Undercover-Aktion
In tödlicher GesellschaftIn ihrem dritten Falle müssen Alex und Kathleen „undercover“ ermitteln.
Graf Felix von Keitenburg ist spurlos verschwunden – liegt hier eine Entführung vor oder hat sich der Mann eine Auszeit genommen?
Alex ...
In ihrem dritten Falle müssen Alex und Kathleen „undercover“ ermitteln.
Graf Felix von Keitenburg ist spurlos verschwunden – liegt hier eine Entführung vor oder hat sich der Mann eine Auszeit genommen?
Alex und Kathleen werden, um mehr über das mysteriöse Verschwinden des Grafen herauszufinden, als Verwandte aus Uruguay in die adeligen Kreise eingeschleust. Dass das nicht ganz reibungslos abläuft, ist wohl vorprogrammiert. Zwar entpuppt sich Kathleen als geübte Reiterin und macht auf dem Pferd eine gute Figur, doch Alex ist damit heillos überfordert.
Je tiefer sie in das Familienleben der Keitenburgs eindringen, desto mehr Ungereimtheiten treten zu Tage.
Meine Meinung:
Die Stimmung in der Dienststelle ist nach wie vor gespannt, weil Kollege Lukas Meister seinen Launen ungebührlich breiten Raum bietet und der Chef nicht einschreitet.
Dieser Krimi gefällt mir besser als sein Vorgänger (Haremsblut). Ein paar Dinge sind mir jedoch aufgefallen, die ich anmerken muss:
Alex‘ Freundin Susa ist seit dem Marokko-Abenteuer, das im Sommer spielt schwanger. Dieser Krimi hier ist im Winter angesiedelt. Susa leidet noch immer unter Schwangerschaftserbrechen, dabei müsste sie ja schon mindestens Ende 6. Monat oder weiter sein. Das erscheint mir etwas unüblich. Warum geht sie nicht zum Arzt? Ich kenne jetzt das Mutterschutzgesetz in Deutschland nicht, aber bei uns in Ö werden Grundschullehrerinnen häufig in vorzeitigen Mutterschutzgeschickt, weil die Gefahr besteht, sich in der Volksschule mit Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken anzustecken, und damit das Baby zu gefährden, recht hoch ist.
Die österreichische Gendarmerie (S. 144) gibt es seit 2005 nicht mehr (siehe dazu: https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/ZusammenlegungvonPolizeiundGendarmerie)
Die Auftritte in der Familie Keitenburg erscheinen ein wenig gekünstelt. Hin und wieder haftet den Mitwirkenden der Touch von Slapstick an. Ich kenne einige Angehörige (hoch)adeliger Häuser, die einem ganz normalen Beruf wie Land- und Forstwirt, Architekt, Banker, Rechtsanwalt, Arzt, Universitätsprofessor, Fernsehmoderator oder Buchautor nachgehen.
Die Idee Alex und Kathleen als Verwandte aus Uruguay auszugeben finde ich witzig, birgt der geborgte Lebenslauf doch auch Potential für Verwicklungen. Gerade in Südamerika ist der Polosport sehr populär. Und da kann der männliche Spross nicht reiten?
Der eigentliche Kriminalfall tritt leider zu Gunsten der Milieu-Studie zurück. Da hätte ich mir ein wenig mehr Ermittlungsarbeit gewünscht. Die Auflösung kommt dann letztlich irgendwie zu schnell.
Die „Nebenfronten“ wie Susa, Frau Wolf und Kathleens Sohn Mathis sind diesmal nicht ganz so präsent. Trotzdem ist mir Frau Wolfs Erkrankung ein bisschen zu viel gewesen. Alex hat ja mit dem komplizierten Fall und seiner schwangeren Freundin, die noch dazu 600km weit von ihm entfernt wohnt, alle Hände voll zu tun.
Fazit:
Dieser 3. Fall hat mir besser als „Haremsblut“ gefallen, hat aber trotzdem noch Luft nach oben. Gerne gebe ich 3 Punkte.