Cover-Bild Eine Handvoll Lila
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 18.01.2018
  • ISBN: 9783734850301
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ashley Herring Blake

Eine Handvoll Lila

Birgit Salzmann (Übersetzer)

Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher sein: die ehrgeizige Grace will nach der Schule Musik studieren, denn sie ist eine begabte Pianistin. Ihre Mutter dagegen ist das personifizierte Chaos und stolpert von einer schlechten Entscheidung in die nächste, ohne zu verstehen, was sie ihrer Tochter damit antut. Erst als Eva in ihr Leben tritt, glaubt Grace, sich mit ihrer Hilfe endlich aus den Fängen ihrer Mutter und der engen Kleinstadt befreien zu können. Doch als Maggie immer mehr an Bodenhaftung verliert, steht auch die Zukunft der beiden Mädchen auf dem Spiel. Jetzt ist es an Grace, sich und Eva zu retten, und endlich zu lernen, wie man liebt und wie man loslässt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein wundervoll bewegender und sehr tiefgründiger Roman

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Bei dem Cover dieses Buches kann man bei mir wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Besonders schön finde ich die geschwungenen Klaviertasten, die das Buch in meinen Augen zu einem richtigen ...

Bei dem Cover dieses Buches kann man bei mir wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Besonders schön finde ich die geschwungenen Klaviertasten, die das Buch in meinen Augen zu einem richtigen Eyecatcher machen. Neben dem tollen Cover, konnten mich auch der Titel und der Klappentext sofort überzeugen, sodass „Eine Handvoll Lila“ zu einem Must-Read für mich wurde.

Es ist mal wieder so weit: Zum gefühlt hundertsten Mal heißt es für Grace die Koffer zu packen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Oder es zumindest zu versuchen, denn Graces Mutter Maggie hält es nie lange an einem Ort aus. Grace nimmt diese ständigen Umzüge und die immer neuen Freunde ihrer Mutter hin, findet sich damit ab, dass sie noch nie in ihrem Leben ein richtiges Zuhause hatte. Obwohl Grace sehr unter ihrer Mutter und deren falschen Entscheidungen leidet, rebelliert sie nicht. Gut tut ihr das allerdings nicht. Eigentlich möchte sie Musik studieren, nur traut sie sich nicht, ihre Mutter, die das personifizierte Chaos ist, alleine zu lassen. Als die beiden zu dem neuen Freund von Grace Mutter in das Häuschen am Leuchtturm ziehen, ändert sich plötzlich so einiges in Grace Leben. Sie lernt Eva kennen, die gerade ihre Mutter verloren und mit diesem großen Verlust zu kämpfen hat. Die beiden kommen sich immer näher, sind füreinander da und geben sich Halt. Mit der Zeit entwickelt sich eine wunderbare Liebe zwischen den beiden. Dank Eva ist Grace wieder glücklicher und sieht ihrer Zukunft optimistischer entgegen. Doch mal wieder ist es ihre Mutter, die dafür sorgt, dass all ihre Ziele und Wünsche ins wanken geraten.

Als ich mit dem Lesen von „Eine Handvoll Lila“ begonnen habe, dachte ich anfangs noch, ich würde es mit einer schönen, lockeren und gefühlvollen Geschichte zu tun bekommen. Der Klappentext hatte mich zwar etwas darauf vorbereitet, dass diese auch ernster ist, allerdings hatte ich angenommen, dass das Buch mehr von der Liebe zwischen Grace und Eva handeln würde.

Dieser Punkt ist zwar ein sehr wichtiger in der Geschichte, allerdings liegt das Augenmerk auf der schwierigen und äußerst problematischen Mutter-Tochter-Beziehung von Grace und Maggie. Das Buch war bei weitem tiefgründiger und auch ernster, als ich erwartet hätte. Was mich aber überhaupt nicht gestört hat, ganz im Gegenteil. Obwohl ich keine Geschichte bekommen habe, die mich zum Lachen gebracht hat und die sich leicht weglesen lässt, bin ich hellauf begeistert von diesem Buch und kann es absolut empfehlen!

Besonders ans Herz legen kann ich „Eine Handvoll Lila“ denjenigen, die gerne sehr bewegende und tiefgründige Geschichten lesen, die nicht allzu viel Handlung enthalten und eher etwas ruhiger sind. So ein Buch ist Ashley Herring Blakes neuer Jugendroman. Mich hat das Buch stellenweise sehr erschüttert und zugleich auch zutiefst berührt. Es liest sich, anders als ich zuerst angenommen hatte, auf keinen Fall mal so locker-leicht weg. Ich habe es zwar es sehr zügig durchgelesen, allerdings hat mich die Geschichte längst noch nicht losgelassen, sondern beschäftigt mich noch sehr.

