Weg mit Grimms Märchen! Her mit Undine!!!
Undine"Er hegte die heimliche Hoffnung, endlich auch ganz in Tränen zu verrinnen, und ist nicht selbst manchem von uns andern in großem Leide der ähnliche Gedanke mit schmerzender Lust durch den Sinn gezogen?"
Undine ...
"Er hegte die heimliche Hoffnung, endlich auch ganz in Tränen zu verrinnen, und ist nicht selbst manchem von uns andern in großem Leide der ähnliche Gedanke mit schmerzender Lust durch den Sinn gezogen?"
Undine ist eine Erzählung von Friedrich de la Motte Fouqué. Sie erschien 1811 in seiner Zeitschrift Jahreszeiten und als Buch.
Ritter Huldbrand durchreitet auf Geheiß seiner angebeteten Bertalda, der Pflegetochter eines Herzogs, einen Spukwald und erreicht eine Landspitze mit einem alten Fischerspaar und ihrer Adoptivtochter Undine. Die eines Tages als kleines Kind angespült wurde. Undine besitzt einen unwiderstehlichen, kindlichen Charme, der den Ritte Huldbrand alsbald umschmeichelt und in Besitz nimmt. Aufgrund der aufsteigenden Flut sind Undine und er, sowie die Fischersleute in dem kleinen Häuschen gefangen, als dann auch ein Pastor den Weg zu ihnen findet, vermählen sich Undine und Huldbrand.
Mit der Vermählung wird Undine eine Seele gewährt die von dem Oheim Undines, Kühleborn.
Als Undine in die Stadt kommt und auf das Schloss, trifft auch die Jungfrau Bertalda wieder auf Huldbrand und ist vor Eifersucht auf Undine zermürbt.
Doch bald merkt Huldbrand, dass Undine nicht Mensch werden kann und immer irgendwie Meeresgeist bleiben soll und dies treibt ihn in die Arme Bertaldas, was von Kühleborn nicht toleriert werden kann und somit alles Mögliche anstellt, um Undine zu retten.
Der Stil Fouqués ist wunderschön. Er schafft es mit seinen Formulierungen, auch wenn sie natürlich nicht mehr unserer Sprache gleichen, eine fantastische Welt zu basteln. Er ist der Natur sehr zugetan und schafft im Leser eine Liebe für die Natur, die Liebe und die Fantasie zu entfachen, die ich bei den heutigen Autoren häufig vermisse. Undine ist zudem ein so herzlicher Charakter, dass ich manchmal dachte, wenn sie ein Mensch wäre, würde sie sicher anders handeln. Ich stelle mir vor, dass dies auch der versteckte Apell der Geschichte ist. Wir werden mit Seele geboren und verkommen im Umgang mit Mitmenschen und der Umwelt. Undine bekommt erst mit ca. 19 eine Seele und lernt dadurch die Welt anders wahrzunehmen. Das sollten wir auch wieder!
Die Zeichnungen in diesem Buch sind sehr passend. Weich, wunderschön und es dar auch interpretiert werden. Ich liebe so etwas!
Ich könnte noch so viel mehr erzählen und schreiben, aber dies soll erst einmal reichen!
Ich wünschte, dass jeder Grimms Märchen ins Bücherregal verbannt und statt dessen endlich mal ein schönes Märchen liest, dass nicht grausam ist, sondern liebevoll, fantastisch und berührend!!!