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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2018

Vermag mich nicht zu überzeugen, es fehlt der erotische Kitzel

Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)
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Parker, Bo und Royce sind drei junge Männer Ende zwanzig. Sie haben die Agentur International Guy Inc. gegründet, die Frauen helfen soll, wenn sie Coaching in Sachen Liebe, Outfit oder Karriere brauchen. ...

Parker, Bo und Royce sind drei junge Männer Ende zwanzig. Sie haben die Agentur International Guy Inc. gegründet, die Frauen helfen soll, wenn sie Coaching in Sachen Liebe, Outfit oder Karriere brauchen. Je nachdem, was gebucht wurde, arbeitet Bo an dem Outfit der Frauen, berät Royce sie bei ihren Geschäftsangelegenheiten oder hilft Parker ihnen, den Mann ihrer Träume zu bekommen. Dabei kann es auch vorkommen, dass einer der drei mit der Kundin im Bett landet.

Ich hatte bisher noch keinen Roman von Audrey Carlan gelesen, wusste aber, dass es ein Erotik-Roman ist und kannte ja auch schon die Lese- und Hörprobe. Und ich hatte mal Lust auf einen solchen Roman. Dass es nur leichte Kost sein würde ohne Tiefgang war mir dabei von vornherein klar und das habe ich auch nicht erwartet. Gereizt hat mich vor allem, dass der Roman mal aus der Sicht eines Mannes erzählt wird und nicht einer Frau.

Der Handlung konnte ich dann auch einfach folgen. Die drei Männer sind sich alle recht ähnlich, wobei das Hauptaugenmerk auf dem erzählenden Parker liegt. Alle halten sich für Gottesgeschenke und meinen, dass sie Frauen auf Händen tragen und verwöhnen würden, wie sie es angeblich verdienen. Als Frau musste ich hier einige Male lachen, denn die Egos der drei sind so groß, dass sie kaum durch irgendeine Tür passen. Ich fand sie stark überzeichnet, denn sie bekommen auch nie einen Dämpfer verpasst. Sie wandeln wie auf Wolken durchs Leben und verwandeln alles in Gold, was sie anfassen. Es sind also sehr einfache Charaktere.

Die Handlung ist dann auch sehr einfach gehalten. Es gibt eine Kundin, diese wird verwöhnt und in eine toughe Geschäftsfrau mit viel Sexappeal verwandelt, und es gibt jede Menge detaillierten Sex. Hier enden die positiven Aspekte, die ich von so einem Roman erwartet habe, dann aber auch. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ein Erotik-Roman von einer Bestseller-Autorin es irgendwie schafft, einen besonderen Kitzel beim Leser zu erzeugen. Aber da wurde ich hier herbe enttäuscht. Der Sex und die Verführung mag zwar detailliert geschildert sein und dem ein oder anderen Leser gefallen, aber allein die Wortwahl hat mich hier sehr gestört. Ficken, Schwanz, Blow-Job, vögeln sind Begriffe, die ich zwar kenne, aber sie erzeugen bei mir kein Prickeln, sondern turnen mich eher ab. Bei mir wurde also kein Kitzel erzeugt und ich wollte auch nicht unbedingt weiter lesen. Es erinnerte mich eher an einen schlecht gemachten Porno: Frau finden, ausziehen, rein, raus – nächste Frau.

Es mag durchaus einen Markt für diese Art von Büchern geben, die Geschmäcker gehen ja gerade bei diesem Thema sehr weit auseinander. Ich hätte jedoch gerne ein bisschen mehr Handlung außerhalb des Bettes gehabt und eine andere Wortwahl, ein bisschen mehr romantische Umschreibungen statt der knallharten Fakten. Mein Geschmack ist dieser Roman also nicht.

