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Veröffentlicht am 27.06.2018

Ein Ausflug in die Welt von Graffitis

17 Erkenntnisse über Leander Blum
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Dieses Buch zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein und wurde mir durch eine andere Bloggerin wieder ins Gedächtnis gerufen. Zum Glück.

Anfangs noch etwas irritiert, kam ich dann doch recht schnell ...

Dieses Buch zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein und wurde mir durch eine andere Bloggerin wieder ins Gedächtnis gerufen. Zum Glück.

Anfangs noch etwas irritiert, kam ich dann doch recht schnell auf den Trick wie dieses Buch geschrieben wurde. Ich erlebte zuerst die Welt von Leander, welcher mit seinem Kumpel Jonas leidenschaftlich gerne sprayte und zeichnete. Die Verwendung von Szene-typischen Begriffen wie Kannen für Spraydosen war erst einmal komisch, jedoch gewöhnte man sich im Laufe des Buches ganz gut daran.

Auch bei der 2. Person des Buches, Lila, geht es eigentlich nur um Leander, da sie sich in den stark abwesenden Jungen verliebt und auf Grund seiner Handlungen Erkenntnisse über ihn sammelt. Die Idee dazu fand ich wirklich sehr gut gelungen, da die Einschätzungen von Lila sehr gut zu einem Teenager in ihrem Alter passen.

Da es in diesem Buch um Sprayer und ihre Pieces geht, hätte ich mir doch gerne ein paar Bilder im Buch gewünscht. Denn nicht immer konnte ich mir vorstellen, was die Jungs da eigentlich gerade an eine Wand zauberten. Da die Autorin eh mit einem Sprayer arbeitete, hätte man hier auch mehr auf die Optik eingehen können. Auch ein Glossar für die Begriffe fehlte, was bei der Anzahl an Fremdworten schon von Vorteil gewesen wäre.

Die Geschichte an sich fand ich sehr schön erzählt und gerade das Ende, ließ meine Augen nicht mehr trocken werden. Trotzdem war die Story zwischendurch sehr in die Länge gezogen und hätte hier und da ruhig noch ein wenig mehr Nervenkitzel gebrauchen können. Für ein Jugendbuch vermittelt es allerdings hohe Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt. Zudem werden die Gefühle welche die erste große Liebe mit sich bringt, wunderschön anhand der 17 Erkenntnisse gezeigt.

Zumindest wenn es um Leander und Jonas ging, wurden die Kapitel stets mit einem Kommentar einer Person, den Namen eines Gemäldes und dessen Zeichenstil begonnen. Da es hier keine Illustrationen gab, fragte ich mich stets was ich mit diesen Informationen anfangen sollte. Am Ende bekam ich zwar eine Antwort, aber selbst die half mir nicht zu verstehen, was auf den Bildern zu sehen war.

Fangen wir mit Lenander selbst an, welcher in den 2 Phasen in dem an ihn erlebt, unterschiedlicher nicht sein könnte. Zum einen der lebensfrohe Junge für den sein Kumpel Jonas und das Sprayen einfach alles ist und dann der in seinen Gedanken versunke Mann, welche sein Umfeld kaum noch mit bekommt. Beide waren toll charakterisiert und fühlten sich wirklich wirklich wie Teenager an.

Lila, wirkte einmal sehr beliebt und einmal irgendwie weniger. Das verwirrte mich etwas, da sie an sich ja nicht dumm war und äußerlich als hübsche Rapunzel bezeichnet wurde. Wie sah dann erst ihre Freundin Sarah aus, welche ansonsten alle Blicke auf sich zog? Mir gefiel Lila, auch wenn ihre Handlungen manchmal doch etwas übertrieben dargestellt wurden.

Die weiteren Personen des Buches waren eigentlich recht originell zusammen gepackt. Man erlebt die Eltern von Leander und Jonas, ihre Schulklassen und natürlich andere Sprayer. Nur wenige Personen rückten außer Leander, Jonas und Lila in den Vordergrund und wenn, dann mit triftigen Grund. Leider passten einige Reaktionen und Taten einfach nicht in die Geschichte, weshalb sie manchmal wirklich sehr unrealistisch wirkten.

Dieses Cover zog mich einfach an, was wohl am meisten an der grandiosen Darstellung von Buchtitel und Autorinnenname lag, welche in schönster Handlettering-Manier veranschaulicht wurden.

Das dahinter leicht verborgenen Graffiti zeigt um was es im Buch geht und gab der eh schon schönen Schrift einen tollen Hintergrund.

