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Veröffentlicht am 24.06.2018

Die Hühner-Republik

Das Dorf oder Autonomie für Anfänger
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Lars Sittig kommt mit einer (für mich) vollkommen neuen Idee um die Ecke – was wäre, wenn ein Dorf in der deutschen Provinz plötzlich zur autonomen Zone wird. Und dazu noch eines, das gerade einmal 4 ...



Lars Sittig kommt mit einer (für mich) vollkommen neuen Idee um die Ecke – was wäre, wenn ein Dorf in der deutschen Provinz plötzlich zur autonomen Zone wird. Und dazu noch eines, das gerade einmal 4 Einwohner hat! Kaum vorstellbar, doch in seinem Roman wird genau das zur Realität.

Die Einwohner von Krims Krams haben nämlich die Nase voll – der Braunkohletagebau will schon seit langem ihr Dorf aufkaufen, um die darunter lagernde Kohle abzubauen, doch dass sie deswegen ihre Heimat aufgeben sollen, sehen sie nicht wirklich ein. Aus einer Laune heraus schreiben sie einen Brief nach Brüssel, mit dem Antrag auf Autonomie, der erstaunlicherweise bewilligt wird. Die daraus folgenden Wirren hält dieses Buch bereit – und es ist absolut empfehlenswert.

Das Cover weckt Erwartungen, die erfüllt werden: Eine sehr lustige Geschichte über das Landleben, was sich zum Leben einer ganzen Republik entwickelt, in der die Hühner in der Mehrzahl sind. Ein passenderes Motiv hätte man nicht wählen können.

Sprachlich liest sich das Buch sehr angenehm. Erzählt wird aus der dritten Perspektive, wobei man Einblicke in die Köpfe der unterschiedlichsten Charaktere gewinnt und so alles eher „ganzheitlich“ sehen kann.

Mir hat das Buch fantastisch gefallen! Die Idee ist wirklich originell und sehr unterhaltsam umgesetzt. Der Humor des Autors ist zwar zu Beginn des Romans etwas dicker und im Verlauf dann eher dünn aufgetragen, aber es finden sich doch immer wieder Momente zum Lachen.

Insgesamt kann ich das Buch nur weiter empfehlen! Die liebenswerten Charaktere und das idyllische Dorf laden jeden, auch ohne Bilder, zum Verweilen ein. Noch dazu ist der Roman nicht allzu dick, so dass man ich auch gut mit in den Cover kriegt, wenn es in den Urlaub geht!

Veröffentlicht am 24.06.2018

Ein "alternativer" Weg zum Glauben

Der Unsterbliche
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Die Biographie von Ali Dini enthält genug Stoff für 3 separate Romane, denn dieser Mann hat echt was erlebt. Als Junge schloss er sich radikalen Islamisten an und kämpfte für den richtigen Glauben. Später ...

Die Biographie von Ali Dini enthält genug Stoff für 3 separate Romane, denn dieser Mann hat echt was erlebt. Als Junge schloss er sich radikalen Islamisten an und kämpfte für den richtigen Glauben. Später wurde er zu einem der obersten Köpfe der Drogenszene, um später seine Geschäfte ins Ausland zu verlagern. Ein erfolgreiches Leben – doch auch recht leer. Immer wieder lernt er Leute kennen, die ihm wichtig sind und immer wieder verliert er sie, bis er anfängt, seinen Mitmenschen immer weniger zu vertrauen.
Bald hat er seinen Tiefpunkt erreicht und sitzt ohne Ausweg in einem bulgarischen Gefängnis fest – wo er zum ersten Mal an einem christlichen Gottesdienst kennenlernt. Aufgrund der Sprachbarriere versteht er von den Worten nur wenig, doch das Erlebnis hinterlässt bei ihm einen tiefen Eindruck. Als er kurz darauf von einem Mitgefangenen eine kurdische Bibel zum Lesen ausleiht, kann er nicht fassen, wovon dort die Rede ist – auf ihn wirkt dieser Glaube komplett lächerlich. Wäre da nicht sein Bedürfnis nach einem Gott, der ihm vergibt und der, anders als Allah, dem er sich schon lange abgewandt hat, für den Frieden steht.

