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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Sommerlicher Frauenroman

Sommer mit Aussicht
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Luisa ist 35, lebt für ihren Job und ist heimlich getrennt von ihrem Mann. Wie sie seit ihrer Kindheit weiß, sind ihre Eltern nicht ihre biologischen Eltern und das ist an sich auch kein größeres Problem. ...

Luisa ist 35, lebt für ihren Job und ist heimlich getrennt von ihrem Mann. Wie sie seit ihrer Kindheit weiß, sind ihre Eltern nicht ihre biologischen Eltern und das ist an sich auch kein größeres Problem. Nun wurde Luisa überraschend von ihrer biologischen Mutter in die Provence eingeladen und eigentlich hat sie darauf so gar keine Lust. Es beginnt eine Fahrt in den Süden Frankreichs, die nicht nur von zahllosen Toilettenpause geprägt wird, sondern auch von einer Autopanne – aber die Franzosen sind ja ein freundliches Volk und so findet sich Luisa zwischen zwei Müttern und zwei Männern wider….
Die Geschichte hat viel Witz, ein wenig Drama und Spannung und eine amouröse Stimmung, neben all den heiklen Familienmomenten. Allein die Landschaftsbeschreibungen und das französische Flair haben mir schon sehr gut gefallen und mich träumen lassen. Im Prinzip also eigentlich eine Geschichte, wie die typisch ist für den sommerlichen Frauenroman und trotzdem hat das Buch einen Tick mehr zu bieten. Die schwierige Familiengeschichte hat es in sich. Einerseits soll die Mutter nicht wissen, dass das Ehepaar sich getrennt hat, dann startet Stefan wieder eine Offensive bei Luisa. Hinzukommen die Probleme im Job und der Konflikt mit der biologischen Mutter Regina, der wirklich nicht ohne ist…
Der Schreibstil ist locker, flüssig zu lesen und leicht verständlich (wer will im Urlaub schon mit verschachtelten Sätzen hantieren  ), die Protagonisten haben alle ihren Reiz. Luisa ist einerseits Karrierefrau, andererseits teilweise echt super naiv, Regina ist eine „spezielle“ Frau, mit der ich wenig anfangen könnte, usw. Etwas gestört hat mich, dass es relativ vorhersehbar war.
Eine schöne Sommergeschichte, die ich gerne Lesern typischer sommerlicher Frauenromane empfehle.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Interessante Geschichte mit ein paar Längen

Der englische Liebhaber
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Münster: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Stadt wie so viele zerstört, es herrscht Armut und Elend. Anna versucht ihre Familie zu unterstützen und arbeitet als Übersetzerin. Dort lernt sie Jeremy kennen ...

Münster: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Stadt wie so viele zerstört, es herrscht Armut und Elend. Anna versucht ihre Familie zu unterstützen und arbeitet als Übersetzerin. Dort lernt sie Jeremy kennen und lieben.
Jahrzehnte später stirbt Anna und hinterlässt ihrer Tochter zahlreiche Aufzeichnungen und Erinnerungen an ihre Geschichte.
Schon der Klappentext weckte Erwartungen und die wurden zunächst einmal nicht so ganz erfüllt, denn mit Charlotte beginnt die Geschichte, dem Kind einer verbotenen Liebe, welches ganz schön zu leiden hatte in seiner Kindheit. Vielleicht ist sie deshalb so „speziell“ geraten, dachte ich schon, in jedem Fall konnte ich zu Beginn so gar nichts mit ihr anfangen und befürchtete, dass die anderen Charaktere vielleicht ähnlich speziell sein könnten. Doch weit gefehlt- zum Glück! Denn es wird auf interessante und spannende Weise eine Familiengeschichte erzählt, die es wirklich in sich hat.
Die Geschichte war interessant und gut eingeflochten in die politischen und gesellschaftlichen Strukturen nach dem zweiten Weltkrieg. Der Beginn war jedoch recht schleppend und ich war auch nicht so zu begeistern, bis Anna selbst ihre Geschichte mit Tagebucheinträgen, Briefen und Dokumenten schildert. Zwischendurch gab es auch immer wieder einmal Sequenzen, die mich nicht ganz so packen konnten, aber schwerwiegend ist das bei dieser runden Geschichte mit einer schier unglaublichen Tiefe und interessanten Charakteren nicht. Dafür gab es auch Momente, die mich ganz schön schlucken ließen… Es macht nachdenklich, es bedrückt, es erklärt und bewegt – alles das was ein gutes Buch mit seinem Leser machen sollte.
Die Autorin hat sich mit dem Schicksal ihrer Tante belletristisch auseinandergesetzt und mich ziemlich überzeugt, wenn ich auch bei mancher Länge in der Geschichte so meine Schwierigkeiten hatte das Lesen wieder aufzunehmen!

Veröffentlicht am 26.06.2018

Deutlich schwächer als die Vorgänger

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Anika liebt ihre Lehrtätigkeit in einem vornehmen Gymnasium und ist mit dem was sie hat völlig zufrieden. Doch plötzlich wird sie versetzt, was an sich schon schlimm genug wäre, doch sie wird direkt an ...

