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Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte mich nicht vollständig überzeugen

Der Gottbettler
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Inhalt
Der Gottbettler, ein gefürchteter Kriegsherr und selbsternannter Gott, überzieht die Welt mit Krieg, denn nur so - so denkt er - kann er ihr den Frieden bringen. Dutzende Dörfer und Städte rennt ...

Inhalt
Der Gottbettler, ein gefürchteter Kriegsherr und selbsternannter Gott, überzieht die Welt mit Krieg, denn nur so - so denkt er - kann er ihr den Frieden bringen. Dutzende Dörfer und Städte rennt er mit seiner riesigen Armee voller Menschen und anderer Wesen nieder, macht vor nichts und niemandem Halt und kennt keine Gnade.

Der Magicae-Lehrling Pirmen wird ausgesandt, um Rettung zu holen, dies in Form eines Lehrers für den geheimnisvollen Stummen Jungen. Dass er besagte Rettung ausgerechnet im versoffenen ehemaligen Krieger Rudynar Pole und der selbstmordgefährdeten kräuterkundigen Terca findet, hätte er nie gerechnet. Und so zweifelt Pirmen, denn es ist doch schlicht unmöglich, den Gottbettler aufzuhalten...

Meine Meinung
Ich hatte mich sehr auf ein düsteres, aber unterhaltsames High Fantasy-Epos gefreut. Recht schnell habe ich aber feststellen müssen, dass sich "Der Gottbettler" recht mühsam lesen lässt. Denn irgendwie passiert nie wirklich etwas, es dauert gefühlte Ewigkeiten, bis sich die Protagonisten endlich über den Weg laufen und Besserung ist auch dann nicht in Sicht. So fand ich den Roman um den Gottbettler doch sehr zäh.

Was mich stark gestört hat, ist die Fäkalsprache, die hier sehr oft gebraucht wird. So wird auf fast jeder zweiten Seite gefurzt, gepisst, gekackt, gefi**t, gehurt und so weiter. Dies soll wohl dem Zwecke dienen, die Welt rauh und furchtbar erscheinen zu lassen, doch das geht definitiv auch anders! Im Ernst, es interessiert mich echt nicht, ob die Werte Stute des Magierlehrling furzt und dann scheisst, nur damit sich besagter Lehrling die Kacke dann ins Gesicht reiben kann, weil er halt grad kurz vor dem Erfrieren steht. (Ja, ist so geschehen!) Man könnte das wesentlich anders und besser darstellen.

Ein weiterer Minuspunkt für mich war das Unlogische: der fürchterliche Gottbettler überzieht die Welt mit Krieg - und irgendwie bereitet sich kein Dorf darauf vor. Finde ich jetzt nicht gerade glaubhaft.

Auch die Charaktere waren meiner Meinung nach nicht sehr gut gelungen. Sie alle sind flach geblieben und sehr unsympathisch, da jeder nur sich selber im Sinn hat. Eigentlich sollten die Protas einander helfen, stattdessen hassen sie einander und das gemeinsame Ziel ist irgendwie nebensächlich.

Die Welt, in der die Geschichte spielt, hat mir an und für sich gut gefallen. Ich hätte gerne ein wenig mehr darüber erfahren, auch über die Wesen, die darin wohnen. Die wurden zwar teilweise erwähnt aber nur mangelhaft beschrieben. Ein Glossar hätte hier Wunder gewirkt!

Fazit
Ein vielversprechender High Fantasy-Roman, bei dem aber viel Potential verschenkt wurde. Leider konnte mich "Der Gottbettler" nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 10.07.2021

Potenzial nicht ausgeschöpft

Bad Witch. Befreite Magie
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Die Ränder unserer Welt fransten aus, leuchteten golden. Einzelne Fetzen flogen davon, lösten sich Goldpartikel für Goldpartikel auf, als hätte man die Kanten eines Pergaments angezündet.
Dahinter kam ...