Das schlicht gehaltene Cover ist durch seine Kontraste sehr eindrucksvoll gestaltet. Das halbe Gesicht, der dunkle Hintergrund – hier wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der viel erlebt hat und bei dem jeglicher Firlefanz auf dem Cover unangebracht wäre. Man kann die Spannungen seiner Geschichte bereits durch dieses Bild hindurch spüren.
Aufgeschrieben wurde Alis Geschichte von Alexander Urumov, der seine Sache sehr gut macht. Sie ist spannend, mitreißend und es ist mir schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht, wie sich Ali aus den vertrackten Situationen rettet und wieder seinen eigenen Weg geht. Das all das wirklich passiert ist, ist schwer vorstellbar – so ein Leben kann doch unmöglich gut ausgehen!
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, so dass der Leser die Geschichte direkt durch Alis Augen erlebt.

Mich hat die Biographie schwer begeistert, unter anderem auch, weil Alis Leben sehr weit von meinem „Erfahrungshorizont“ entfernt ist. Ich habe (zum Glück) nie einen Krieg in meiner Heimat erlebt, war nie im Gefängnis oder in gefährliche Geschäfte verwickelt. Was da draußen tatsächlich passieren soll erscheint mir oft unvorstellbar, doch durch dieses Buch ist es mir gelungen, all diese Sachen aus einer anderen, „normaleren“ Perspektive wahrzunehmen.

Natürlich spielt auch Alis Weg zum Glauben eine große Rolle. Jedoch, und das hat mir sehr gut gefallen, findet er nicht über irgendwelche Missionare o.ä. zum Glauben, sondern durch die Bibel selbst und aus eigener Überzeugung.

Insgesamt kann ich dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der sich für „alternative Wege zum Glauben“ interessiert, genau wie denjenigen, die sich für spannende, politische Bücher interessieren.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Sing mir das Lied von Oblivion!

Oblivion Song 1
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Meine Liebe zu Comics reicht weit zurück, beruht allerdings hauptsächlich auf Asterix&Obelix sowie den Abrafaxen und erst vor wenigen Monaten habe ich (neben Animes und Mangas) das Subgenre der Graphic ...



Meine Liebe zu Comics reicht weit zurück, beruht allerdings hauptsächlich auf Asterix&Obelix sowie den Abrafaxen und erst vor wenigen Monaten habe ich (neben Animes und Mangas) das Subgenre der Graphic Novels entdeckt. Nachdem ich dann einiges online gelesen habe, war ich mir immer noch nicht sicher, wo genau ich mit dem Lesen anfangen sollte – und dann habe ich auf Lovelybooks die Leserunde für „Oblivion Song“ gesehen.

Für den ersten Band der Reihe (und auch für die folgenden) haben sich der Autor von „The Walking Dead“, Robert Kirkman, und der italienische Zeichner Lorenzo di Felici zusammengetan und ihr Werk kann sich durchaus sehen lassen – es ist spannend, nimmt den Leser mit und lässt ihn vollständig in der Welt von Oblivion versinken.


Worum geht es?

„Vor 10 Jahren verschwanden plötzlich 300 000 Einwohner Philadelphias in Oblivion.“ Zuerst versuchte die Regierung noch, sie aus dieser Parallelwelt, in der es von Monstern nur so wimmelt, zu befreien, doch irgendwann wurde das Programm eingestellt, so dass Nathan Cole der einzige ist, der weiterhin regelmäßig dorthin reist, um die Menschen zu retten. Warum er immer noch daran festhält weiß keiner so genau, doch fest steht, dass er nicht eher aufgeben will, bis er alle Überlebenden gerettet hat. Oder liegt es vielleicht daran, dass er der Musik des Oblivion Song nicht widerstehen kann?


