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Veröffentlicht am 06.07.2018

entspannt in die Geschichte eintauchen

Septemberspiele
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Die Kriminalromane von Lars Winter bestechen durch ihr smartes Ermittlerduo: Ein Dozent vom LKA und ein Pfarrer. Letzterer ist durch Erbschaft reich geworden, Kunstliebhaber und Maserati-Fahrer. Für diesen ...

Die Kriminalromane von Lars Winter bestechen durch ihr smartes Ermittlerduo: Ein Dozent vom LKA und ein Pfarrer. Letzterer ist durch Erbschaft reich geworden, Kunstliebhaber und Maserati-Fahrer. Für diesen Roman hat er sich von seiner Gemeindearbeit eine Auszeit genommen, um das Leben zu genießen.

In diesem zweiten Fall wird der Leser ins Nahetal geführt. Der Mann vom LKA, Ulf Norden, ist von der Akademie in Hannover nach Mainz an die Polizeiakademie gewechselt. In einem Maisfeld wurde eine junge Frau tot aufgefunden. Schnell wird ersichtlich, dass es sich um Mord handelt. Norden wird gerufen, weniger als Ermittler, denn das ist er als Dozent nicht. Eher zum Gespräch und weil er gern etwas Praxisluft außerhalb seiner Akademie schnuppert, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln. Kaum hat er seinem Freund Pfarrer Klinger etwas davon erzählt, macht der sich auf den Weg ins Nahetal an die Glan. Gerade als Norden beginnt, aus den Puzzleteilen der verschwiegen wirkenden Anwohner gewisse Zusammenhänge zu erkennen, passiert ein weiterer Mord. Sollen da etwa Spuren und Zeugen beseitigt werden? Norden und sein geistlicher Freund treten so manchem Anwohner offenbar auf den Schlips. Es wird zusehends gefährlicher für sie. Die ermittelnden Polizeibeamten stehen ebenfalls vor einem Rätsel und sind nicht gerade darüber erfreut, dass ihnen Hobbyermittler zwischen die Beine laufen.
Lars Winter liebt seine Heimat und benutzt die sanften Hügel und verschlafenen Ortschaften zwischen Hunsrück und Pfälzer Wald wie eine Postkartenkulisse. Seine Ermittler sind Genießer, weisen auf die eine oder andere kulinarische Besonderheit hin. Ihr freundschaftlicher und provozierender Umgang miteinander lässt den Leser so manches Mal schmunzeln.

Die Hardcover dieser Krimireihe sind aufwendig hergestellt und mit umfangreichen Illustrationen bebildert. Eine Besonderheit im Umfeld der Kriminalromane, die den Leser entspannt in die Geschichte eintauchen lässt.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2018

Veröffentlicht am 28.06.2018

Paris ist eine Reise wert ... gerne auch virtuell mit diesem Buch

Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms
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Wer wohlfühlende Bücher mit kribbelnder Spannung liebt, kommt an Rebecca Raisin kaum vorbei. Ganz im Stil einer Rosamunde Pilcher geht es zwar um die Liebe, aber immer gewürzt mit kriminellen Elementen. ...

Wer wohlfühlende Bücher mit kribbelnder Spannung liebt, kommt an Rebecca Raisin kaum vorbei. Ganz im Stil einer Rosamunde Pilcher geht es zwar um die Liebe, aber immer gewürzt mit kriminellen Elementen. Lediglich der Handlungsort ist nicht Cornwall sondern Paris. Damit empfehlen sich die Bücher auch dem Parisliebhaber.

Wie bei ihrem ersten Roman "Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine" geht es im vorliegenden Roman um die Inhaberin eines kleinen Geschäftes im Zentrum von Paris. Die Antikhändlerin Anouk will von der Liebe nichts mehr wissen. Sie ist von ihrer letzten Liebe Joshua dermaßen enttäuscht worden, dass sie sich nie mehr auf einen Mann einlassen möchte und sich voller Inbrunst auf das Geschäft mit den Antiquitäten stürzt. Dabei hat sie sich schon einen besonderen Namen gemacht und ist bekannt für ihre außergewöhnliche Handhabung des Geschäfts. So dürfen fremde Leute ihren Laden nur betreten, wenn Sie als Kunden empfohlen und geprüft worden sind. Anouk möchte jeden Kunden exklusiv bedienen. Bis ihr schließlich ein unbekannter, neuer Händler bei den Auktionen in die Quere kommt. Tristan, ein blauäugiger, gutaussehender Amerikaner.