Die Ränder unserer Welt fransten aus, leuchteten golden. Einzelne Fetzen flogen davon, lösten sich Goldpartikel für Goldpartikel auf, als hätte man die Kanten eines Pergaments angezündet.
Dahinter kam nur Schwärze zum Vorschein.
(S. 131 / Tolino)

Inhalt
Die junge Hexe Umbra ist seit 10 Jahren in einem Gefängnis weggesperrt - weil alle Welt sich vor ihren Kräften fürchtet, nachdem ihre Mutter einst furchteinflössenden Wesen den Weg in das Reich Panaha ebnete. Doch nun scheint es, als sei Umbra die einzige, die die Welt vor ebenjenen Wesen noch retten kann. Der Grosskönig von Panaha, Dorian, befreit sie aus ihrem Gefängnis und bittet sie, sich der Gilde anzuschliessen, die die Wesen bekämpft. Umbra wünscht sich nichts sehnlicher, als der Welt zu beweisen, dass sie nicht die böse Hexe ist, für die sie alle halten. Aber auch in der Gilde hat sie es nicht leicht, vor allem der Anführer Grayson scheint es auf sie abgesehen zu haben.

Meine Meinung
Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Das Cover wie auch die Inhaltsangabe versprechen eine doch recht düstere, spannende Geschichte um eine einst gefangene Hexe, die sich der Welt beweisen will. Nun waren meine Erwartungen wohl aber etwas zu hoch... und ich weise hier gerne darauf hin, dass es sich um meine eigene Meinung handelt.

Von nicht ausgeschöpftem Potential...
Nun, die Geschichte war düster. Auf zwei, drei Seiten. Ansonsten liest sie sich eher wie einer dieser Prinzessinnen-Romantasy-Romane. Die ersten beiden Drittel geht es gefühlt nur um Fest am Hof, darum Kleider zu beschreiben. Und Lebensmittel. Sehr oft geht es einfach um Lebensmittel. War nette Unterhaltung. Mehr aber irgendwie nicht.
Die Protagonistin, die nach 10 Jahren Gefangenschaft einfach so vieles hätte sein können, war einfach nur.... kindlich? Klar, sie hatte gewisse naive Züge, die auch total okay waren (wenn sie ja die Welt ausserhalb nicht kennt), aber ansonsten war sie doch recht mühsam. Sie spricht dauernd davon, dass ihr Respekt gebührt, aber tut nichts dafür, dass sie sich den auch verdient. Sie widersetzt sich alles und jedem - aber auf bockige Teenie-Art und nicht auf starke-Frau-Art. Allgemein hätte ich sie mir 10 Jahre älter gewünscht und kick-ass, dann wäre die Geschichte eine komplett andere.
Der Grosskönig Dorian war natürlich super gütig und nett. Aber auch er hat ein Alter, das einfach unglaubwürdig erscheint. Tatsächlich wirkt er wie knapp 18 Jahre alt.
Sein Bruder Grayson, Anführer der Gilde, toppt das alles noch. Er ist nämlich "voll der Grobian". Böse zu der eigentlich lieben Hexe Umbra. Und ein Frauenheld. Klar. Ausserdem hat er eine tragische Vergangenheit, die ihn geprägt hat. Klassischer Bad Boy, nur irgendwie einfach ohne jegliche Tiefe umgesetzt.

... und doch recht vielen Fehlern, in vielerlei Hinsicht
Die Story ist in der High Fantasy angesiedelt. Finde ich cool, ich liebe es! Es gibt auch unglaublich viel zu entdecken. Aber, und das hat mich doch recht gestört, es hat auch die klassischen High Fantasy-Anfängerfehler:
- Ich finde es mega, wenn Lebensmittel, Flora und Fauna der Fantasie der Autorin entspringen. Wirklich. Aber wenn es dann vergleiche in unsere Welt braucht, um besagte Dinge zu erklären, dann ist etwas falsch gelaufen. "Es sah aus wie Brokkoli" und "es schmeckte wie Dörrpflaume" stören mich in der High Fantasy. Entweder man erfindet eigene Dinge, oder man lässt es.
- Die Sache mit den Hautfarben: Eigentlich dachte ich, dass sich mittlerweile jede:r Autor:in damit auseinandergesetzt hat, wie man Hautfarben denn schreibt. Dass man nicht einfach nur eine Person als dunkelhäutig beschreibt, während die restlichen Hautfarben keine Erwähnung finden. Und vor allem, dass man keine Lebensmittelvergleiche benutzt. Offenbar hat sich aber noch nicht jeder damit befasst...
- Anglizismen... wenn ich in einem High Fantasy-Buch, das notabene in einer doch eher mittelalterlichen Welt spielt, von einem "gecharterten" Schiff lese, frage ich mich - Entschuldigung - ob jemand das Buch aufmerksam testgelesen hat...
- Klischeekeule. Gerade in den letzten zwei Kapiteln.
- und last but not least: Die Quote muss erfüllt werden. Die ganze Geschichte lang kein Thema, aber am Schluss noch einen queeren Charakter einführen, einfach der Quote wegen.