Unsere Protagonistin ist die 17-jährige Grace. Ihr Vater ist, als sie noch sehr klein war, verstorben und anders als sie, die kaum noch Erinnerungen an ihn hat, hat ihre Mutter den Tod ihres Ehemannes bis heute nicht verarbeiten können. Die ganzen Jahre über hat sie Trost in Männern und Alkohol gesucht, hat sich immer neue Freunde angelacht, ist mit ihrer Tochter zu diesen gezogen, nur um kurz darauf wieder die Zelte abzubrechen und eine neue Bleibe aufzusuchen. Was sie ihrer Tochter damit antut, ist sich Maggie gar nicht bewusst.
Ich muss gestehen, dass ich Maggie manchmal richtig gehasst habe. Mir zwar war bewusst, dass sie psychisch sehr labil ist, dennoch konnte ich ihr Handeln und ihr Verhalten gegenüber ihrer Tochter einfach nicht nachvollziehen. Obwohl Maggie erwachsen ist, ist sie furchtbar naiv und trifft immer nur falsche Entscheidungen. Eigentlich ist eher sie die Tochter und Grace die Mutter, denn Grace ist die Vernünftige der beiden und passt auf Maggie auf. Es sollte eigentlich umgekehrt sein und genau darin liegt auch das Problem in ihrer Beziehung.

Ich habe großes Mitleid mit Grace verspürt. Sie hat eigene Ziele und Wünsche, die sie sich aber nicht zu verwirklichen traut, da sie ihre Mutter nicht verlassen will. Oder es nicht kann. Grace weiß nämlich ganz genau, was passieren würde, wenn Maggie auf sich alleine gestellt wäre.

Ich habe Grace sehr für ihre Stärke bewundert. Und auch dafür, dass sie stets für ihre Mutter da ist, obwohl diese ihr so ihre Zukunft verbaut und ihr kein behütetes und glückliches Leben ermöglicht, wie man es sich von seiner Mutter eigentlich wünscht.
Mit Grace ist der Autorin eine ganz wundervolle Protagonistin gelungen, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe.
Auch die vielen Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen. Ganz besonders Luca, Graces allerbester Freund, der so etwas wie ein Bruder für sie ist. Er gibt Grace Halt, muntert sie auf, unterstützt sie in ihren Plänen.
Auch Lucas Mutter Emmy ist ein toller Charakter. Sie ist vermutlich mehr eine Mutter für Grace als Maggie und behandelt Grace auch stets wie ihre eigene Tochter. Was Maggie allerdings ziemlich gegen den Strich geht. Dies ist auch der Grund, weswegen sie und Emmy keine Freundinnen mehr sind. Denn das waren sie früher.

Neben Emmy und Luca lernt Grace auch jemanden Neues kennen, jemanden, bei dem sie sich geborgen und geliebt fühlt. Dieser Jemand ist Eva. Eva mochte ich ebenfalls sofort richtig gerne. Sie ist zwar leicht verrückt, löffelt zum Beispiel liebend gerne Erdnussbutter aus dem Glas oder steigt nachts gerne auf Leuchttürme – aber gerade diese Verrücktheiten haben sie in meinen Augen nur noch sympathischer und liebenswerter gemacht.
Grace und Eva mögen sich vom ersten Moment an und ganz langsam entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden. Die Beschreibungen ihrer Berührungen, ihrer Blicke und Gespräche ist unglaublich schön und gefühlvoll und hat mich zutiefst berührt. Es wird so deutlich, wie gut Eva Grace tut, daher war meine Wut auf Maggies egoistisches Verhalten auch immens groß.

Ich habe herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht. Mir hat es richtig gut gefallen und in meinen Augen ist es auch perfekt, angefangen von diesem großartigen Cover bis zu dieser gefühlvollen und wunderschönen Geschichte.

Fazit: Ein sehr tiefgründiger und zutiefst bewegender Roman, der einen nachdenklich stimmt und emotional sehr berührt. „Eine Handvoll Lila“ erzählt die Geschichte einer äußerst schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung auf eine sehr gefühlvolle und zugleich schockierende Weise. Neben dieser ernsten Thematik enthält das Buch auch eine ganz besondere Liebesgeschichte, die sehr liebevoll und wunderschön beschrieben wird. Mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert und ich kann es jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 11.06.2023

Ashley Herring Blake kann man immer Lesen

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Eines der wenigen Bücher von Blake, wo die Hauptcharakterin älter ist als 14 Jahre. Wieder ein emotionales Buch, dass jedoch gegenüber Blakes andere Romane etwas weniger herzzerreissend ist und mich nicht ...

