. Doch er muss miterleben, wie unerbittlich der Hass auf Volksgruppen sein kann.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Die Handlung dieses zweiten Bandes der Barcelona Saga setzt im Jahr 1387 ein. Da ich auch Die Kathedrale des Meeres gelesen habe, bin ich – obwohl das doch schon ein wenig her ist – ziemlich schnell wieder drin in der Geschichte Barcelonas und in dem Erzählstil Falcones. Er kann einfach unheimlich gut Geschichten erzählen.

Was das Leseerlebnis trübt, ist in jedem Fall das Fehlen eines Glossars. Unbekannte und ungeläufige sowie historische Begriffe werden zwar im Text erklärt, aber man kann sie unmöglich alle behalten und hat keine Lust, sie auf den gelesenen Seiten wieder zu suchen. Auch ein Inhaltsverzeichnis und ein historischer Abriss über die Herrschenden Barcelonas wären unheimlich hilfreich gewesen. Warum das bei einem Buch von fast 1000 Seiten fehlt, erschließt sich mir nicht. Die Anmerkungen des Autors am Ende des Buches sind eine kleine Entschädigung für diesen Mangel.

Mich fesseln zwei Dinge in diesem Buch ganz besonders: die Geschichte des Jungen Hugo und das jüdische Leben. Mit unglaublicher Grausamkeit werden die Juden in Die Erben der Erde behandelt. Man lässt sie nicht in Frieden leben, vertreibt und tötet sie und zwingt sie zu konvertieren. Und selbst dann lässt man sie nicht in Ruhe und verbietet ihnen den Kontakt zu Menschen aus ihrem früheren Leben. Parallelen zu den Grausamkeiten des Dritten Reiches, aber auch zum Umgang mit Geflüchteten, Asylanten und Migranten im heutigen Deutschland, drängen sich auf. Somit ist dieser Roman, der im 14. Jahrhundert spielt, ein echtes Stück Zeitgeschichte.

Hugo ist sozusagen ein Bindeglied zwischen den Büchern. Er verbindet den ersten und zweiten Band und er hat gute Freunde unter den Juden und keinerlei Vorbehalte gegen sie und andere Menschen. Sein Charakter ist von einem großen Gerechtigkeitssinn geprägt, er hasst Unterdrückung und Gewalt gegen Schwache. Hugo, selber Halbwaise, muss schon als Junge für sich alleine sorgen, seine Schwester ist in einem Kloster untergebracht, seine Mutter nach dem Tod des Vaters wieder verheiratet. Kontakt zu halten ist schwer.

Arnau Estanyol, der Baumeister der Kathedrale des Meeres (die tatsächlich in Barcelona steht) und Protagonist des gleichnamigen Buches, ist zu Beginn des Buches noch sein Arbeitgeber. Mit Entsetzen muss Hugo mitansehen, wie dieser völlig zu Unrecht geköpft wird, weil man sich an ihm rächen will. Hugo ist nun auch im Visier der Mörder Estanyols und muss untertauchen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt für mich die eigentliche Handlung: Hugo und wie er sein Leben meistert. Er geht durch unglaublich viele Höhen und Tiefen, erlebt Verrat und Gewalt, lässt sich aber in seinem Charakter nicht verbiegen. Halt gibt ihm besonders seine ehemalige Sklavin Barcha, die seinen Haushalt führt und vor niemandem Angst hat. Außerdem hat Hugo ein Mündel aufgenommen, um das sich ein Geheimnis rankt. Alles ist verpackt in eine unglaublich packende Geschichte und lässt einen nebenbei noch viel Historisches lernen. Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass Falcones an keiner Stelle in schwülstigen Kitsch verfällt, wie das in vielen sogenannten historischen Romanen geschieht.

Fazit:

Man kann dieses Buch lesen, ohne Die Kathedrale des Meeres zu kennen. Der Lesegenuss erhöht sich aber immens, wenn man den ersten Band gelesen hat.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Ein wahrer Bücherschatz

Najaden - Das Siegel des Meeres
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Allgemeines:

Am 21.05.2018 ist Najaden – Das Siegel des Meeres als Klappenbroschur bei Blanvalet erschienen. Das Buch der deutschen Autorin Heike Knauber hat 608 Seiten.

Beworben wurde der Roman vermutlich ...

Allgemeines:

Am 21.05.2018 ist Najaden – Das Siegel des Meeres als Klappenbroschur bei Blanvalet erschienen. Das Buch der deutschen Autorin Heike Knauber hat 608 Seiten.

Beworben wurde der Roman vermutlich nur in geringem Ausmaß – zumindest nicht so, dass ich es bemerkt hätte. Schade, Najaden ist definitiv ein Buch, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat!