Im Grossen und Ganzen also
Eigentlich wäre die Story echt toll! Wenn die Protas älter gewesen wären und die Geschichte weniger Prinzessinnen-Romantasy und dafür so düster, wie es den Anschein erweckt. Dann wäre es wahrscheinlich sogar ein Highlight geworden für mich. So aber...ist es nette Unterhaltung mit Luft nach oben - und dem dringenden Apell sich mit gewissen Dingen nochmals auseinanderzusetzen.

Fazit
Eine eigentlich spannende Story, die ihr Potenzial nicht ausgeschöpft hat. Den Charakteren fehlt es an Tiefe und die Geschichte ist vor allem zu Beginn zu stark mit nicht relevanten Dingen ausgeschmückt. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber habe doch auch einiges zu bemängeln.

2.5 Sterne​

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Ezlain sucht Cressa und findet Drayce oder: die grosse böse Welt

Stoneheart 1: Geraubte Flamme
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Inhalt
Ezlain wird nachgesagt, dass ihr als Kind eine Hexe das Herz geraubt und gegen einen Stein ausgetauscht hat. Kein Wunder hat die junge Frau bisher noch keinen Mann gefunden - was ihre Tante regelrecht ...

Inhalt
Ezlain wird nachgesagt, dass ihr als Kind eine Hexe das Herz geraubt und gegen einen Stein ausgetauscht hat. Kein Wunder hat die junge Frau bisher noch keinen Mann gefunden - was ihre Tante regelrecht in den Wahnsinn treibt. Andererseits hat Ezlain auch überhaupt keine Lust, sich den Konventionen und den Männern zu beugen. Als Strafe dafür, dass sie immer wieder aufbegehrt und sich weigert, einen einflussreichen Mann zu ehelichen, soll ihr das einzige genommen werden, das ihr im Leben wichtig ist: ihre Sklavin und beste Freundin Cressa. Um dem Schicksal zu entgehen, fliehen die beiden und heuern getarnt als Männer auf einem Schiff an. Doch als ihre Tarnung auffliegt, wird Ezlain dem Meeresgott geopfert und ins Meer geworfen. Ezlain landet auf einer abgelegenen Inseln bei einem Mann, der ihr verspricht, sie auf der Suche nach Cressa zu unterstützen ... und der ihr Herz aus Stein seltsam zum stolpern bringt

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Asuka Lionera und ich wurde unter anderem von dem unglaublich schönen Cover angelockt. Der Schreibstil der Autorin hat mir grundsätzlich gut gefallen, auch wenn ich nicht Fan von Ich-Form in Präsens bin, und mir der ein oder andere Tippfehler aufgefallen ist. Ich bin ziemlich schnell voran gekommen... aaaber, tatsächlich war ich mehrfach versucht, das Buch abzubrechen. Man könnte es als Hass-Liebe bezeichnen. Immer wieder war ich genervt und wollte es weglegen, dann passierte wieder etwas, was mir zugesagt hat. Aber von Anfang an...

Wenn Männer böse sind, die Welt böse ist, und sowieso alles böse ist..
In "Geraubte Flamme" sind Männer wichtig. Aber (dickes fettes ABER mit Ausrufezeichen) ausnahmslos alle Männer sind wollüstige, eklige, vergewaltigende Dreckskerle. Ausser natürlich Drayce, der Mann, dem Ezlain auf der abgelegenen Insel begegnet. Wobei sich auch dieser der jungen Frau immer mal wieder aufdrängt und sie fast schon denunziert (mein Lieblingssatz: "braves Mädchen"). Aber ihr Herz schlägt ja plötzlich für ihn. Also was solls. Auch sonst ist niemand Ezlain wohlgesonnen. Böse Tante, böse Schiffscrew, böse Welt. Nur Ezlain und ihre Sklavin sind gute Menschen. Apropos...

Die Sache mit den Sklaven
Alle Welt hält sich Sklaven. Natürlich aber sieht Ezlain ihre Sklavin Cressa als beste Freundin und behandelt sie gut. Natürlich handelt nur Ezlain so, alle anderen missbrauchen ihre Sklaven. Natürlich. Und was wäre das schon für ein Leben, dass sich Ezlain einem Mann "beugen" muss, nur damit sie und ihre Sklavin, die sie doch so sehr schätzt, ein gutes Leben haben? Irgendwie fand ich Ez ziemlich heuchlerisch. Ganz im Stil von: Ich will mein Leben so leben, wie ich will, aber ich halte mir eine Sklavin.