Selten, hat sich ein Jugendbuch genau wie eines angefühlt. Ich war zwar nicht immer mit den beschriebenen Handlungen glücklich und vermisste im Inneren die Aufführung eines Glossars, hatte aber doch gefallen an dieser Geschichte, die einen zumindest emotional sehr packt.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Eine fantasievolle Reise durch den Kopf

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
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Erst dieses Jahr habe ich mein erstes Buch von Walter Moers gelesen und damit auch meinen Weg nach Zamonien gefunden. Noch immer ärgert es mich, diese Bücher nicht vorher für mich entdeckt zu haben, da ...

Erst dieses Jahr habe ich mein erstes Buch von Walter Moers gelesen und damit auch meinen Weg nach Zamonien gefunden. Noch immer ärgert es mich, diese Bücher nicht vorher für mich entdeckt zu haben, da sie mich in eine Welt ziehen, in der ich am liebsten hängen bleiben würde.

Nachdem sich meine ersten beiden Walter Moers-Bücher um Hildegunst von Mythenmetz drehten, hat man es diesmal mit einem Buch zutun, welches vom fiktiven Charakter selbst geschrieben wurde. Die unglaubliche Reise durch das menschliche Gehirn schaffte es dabei mich zu überraschen, zu unterhalten und ein wenig zu gruseln.

Die Geschichte um Dylia wirkte leider etwas übertrieben, da man ihr Schlafproblem wirklich bis ins grenzenlose ausdehnte. 20 Tage ohne Schlaf? Das muss man immerhin erst einmal schaffen. Trotzdem nahm ich es hin, da ich mir immer sagte, das es halt Fantasy ist. Schlimmer wurde es dann bei der Reise durch den Kopf der Prinzessin, da Wörter wie Gehirn oder Gehirnwasser, mich einfach aus dieser Fantasiewelt warfen. Sie waren zu real und erweckten nicht gerade schöne Bilder.

War man dann allerdings einmal drin, sprühte das Buch wieder seine Fantasien und Ideen in alle Richtungen und man wollte wissen, was noch so alles in Dylia´s, als auch, vielleicht, in unseren Köpfen vorging.

Die Kapitelunterteilung war auch etwas besonders, da sie in lateinisch erfolgte und dabei stets farbig hervorgehoben wurde. Wenn wir schon beim Thema Farbe sind, muss ich natürlich die Illustrationen erwähnen, welche man über das Buch verteilt findet. Diese waren sehr dezent und in Pastelltönen gehalten und wirkten dadurch wirklich wie erträumt. Besonders schön war auch, das einige Wörter im Buch coloriert waren. Diese hatten dann meist eine größere Bedeutung, wie z.B. die Pfauenwörter der Prinzessin.

Nachdem ich mit dem Buch durch war, hatte ich das Gefühl wirklich etwas gelernt zu haben, da man ja eigentlich ein Sachbuch gelesen hatte. Es zeigte abstrakte Vorgänge, vereinfacht und wahnsinnig fantasievoll, so das wenn ich heute eine Idee habe, sofort an die Stelle im Buch husche und daran denke, wie eine Idee im meinem Kopf entsteht.

Fangen wir mit Prinzessin Dylia an, welche mir leider nur selten sympathisch war. Sie tat mir zwar wegen ihres Schlafproblems sehr leid, das sie aber deswegen den ganzen Hofstaat auf Trab hielt, fand ich dann schon recht egoistisch. Trotzdem empfand ich die Beschreibungen ihrer Sichtungen sehr unterhaltsam, da sie einfach Spaß machten und leicht vor zu stellen waren. Während der Reise durch ihren Kopf, zeigte sie sehr viel Mut und ließ sich einfach auf alles ein, weshalb ich genauso angstfrei durch das Buch ging.

Havarius Opal, der Nachtmahr, war da schon eine Persönlichkeit, die ich gerne einmal treffen würde, zumal im Buch verraten wird, wie man sie wieder los wird. Es war erstaunlich wie er sein Leben verbringt und was er schon alles erlebt hat. Dabei wirkte er anfangs sehr schaurig und angsteinflößend, verliert dies aber bald, da das was er erzählt, einfach zu spannend ist.