Sven Macht hat die Geschichte sehr gut gelesen. Seine leicht rauchige Stimme passt hervorragend zum Thema und er strahlt allein mit seiner Stimme genau die Überheblichkeit aus, die Parker an den Tag legt, dabei aber auch eine unheimliche Wärme und Fürsorglichkeit. Ich konnte ihm sehr gut zuhören und allein seine Stimme hätte den gewissen Kitzel erzeugen können, wenn die Geschichte es hergegeben hätte. Die zweite Sprecherin Alicia Hofer, die die von Parker angehimmelte Skyler spricht, konnte mich dagegen nicht überzeugen. Ich konnte ihr gut zuhören und folgen, aber ich mochte ihre Stimmfarbe einfach nicht und ich fand sie für eine erotische Geschichte einfach zu nervig.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Inhaltlich nicht mein Fall, aber toller Sprecher

Schwarzes Requiem
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Erwan Morvan, Kommissar aus Paris, fliegt mit seinem Vater Gregoire nach Lontano in Afrika, um dort Nachforschungen über einen Serienkiller anzustellen, den sein Vater 40 Jahre zuvor dort überführt hatte. ...

Erwan Morvan, Kommissar aus Paris, fliegt mit seinem Vater Gregoire nach Lontano in Afrika, um dort Nachforschungen über einen Serienkiller anzustellen, den sein Vater 40 Jahre zuvor dort überführt hatte. Es hatte kurz zuvor einen Nachahmungstäter in Paris gegeben, den Erwan dingfest machen konnte. Doch Erwan will tiefer graben, um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Gregoire hat Geschäftliches in Afrika zu erledigen und will außerdem ein Auge auf seinen Sohn haben, der keine Ahnung von den bürgerkriegsähnlichen Zustände in Lontano hat und wie man dort überlebt. Erwan findet tatsächlich einiges – und nach und nach stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie er dachte.

Dies ist der Folgeband von „Purpurne Rache“, den man unbedingt vorher gelesen haben sollte. Ansonsten ist das Verständnis sehr schwer, denn die Handlung dieses Buches nimmt sehr viel Bezug auf den ersten Band und setzt dessen Kenntnis einfach voraus. Ich habe den ersten Band leider nicht gelesen und es ist auch das erste Buch von Grangé überhaupt, das ich angehört habe, sodass ich nicht auf das gefasst war, was mich erwartete.

Der Schreibstil war flüssig und gut verständlich. Trotzdem hatte ich so meine Probleme mit ihm. Zum einen hat mich die teilweise sehr detaillierte Beschreibung von Gewalt gestört, denn sie war in einem meiner Meinung nach zu positiven Ton geschildert. Mir waren es zu faszinierenden Beschreibungen. Beim Zuhören empfand ich eher die Erregung des Täters als dass ich von den Handlungen abgestoßen war oder mit den Opfern empfinden konnte. Dies mochte ich einfach nicht, es war absolut nicht mein Fall. Mir wurde jedoch gesagt, dass dies unter anderem typisch für Grangés Bücher ist. Zum anderen macht Grangé etwas, das ich immer wieder bei französischen Autoren und Filmen sehe: Sehr detailliert werden Namen, Titel und Orte beschrieben, etwa wird bei einer Autofahrt gesagt, von wo nach wo durch welche Straßen und Gassen gefahren wird, ohne dass es für die Handlung relevant ist. Ich finde dies relativ nervig. Dadurch, dass die Personen immer beim Namen genannt wurden, für meine nicht-französischen Ohren aber recht ähnlich klangen, verwechselte ich Personen leider auch häufiger.

Inhaltlich war die gesamte Story relativ spannend, obwohl mir viele Zusammenhänge fehlten. Die Handlung war auch einigermaßen logisch aufgebaut, es gab viele interessante Wendungen. Doch an einigen Stellen war es mir einfach zu viel des Guten, wenn Erwan etwa in Afrika in bester Indiana-Jones-Manier ohne Rücksicht auf Verluste seinen Nachforschungen nachgeht und es ihm völlig egal ist, dass er sich und eine Menge anderer, unschuldiger Menschen in Lebensgefahr bringt.

Ein großer Minuspunkt für mich war dann jedoch, dass die Persönlichkeiten von Erwans Geschwistern, die in der Geschichte eine recht große Rolle einnehmen, erst gut und lebendig beschrieben werden, dann aber völlig aus ihrer Rolle fallen und Dinge tun, die überhaupt nicht zu ihren Persönlichkeiten passen. Ich weiß nicht, ob es an der Kürzung für das Hörbuch lag, aber es fehlte mir leider jede Erklärung, warum die beiden völlig gegen ihren Charakter handeln.