Graphische und rhetorische Gestaltung


Das Cover des Buches gibt dem Leser schon mal einen Vorgeschmack darauf, was ihn innerhalb des Buches erwartet – starke Farben, viele Details und Wesen, die man so noch nicht kennt. Graphisch ist das Buch allgemein ein Augenschmaus, die Zeichnungen vermitteln mit Liebe zum Detail viele Emotionen und werden hervorragend durch die unterschiedlichen Farbpaletten ergänzt.

Inhaltlich ist zumindest der Anfang etwas verwirrend – man wird direkt in die Handlung geworfen, ohne mehr darüber zu wissen und erfährt erst nach und nach, was tatsächlich vor sich geht. Dabei hat der Autor die Kunst des „Storytelling“ jedoch perfektioniert, so dass die Inhalte nie belehrend oder langweilig wirken, sondern immer genau passen und nebenbei Informationen weiter geben.


Meine Meinung


Ich kenne mich weder mit Robert Krikman noch mit Graphic Novels aus, doch trotz allem hat mir das Buch sehr gut gefallen – und ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht. Da es sich um den ersten Band einer Serie handelt hört die Geschichte natürlich (gefühlt) mitten in der Handlung auf und man weiß nicht, was als nächstes passiert. Die Folgeband ist, glaube ich, für das nächste Frühjahr angesetzt ...


Fazit


„Oblivion Song“ ist ein fantastischer Auftakt (im wahrsten Sinne des Wortes), der Lust auf mehr macht. Gleichzeitig enthält das Buch so viele Details, dass man es getrost mehrere Male hintereinander lesen könnte, ohne sich dabei zu langweilen. Wer sich wenig für Dystopien u.ä. begeistern kann, dem würde ich eher von dieser Graphic Novel abraten – allen anderen Lesern kann ich es jedoch nur ans Herz legen. Denn am Ende ist man selbst wie gebannt vom Oblivion Song.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Einmal zum Meer und zurück

Ans Meer
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Es ist wieder diese Zeit im Jahr - man liest einen Urlaubsroman nach dem anderen und vor lauter Fernweh hält einen nur noch wenig zu Hause. Auch "Ans Meer" von René Freund weckt das Fernweh - allerdings ...

Es ist wieder diese Zeit im Jahr - man liest einen Urlaubsroman nach dem anderen und vor lauter Fernweh hält einen nur noch wenig zu Hause. Auch "Ans Meer" von René Freund weckt das Fernweh - allerdings ist es definitiv kein Urlaubsroman, sondern vielmehr ein spannendes Abenteuer und eine Geschichte, die zeigt, dass das Gute in der Welt noch nicht verloren hat.

Worum geht es?

Anton ist Busfahrer, weil das schon als Kind sein Traumberuf war und jetzt, Jahrzehnte später, macht er halt einfach weiter. Jeden Tag fährt er den Linienbus in die Stadt, um die Kinder zur Schule zu bringen und später wieder abzuholen. Sein einziger Lichtblick: Seine Nachbarin Doris, in die er sich irgendwie verguckt hat und die ausgerechnet auf solche Männer steht, die Anton in nichts ähneln - oder sich zumindest auch mal etwas trauen.

Doch dann steht sein Leben auf einmal Kopf, denn die krebskranke Carla, die er schon seit Jahren mit dem Bus zur Klinik fährt, hat beschlossen, dass sie ein letztes Mal das Meer sehen möchte, bevor ihre nächste Chemotheraphie beginnt. Und ausgerechnet Anton soll diese Reise leiten! Währe da nicht Doris Wunsch nach einem mutigen Mann gewesen, hätte er die Herausforderung vermutlich abgelehnt, doch so beginnt eine abenteuerliche Fahrt mit einem Haufen Passagiere, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Graphische und rhetorische Gestaltung

Das Cover war das Erste, was mich an diesem Buch angesprochen hat. (Noch vor dem Titel.) Es erinnert mich unheimlich an das von "Die hohen Berge von Portugal" von Yann Martel, einem meiner absoluten Lieblingsbücher und in dem Moment wr dann auch klar, dass ich "Ans Meer" unbedingt lesen muss.