Eines der wenigen Bücher von Blake, wo die Hauptcharakterin älter ist als 14 Jahre. Wieder ein emotionales Buch, dass jedoch gegenüber Blakes andere Romane etwas weniger herzzerreissend ist und mich nicht zu tränen rührte wie ihre anderen Bücher. Trotzdem eine klare Empfehlung !!!

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Veröffentlicht am 28.06.2018

Tolle Thematik

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WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Ich bin ein großer Fan des Magellan Verlags und dies war eines von drei Büchern, die ich mir aus dem aktuellen Programm gepickt habe.

HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ja das ...

WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Ich bin ein großer Fan des Magellan Verlags und dies war eines von drei Büchern, die ich mir aus dem aktuellen Programm gepickt habe.

HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ja das hat es! Es hat mich sogar an der einen oder anderen Stelle überrascht.

WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Es war eine erfrischende und endlich einmal andere zeitgenössische Geschichte mit einer interessanten Themenkonstellation. Wir haben auf der einen Seite ein LGTBQ+ Buch und auf der anderen Seite beschäftigt es sich mit allem, was es bedeutet, keine Mutter zu haben bzw. auf eine Mutterfigur verzichten zu müssen. Auch Grace fand ich wunderbar sympathisch und vor allen Dingen sehr realistisch dargestellt.

WAS HAT MICH GESTÖRT? Obwohl so gut wie alles an dem Buch zauberhaft ist, kam ich anfangs sehr schlecht in die Geschichte rein. Ich weiß nicht, ob das ein rein persönliches Empfinden ist oder ob sich jeder anfangs schwer tut aber es war schade, um das tolle Buch, weshakb es umso mehr in meine Bewertung eingeflossen ist.

FAZIT. Trotz sehr schwachem Anfang konnte mich Eine Handvoll Lila in seinen Bann ziehen. Grace ist eine tolle und realistische Protagonistin und die Themenauswahl, besonders der LGBTQ+ Schwerpunkt war toll. Ein absolu zu empfehlendes Buch. | ★★★★☆

Veröffentlicht am 23.04.2018

Hier geht es um so viel mehr als nur um eine Liebesgeschichte

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Klappentext
„Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher sein: die ehrgeizige Grace will nach der Schule Musik studieren, ...

Klappentext
„Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher sein: die ehrgeizige Grace will nach der Schule Musik studieren, denn sie ist eine begabte Pianistin. Ihre Mutter dagegen ist das personifizierte Chaos und stolpert von einer schlechten Entscheidung in die nächste, ohne zu verstehen, was sie ihrer Tochter damit antut. Erst als Eva in ihr Leben tritt, glaubt Grace, sich mit ihrer Hilfe endlich aus den Fängen ihrer Mutter und der engen Kleinstadt befreien zu können. Doch als Maggie immer mehr an Bodenhaftung verliert, steht auch die Zukunft der beiden Mädchen auf dem Spiel. Jetzt ist es an Grace, sich und Eva zu retten, und endlich zu lernen, wie man liebt und wie man loslässt.“

Gestaltung
Passend zum Titel „Eine Handvoll Lila“ ist auch das Cover voller verschiedener Lilatöne. Das passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Auch die Gestaltung mit den verschiedenen Noten und Notenschlüsseln und der Klaviertastertur, die das Cover zugleich auch in eine helle und eine dunkle Hälfte unterteilt, passt hervorragend, denn die Protagonistin ist Pianistin. Ich finde es auch sehr schön, dass der Titel vor dem dunkleren Teil des Covers mit hellen Lilatönen angeordnet wurde, da er so hervorsticht. Ein rundum gelungenes, stimmiges und zum Buch passendes Cover!

Meine Meinung
Nach „Liebe ist wie Drachensteigen“ ist nun mit „Eine Handvoll Lila“ das neue Buch von Ashley Herring Blake auf Deutsch erschienen. Da ich bereits „Liebe ist wie Drachensteigen“ von der Autorin gelesen habe und ihren Schreibstil gerne mochte, war ich gespannt auf ihr neustes Werk. Der Klappentext weckte in mir den Verdacht, dass es sich bei diesem Buch um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Mädchen handeln würde, doch beim Lesen stellte ich fest, dass noch so viel mehr in diesem Buch steckt!

