"You - Du wirst mich lieben" von Caroline Kepnes zeigt das Leben von Joe Goldberg, welcher ein Stalker ist und es auf die wunderschöne Guinevere Beck abgesehen hat. Schon seit sie die Buchhandlung betreten hat ist er von ihr hingerissen und als er ihren Namen erfährt hält ihn nichts mehr. Mehr und Mehr beschafft er sich Informationen über sie und wartet auf die Gelegenheit sich ins Spiel zu bringen. Dabei schreckt er auch nicht vor Mord zurück, um etwaige Hindernisse aus dem Weg zu räumen, nur damit sie sich in ihn verliebt...
Ich habe schon viel über dieses Buch gehört, dass es mega gut sein soll. Die Coverbeschreibung hörte sich nach einem richtigen Psychothriller an, wo es mächtig zur Sache geht, mit Angstzuständen, immer über die Schulter schauen, Kontrolle und auch Mord. Obwohl ich Krimis und Thriller nicht so mag, hat mich die Idee dahinter aus der Sicht des "Täters" in die Geschichte einzutauchen richtig gefesselt, sodass es auf meinem Bücherstapel landete. Das Cover selbst fand ich nicht ganz so anregend, auch da mir Penn Badgley als Darsteller zum Film nicht wirklich gefällt, da mir auch der Schauspieler selbst nicht zusagt. Das hat nichts mit dem Cover zu tun, jedoch hat es mir auch so nicht vom Sockel gehauen.
Zum Schreibstil: für mich war es richtig mühsam diese Geschichte zu lesen, diese ganzen verschachtelten Sätze, elendslange Absätze, welche sich schon auf Seiten ziehen und dazu noch ein wenig diese vulgäre Sprache. Mir ist es schwer gefallen, vor allem auch, da das Buch wirklich nur aus der Sicht von Joe erzählt wurde, deren innerer Monolog mich schon langsam ermüdete und zur Weißglut brachte. Dazu half auch nicht, dass mir die meisten Protagonisten überhaupt nicht sympathisch waren. Manchen hätte ich gerne eine geklatscht, doch meistens habe ich nur meinen Kopf geschüttelt. Gibt es wirklich solche Leute, die sich so verhalten? Naja, mir haben sie nicht imponiert.
Ich fand das Hauptthema der Story sehr anregend, sodass ich jetzt ziemlich enttäuscht war. Man erfährt, wie sorgfältig man mit den eigenen Daten und Fotos ungehen sollte, das Innenleben eines Stalkers - wie dieser tickt, denkt, handelt und alles so erscheinen lässt, wie es ihm gefällt. Dies wurde alles sehr toll dargestellt, doch mir fehlte die Spannung, die Angst, die Gefahr, den Nervenkitzel. Es war sehr ausführlich und daher auch langatmig zu lesen. Ich wartete immer auf eine Katastrophe, Angstzustände und Ähnliches. Ich wollte unbedingt wissen, worauf dies alles hinausläuft, und erhielt nur einen kleinen Showdown, wo man dann auch schon vermutet wie es weitergeht.
Dazu muss ich auch sagen, gab es denn keine Mordermittlungen, oder Ermittlungen zu dem Verschwinden der Leute? Ich habe schon zig Krimiserien gesehen, wo man den kleinsten Hinweisen nachgeht. Joe hätte schon längst beim ersten Mord im Knast sitzen müssen... Das hat mich sehr gewundert und auch unzufrieden zurückgelassen, denn wenn auch die Polizei miteinbezogen wäre, hätte es vielleicht ein bisschen mehr Probleme für Joe gegeben und mehr Action.
Leider kann ich nicht wirklich sagen, dass mir das Buch außerordentlich gefallen hat. Es war mir zu mühsam, langatmig und eher mit wenigen Aufreger, wenig Spannung. Dadurch, dass die Thematik richtig interessant ist, der Schreibstil zwar gut, aber zu verschachtelt bekommt das Buch von mir nur zwei Sterne, es hat mich nicht gefesselt und konnte mich nicht überzeugen. Die Allgemeine Aufregung um dieses Buch verstehe ich nicht. Leider! Die Fortsetzung werde ich wohl auslassen...