Sehr positiv herauszuheben ist meiner Meinung nach der Sprecher Dietmar Wunder. Seine rauchige Stimme passte hervorragend zur Geschichte und er sprach sehr lebendig. Ich konnte ihm ganz toll lauschen. Wenn ich Dinge nicht verstand und sie mehrmals hören musste, lag es nicht an ihm, sondern am Schreibstil und der Geschichte an sich.

Insgesamt mag es ein guter zweiter Band sein und ein typischer Roman von Grangé, aber ich fand die Geschichte leider nur mittelmäßig, kann aber auch verstehen, wenn andere Leser dies anders sehen.

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Veröffentlicht am 15.01.2018

eher etwas für Fans der Reihe, nix für Quereinsteiger oder Fantasy-Freunde

Glanz der Dämmerung
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In diesem dritten Band um die Halbgöttin Josie und Seth, der im letzten Band zum Göttermörder geworden ist, geht es in erster Linie darum, dass sich die beiden zusammen mit den anderen Halbgöttern gegen ...

In diesem dritten Band um die Halbgöttin Josie und Seth, der im letzten Band zum Göttermörder geworden ist, geht es in erster Linie darum, dass sich die beiden zusammen mit den anderen Halbgöttern gegen die Titanen zur Wehr setzen müssen. Hyperion hat es vor allem auf Josie abgesehen und fügt ihr schweren Schaden zu, aber auch andere Kreaturen der Unterwelt machen der Gruppe der Halbgötter das Leben schwer. Seth muss alle seine Kräfte aufbieten, um seine Geliebte zu retten.

Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen und hatte damit große Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hinein zu lesen. Es wird so gut wie nichts erklärt, Quereinsteiger haben es hier wirklich nicht leicht und ich kann es ihnen nicht empfehlen, diesen Band als erstes zu lesen.

Diese Buchreihe ist als Jugendbuch gedacht und als solches würde ich es auch einordnen. Seth und Josie sollen zwar Anfang 20 sein, aber sie benehmen sich eher wie unreife, liebestolle Teenager. Als Erwachsene fand ich es teilweise recht schwer zu ertragen. Sie können auch die Hände nicht voneinander lassen, was teils recht plastisch beschrieben wird. In diesen Situationen fand ich es schade, dass die Autorin es nicht schaffte, mich als Leserin emotional zu berühren oder so etwas wie Begehren zu wecken. Es wurde meiner Meinung nach nur relativ platt beschrieben, was die beiden gerade fühlen und tun – ich konnte da nur mit den Augen rollen und hätte gerne weiter geblättert, obwohl ich solchen Szenen nicht grundsätzlich abgeneigt bin. Insoweit gefiel mir der Schreibstil einfach nicht. Und völlig irritiert war ich immer, wenn Seth mit den anderen Halbgöttern sprach, denn diese siezten ihn! Das machte keinen Sinn und ich verstand es einfach nicht!

Von der Handlung her war ich ziemlich überrascht. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Gefunden habe ich hier in erster Linie eine Liebesgeschichte um Josie und Seth. Die Liebe der beiden ist eindeutig der Schwerpunkt dieses Buches, der Kampf gegen die Titanen bildet nur den Rahmen dafür. Theoretisch hätten die beiden auch zwei College-Studenten sein können. Das Fantasy-Element und die Geschichte um die Götter etc. ist für meinen Geschmack viel zu sehr vernachlässigt worden. Besondere göttliche Fähigkeiten und Eigenheiten, kommen in der Liebesbeziehung nicht vor. Da hätte ich mir sehr viel mehr gewünscht, das Potenzial wäre vorhanden gewesen.

Insgesamt gefiel mir die Geschichte nicht so gut. Die Liebesgeschichte hat mich nicht fesseln können, die Geschichte um Götter, Titanen, Schatten, Dämonen, Nymphen und dergleichen blieb mir zu blass, oberflächlich und wurde auch zu sehr in den Hintergrund gerückt. Im Mittelteil fehlte mir auch einfach Handlung, nach einem actionreichen Anfang ging es mehrere CDs lang nur um Seth und Josie und dass sie die Hände nicht voneinander lassen können.