Aber zurück zur Geschichte
Die hat mir nämlich eigentlich ganz gut gefallen. Mir waren zwar die Charaktere nicht sympathisch (jetzt beim Reflektieren merke ich, dass ich gar niemanden sympathisch fand), aber die Story an sich war schon ganz nett. Junge Frau flieht mit Freundin, heuert getarnt als Mann auf einem Schiff an, das Meer trennt die beiden und sie setzt alles daran, ihre Freundin wieder zu finden. Leider hatte die Geschichte aber auch einige Längen. Vor allem dann, wenn Ezlain mal wieder a) alles hundertmal durchdacht hat, b) über ihre Ängste sinniert hat oder c) wieder einmal wütend/verletzt/eingeschnappt ob Drayce war.

Triggerwarnung bitte!
Ich glaube nicht, das ich damit spoilere, aber hier trotzdem eine entsprechende Warnung.
Was mich an der Geschichte richtig gestört hat, war, dass eine Beinahevergewaltigung ziemlich detailliert beschrieben wurde und irgendwie dann als Mittel zum Zweck missbraucht wurde. Ezlain ist davon natürlich und absolut verständlicherweise traumatisiert. Und immer und immer wieder werden diese Szenen wiedergegeben. Immer wenn sie auf einen Mann trifft. Und jeder Mann will ihr gleich an die Wäsche oder wüsteres. Nur Drayce natürlich nicht. Aber hier hätte ich mir definitiv eine Triggerwarnung gewünscht.

Endgegner: Ezlains verquere Weltanschauung
Den absoluten Bock hat Ez dann aber fast am Ende abgeschossen, als sie eine junge Frau (resp. ein Mädchen von 14 Jahren!!!) verurteilt, die sich lieber einem fremden Mann hingibt, anstatt zu sterben. Guuurl, what's wrong with you?

Werde ich nun Band 2 noch lesen?
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Zwar hat mich die Geschichte zwischendurch echt fesseln können, aber noch mehr hat sie mich geärgert. Zwar waren gerade am Schluss einige unvorhersehbare Wendungen, aber noch mehr hab ich mich genervt. Ich hoffe sehr, dass die anderen Bücher von Asuka Lionera mir mehr zusagen, schliesslich habe ich zwei davon schon im Tolino-Regal stehen.

Fazit
Interessante Fantasy-Story über eine junge Frau, die sich allein in der Welt behaupten muss, um ihre beste Freundin wiederzufinden. Mich hat aber mehr an der Geschichte gestört denn gefallen und ich weiss noch nicht, ob ich wirklich wissen muss, wie die Sache mit Ezlain, Drayce und Cressa ausgeht.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Leichte Lektüre für zwischendurch

Wild Kingdom 1: Thron der Leoparden
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Inhalt
Kender, das Land der Gestaltwandler, ist seit Jahrzehnten im Krieg. Um diesen endlich beizulegen, macht der sterbende König von Oberkender dem König aus Unterkender, Verion, das Angebot, eine Frau ...

Inhalt
Kender, das Land der Gestaltwandler, ist seit Jahrzehnten im Krieg. Um diesen endlich beizulegen, macht der sterbende König von Oberkender dem König aus Unterkender, Verion, das Angebot, eine Frau aus seinen Reihen zu ehelichen. Widerwillig nimmt Verion das Angebot an, um seinem Volk endlich den langersehnten Frieden zu schenken. An einem Maskenball will er seine Zukünftige aussuchen. Seine Wahl trifft auf Viktoria, die alles andere als begeistert ist, Königin zu werden. Dies auch, weil ihr Herz einem anderen Wandler gehört. Doch dann verunfallt Viktoriar und ihr Onkel beginnt ein brutales Spiel um seine Macht zu behalten.