Der Schreibstil des Autors ist unheimlich lustig und auch wenn es sich praktisch bei der Reise um eine Busentführung handelt wird das Buch nie zu ernst und bleibt auch stets unterhaltsam. Die Charaktere der Geschichte sind einfach einmalig und wunderbar zu erleben - angefangen bei Anton, der (gefühlt) keine Stunde ohne eine Butterbrezel überlebt.

Sprachlich hat mich das Buch öfters, im bestmöglichen Sinne, an ein Kinderbuch erinnert. Die Charaktere reden sehr ehrlich, aber nicht derb, und allgemein macht es Spaß, das Buch zu lesen.

Erzählt wird aus der Perspektive der dritten Person und natürlich dreht es sich dabei hauptsächlich um Anton, aber auch andere Charaktere "kommen zu Wort". (Bzw. ihre Gedanken.)

Meine Meinung

Bisher war dies mein erstes Buch von René Freund und ich war sofort hin und weg. Wenn seine Romane alle so sind ist meine Leseliste vermutlich gerade um mindestens einen halben Meter gewachsen.

"Ans Meer" macht einfach Spaß - die vielen unterschiedlichen Charaktere bieten eigentlich jedem eine Identifikationsmöglichkeit und langweilig wird einem auch nie. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen wollte! Der Autor hat so viele unerwartete Wendungen eingebaut, dass man ständig überrascht wird und gleichzeitig tritt das, was man von Anfang an vermutet/ befürchtet nicht ein.

Fazit

Insgesamt ist "Ans Meer" ein fantastischer kleiner Roman (mit 140 Seiten ist der Titel berechtigt), den ich jedem nur ans Herz legen kann. Antons Geschichte ist abenteuerlich und gleichzeitig unglaublich unterhaltsam, so dass ich aus dem Grinsen nicht mehr heraus kam. Eine Warnung sei jedoch ausgesprochen: Das Buch kann extremes Fernweh verursachen!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Auch an den schönsten Urlaubsorten herrscht keine heile Welt!

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Der neue Roman von Pierre Martin spielt, wie auch schon seine Vorgänger, in der Provence und weckt schon allein durch das Cover, viel mehr aber noch durch seinen Inhalt, in jedem normalen Leser das Fernweh. ...

Der neue Roman von Pierre Martin spielt, wie auch schon seine Vorgänger, in der Provence und weckt schon allein durch das Cover, viel mehr aber noch durch seinen Inhalt, in jedem normalen Leser das Fernweh. Am 03. 04. 2018 ist das Buch bei KNAUR erschienen und dank einer Lovelybooks-Leserunde durfte ich es bereits sehr zeitnah lesen!

Worum geht es?

Im Zentrum der Handlung steht Isabelle Bonnet, Sonderermittlerin der französischen Nationalpolizei und darin ziemlich gut. Gemeinsam mit ihrem Assistenten Apollinaire führt sie aus dem kleinen Provence-Städtchen Fragolin Ermittlungen durch und begegnet dabei den absonderlichsten Personen und Kriminalfällen.

Die Geschichte des Romans beginnt in den (wunderschönen) Domaine du Rayol, einem etwa 20 ha großen botanischen Garten an der Mittelmeerküste im Départment Var. Ursprünglich als Tagesausflug mit ihrer besten Freundin geplant gerät Isabelle schnell in die Ermittlungen um den Tod einer Nonne, die sich augenscheinlich von den Klippen zum Meer gestürzt hat. Die Gendamerie geht von Selbstmord aus, Isabelle ist davon jedoch nicht überzeugt und beginnt ihre eigenen Ermittlungen. Dabei führt ihre Forschung sie auf 384 Seiten quer durch das Département und bleibt dabei hochspannend, denn: Was tatsächlich die Ursache für den Tod der Nonne ist, erfährt der Leser erst im letzten Kapitel.