Dies war mein erstes Buch außerhalb der Lindwurmfeste und ich fand es vollkommen ok. Es war halt ein Reich in Zamonien mit einer Prinzessin. Dies allein haute mich nicht wirklich um. Allein Dylias Art und Weise sorgte dafür das sie als Prinzessin hervorstechen konnte, zumal sie Sachen tat, an die ich alleine wohl nie gekommen wäre. Oder erstellt ihr für den Tage eine Liste mit Fremdwörtern, die ihr dann auch in euren Sätzen unterbringen wollte? Ich zumindest nicht, obwohl es bestimmt eine interessante Erfahrung wäre.

So wirklich packen konnten mich die Figuren jedoch nicht. Teilweise trottete ich mit ihnen durch den Kopf und konnte mich für das was gezeigt wurde, nur mäßig begeistern. Auch wenn Dylia mal nicht die perfekte Prinzessin war, hatte sie mir doch zu viele Ecken und Kanten, die es einfach nicht möglich machten, einen Weg zu ihr zu finden.

Als großer Hardcover-Fan ließ dieses Buch mein Herz schneller schlagen. Denn nicht nur der Umschlag war liebevoll und sehr detailgetreu bedruckt sondern auch das Buch selbst. Dies war zwar nicht so farbenfroh, beeindruckte mich aber dadurch, das man die Schuppen auf dem Buch erfühlen konnte.

Der Schriftstil ist wieder sehr fantasievoll und die unterschiedliche Farbgebung der Namen passt und wirkt nicht orientierungslos.

Auch wenn mich die Geschichte nicht so packen konnte, wie ich es gerne gehabt hätte, wird sie mir in Erinnerung bleiben. Die teilweise schwierigen Charaktere machten es mir schwer, die Reise durch den Kopf zu genießen und mich ihr ganz hin zu geben.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Vorgänger vorher lesen

Sicht Unsichtbar - Der dritte Fall für Schnyder&Meier
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Bevor ich richtig los lege, noch ein kleiner Tipp. Lest bitte zuerst die beiden Vorgänger, denn im Buch gibt es öfters Anspielungen auf die beiden vorherigen Fälle welche man so nicht nachvollziehen kann. ...

Bevor ich richtig los lege, noch ein kleiner Tipp. Lest bitte zuerst die beiden Vorgänger, denn im Buch gibt es öfters Anspielungen auf die beiden vorherigen Fälle welche man so nicht nachvollziehen kann. Zumindest geht es mir so. Dies werde ich jedoch nach holen da mir der 3. Fall von Schnyder und Meier sehr gefallen hat.
Wie bereits in der Kurzbeschreibung zu erlesen ist, geschah ein Mord am Pensionsbesitzer, was gerade in der kleinen Gemeinde für Aufregung sorgt.
Nach Monaten der Babypause ist dies der erste Fall für Meier. Dies ist für Zita natürlich nicht leicht da jene auch gerne wieder arbeiten gehen würde und sich mit der Vorstellung als brave Hausfrau zuhause zu bleiben nicht wirklich anfreunden kann. Zum Glück gibt es neben den Morden noch genug zutun so das Zita auf eigenen Wege Ermittlungen aufnimmt.
Für Action ist somit ausreichend gesorgt und man schwankt während des lesens immer zwischen den beiden oder auch anderen Charakteren hin und her.
Eine Geschichte aus vielen Perspektiven zu erzählen finde ich allgemein immer sehr gut da man nie weiß auf was der eine stößt und der andere nicht. Allerdings fande ich es zwischendurch sehr umständlich wie die Wechsel von statten gingen. Gerade beim umblättern fand ich es irritierend das auf der vorherigen Seite die Sicht von Zita beschrieben wird und auf der anderen Seite die Leute von VillageGreen dran waren. Ein kleines Symbol zwischen den Absätzen fände ich in solchen Momenten für angepasst, da man dann gleich weiß das jetzt ein Wechsel erfolgt.
Die Schreibweise fand ich durchweg sehr angenehm, ich musste zwar erst googeln was ein Snugly ist aber dies war ja mit ein paar Klicks schnell erledigt.
Ansonsten fühlte ich mich wie in einem Dorf-Krimi im TV. Alles wirkte sehr echt und nachvollziehbar. Nur mit der Größe des Dorfes hatte ich zwischendurch Probleme da dies mal kleiner und dann mal größer beschrieben wird. Aber sonst ein Ort der bestimmt sehr schön anzusehen ist.
Die Bewohner des Dorfes finde ich fast etwas zu kurios. Neben Störche liebenden Rangern und reimenden Poetinnen gibt es weitere Charaktere die dem Dorf ihren Charme geben. Ich kann selbst nicht sagen ob mir dies unbedingt gefällt da es mir eigentlich wirklich zuviele verschiedene Personen sind. In einem Dorf stelle ich mir 1-2 Personen vor die eben etwas anders sind.
Ein Punkt der mir auch Suspekt war, war die Herumreichung des kleinen Finn. Das Kind von Werner Meier und Zita Schnyder wird während der ganzen Geschichte mehrfach in fremde Hände gegeben. Zudem schafft es Meier auf Grund eines Hexenschusses nicht einmal den kleinen zu windeln. Ich fand dies etwas verstörend und ärgerte mich teilweise sehr wie die beiden mit dem kleinen umgehen nur weil sie ihre Fälle lösen wollen. Ein Kind mit 8 Monaten ist für mich kein Objekt das man herumreichen sollte sondern Bedarf immer noch der Aufmerksamkeit der Eltern.
Dies war zum Glück der einzige große Punkt der mich störte, in der weiteren Geschichte wurde ich gut unterhalten. Das Buch hat eine gute Mischung aus Spannung, Action und Komödie und entlockte mir oftmals ein "Oha" oder brachte mich zum grinsen. Gerade das suchen der richtigen Aussprache für z.B. googeln, was ja für ältere Menschen nicht leicht ist, wurde humoristisch sehr gut verpackt.
Ich bin sehr begeistert und werde mir die beiden Vorgänger zu gegebener Zeit vornehmen. In meiner SuB sind sie auf jeden Fall schon mal.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Das Mädchen mit den Giftfable

Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet
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Gurkenbeete, sonst stille und friedliche Orte mit einem Hauch Gesundheit. Zumindest war dies bis zu Flavia de Luce der Fall. Denn wer hätte ahnen können das jene mal der Schauplatz eines Mordes werden?

Ich ...

Gurkenbeete, sonst stille und friedliche Orte mit einem Hauch Gesundheit. Zumindest war dies bis zu Flavia de Luce der Fall. Denn wer hätte ahnen können das jene mal der Schauplatz eines Mordes werden?

Ich habe mich ein wenig von dem Hype um Flavia anstecken lassen und freute mich sehr darauf endlich den ersten Band beginnen zu können.

Leider hatte ich ein wenig mit dem Buch zu kämpfen, da mir viele Dinge viel zu übertrieben dargestellt wurden und manchmal der Hang zum Realismus fehlte.

Da mich aber die Geschichte rund um Flavia und ihre Familie neugierig gemacht hat, werde ich auch noch weitere Bände der Reihe vorstellen und bin schon gespannt was diese dann zu bieten haben.

Flavia ist wohl die außergewöhnlichste 11-jährige die ich je kennen lernen durfte. Neben ihrer Neugier und dem außergewöhnlichen Gehör, hat sie einen Hang zu Chemie, welcher sich besonders auf Gifte fixiert. Dabei konnte ich leider nicht verstehen warum sie Gläser, Kolben usw. reinigte, sich selbst aber vor jeder Art von Sauberkeit sträubte.

Trotzdem wurde ich mit ihr nicht richtig warm. Ihre Art und Weise Dinge zu erklären war faszinierend, aber auch irgendwie unrealistisch. Aber es soll ja Kinder geben die mehr wissen als so mancher Erwachsener oder sogar noch darüber hinaus schießen.

Ophelia und Daphne, Flavia´s Schwestern, spielten während des ganzen Buches ehr Nebenrollen, allerdings keine die man wirklich mögen konnte. Zwar empfand ich sie beide auch als sehr außergewöhnlich, aber ihre Art mit Flavia umzugehen, war schon teils sehr erschreckend.

Flavia´s Vater der Colonel war kaum als solcher zu erkennen, da er sich meist nur mit seiner Briefmarkensammlung beschäftigte. Sein Gehilfe Dogger hingegen war mir ein Rätsel, egal ob gute Seele oder loyaler Arbeitnehmer, er war mir unheimlich. Auch wenn der Mann ein Nervenleiden hatte, welches ich sehr gut nachvollziehen konnte, fand ich es unverantwortlich ihn in einem Haushalt mit Kindern zu beschäftigen.

Jeder Charakter im Buch hatte etwas eigenes an sich und wurde sehr detailreich wiedergegeben. Egal ob die Polizisten, der Gastwirt oder die Bibliothekarin, alle fügten sich zu einem unterhaltsamen Völkchen zusammen, das irgendwie auch eigenartig erschien.

Wären die vielen Erklärungen rund um chemische Gleichungen oder Eigenschaften nicht gewesen bzw. hätte man sie selbst für Chemieunbegabte erleichtert dargestellt, wäre ich wohl besser durch das Buch gekommen.

