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Veröffentlicht am 01.07.2018

Elbmöwen

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Damastwebergeselle Balthasar begibt sich 1840 nach Dresden. An der dortigen Kunstakademie muss er die für seinen Beruf wichtige Mustermalerlizenz erwerben. Der Zufall sorgt dafür, dass Balthasar in einem ...

Damastwebergeselle Balthasar begibt sich 1840 nach Dresden. An der dortigen Kunstakademie muss er die für seinen Beruf wichtige Mustermalerlizenz erwerben. Der Zufall sorgt dafür, dass Balthasar in einem Freudenhaus statt einer Studentenunterkunft wohnen wird. Neben seinem Studium wird er im Laufe der Zeit eine Art „Mädchen für alles“ im Freudenhaus. Auf der Kunstakademie lernt er Nikolaus und seine Schwester kennen. Es entwickelt sich eine interessante Dreier-Beziehung.

Die gesellschaftlichen Regeln der damaligen Zeit hat Autorin Ivonne Hübner gut wiedergegeben. Regeln und Zwänge der Gesellschaft bestimmen den Alltag der Menschen. Die drei jungen Leute versuchen auf ihre Art, sich etwas davon zu befreien. Die Figuren und ihre Gefühlswelt samt ihren Irrungen und Wirrungen kommen beim Leser an.

Trotzdem konnte die Geschichte mich nicht ganz mitnehmen. Dabei ist das Buch gut geschrieben. Die Wortwahl der Autorin passt genau in die damalige Zeit, wobei man dadurch auch auf heute unbekannte oder seltene Wörter trifft. Ich vermisste jedoch eine Spannung der Geschichte, welche mich „am Buch halten“ würde. Die Geschichte verläuft eher ruhig, und so ist es eher der Einblick in eine längst vergangene Epoche, der mich antrieb, das Buch weiterzulesen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein gutes Buch für angenehme, ruhige Lesestunden ist. Es regt auch zum Nachdenken über die damalige Zeit nach, und Vergleiche zu Heute bleiben nicht aus.

Ich danke der Mitteldeutscher Verlag GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Der Roman von Ivonne Hübner hat 400 Seiten (ISBN: 978-3-96311-055-9) und ist über die bekannten Online-Plattformen und den örtlichen Buchhandel zu beziehen.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Die Mittsommerlüge

Die Mittsommerlüge
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Louise kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie und ihre Mutter zwanzig Jahre lang alleine gelassen hat. Als er wieder auftaucht, möchte sie daher auch keinen Kontakt zu ihm. Ihr Vater hinterlässt ...

Louise kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie und ihre Mutter zwanzig Jahre lang alleine gelassen hat. Als er wieder auftaucht, möchte sie daher auch keinen Kontakt zu ihm. Ihr Vater hinterlässt ein Sommerhaus am Limfjord und ein gut gehütetes Geheimnis. Louise, ihre Mutter Karen und ihre Tochter Ida werden dort eine Woche verbringen, die nicht nur ihr Leben verändern wird.

Im „Haus des Lügners“ finden drei Generationen einer Familie ihren jeweils eigenen Weg in die Zukunft. Jede der Frauen kämpft mit ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit, welche sich dem Leser während des Lesens langsam offenbaren. Auch die untereinander herrschenden Konflikte scheinen sich endlich zu lösen.

Es ist eine schöne Geschichte, wobei es auch drei eigene Erzählungen sind. Für jede Frau bedeutet die Zeit in diesem Haus etwas anderes, gleichzeitig verbindet die drei aber auch vieles miteinander. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und bieten an manchen Stellen auch etwas mehr Einblick in den Charakter. Oft hatte ich aber auch das Gefühl, dass manche Probleme nur kurz angeschnitten werden, dann aber nur noch oberflächlich behandelt werden oder gar nicht mehr vorkommen.

Als Leser merkt man schnell, wohin die Geschichte führt. Dadurch kann man sich mehr mit den Charakteren befassen. Auch, wenn diese nicht großartig ausgearbeitet sind, merkt man beim Lesen doch, dass sich die Autorin intensiv mit ihnen beschäftigt hat. Vielleicht hätte ein ausführlicheres Eingehen auf die Figuren und deren Gefühle die Seitenanzahl um ein mehrfaches erhöht und den vorgegebenen Rahmen gesprengt.

Mich stört allerdings der deutsche Titel. Irgendwie finde ich ihn nicht passend zur Geschichte. Eine wörtliche Übersetzung des dänischen Titels „Haus des Lügners“ wäre meiner Meinung nach geeigneter gewesen.

Der Roman liest sich gut, und der angenehme Schreibstil sorgt für Lesefreude. Es hat Spaß gemacht, Karen, Louise, Ida und die anderen Figuren zu begleiten.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Das Blumenorakel

Floras Traum (Das Blumenorakel)
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1871 beginnt die junge Flora eine Ausbildung zur Blumenbinderin in Baden-Baden. Sie lebt und arbeitet bei Familie Sonnenschein. Der Sohn Friedrich verliebt sich in Flora, und schon bald heiraten die beiden. ...

1871 beginnt die junge Flora eine Ausbildung zur Blumenbinderin in Baden-Baden. Sie lebt und arbeitet bei Familie Sonnenschein. Der Sohn Friedrich verliebt sich in Flora, und schon bald heiraten die beiden. Flora baut den Blumenladen aus und hat damit Erfolg. Eine Begegnung wird jedoch alles auf den Kopf stellen.