Mit faszinierendem Pariser Lokalkolorit zieht die Autorin die Leser in eine Welt voller Konflikte und Probleme. Die Protagonistin ist mit vielen umfangreichen Details ausgestattet, ihr Gefühlsleben, ihre Beweg- und Verweigerungsgründe sind interessant herausgearbeitet und lassen sie dem Leser zu einer guten Freundin werden. Dazu gehört auch das gut beschriebene Umfeld von ihr. Es gibt gute Geschäftspartner, gute Freundinnen, eine konfliktbeladene Familie und eine jüngere Schwester, die aus sicht von Anouk das Leben viel zu leicht nimmt.

Während der Leser gedanklich durch die Straßen und Gassen von Paris schlendert, bangt er um das Gefühlsleben der Protagonistin und vollzieht die Jagd nach einem Antiquitäten- und Schmuckdieb. Alles ist passend aufeinander abgestimmt und der unterhaltende Roman nimmt den Leser für sich ein.

Gerne reise ich auf diese Weise durch Paris.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2018

Veröffentlicht am 02.06.2018

lässt die Spannung bis zum Erscheinen des nächsten anwachsen

Die Teufelsbande
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Der Autorin Rosi Nieder aus der Südeifel ist ihr zweiter Streich rund um die sympathische Detektivzweckgemeinschaft Lena Schreiner und Franz Meier...
...gelungen.
Beide werden bei einem Wein- und Gourmetfestival ...

Der Autorin Rosi Nieder aus der Südeifel ist ihr zweiter Streich rund um die sympathische Detektivzweckgemeinschaft Lena Schreiner und Franz Meier...
...gelungen.
Beide werden bei einem Wein- und Gourmetfestival zusammen mit den anderen Gästen von maskierten Männern in schwarzer Motorradkleidung überfallen. Sie haben Glück im Unglück, denn wegen der zuvor bezahlten Eintrittskarten hatten sie nicht viel Bargeld dabei. Bei den anderen Gästen wird die Bande, die schon seit geraumer Zeit auf den Wohnmobilplätzen der Moselregion für Angst und Schrecken sorgt, fündiger. Das kann die ehemalige Pfarrhaushälterin Lena nicht auf sich beruhen lassen. Zusammen mit ihrem Bekannten, den kürzlich verwitweten Franz, nimmt sie die Witterung auf und beginnt, parallel zur Kriminalpolizei zu ermitteln.

Obwohl der Leser von vornherein aufgeklärt wird und er beide Seiten, Täter und Ermittler, kennen lernen darf, ist es der Autorin gelungen, ihn mit Spannung bei der Stange zu halten. Plötzliche Wendungen im Geschehen sorgen dafür, dass er wissen möchte, wie die Detektive die Täter ermitteln, und ob sie tatsächlich der Kripo immer eine Nase voraus sind. Lena, die moderne Miss Marple aus der Eifel, welche nicht gerne Anglizismen benutzt, wird als eine lebensfrohe, mit Spürnase ausgestattete, sympathische Person beschrieben. In dem Krimi sind aber nicht nur die Handlung und Figuren interessant, sondern auch das Milieu der Wohnmobilisten wird authentisch und unterhaltsam von Rosi Nieder beschrieben, die selbst als Wohnmobilreisende beste Erfahrungen damit hat. Ihr insgesamt dritter Roman lässt die Spannung bis zum Erscheinen des nächsten beim Leser anwachsen.

© Detlef Knut

Veröffentlicht am 02.06.2018

spannend, amüsant und interessant

Dem Stalker auf der Spur
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Weil ihr Freund während des Zusammenlebens Züge und Verhaltensmuster an den Tag legte, die Martina, eine junge Mutter mit einem Kind, vorher nicht von ihm kannte, blieb eine Trennung unausweichlich. Ihr ...

Weil ihr Freund während des Zusammenlebens Züge und Verhaltensmuster an den Tag legte, die Martina, eine junge Mutter mit einem Kind, vorher nicht von ihm kannte, blieb eine Trennung unausweichlich. Ihr Freund jedoch sieht das ganz anders und beginnt, Martina permanent zu belästigen. Doch diese Bedrohung wird so massiv, dass sich Martina hilfesuchend an ihren Vater Franz wendet. Er tut sein Bestes, um seiner Tochter zu helfen, jedoch scheint auch er in manchen Momenten recht hilflos. Bis er dann rein zufällig auf Lena trifft, eine rüstige und resolute Rentnerin, die jahrelang die Haushälterin eines Pfarrers war. Ob Franz will oder nicht, Lena will ihm und seiner Tochter helfen. Da kann Franz auch nicht mehr viel ausrichten, denn was sich Lena in den Kopf gesetzt hat, das ist schon beinahe Gesetz. Trotz ihrer Hilfe ist Martina plötzlich verschwunden. Nun beginnt eine spannende Suche nach Martina und die Jagd nach dem Entführer.