Ansonsten kam ich mit der Erzählweise sehr gut zurecht, welche aus der Ich-Perspektive geschrieben war.

Leider hatte ich oftmals das Gefühl das über das Ziel hinausgeschossen wurde, da Flavia derart viele erwachsene Eigenschaften hatte und auch teilweise Antworten gab, welche zu ihrem Alter nicht wirklich passten. Hier hätte man sie ruhig etwas normaler gestalten können. Auch bei ihren Taten wusste ich nicht immer ob das wirklich so sein müsste. Das man von den Schwestern etwas stiehlt, ok, aber in fremden Zimmern schnüffeln, in Gebäude einbrechen und dann auch noch die Gewalt gegen ein Kind. Tut mir leid aber das war mir etwas zuviel.

Die Geschichte um den Mord im Gurkenbeet war sehr gut durchdacht und ermöglichte es mehr über die nähere Umgebung von Flavia´s Zuhause kennen zu lernen. Durch ihre Detektivarbeit radelten wir meist mit ihr an verschiedenen Orte, die zu den 1950 er Jahren und der dörflichen Landschaft passten. Auch hier merkte man wieder das Gespür für die Feinheiten, da man sich Orte, Flüsse oder Bauten sehr gut vorstellen konnte.

Die Geschichte rund um die Familie "de Luce" war wiederum sehr interessant und gut erklärt.

An was es mir fehlte war ein wenig die Spannung. Ich kam zwar sehr gut voran im Buch, hatte aber nur gegen Ende einen kleinen Moment der Überraschung. Auch mit dem Humor konnte ich noch nicht sonderlich viel anfangen.

Tatsächlich empfand und empfinde ich noch immer das Cover als sehr düster. Es wurden nur sehr dunkle Farben gewählt, welche durch die beigen Hintergrundfarbe nur noch mehr in den Vordergrund rückten.

Die dargestellte Flavia würde ich als leicht unheimlich beschreiben. Kein Lächeln, ein starrer Blick und dann noch die dunkle Kleidung, passend zu den Haaren.

Was mir auffallend gut gefiel war die Schriftweise des Buchtitel´s. Die leicht verschnörkelte Schrift und dann der Pergamentbogen, der den Titel des aktuellen Buches wieder gab, einfach toll.

Zusammen bildete dies ein Illustration, die ich so noch nie gesehen hatte. Etwas fröhlicher könnten die Cover allerdings schon werden.

Ein holpriger Einstieg in die Reihe, welcher mich jedoch nicht davon abhält auch weitere Teile der Serie zu lesen.
Für Kinder halte ich die Bücher er weniger geeignet.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Flavia ist zurück

Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel
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Flavia und Gladys radeln in ihren nächsten Kriminalfall.

Auch wenn mir sein Vorgänger nur mittelmäßig gefiel, so wollte ich Flavia, Buckshaw und Bishop´s Lacey doch weiter kennen lernen.

Die Karte, ...

Flavia und Gladys radeln in ihren nächsten Kriminalfall.

Auch wenn mir sein Vorgänger nur mittelmäßig gefiel, so wollte ich Flavia, Buckshaw und Bishop´s Lacey doch weiter kennen lernen.

Die Karte, im vorderen Teil des Buches, war sehr aufschlussreich und machte es diesmal leichter Flavia´s Weg zu verfolgen.
Ich war am Ende nur etwas über die Größe des Ortes überrascht , da er doch kleiner war, als gedacht.

Die Zeit im Buch gefällt mir sehr gut, da sie gerade im Wandel scheint und Dinge wie der Fernseher noch absoluten Seltenheitswert hatten.

Im Hause de Luce wäre ich wohl Daphne, da sie, wie ich, meist die Nase in einem Buch hat und dabei auch gerne einmal die Genre wechselt. Den Hass auf Flavia verstehe ich dabei leider nicht und finde die Aussagen von ihr und Ophelia teils sehr verletzend.

So richtig warm wurde ich immer noch nicht mit Flavia, aber die Neugier hat sich an ihr fest geklammert, weshalb ich auch noch weitere Bände von ihr lesen werde.

Eine einigermaßen normale Person in Bishop´s Lacey zu finden, erscheint mir immer unwahrscheinlicher. Auch wenn ich erst den 2. Teil der Reihe gelesen habe, so habe ich doch das Gefühl das es auch in den Folgebänden weiterhin ausgefallene Persönlichkeiten geben wird.