Sehr gut gefallen haben mir dagegen die beiden Sprecher! Anfangs überwog der Sprechanteil von Merete Brettschneider und der gesprochene Anteil von Jacob Weigert kam mir fast wie ein Fremdkörper vor. Zum Ende hin änderte sich dies jedoch und auch er gefiel mir immer besser. Viele meiner Schwierigkeiten mit dem Buch könnten auch damit zusammen hängen, dass es sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Fassung handelt, sodass ich dieses trotz der tollen Sprecher nicht unbedingt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.10.2017

Von allem ein bisschen, nichts Ganzes

Die Brücken der Freiheit
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Mack und Esther McAsh sind Zwillinge und 21 Jahre alt. Beide schuften seit ihrem siebten Lebensjahr in den Kohleminen von George Jamisson. Mack ist nach einem alten, landestypischen Brauch von seinem Vater ...

Mack und Esther McAsh sind Zwillinge und 21 Jahre alt. Beide schuften seit ihrem siebten Lebensjahr in den Kohleminen von George Jamisson. Mack ist nach einem alten, landestypischen Brauch von seinem Vater für ein Handgeld als Sklave "verkauft" worden. Esther hilft ihm bei der Arbeit als Trägerin, weil die Sklaven nach der Kohlemenge bezahlt werden, die sie ans Tageslicht schaffen. Müsste Mack dafür noch einen Träger bezahlen, bliebe ihm selbst weniger Geld übrig.

Mack ist einer der wenigen Sklaven in der Mine, der lesen und schreiben kann. Er hatte erfahren, dass es in London Politiker gibt, die die Sklaverei für rechtswidrig halten. Also hatte er an einen Anwalt geschrieben und um Auskunft gebeten, ob er nun wirklich ein Sklave oder frei war. Und die Antwort war, dass Eltern ihre Kinder nicht als Sklaven "verkaufen" dürfen. Sobald ein Mann 21 Jahre alt sei, könne er selbst entscheiden. Wenn er allerdings ein Jahr und einen Tag bereits als Sklave gearbeitet habe, habe er dadurch bereits anerkannt, dass er als Sklave arbeiten wolle, und sein Recht auf Freiheit verwirkt.

Diese tolle Neuigkeit will Mack in der Kirche verkünden, wo alle anderen Sklaven anwesend sein würden. Vielen würde es zwar nicht mehr helfen, weil sie bereits zu lange in der Mine arbeiteten, aber der jungen Generation würde es eine Entscheidungsmöglichkeit geben.

Ausnahmsweise ist der Laird George Jamisson mit seiner Familie und auch Lady Hallam anwesend mit ihrer recht buschikosen Tochter Lizzie. Lady Hallam ist ebenfalls Laird (ich glaube, ein Titel für schottische Grundbesitzer) und auf ihrem Grund wohnen die Geschwister McAsh. Lady Hallam ist jedoch verarmt und Lizzie weiß bereits seit langem, dass sie einen reichen jungen Mann heiraten muss, damit ihre Mutter die Schulden abbezahlen kann. Lizzie hat sich damit abgefunden. Mutter und Tochter sind sich einig, dass es wohl Robert werden wird, der ältere Sohn von George Jamisson. George und Robert Jamisson wollen diese Heirat auch, denn sie wollen das Land von Lady Hallam bekommen.

Da gibt es jedoch noch den jüngeren Sohn Jay. Er musste bisher immer hinter Robert zurück stecken, denn er genießt einfach nicht die Gunst seines Vaters. Jay konnte nie etwas richtig machen, immer meckerte sein Vater. Jay ist dadurch recht hartherzig und ein Spieler geworden. Er hofft, dass sein Vater ihm zum 21. Geburtstag eine Plantage auf Barbados schenkt, damit er endlich etwas eigenes bekommt und aus der Nähe seines Vaters weg kommt.

Als Mack in der Kirche verkündet, was der Anwalt ihm geschrieben hat, wird er aus der Kirche geworfen. Alle Sklaven gehen mit ihm. Lizzie rennt ihm hinterher und schimpft mit ihm. Wie er es wagen könne, so zu reden. Alle Sklaven sollten froh sein, weil der Laird für ihr Auskommen sorge. Mack entgegnet ihr, dass sie noch nie in einer Grube gewesen sei und gar nicht mitreden könne. Zwischen beiden springt ein Funke über, sie respektieren den Standpunkt des jeweils anderen.