Graphische und rhetorische Gestaltung

Das Cover ist gleich schlicht wie interessant. Zwar hat es (aus der Perspektive des Lesers) recht wenig mit der tatsächlichen Handlung zu tun, jedoch macht es neugierig auf den Inhalt des Buches und da der Mittelpunkt des Coverbilds eine Kirche ist und das Opfer eine Nonne lässt sich ein gewissern Zusammenhang erahnen. Hauptinteresse war vermutlich, die für die Provence so typischen Lavendelfelder mit dem Thema das Buches zu vereinen, was natürlich gelungen ist. Durch die Farbgebung wirkt der Roman weniger bedrohlich und mehr wie eine spannende Urlaubslektüre, so dass vermutlich auch Leser, die normalerweise keine Krimis lesen, zu diesem Buch greifen werden.

Der Schreibstil des Autors ist sehr schlicht und, das sei an dieser Stelle angemerkt, auch wenn der Name anderes vermuten lässt handelt es sich bei diesem Buch um ein deutsches Original und nicht um eine Übersetzung. Sicherlich wäre dadurch sprachlich noch Luft nach oben geblieben, allerdings handelt es sich hier ja doch eher um Unterhaltungsliteratur und dafür war die Sprache etc. genau richtig.

Sehr gut gefallen hat mir eine rethorische Überlegung des Autors: An wichtigen oder selbstverständlichen Stellen wurden immer wieder französische Wörter und Sätze anstelle der deutschen Äquivalenten eingesetzt, was das Buch um einiges realistischer macht und auch eine schöne Atmosphäre erzeugt. So hat der Leser noch mehr den Eindruck, gemeinsam mit den Figuren in der Provence zu sein.

Erzählt wird die Geschichte konstant aus der 3. Person, die Sichtweise bleibt dabei durchgängig bei Isabelle Bonnet.

Meine Meinung

"Madame le Commissaire und die tote Nonne" ist bereits der fünfte Band um die Ermittlerin Isabelle Bonnet. Logischerweise werden dadurch natürlich auch Figuren aus der vorherigen Romanen aufgegriffen: So ergeben Isabelles Beziehungen sicherlich mehr Sinn, wenn man deren Vorgeschichten kennt und auch ein wenig Vorwissen über die Figuren kann nicht schaden.

Ich habe diesen Roman als ersten und damit ohne Vorwissen gelesen - was meiner Meinung nach hervorragend funktioniert hat. Dem Autor ist es geschickt gelungen, Details über die bereits bekannten Figuren in die Geschichte einfließen zu lassen, so dass letztendlich alle Leser auf dem gleichen Stand sind und so kann man getrost auch diesen Band zuerst lesen. Eine Vorwarnung sei jedoch vorangestellt: Der Roman macht Lust auf mehr und den Vorbänden kann man sich nach der Lektüre wahrscheinlich nur schwer entziehen.

Insgesamt hat mich "Madame le Commissaire" auf ganzer Linie überzeugt und Lust auf mehr gemacht. Die Handlung war (für einen Krimi) wenig blutrünstig, dafür aber umso spannender und Isabelle ist ein Charakter, den man vielleicht nicht unbedingt lieben aber dafür umso mehr bewundern muss: Der Elan und die Gewitzheit, mit der sie sich in ihre Ermittlungen stürzt, ist wirklich atemberaubend. Deswegen kann ich das Buch nur weiter empfehlen - an so ziemlich jeden, aber vor allem an die, die gerade wieder das Fernweh plagt!