Anika liebt ihre Lehrtätigkeit in einem vornehmen Gymnasium und ist mit dem was sie hat völlig zufrieden. Doch plötzlich wird sie versetzt, was an sich schon schlimm genug wäre, doch sie wird direkt an einer Brennpunktschule eingesetzt und das passt Anika so gar nicht. Ihre Hauptmotivation ist schnell wieder an ihre alte Schule zu kommen und das möchte sie über eine Musical-AG erreichen…wird dieser Plan aufgehen?

Ich habe gelacht und mitgefiebert mit den Schülern, aber so richtig begeistert hat mich das Buch leider im Gegensatz zu den Vorgängern nicht. Die Protagonistin konnte mich von Beginn an nicht so überzeugen, ihre naive Art fand ich auf Dauer ziemlich nervig und ihr Weltbild störte mich zu Beginn ebenfalls extrem. Da hat sich zwar im Laufe der Geschichte einiges getan – aber der fade Beigeschmack blieb und ich konnte ihn einfach nicht abschütteln, so sehr ich zwischendurch auch Mitgefühl für sie empfand oder manche ihrer Aktionen großartig fand. Dieser Roman fiel mit seiner Protagonistin bei mir bis zu einem gewissen Grad durch.

Was dagegen wieder überzeugte war der spitzige Schreibstil, der Humor und das Setting. Trotz meiner Kritik kam ich schnell durch das Buch und werde wohl auch zu nächsten Hülsmann greifen, auch wenn dieser Band deutlich schwächer als die Vorgänger war.

Veröffentlicht am 26.06.2018

Wunderschönes Setting

Strandgut
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Nicolas ist Personenschützer eines französischen Ministers und begleitet dieses mit zu den Filmfestspielen in Cannes. Ein recht dramatischer Zwischenfall, provoziert von Nikolas, sorgt dafür, dass in die ...

Nicolas ist Personenschützer eines französischen Ministers und begleitet dieses mit zu den Filmfestspielen in Cannes. Ein recht dramatischer Zwischenfall, provoziert von Nikolas, sorgt dafür, dass in die Normandie versetzt wird und dort mit der örtlichen Polizei einen Gipfel vorbereiten soll. In seiner Heimatstadt Deauville stolpert Nikolas quasi über eine abgetrennte Hand und ein Verwirrspiel beginnt.
Mir gefiel vor allem das Setting, denn ich liebe die Normandie und kenne Teile der beschriebenen Gegenden, sodass das Ganze ein viel intensiveres Lesevergnügen für mich darstellte. Mit dem Schreibstil tat ich mir an mancher Stelle etwas schwer (gerade am Anfang), vieles war mir fast schon einen Trick zu detailreich oder schien auf den ersten Blick etwas sehr speziell, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und fand irgendwann auch Gefallen davon schon am Anfang eines Kapitels einen Teil „Vorwissen“ zu erhalten.
Der Fall war spannend und überraschende Wendungen haben mich überzeugt. Am Ende wurden alle offenen Fragen geklärt und – den Beginn ausgeklammert- war das Buch recht kurzweilig. Gestört hatte mich gelegentlich Nicolas Privatleben (das auch noch offen gehalten ist) und daher brauche ich den nächsten Teil nicht direkt, aber irgendwann werde ich ihn ganz bestimmt lesen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Leichter Krimi

Himmelfahrt
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In einem heruntergekommenen Freudenhaus wird ein Mann getötet. Es ist kein Unterbekannter in Landshut. Flora und Peter ermitteln zunächst gemeinsam in dem Fall, doch ihre persönlichen Befindlichkeiten ...

In einem heruntergekommenen Freudenhaus wird ein Mann getötet. Es ist kein Unterbekannter in Landshut. Flora und Peter ermitteln zunächst gemeinsam in dem Fall, doch ihre persönlichen Befindlichkeiten machen ihnen einen Strich durch die Rechnung, sodass nur noch Flora, gemeinsam mit einer aufstrebenden Polizistin, in dem Fall ermittelt – doch Peter nimmt seine eigenen Ermittlungen trotzdem auf…

Den ersten Teil der Reihe hatte ich nicht gelesen. Verständlich war trotzdem alles, aber irgendwie fehlte mir ab und an zu Beginn der Zusammenhang im privaten Bereich der Ermittler. Schwerwiegend war das nicht, allerdings wirkte es sich nicht gerade positiv auf das Lesevergnügen aus. Nach einigen Seiten löst sich das „Problem“ auf und der Fall als solcher tritt deutlicher in den Vordergrund. Aber auch da ging es mir am Anfang etwas sehr schleppend voran. Erst nach und nach tritt das Privatleben der an sich schon interessanten Ermittler etwas in den Hintergrund und es wird etwas spannender.
Das Buch lädt zum Miträtseln ein und ich hatte einige Vermutungen beim Lesen, einiges war nicht ganz falsch, aber so komplett richtig war gar nichts. Oft war ich sogar komplett (teils mit den Ermittlern) auf dem Holzweg und genau diese überraschenden Wendungen, die an sich aber stimmig waren, haben mich sehr überzeugt. Positiv werte ich weiterhin, dass das Lokalkolorit vorhanden ist, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise.

Unter dem Strich kann ich das Buch schon empfehlen (besser ist es allerdings, wenn man sich wohl an die Reihenfolge hält) – aber so ganz hat mich das Buch, gerade der Anfang, nicht überzeugt, sodass ich für diesen „leichten“ Unterhaltungskrimi 3,5 Sterne vergebe.