Abends erwähnt Lizzie, dass sie gerne eine Mine sehen würde. Es wird abgelehnt, weil sie eine Frau ist. Kurz darauf erscheint Lizzie als Mann verkleidet. Keiner erkennt sie. Als sie es auflöst, bewundert Jay sie für ihre Aufsäßigkeit gegenüber den gesellschaftlichen Konventionen. Kurz darauf kommt es zum Streit, denn George Jamisson speist Jay mit einem Pferd ab als Geburtstagsgeschenk. Ausnahmslos alle Ländereien sollen an Robert gehen. Jay zeigt daraufhin Lizzie verbotenerweise eine Mine. Dort begegnen sie Mack wieder. Lizzie ist erschüttert über die Arbeitsbedingungen. Dann gibt es einen kleinen Zwischenfall, bei dem Mack einem Jungen das Leben rettet. Lizzie ist von ihm noch mehr angetan und hilft ihm wenig später bei der Flucht.


Der erste Eindruck von diesem Hörbuch bestand aus der Musik. Sie irritierte mich dann doch ein wenig, denn es schien eine Art schottische Countrymusik zu sein, die ich in dieser Form noch nicht kannte und auch nicht unbedingt kennen will, obwohl ich Schottland und die landestypische Musik sehr liebe. Sie war mir auch mal wieder zu laut. Und dann kam mal wieder ein Ärgernis, das ich des Öfteren bei Hörbüchern von Lübbe Audio finde: Die Musik dudelt noch laut vor sich hin, wenn der Sprecher bereits beginnt. Der Sprecher wird so bei den ersten Sätzen völlig übertönt, ich habe nichts von den ersten Sätzen verstanden. Mit viel gutem Willen und direkt vor den Lautsprechern bzw. gespannt an den Kopfhörern lauschend, hätte ich mit viel Konzentration wohl etwas verstanden - aber wer will das denn bei einem Hörbuch?

Am Anfang haben mich die vielen Namen verwirrt. Dazu kam, dass anfangs auch nicht erzählt wurde, wie alt Mack und Esther denn sind. Vom Erzählstil dachte ich, dass die beiden noch Kinder wären. Auch das hat mich verwirrt. Zusammen mit der lauten Musik am Anfang führte es dazu, dass ich die erste halbe CD ein zweites Mal hören musste, um überhaupt etwas zu verstehen. Ab da ging es dann aber. Ab dort wusste ich, dass Lizzie zu dem Zeitpunkt noch nicht zur Familie Jamisson gehört und nicht die Tochter von George ist (Das hatte ich aufgrund des Klappentextes angenommen.), und dass ich mehr auf die Vor- und weniger auf die Nachnamen achten sollte.

Nachdem ich dann beim zweiten Mal anfangs mehr aufgepasst habe, kam ich auch rein in die Geschichte. Die Geschichte um die Sklaverei in Schottland war mir neu. Ich hab aber inzwischen erfahren, dass es dieses System tatsächlich gab. Insgesamt war die Geschichte dann nicht so mein Geschmack. Ich fand, es war nichts Halbes und nichts Ganzes, da waren sehr unterschiedliche Dinge miteinander vermischt. Da war einmal die Geschichte um die Sklaverei und die aufkeimende Liebe zwischen Mack und Lizzie. Als man dachte, dass das Thema nun endlich mehr in den Vordergrund rückt und sich etwas zwischen den beiden entwickelt - da flieht Mack nach London und Lizzie heiratet Jay. Und auch später kommt es immer nur so gerade eben zum angedeuteten Funkenflug - und dann werden sie wieder getrennt. In London entfremden sie sich sogar immer mehr, Mack bekommt so etwas ähnliches wie eine Familie, als er anfängt, eine Beziehung mit einer Frau zu führen und die beiden ein Straßenmädchen mit unterhalten. In London wird Mack dann auch mehr ein Anführer einer Arbeiterbewegung. Als diese Handlungen dann in die heiße Phase gehen - wird es wieder abgebrochen, da Mack verurteilt und nach Amerika deportiert wird. Und ganz am Ende hört das Buch dann auf, bevor das kommt, was ich gerne als Abschluss gehabt hätte. (Ich möchte nicht zuviel verraten, darum dieses Drumherumreden.)

