Weniger sorgen, mehr leben
Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg„Machmal braucht man nämlich kein Happy End.“
Eigentlich ist Frieke mit ihrem Lebensgefährten auf dem Weg nach Amerika, wo sie ein neues Leben beginnen wollen. Einen letzten Auftrag soll sie für die Zeitung ...
„Machmal braucht man nämlich kein Happy End.“
Eigentlich ist Frieke mit ihrem Lebensgefährten auf dem Weg nach Amerika, wo sie ein neues Leben beginnen wollen. Einen letzten Auftrag soll sie für die Zeitung erledigen, für die sie arbeitet. Ein Interview mit dem Vogelkundler Bengt Gerjets auf Spiekerook. Und Frieke ahnt nicht, wie die Insel, die kleine Inselbuchhandlung, über der sie ein Zimmer bewohnt, und Bengt ihr Leben verändern werden.
Ich habe Frieke sehr gerne nach Spiekerook begleitet und amüsierte mich über die Bewohner der Insel und Friekes Einfinden in der neuen Umgebung. Ihr Aufenthalt, der eigentlich nur wenige Tage dauern soll, verändert Frieke, da sie hier auch auf ihren leiblichen Vater trifft, der in ihrem Leben bisher keine Rolle spielte. Die kleine Inselbuchhandlung, die „Gabe“, die ihr von der Inhaberin der Buchhandlung unterstellt wird, ihre Zweifel und ihre Sehnsüchte kamen sehr schön rüber und machen das Buch lesenswert und spannend. Wie würde sich Frieke entscheiden, wenn es um den Rest ihres Lebens ging? Mir gefiel es, dass ihr Zusammentreffen mit ihrem Vater nichts von einem kitschigen „Ich habe mein Leben lang auf diesen Moment gewartet“-Aussage hatte, sondern beide sehr gelassen miteinander umgingen, ohne sich weinend in den Armen zu liegen. Das Verhältnis der beiden passte sehr gut zur Geschichte der starken und eigenständigen Frieke und auch zu Ole, ihrem kauzigen Vater.
Ein warmherziger und humorvoller Roman, der Fernweh nach den Nordseeinseln auslöst.