Autorin Petra Durst-Benning versteht es, Orte und Personen aus dieser Zeit dem Leser nahe zu bringen. Floras Leben als Tochter von Samenhändlern war eigentlich vorgegeben. Doch sie schafft es, sich ihren Berufswunsch zu erfüllen. Aber ihr Leben verläuft dann doch anders als gedacht, und ob es wieder in Ordnung kommt, ist fraglich.

Leider haben mich die Figuren nicht in ihren Bann gezogen. Ich bekam einfach keinen Zugang zu ihnen. Teilweise fand ich sie nur oberflächlich dargestellt, da fehlte irgendwie etwas. Besonders spannend fand ich die Geschichte zwar nicht, aber sie ist geeignet, um ruhige Lesestunden zu verbringen und in die damalige Zeit einzutauchen.

„Das Blumenorakel“ ist der Folgeroman von „Die Samenhändlerin“, in dem es um Floras Eltern geht. All zu viel wird jedoch nicht verraten, so können beide Bücher unabhängig voneinander gelesen werden.

Ein entspannendes Buch mit einigen tragischen Momenten erwartet den Leser. Wer besseren Kontakt zu den Figuren bekommt als ich, dem könnte die Geschichte sogar noch mehr gefallen.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 17.06.2018

Saufen nur in Zimmerlautstärke

Saufen nur in Zimmerlautstärke
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Eine Herzattacke sorgt dafür, dass Adam sich mit seinem Leben auseinandersetzt. Eine Reise nach Island soll ihm dabei helfen. Unglücklicherweise fällt Adam von der Klippe und kann sich gerade noch festhalten. ...

Eine Herzattacke sorgt dafür, dass Adam sich mit seinem Leben auseinandersetzt. Eine Reise nach Island soll ihm dabei helfen. Unglücklicherweise fällt Adam von der Klippe und kann sich gerade noch festhalten. Er hat Glück, denn der seltsame Magnus kann ihn die Klippe wieder heraufziehen. Magnus ist ein Troll, und Adam steht nun in seiner Schuld. Zusammen reisen sie nach Berlin zurück. Adam ahnt noch nicht, dass sein Leben nun noch chaotischer sein wird.

Den Leser erwartet eine schöne Geschichte zum Thema Freundschaft und Erwartungen an das Leben. Die beiden Charaktere Adam und Magnus sind gut dargestellt. Andere Figuren bleiben im Hintergrund. Dabei gibt es einige, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Autor Hans Rath hat so aber auch viele Facetten des menschlichen Lebens kurz anschneiden können, was mit einer ausführlichen Beschreibung der Nebenfiguren und -ereignisse das Buch nur aufgebläht hätte. Der Leser bleibt so bei Adam und Magnus.

Einige Sätze im Buch regen auch zum Nachdenken über das eigene Leben und über Schicksal an. Leider bleibt der nach den ersten Seiten erwartete Humor im Laufe der Geschichte aus. Die Erzählung wird eher sachlicher, und der Zugang zu den Figuren geht leicht verloren.

„Saufen nur in Zimmerlautstärke“ ist trotz kleinerer Schwächen ein guter Roman, und der seltsame Titel erklärt sich auch im Laufe der Geschichte. Das Buch war eine schöne Lektüre, welche keine allzu großen Anforderungen an den Leser stellt. Eine gute Unterhaltung für einen Nachmittag.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 17.06.2018

SKIN

Skin
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Christian König ist ein junger Unternehmensberater, der eine große Karriere vor sich hat. Sein Leben gerät jedoch aus der Spur, als er einen Link zu einem Video erhält. Eine grausam aussehende Wasserleiche ...

Christian König ist ein junger Unternehmensberater, der eine große Karriere vor sich hat. Sein Leben gerät jedoch aus der Spur, als er einen Link zu einem Video erhält. Eine grausam aussehende Wasserleiche treibt in einem Swimmingpool. Doch die Polizei wird ihm nicht helfen, im Gegenteil. Dieses und weitere Videos wurden alle von Christian Königs Account verschickt.

Die Hauptperson ist Christian König, von dessen Tätigkeit und all den damit verbundenen Höhen und Tiefen ausführlichst erzählt wird. Autor Veit Etzold vermittelt durch diesen Einblick ein Gefühl für die spezielle Welt der Unternehmensberatungsfirmen. Die sehr ausführlich und gut recherchierte Geschichte hält sich mit diesem Thema allerdings auch etwas auf. Es dauert dadurch etwas länger, bis Schwung in die Geschehnisse kommt.

Stück für Stück geht das Leben von Christian den Bach hinunter, und er kann nichts dagegen tun. Lange Zeit plätschert der Roman vor sich hin. Einzig die Leichenfunde sorgen für etwas Gänsehaut, denn deren Zustand wird deutlich beschrieben. Erst im letzten Viertel kommt Schwung in das Buch und die Spannung steigt an, wobei auch gute Wendungen ihren Anteil haben.

Trotz der fehlenden Spannung zu Beginn ist die Geschichte schnell gelesen. Eine Beziehung konnte ich zu den Charakteren nicht aufbauen. Die Figuren blieben mir fern, vielleicht war das mit ein Grund, warum ich den Großteil des Buches nicht so spannend fand. Alles in allem ist „SKIN“ ein gutes Buch und dürfte Lesern dieses Genres gefallen.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de