Vom Schreib- und Erzählstil fand ich es ein bisschen hektisch und verwirrend. Das kann natürlich daran liegen, dass für das Hörbuch gekürzt wurde und einiges damit wegfallen musste. In der Gesamtschau wirkte einiges auf mich jedoch eher wie eine Aufzählung und ein Herumgehetze, um auch wirklich alles unterzubringen in der kurzen Zeit von knapp sechs Stunden: Sklaverei in Schottland, Arbeiteraufstand und Streiks in London, Deportation nach Amerika, Sklaverei in Amerika, ... Jedes Thema allein hätte dabei schon Stoff genug für ein Buch geboten. Dazu dann noch die angedeutete Liebe zwischen Mack und Lizzie, die meistens schon wieder unterbrochen wird, bevor sie auch nur in das Stadium "Verliebt" kommt, und die Ehe zwischen Jay und Lizzie, von der so wenig erzählt wird, dass man sich höchstens denken kann, dass sie unglücklich ist. Und dazu kommt dann auch noch einiges an Nebenhandlung von weiteren Personen.

Ich denke, es lag dann auch mehr an der gekürzten Hörbuchfassung als am Sprecher, dass ich unheimlich aufpassen musste, um nichts zu verpassen. So einige Male musste ich dann doch wieder ein paar Minuten wiederholen, weil ich den Faden verloren hatte. Insgesamt fand ich die Geschichte dann auch einfach zu kurz für diese Masse an Handlung. Ich hätte mir weniger Handlung und mehr Details gewünscht.

Und dann ganz am Schluss wieder diese komische schottisch angehauchte Countrymusik passte dann gar nicht mehr. Sie war am Anfang schon nicht mein Fall und am Ende dann auch nicht. Mack und Lizzie sind zwar Schotten, aber mir fehlte dafür das typisch Schottische.


Fazit
Von allem ein bisschen, nichts Ganzes - da hätte ich vielleicht besser das Buch gelesen.

Veröffentlicht am 11.10.2017

durchschnittliche ???-Geschichte, die mehr Potenzial gehabt hätte

Die drei ???, und der verschwundene Schatz (drei Fragezeichen)
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Die drei Fragezeichen besuchen gerade eine Juwelen-Ausstellung, als sie mitbekommen, wie ein goldener Gürtel gestohlen wird. Sie bieten ihre Hilfe an, aber die wird abgelehnt, weil man sich nicht von Kindern ...

Die drei Fragezeichen besuchen gerade eine Juwelen-Ausstellung, als sie mitbekommen, wie ein goldener Gürtel gestohlen wird. Sie bieten ihre Hilfe an, aber die wird abgelehnt, weil man sich nicht von Kindern helfen lassen will, sondern echte Ermittler fordert. Da kommt es ihnen gerade recht, als Alfred Hitchcock anruft und ihnen erzählt, dass eine befreundete Schriftstellerin von Gnomen belästigt wird und Hilfe braucht. Sie machen sich auf den Weg zu ihr. Kaum angekommen, sehen sie auch schon einen Gnom, der zum Fenster herein guckt, aber fliehen kann, bevor sie seiner habhaft werden können. Der Ehrgeiz der drei Detektive ist geweckt.

Ich finde es erfreulich, dass die drei Detektive mal abgewiesen werden, weil sie nicht ernst genommen werden. Es lässt die Geschichte realistischer erscheinen. Leider wurde dieser Eindruck dann wieder zunichte gemacht, als kurze Zeit später die Entschuldigung für dieses Verhalten erfolgt, ohne dass es einen nachvollziehbaren Grund dafür gibt, denn die drei Detektive haben zu dem Zeitpunkt auch noch nichts vorzuweisen.

Die Geschichte um die Gnome fand ich anfangs sehr lustig. Die Vorstellung, wie vier Gnome dort nachts im Garten spielen und Bocksprünge machen, fand ich sehr erheiternd. Doch dass dahinter wieder ein ernster Hintergrund stecken würde, war eigentlich klar. Doch schnell war es dann auch nicht mehr lustig, sondern recht spannend.

Ich fand die Geschichte mäßig spannend. Auf die ganze lange Verfolgungsjagd hätte ich gut verzichten können bzw. sie hätte nicht so lang sein müssen. Dass es am Ende gut ausgehen würde, war ja abzusehen. Und dass Justus am Ende auch noch den Raub des goldenen Gürtels aufklärt, war ebenfalls klar, doch man konnte leider kaum mit rätseln, außer dass abzusehen war, wer wohl die Täter sein würden.