Sterne in der Nacht
Blut schreit nach Blut
Der Roman ist der erste Teil einer Reihe um Luna, die Tochter eines Burgherren im Schwarz 1272. Das Leben ist hart zur damaligen Zeit, das muss auch Luna erfahren, als die Burg von Raubrittern angegriffen ...
Der Roman ist der erste Teil einer Reihe um Luna, die Tochter eines Burgherren im Schwarz 1272. Das Leben ist hart zur damaligen Zeit, das muss auch Luna erfahren, als die Burg von Raubrittern angegriffen und geplündert wird. Ihre Eltern ermöglichen ihr die Flucht und werden dabei selbst getötet. An diesem Moment ist in Lunas Leben nichts mehr wie es war.
Die junge Frau auf dem Cover soll Luna darstellen. Ich kann allerdings dieses Bild nicht mit dem Mädchen aus der Geschichte in Einklang bringen, Luna wird viel kindlicher beschrieben und ist ja auch noch sehr jung. Ohne Vorkenntnisse hätte ich auf Grund des Covers nicht zum Buch gegriffen, denn es entspricht eher einem Genre, das ich nicht so mag. Innen im Buch gibt es zu Anfang eine schwarz/weiß gehaltene Wald-Szene, diese auf dem Titel wäre für mich die perfekte Einstimmung auf das Buch gewesen.
Die Autorin erzählt die Geschichte um ihre Heldin eingebettet in durchaus real mögliche Geschehnisse des Mittelalters. Der Alltag auf der Burg und die Schwierigkeiten nach dem Überfall werden gut dargestellt. Die Bürde, die auf den Schultern der jungen Burgerbin lastet, kann man gut nachvollziehen. Als Frau in dieser Gesellschaft hat sie eigentlich keinerlei Rechte, wichtig ist nur eine schnelle Heirat um das Burgrecht nicht zu verlieren. Der Freiheitsdrang den sie verspürt lässt sich mit ihren Pflichten leider nicht vereinbaren.
Luna als Hauptfigur wird sehr zerrissen dargestellt in ihrem Denken und Handeln. Das ständige Auf und Ab in ihrer Gefühlswelt ist teilweise für den Leser etwas nervig, man möchte sie manchmal nur schütteln um sie endlich zur Vernunft zu bringen. Die Nebenfiguren sind leider etwas flach, obwohl gut angelegt und mit Potential.
Das Geheimnis das die Autorin in Lunas Herkunft einarbeiten ist eine interessante Variante des Wehrwolf-Themas. Während der Leser schon recht bald eine Ahnung hat in welche Richtung sich die Story entwickelt, dauert die Erkenntnis bei Luna eine Weile und so zieht sich die Geschichte etwas zäh über die ersten einhundert Seiten.
Bei der Beschreibung des Wolfes fühlte ich mich sehr stark an Twilight erinnert, das Aussehen, die Kommunikation und das Verhalten. Ein großer Kontrast zu den gängigen, eher bösartigen Beschreibungen von Wehrwölfe. Ob die Autorin ihre Inspiration daher genommen hat weiß ich nicht, für mich machte es diesen Eindruck.
Generell ist diese Geschichte eine eher romantische Adaption des Themas, obwohl auch durchaus blutige und brutale Szenen vorkommen.
Die Autorin folgt gekonnt einem derzeit sehr beliebten Trend in der Literatur, die Herangehensweise ist dabei aber sehr individuell und wirkt nicht abgeschrieben. Die Leserschaft für diese Art von Story ist ja sehr groß und auch mich konnte die Autorin durchaus in ihre Welt mitnehmen. Mit wenigen Abstrichen ist die Vermischung von Historie, Fantasy und einer klassischen Gruselstory gut gelungen und schafft eine neue Form von moderner Legende.