Meine Meinung
Wandler-Geschichten mag ich ja. Meist kommen sie auch mit einer ordentlichen Portion Erotik daher, und mir war einfach gerade nach so einer Geschichte. Leoparden-Wandler kannte ich bisher noch nicht, also habe ich mich an Thron der Leoparden gewagt. Der Schreibstil ist ziemlich simpel gehalten, aus der Ich-Perspektive und dies zu meinem Leidwesen von mehreren Protagonisten - vier insgesamt. Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte die Ich-Perspektive auch nur bei einem Protagonisten benutzt werden. Oder zumindest besser umgesetzt werden. Trotzdem liess sich das Buch rasch lesen, innert zwei Tagen war ich durch damit.

Um seinem Volk endlich den langersehnten Frieden zu bringen, geht König Verion von Unterkender auf die Bedingung ein, eine Frau aus Oberkender zu nehmen. Damit er sich eine Adelstochter aussuchen kann, wird ein Maskenball veranstaltet. Auch Viktoria wird dahin eingeladen, doch sie versucht möglichst nicht aufzufallen. Denn Königin möchte sie nicht werden, und ihr Herz schlägt für einen anderen Wandler. Doch ausgerechnet sie hat sich Verion ausgesucht. Kurz vor der Hochzeit verunfallt Viktoria jedoch, und so schickt ihr bösartiger Onkel an ihrer statt ihre Zwillingsschwester an den Hof...

Wandler... nun, wer sie mag, wird hier ehrlich gesagt zu kurz kommen. Tatsächlich habe ich die für Wandler aller Art übliche Sexyness hier vergebens gesucht. Zwar können sich alle in Raubkatzen grösserer und kleinerer Art wandeln und gehen auch mal auf die Jagd, aber das war's dann irgendwie auch schon. Die Geschichte hätte auch ganz gut funktioniert, wenn es sich um stinknormale Menschen oder Aliens oder Elfen oder Trolle oder Marienkäfer gehandelt hätte.

Apropos funktioniert: Die Story funktioniert zwar, aber ist nichts neues und vor allem leidet sie unter den gleichen "Fehlern" wie x andere Geschichten vor ihr: Die Protas verlieben sich nach zwei Sekunden, es gibt sehr Gut und extrem Böse, Adlige sind arrogant, die weiblichen Protas aber gütig und ganz besonders schön, die männlichen Protas stark und sooo attraktiv. Ja, Viktoria spricht gar von Liebe, nachdem sie ihren Wandler erst einmal kurz gesehen und mit ihm getanzt hat. Und König Verion liebt die Frau, die er widerwillig geheiratet hat schon nach einer Woche über alles.

Alles in allem eine leichte Lektüre die ich schnell durch hatte, die mich zwar unterhalten hat, aber auch einige Mängel aufweist. Band 2 werde ich nicht mehr lesen, ausser ich brauche mal wieder genau so ein Buch.

Fazit
Wer leichte Lektüre sucht, die sich schnell und unkompliziert lesen lässt, mit etwas (stark konstruierter) Liebe, ein bisschen (ebenso stark konstruiertem) Drama und einer Fantasy-Welt voller Wandler (aber ohne übertriebene Erotik), der wird hier sicherlich fündig.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Leider eher enttäuschend

Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs
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Inhalt
Nach dem Tod ihrer Tante - ihrer letzten Verwandten überhaupt - steht Andie mittellos da. Damit sie das Haus nicht verliert, nimmt sie einen Job in der heruntergekommenen Bar "Wild Dogs" an, wo ...

Inhalt
Nach dem Tod ihrer Tante - ihrer letzten Verwandten überhaupt - steht Andie mittellos da. Damit sie das Haus nicht verliert, nimmt sie einen Job in der heruntergekommenen Bar "Wild Dogs" an, wo sie von einem der Gäste, einem geheimnisvollen aber stummen Mann, sofort fasziniert ist. Aber wieso fasziniert er sie so, und warum um alles in der Welt, lässt er ihr Herz schneller schlagen? Noch während Andie darüber nachdenkt, überschlagen sich die Ereignisse, und plötzlich befindet sie sich mitten in einer Jahrhunderte alten magischen Fehde zwischen zwei einstigen Freunden...

Meine Meinung
Ihr wisst mittlerweile, dass ich ein grosser Fan von Jess A. Loup bin. Umso schwerer fällt es mir, die Rezension zu Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs zu schreiben...

