Eine tolle Biografie über eine großartige Frau
Meghan Markle ist mir seit der Serie "Suits" bekannt. Diese habe ich bei Erscheinen noch auf Englisch gesehen, später allerdings auf Deutsch weiterverfolgt (aktuell warte ich auf die siebte Staffel). Schon ...
Meghan Markle ist mir seit der Serie "Suits" bekannt. Diese habe ich bei Erscheinen noch auf Englisch gesehen, später allerdings auf Deutsch weiterverfolgt (aktuell warte ich auf die siebte Staffel). Schon in dieser Serie ist mir Meghan aufgefallen. Nicht nur, weil sie eine tolle Schauspielerin ist, sondern auch aufgrund der tollen Spannung, die zwischen ihr und ihrem Schauspielkollegen Patrick J. Adams besteht. Als ich im November 2017 von ihrer Verlobung mit Prinz Harry erfuhr, war ich sehr überrascht, weil ich die Anfänge dieser Beziehung in keiner Weise mitbekommen hatte. Und weil ich wissen wollte, wer diese Meghan Markle überhaupt ist und aus welchen Gründen der Prinz auf sie aufmerksam geworden ist, habe ich beschlossen, dass die erste Biografie, die ich in meinem Leben lese, von der ehemaligen Schauspielerin und Duchess of Sussex handeln sollte.
Andrew Mortons behandelt dabei in seinem Buch "Meghan – Von Hollywood in den Buckingham-Palast. Ein modernes Märchen" die verschiedenen Stationen von Meghans Leben und das ihrer Vorfahren: der Stammbaum ihrer Familie, das Kennenlernen ihrer Eltern, ihre Geburt, ihre Kindheit und Jugend, ihr Studium, ihr ständiger Kampf, als Schauspielerin durchzustarten, kleine Rollen im Laufe der Jahre, Freundschaften, ihre erste Ehe, weitere Beziehungen und letztlich das Kennenlernen von Harry bis hin zur Verlobung. Da das Buch ein paar Tage vor der Hochzeit veröffentlicht wurde, werden die Hochzeitsvorbereitungen zwar angeschnitten, aber die Hochzeit selbst ist nicht enthalten. Geschmückt werden die inhaltlichen Erzählungen durch zwei größere Bildabschnitte (jeweils circa 15 Seiten), die Meghan an wichtigen Lebenspunkten zeigen und durch Bildunterschriften genauer beschrieben werden.
Eine Sache wurde mir beim Lesen dieses Buches immer drängender deutlich: Meghan ist eine unglaublich beeindruckende und faszinierende Frau. Sie hat so viel erlebt und erreicht, hat nie aufgegeben, für ihren Traum zu kämpfen und sich für die Unterdrückten einzusetzen, sie hat niemals das Handtuch geworfen. Sie ist ein typisches Beispiel dafür, dass Dinge, die im Leben nun mal nicht gelingen, die uns wehtun und uns zurückwerfen, letztlich nur stärker machen und uns die nötige Kraft geben, immer weiterzumachen. Auch wenn sie mir als der Mensch, den man durch Interviews, durch ihre Schauspielerei und durch ihre sonstigen medialen Auftritte kennenlernen konnte, schon sympathisch war, hat dieses Buch diesen Eindruck um ein Vielfaches verstärkt. Denn Meghan hatte es nicht immer leicht, ihr ist nichts in den Schoß gefallen, nichts wurde ihr geschenkt. Trotzdem hat sie ihren schauspielerischen Durchbruch erreicht, trotzdem war ihr Wohltätigkeit immer wichtig, trotzdem hat sie am Ende die größte Rolle ergattert, die man sich vorstellen kann.
Hier und da gibt es in dem Buch einige Andeutungen, dass auch Meghan nicht fehlerfrei ist. Es wird zwar nicht besonders ins Detail gegangen – auch nicht bei der Scheidung von ihrem ersten Ehemann – aber Andrew Morton schreibt von Gerüchten und von Freundschaften, die trotz jahrelangem Zusammenhalt dadurch zerbrochen sind. Aber Meghan ist keine Romanfigur, sondern ein echter Mensch und jeder macht in seinem Leben Fehler. Nicht jeder ist immer ehrlich. Und vor allem kann man nicht in die Ehe zweier Menschen hineinsehen. Deshalb fiel es mir als Außenstehender auch sehr leicht, dies nicht zu bewerten und bei meiner Meinung über Meghan außenvorzulassen.
Der Aufbau der Biografie hat mir gut gefallen. Da ich bisher noch keine gelesen habe, fällt mir der Vergleich natürlich schwer, allerdings fand ich es toll, dass die verschiedenen Stationen in Meghans Leben nach Kapiteln unterteilt waren. Das ermöglicht dem Leser, verschiedene Passagen, die ihn nicht interessieren, einfach zu überspringen oder Stellen, die er später nochmal nachlesen möchte, leichter zu finden. Außerdem hat der Autor mich dadurch beeindruckt, dass er nicht nur Fakten genannt und eine stupide Abhandlung geschrieben hat, sondern auch Meinungen von Menschen hat einfließen lassen, die früher eine Rolle in Meghans Leben gespielt haben oder noch spielen. Für mich hatte die Biografie dadurch mehr Wahrheitsgehalt und war realer. Stellenweise wirkte das Buch ein bisschen langatmig und ich persönlich hätte auch nicht alle darin verarbeiteten Informationen gebraucht, aber ich bin mir sicher, dass viele Leser begeistert von dem Inhalt sind – oder so wie ich einfach darüber hinwegsehen können.
Fazit
"Meghan – Von Hollywood in den Buckingham-Palast. Ein modernes Märchen" ist eine sehr interessante Biografie über eine überaus faszinierende und vielschichtige Frau, die mit ihrem Charakter, ihrer Willensstärke und ihrer Durchsetzungskraft schlichtweg begeistert. Nachdem sie schon einigen Stolpersteinen in ihrem Leben ausweichen musste, wünsche ich ihr, dass sie ihr Glück nun gefunden hat. Ein empfehlenswertes Buch für alle Meghan-Fans.