Flavia dürfte man ja mittlerweile kennen. Die Jüngste im Hause de Luce, war in diesem Teil seltsamerweise erst 10 Jahre alt obwohl sie bereits im Vorgänger als 11-jährige vorgestellt wurde. Ihre große Leidenschaft, die Chemie, wurde auch diesmal sehr ausführlich beschrieben. Auch wenn man die teils komplizierten Formeln und Zusammensätze nicht kannte, so hatte man auf jeden Fall das Gefühl, das Flavia daran sehr viel Spaß hatte.
Sobald es um Chemie ging, blühte sie förmlich auf.

Der Umgang im Hause de Luce hat sich seit dem letzten Buch kaum geändert. Mir stellte sich nur die Frage,, warum man eine Haushälterin einstellt deren Essen und Gegenwart man nicht mochte? Gemeint ist hier Mrs Mullet, deren Charakter mir überhaupt nicht gefiel. Auch wenn sie sehr freundlich scheinte, so hatte sie doch den Schalk im Nacken. Durch Nettigkeiten versuchte sie nur interessante Informationen aus den Personen zu locken , um sie dann brühwarm weiter zu tratschen.

Besonders zog es sich diesmal auf die Familie Ingleby, deren Sohn sich vor 5 Jahren erhängt hatte und um Nialla und Rupert, welche mit einem Puppentheater nach Bishop´s Lacey kamen. Die Personen konnten alle unterschiedlicher nicht sein und schafften es sämtliche Gefühle in einem zu wecken. Von Hass, über Trauer und Mitleid war alles dabei.

Die wohl größte Überraschung war wohl Flavia´s Tante Felicity, welche anfangs wie ein Drachen erschien und schließlich doch zeigte , das sie nur das Beste für Flavia wollte.

Die Mischung macht es. Die unterschiedlichen Charaktere machen das Buch sehr interessant und erweckten es zum Leben.

Auch diesmal ging es wieder hü und hott, da ich stellenweise der Geschichte folgen konnte, an manchen Stellen aber auch nach mehrmaligen Nachlesen nicht verstand was man mir sagen wollte.

Die chemischen Formeln überlas ich meist, da Chemie einfach nicht mein Fach ist. Allerdings erfreute ich mich an der Sorgfalt, mit der Flavia ihre Experimente durchführte. Es machte Spaß zu lesen wie sie dieses und jenes miteinander vermischte und dann den Effekt erhielt, den sie wollte.

Ich kam diesmal überraschend leicht in die Geschichte und fühlte mich in dieser auch schneller wohl. Da man auch diesmal nicht an der Detailverliebtheit gespart hatte, konnte ich mir die Orte, Personen oder Gegenstände fast immer bildlich vorstellen. Bei der Orientierung half mir die Karte der Umgebung, am Anfang des Buches.

Den aktuellen Kriminalfall im Buch, empfand ich wieder als eine Stufe zu hoch für ein Kind, möge es noch so intelligent sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, das sie aus bestimmten Gegebenheiten, sofort etwas ableitete oder gar den Fall komplett löste.

Der Fall selbst war eigentlich gut durchdacht, wurde bei der Auflösung aber so sehr zerkrümmelt, das er wenig Sinn ergab. So richtig erschlossen sich mir einfach die Taten und Handlungen nicht. Das man dann nicht einmal erfuhr was mit dem Täter passierte, ärgerte mich ein wenig.

Umso faszinierender war da der Einblick in die damalige Zeit. In diesem Buch besonders der, in dem der Familie de Luce das erste Mal ein Fernsehgerät zur Verfügung stand. Man staunte fast selbst noch einmal mit, als sie die ersten Bilder auf dem Bildschirm sahen.

Das Cover war auch diesmal wieder sehr düster gestaltet. Totenkopf und Skelett sind gut sichtbar und auch Flavia selbst, zeigt sich wieder von ihrer dunkleren Seite. War es wirklich notwendig sie komplett schwarz einzukleiden?

Die Kulisse, in der Flavia steht, ist ein wichtiges Objekt im Buch.

Die Schriftart der Überschrift und der des Autors sind verschnörkelt, aber noch gut erkennbar. Wie auch beim Vorgänger, wurde der Titel des Buches in einer Pergamentrolle dargestellt.

Auch der 2. Fall von Flavia de Luce war spannend, aber hatte doch wieder Probleme mich zu überzeugen. Besonders das Ende verwirrte mich arg und ließ mich fraglos zurück.