Die Mittsommerlüge
Die MittsommerlügeLouise kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie und ihre Mutter zwanzig Jahre lang alleine gelassen hat. Als er wieder auftaucht, möchte sie daher auch keinen Kontakt zu ihm. Ihr Vater hinterlässt ...
Louise kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie und ihre Mutter zwanzig Jahre lang alleine gelassen hat. Als er wieder auftaucht, möchte sie daher auch keinen Kontakt zu ihm. Ihr Vater hinterlässt ein Sommerhaus am Limfjord und ein gut gehütetes Geheimnis. Louise, ihre Mutter Karen und ihre Tochter Ida werden dort eine Woche verbringen, die nicht nur ihr Leben verändern wird.
Im „Haus des Lügners“ finden drei Generationen einer Familie ihren jeweils eigenen Weg in die Zukunft. Jede der Frauen kämpft mit ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit, welche sich dem Leser während des Lesens langsam offenbaren. Auch die untereinander herrschenden Konflikte scheinen sich endlich zu lösen.
Es ist eine schöne Geschichte, wobei es auch drei eigene Erzählungen sind. Für jede Frau bedeutet die Zeit in diesem Haus etwas anderes, gleichzeitig verbindet die drei aber auch vieles miteinander. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und bieten an manchen Stellen auch etwas mehr Einblick in den Charakter. Oft hatte ich aber auch das Gefühl, dass manche Probleme nur kurz angeschnitten werden, dann aber nur noch oberflächlich behandelt werden oder gar nicht mehr vorkommen.
Als Leser merkt man schnell, wohin die Geschichte führt. Dadurch kann man sich mehr mit den Charakteren befassen. Auch, wenn diese nicht großartig ausgearbeitet sind, merkt man beim Lesen doch, dass sich die Autorin intensiv mit ihnen beschäftigt hat. Vielleicht hätte ein ausführlicheres Eingehen auf die Figuren und deren Gefühle die Seitenanzahl um ein mehrfaches erhöht und den vorgegebenen Rahmen gesprengt.
Mich stört allerdings der deutsche Titel. Irgendwie finde ich ihn nicht passend zur Geschichte. Eine wörtliche Übersetzung des dänischen Titels „Haus des Lügners“ wäre meiner Meinung nach geeigneter gewesen.
Der Roman liest sich gut, und der angenehme Schreibstil sorgt für Lesefreude. Es hat Spaß gemacht, Karen, Louise, Ida und die anderen Figuren zu begleiten.
Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.