Kochen wie die Alamannen
Die Alamannen besiedelten bereits im 3. Jahrhundert nach Christus Südwestdeutschland und kannten tatsächlich schon allerhand exotische Gewürze wie Pfeffer, Nelken, Zimt usw. Diese Tatsache überraschte ...
Die Alamannen besiedelten bereits im 3. Jahrhundert nach Christus Südwestdeutschland und kannten tatsächlich schon allerhand exotische Gewürze wie Pfeffer, Nelken, Zimt usw. Diese Tatsache überraschte mich sehr, da ich immer davon ausging, dass diese erst im 15. Jahrhundert nach Europa kamen. Doch es gab wohl schon viel früher Handelswege zwischen Asien und Europa. Das Kochbuch hat mir noch weitere geschichtliche Fakten sowie Informationen über die Wirtschaft und die Ernährung im Allgemeinen dieses Volksstamms näher gebracht. Obwohl sie Viehzucht betrieben, ernährten sie sich vorwiegend vegetarisch. Sie bauten div. Hülsenfrüchte und Getreide an, sammelten Obst, Beeren und Kräuter und wussten bereits wie man Lebensmittel durch Pökeln, Dörren, Räuchern usw. haltbar macht.
Das Kochbuch gliedert die Rezepte in die unterschiedlichen Gerichte wie Suppen, Eintöpfe, Hauptgerichte, Fisch, div. Beilagen, Saucen, Gewürze und Öle sowie süße Speisen. Viele Rezepte sind im wahrsten Sinne des Wortes Eintöpfe und Schmorgerichte, bei denen man alle Zutaten in einem Topf zusammen auf einer Feuerstelle garen konnte. Die Fleischgerichte werden meist gegrillt oder geschmort. Mein Lieblingsrezept ist das Kohlrabigemüse. Für das nicht nur Kohlrabi, sondern auch Karotten, Lauch und jede Menge Kräuter und Gewürze verwendet werden. Es ist einfach und sehr lecker.
Das Autorenduo Andrea Gräupel und Stefan Müller scheinen gut recherchiert zu haben und in ihrer Freizeit gerne nach Art der Alamannen zu leben und die dementsprechenden Gerichte kochen. Die Rezepte des Buches sind alle einfach, sehr gut bebildert und leicht nachzukochen. Allerdings glaube ich nicht, dass die Alamannen immer so gut gespeist haben und die Gerichte unseren Gaumen angepasst wurden. Jedoch hat diese Vorgehensweise bestimmt seine Berechtigung, da uns die Gerichte sonst gar nicht schmecken würden. Das Besondere an diesem Kochbuch ist das Zusammenspiel zwischen geschichtlichen Informationen und dem Kochen. Wer sich dafür interessiert, hat bestimmt Freude mit diesem Buch.