Nicht so toll wie „Die Berufene“, aber eine nette Ergänzung
Die HungrigenTaschenbuch: 462 Seiten
Verlag: Knaur TB (2. Juli 2018)
ISBN-13: 978-3426522301
Originaltitel: The Boy on the Bridge
Übersetzung: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Preis: 10,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...
Taschenbuch: 462 Seiten
Verlag: Knaur TB (2. Juli 2018)
ISBN-13: 978-3426522301
Originaltitel: The Boy on the Bridge
Übersetzung: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Preis: 10,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Nicht so toll wie „Die Berufene“, aber eine nette Ergänzung
„Die Hungrigen“ ist die Vorgeschichte zu „Die Berufene“, kann aber auch für sich allein gelesen werden. Es ist also weder notwendig, „Die Berufene“ zu kennen noch diesen Roman hinterher zu lesen. Beide Bücher sind in der derselben postapokalyptischen Welt angesiedelt, „Die Hungrigen“ ca. zwanzig Jahre früher.
Inhalt:
Vor etwa zehn Jahren begann der Untergang der Welt, als sich ein Pilz in den Gehirnen der Menschen breit machte und die befallenen Personen zu willenlosen „Hungrigen“ mutierten. Sie jagen andere Menschen - ein Biss eines dieser Zombies ist sofort ansteckend. Kein Wunder, dass bald kaum noch gesunde Menschen überleben.
Eine Gruppe von sechs Wissenschaftlern und sechs Soldaten macht sich in dem zum Labor umgebauten Panzer Rosalind Franklin auf, um nach einem Heilmittel zu suchen. Mit an Bord ist auch der fünfzehnjährige Stephen Greaves, ein Genie, aber meiner Meinung nach hochgradig autistisch. Ihm gelingt tatsächlich ein Fortschritt, doch kann er ihn nicht adäquat kommunizieren, wodurch einige Menschen in Gefahr kommen.
Meine Meinung:
Obwohl ich von „Die Berufene“ vor einigen Jahren begeistert war und das Setting jetzt bereits kannte, tat ich mir mit „Die Hungrigen“ anfangs recht schwer. Es werden etliche neue Charaktere eingeführt, wobei es mir schwer fiel, sie auseinanderzuhalten, wenn sie nicht gerade exponierte Stellungen innehatten. Sie blieben mir in den meisten Fällen auch bis zum Schluss zu blass. Außerdem verhalten sich einige von ihnen einfach nur dumm, was mich doch etwas störte.
Die wichtigste und interessanteste Person ist sicherlich der junge Stephen Greaves, der sich von seinen Mitstreitern komplett zurückzieht und nicht fähig ist, eine normale Unterhaltung zu führen. Lediglich Dr. Rina Khan ist auf seiner Seite, der Rest der Crew verachtet ihn und unterschätzt ihn leider auch. Ich mochte ihn eigentlich sehr, einmal aufgrund seines außergewöhnlichen Überblicks über die Situation, aber auch, weil er fast das menschlichste Mitglied der Crew ist. Trotz seiner Soziophobie nimmt er Wesen als Menschen wahr, wo die anderen sie nur als Feinde sehen.
Spannend ist der Roman nicht nur wegen der permanenten Gefahr durch die Hungrigen, sondern auch wegen der Intrigen, denen Colonel Isaac Carlisle ausgesetzt ist. Zudem schaukelt sich die Stimmung unter den Crewmitgliedern, die in Rosie, wie der Laborpanzer liebevoll genannt wird, auf engstem Raum zusammengepfercht sind, immer weiter hoch, je länger die Mission dauert. Insgesamt empfand ich die Handlung aber als etwas zu dünn. Es gibt einfach zu wenig Neues, wenn man "Die Berufene" schon kennt.
Sehr gut hat mir dann der Epilog gefallen, der zu dem Mädchen Melanie, der Protagonistin aus „Die Berufene“, überleitet.
Fazit:
Bei diesem Roman handelt es sich um die Vorgeschichte zu „Die Berufene“. Er lässt sich aber auch für sich allein lesen, ist vielleicht sogar spannender, wenn man keine Vorkenntnisse dieser apokalyptischen Welt hat.
★★★☆☆