Das Buch ist spannend, amüsant und interessant. Obwohl das Detektivpärchen keine alleinige Erfindung der Autorin Rosi Nieder ist, eine ähnliche Konstellation gab es schon bei Agatha Christie, sind beide doch ganz neue Charaktere. Die Autorin hat ihnen Eigenschaften verpasst, die sie liebenswert erscheinen lassen. Sowohl das Granteln des einen als auch die unaufhörliche Wissbegierde der anderen lassen eine Athmosphäre aufkommen, die jedem bekannt vorkommt. Neben den Personen, mit denen sich viele Leser identifizieren können, abgesehen vielleicht vom Stalker, liest sich die Story flüssig und lässt einen nicht zur Ruhe kommen bis man schließlich das Ende kennt und weiß, wie die Geschichte ausgeht. Denn davon könnte sich der Leser im Laufe der Geschichte durchaus verschiedene Varianten vorstellen. Ich empfehle das Buch gerne und finde, dass es noch spannender und gelungener als "Silvesterknaller" derselben Autorin ist. Und dass es sich um ein Buch handelt, welches sich auf einen Leserkreis in der Eifel-Mosel-Region konzentriert, ist meines Erachtens tiefgestapelt. Natürlich wird der Trierer einige Schauplätze wiedererkennen, was ein Hamburger vielleicht nicht behaupten kann (zumindest wenn er noch nicht in Trier war). Aber so was tut einem Krimi doch keinen Abbruch.

© Detlef Knut 2007

Veröffentlicht am 02.06.2018

Ein rundum schöner Roman

Silvesterknaller
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Silvesterknaller: ein Roman von Rosi Nieder um Zukunft und Vergangenheit und rund um die und in der Eifel...
Rosi Nieder kombiniert in akribischer und fantasievoller Detailtreue die Porträts dreier Frauen, ...

Silvesterknaller: ein Roman von Rosi Nieder um Zukunft und Vergangenheit und rund um die und in der Eifel...
Rosi Nieder kombiniert in akribischer und fantasievoller Detailtreue die Porträts dreier Frauen, die seit der Kindheit Freundinnen sind, und den Ausbruch eines Vulkans in der Eifel.

Die Frauen, deren Wege seit der Schulzeit unterschiedlich verliefen, die sich zeitweise auch aus den Augen verloren hatten, werden in gedanklichen Rückblenden und gegenseitigen Eingeständnissen genauestens unter die Lupe genommen. Erst in einer Notsituation erkennen sie, was all die Jahre zwischen ihnen gestanden hatte. Heimlicher Neid war nicht ganz unbeteiligt, der aber selbst in der Schulzeit nie ausgesprochen wurde.

Sehr fantasievoll angelegt ist die Notsituation, hervorgerufen durch einen Vulkanausbruch. Während der Silvesterparty in einer Hütte in der Eifel werden die Explosionen zunächst als Silvesterknallerei abgetan, bis plötzlich die Erkenntnis gewonnen wird, dass es sich um einen Vulkan handelt, der diese Böller absetzt.

Das Geschehen wird geprägt von der Flucht und Rettung der Partygäste, die nicht ohne Dramatik verläuft.

Die Autorin hat ihre Fantasie mit dem Vulkanausbruch dadurch unterstrichen, dass sie die Handlung und das Geschehen in die Zeit 2010/2011 verlegte. Selbst von Experten wurde bereits bestätigt, dass es bei einem tatsächlichen Vulkanausbruch so aussehen könnte. Die Schilderung der Landschaft scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein. Ebenso wenig das Leben und die Gewohnheiten in den Eifeldörfern vor wenigen Jahrzehnten.
Ein rundum schöner Roman mit Liebe, Spannung und Abenteuer, der nicht nur den einen Eifelanern ans Herz zu legen ist. In einer filmischen Fassung könnte er vielen Ansprüchen gerecht werden.

© Detlef Knut, 2005