Andie muss nach dem Tod ihrer letzten Verwandten unbedingt an Geld kommen. Aus Verzweiflung heuert sie im "Wild Dogs" an, einer heruntergekommenen Bar voller zwielichtiger Gestalten. Während sie in der Bar bedient, trifft sie auf Dane, einen mysteriösen, aber sehr anziehenden Mann - schweigsam und doch faszinierend. Und ehe sie es sich versieht, steckt Andie mitten im Abenteuer ihres Lebens, zwischen Vampiren, Werdrachen und Furien, während sie erst noch verstehen muss, wer sie ist, und warum ihr Herz so plötzlich für den stummen Vampir Dane schlägt.

Die Sache mit Mary Sue
Andie als Hauptprotagonistin... ist mir irgendwie auf den Zeiger gegangen. Sie ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, aber während dem Fortlauf Geschichte merkt man das kaum. Ihr gelingt alles, sie wickelt alle um den Finger, die entdeckt ihr wahres Erbe, hinterfragt nichts, ist schlagfertig und mutig und ausserdem ist sie wunderschön, zierlich und lieblich. Rundum perfekt also. Nur wenn sie mit Dane zusammen ist, dann ist sie hilfbedürftig. Natürlich. Der grosse starke Mann braucht ja auch was, das er beschützen kann. Womit wir beim nächsten Punkt wären...

Verniedlichung der Hauptprotagonistin
Für mich DAS K.O.-Kriterium überhaupt. Ich habe mich mehrfach dazu geäussert und muss es auch hier nochmals tun: Ich kann es nicht ab, wenn der Mann in einer Geschichte die Frau verniedlicht, kleiner macht, sie mit fast schon ekligen Spitznamen bedenkt. Hier hätten wir die Spitznamen: Kitz (ja, wie das Rehbaby), Bambi-Verschnitt, Kleines, Füchschen und - mein liebster - das Mädchen. Ich hatte phasenweise echt das Gefühl, dass die Protagonistin des Buches 10 Jahre alt ist. Andie soll hier eine selbstbewusste, starke junge Frau darstellen und wird von allen Seiten nur als klein und niedlich abgetan. Ebenso erging es Cally, einer doch ziemlich mächtigen Hexe - zwar klein von der Statur, aber rechtfertigt es das, dass man sie als durchgehend niedlich darstellt? Ich kenne in meinem privaten Umfeld niemanden, der eine Frau, die er notabene respektiert, so behandeln/betiteln würde. Und ich mag das auch in Büchern einfach nicht.

Wunderbares magisches Chaos
Eigentlich hätte mir die Geschichte gefallen können. Magie, verschiedene Wesen, alte Gottheiten, ein stummer Vampirprinz, tolle Nebencharaktere (die waren mithin das beste an der Geschichte!). Aber irgendwie war es hier einfach ein bisschen viel. Während man als Leser noch die Suburbans (so werden die Wesen hier genannt) verdaut und kennenlernt, kommen nach über 100 Seiten plötzlich noch alte magische Artefakte von nordischen Gottheiten hinzu - auch ein spannendes Thema, aber hier a) zu plötzlich, sprich vorher mit keinem Wort erwähnt, und b) too much. Zu viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei, zu viele magische Wesen, Artefakte et al. ebenso.

Wenn nicht mal der Humor die Sache noch retten kann
Die Geschichte um Andie und Dane und ihr magisches (Liebes-)Abenteuer war manchmal wirklich witzig. Und das schätze ich sehr, ja wirklich! Hier war es auch genau mein Humor. Eigentlich. Nur war ich schon so abgetan von den vorerwähnten Dingen, dass nicht mal mehr der Humor die Geschichte richtig retten konnte. Tatsächlich - vielleicht kennt ihr das? - sind mir immer mehr Dinge aufgefallen, die mich gestört haben. Z.B. dass die Protagonistin Dinge weiss, die sie gar nicht wissen kann (sie sagt selber immer wieder, wie wenig sie über die Suburbans weiss, aber sie weiss, was genau ein Dämonenbeschwörer tut?), oder der langsam langweilig werdende Scherz über glitzernde Vampire, oder dass manchmal einfach die Übersicht verloren geht, wer gerade was sagt.

Fazit
Ein stummer Vampirprinz, eine junge Frau mit einem mächtigen Erbe und eine Menge fantastischer Wesen - tolle Idee, leider nicht gelungene Umsetzung. Zu viel Chaos, zu viele Verniedlichungen von vermeintlich starken Frauen, zu viel Mary Sue in Andie. Es tut mir so leid, ich hätte es gerne gemocht, aber Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs war für mich - trotz Jess A. Loup als Mitautorin - ein Flop.

2.5 Sterne

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