Schaut euch bitte dieses Cover an! Ein wahrer Augenschmaus, der sofort meine Neugier erweckt hat. Selbst auf dem Buchrücken sind weitere Details, die innerhalb der Geschichte eine Rolle spielen werden, zu entdecken. Und tatsächlich habe ich mich erst aufgrund der Optik mehr mit dem Inhalt von Najaden auseinandergesetzt. Und der kann sich defintiv mehr als sehen lassen. Bereits die Kombination aus Titel, Cover und inhaltlicher Beschreibungen versprechen dem Leser ein Thema, das mich persönlich stets fasziniert hat. Und dabei eine ganz eigene, innovative Geschichte. Das kann ja nur gut werden, oder?

Inhalt:

„Brodelnde Feuerinseln, am Meeresgrund leuchtende Steine, das unendliche Sandmeer – ein exotisches Fantasyabenteuer.

In Heike Knaubers Roman lauert an jeder Ecke tödliche Magie, geheimnisvolle Wesen kämpfen in der Arena um Leben und Tod, und die Seiten knistern nur so vor Romantik. Dabei spielt die vielschichtige Handlung sowohl am Grunde des Meeres als auch in einem Wüstenreich, das im Sandmeer zu versinken droht: Knaubers Heldin Meliaé ist Thronfolgerin des legendären Najaden-Volkes – doch weiß sie nichts über ihre Herkunft. Als zwei grausame Brüder sie entführen, scheint Meliaés Tod unausweichlich, doch dann entdeckt sie ihre dunkle Liebe zu einem Mann, der sich für sie sogar mit dem Gott der Unterwelt anlegen wird…“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ich habe einen Schatz gefunden. Einen Schatz im Büchermeer. Und er trägt den Namen Najaden – Das Siegel des Meeres.

Damit ihr versteht, wie groß meine Freude über diesen Fund ist, muss ich euch erzählen, dass ich häufig auf Schatzsuche gehe. Und diesen Schatz hätte ich beinahe nicht entdeckt. Im großen Büchermeer machte nahezu nichts auf ihn aufmerksam. Es gab keine Hinweise zu seinem Aufenthaltsort, keine Schatzkarte, die mich zu ihm führen sollte. Ich musste mich selbstständig auf die Suche begeben und bin so froh, letzten Endes auf ihn gestoßen zu sein.

Wir alle wissen wohl, wie es ist, einen so wertvollen Schatz zu finden. Wenn man einen solchen Schatz findet, dann schlägt das Leserherz höher. Man möchte ihn gar nicht wieder hergeben und es fällt mehr als schwer, ihn aus der Hand zu legen. Aber irgendwann ist man auch bei einem solchen Bücherschatz am Ende angekommen. Voller Wehmut. Und voller Hoffnung auf mehr. Auf einen weiteren Schatz aus der Feder der großartigen Autorin Heike Knauber. Auf ein weiteres Buch, das einem den Atem raubt. Mit seiner magischen Welt, seinen individuellen und vielschichtigen Charakteren und einer einzigartigen Mischung aus Mythologie und orientalischen Elementen. Eine Fortsetzung dieser Geschichte, die mich in all ihren Facetten begeistern konnte. Mit ebenso eigenständigen Charakteren. Auch Knaubers Nebencharaktere fanden einen Weg in mein Leserherz und ohne sie würde Najaden nicht das sein, was es ist. In Knaubers Geschichte bleibt niemand blass und auch für Kitsch ist anders als in vielen Romanen des Genres kein Platz. Und diese Namen! Ich habe selten so kreative und einzigartige Namen entdeckt. Auch als Vielleserin nicht. Meliaé, Tioné, Sayaf, Nenek – um nur einige von ihnen zu nennen.

Obwohl bei all den Ereignissen innerhalb der Geschichte nicht jede Frage abschließend beantwortet werden kann, bleibt bei diesem Bücherschatz keine Frustration zurück. Bei mir ist schlicht und ergreifend eine große Lust auf mehr entstanden. Vor allem über einen bestimmten Teil der komplexen Welt, die Knauber entworfen hat, möchte ich noch so viel wissen: Najadis. Und das bitte auf dem gleichen Niveau wie in ihrem Debütroman. Ich möchte noch mehr anspruchsvolle Fantasy, die anspruchsvolle Leser mit einer Vorliebe für Magie sucht, von ihr. Und zwar auf der Stelle. Am besten gleich morgen.

Fazit:

Alles, was das Leserherz sich wünschen kann – aber auch alles, was es zu fürchten vermag. Ein wahrer Bücherschatz eben.