Natürlich geht es auch um die Liebe zwischen Grace und Eva. Diese entwickelt sich allerdings erst ganz zart im Verlauf der Handlung. Eva ist die Freundin von Grace‘ bestem Freund Luca. Grace hatte bisher auch nur Freunde, war sich aber ihrer Hingezogenheit zum weiblichen Geschlecht bewusst, wodurch es in diesem Buch auch nicht um die Thematik des Coming Outs geht, was ich sehr angenehm fand. Diese beiden Mädchen verlieben sich nach und nach ineinander und dies hat die Autorin für mich sehr authentisch transportiert. Ich konnte die Gefühle gut nachvollziehen und fand es klasse, dass hier nicht alles rasend schnell abgehandelt wurde (nach dem Motto verlieben und sofort zusammen).

Zudem fand ich es spannend mitzuerleben, welche Schwierigkeiten und Konflikte sich aus dieser neuen Liebe ergeben, wobei diese doch eher im Hintergrund blieben. Ich hätte gedacht, dass die Autorin etwas mehr thematisiert, wie es für die Figuren ist, sich ihre neuen Gefühle einzugestehen und was für eventuelle Schwierigkeiten mit den Reaktionen des Umfeldes einhergehen. Aber im Endeffekt hat Ashley Herring Blake hier mit den ruhigen Tönen alles richtig gemacht, denn so lag der Fokus sehr auf den Gefühlen und dem langsamen Sich-Verlieben. Dies hat die Liebesgeschichte realistisch gemacht, da sie sich nicht überstürzt anfühlte.

Ich habe bereits angedeutet, dass es in „Eine Handvoll Lila“ um mehr als nur um eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte geht. Vielmehr wird auch das Thema der elterlichen Vernachlässigung des eigenen Kindes angesprochen, denn Grace‘ Mutter Maggie hat nur ihr eigenes Wohl im Kopf und nicht das ihrer Tochter. So ist es an Grace, die Rolle des Erwachsenen zu übernehmen, wodurch sie eine große Bürde zu tragen hat. Dies hat mich wirklich oft mit ihr mitleiden und mitfühlen lassen, denn solch eine Mutter wie Maggie wünsche ich wirklich niemandem. Grace hat mich wirklich beeindruckt, wie sie ihr Leben meistert und wie verantwortungsvoll und selbstbewusst sie doch ist. Eine tolle Figur, die dem Leser Mut für das eigene Leben macht! Vor allem mochte ich auch Grace‘ Erkenntnis, dass es okay ist, wenn sie sich nicht gut fühlt und dass sie auch einmal Schwäche zeigen darf. So geht es in diesem Buch nicht nur um die Liebesbeziehung und die Familienverhältnisse, sondern auch darum, das Glück zu finden, das man verdient hat.

Gefallen hat mir auch die Beziehung zwischen Grace und ihrem besten Freund Luca, denn hier wird endlich einmal eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau gezeigt, wie sie auch möglich ist: unterstützend, füreinander sorgend und dabei ganz frei von Liebe im Sinne des körperlichen Begehrens. Die Verbindung der beiden wird nicht romantisiert, was sehr erfrischend war. So ist er (zusammen mit seiner Mutter) eine große Unterstützung für Grace, wobei ich mich doch manchmal etwas darüber aufgeregt habe, wie oft das Wohlbefinden von Eva an oberste Stelle gestellt wurde. Da ich so mit Grace und ihrem harten Schicksal mitgelitten habe, war es für mich schwer nachzuvollziehen, wie es sein kann, dass Grace Freunde erwarten, dass Eva nicht verletzt wird. Ich fragte mich an diesen Stellen immer, was denn mit Grace‘ Gefühlen sei.

Nichtdestotrotz fühlten sich für mich die Verbindungen zwischen den Figuren sehr real an und gerade die Beziehung zwischen Grace und ihrer Mutter hat mich in ein Bad der Emotionen geschickt. Über Unverständnis und eiskalte Wut bis hin zu fassungslosem Schock war ich hier in einem wahren Wechselbad gefangen, weswegen mich die Handlung wirklich gefesselt hat. Gerade die Taten der Mutter sorgten für Spannungshochs, die mich emotional mitgerissen haben, da ich so bei Grace war. Dieses Gefühl, nah bei der Protagonistin zu sein, lag nicht zuletzt aber auch an dem grandiosen Schreibstil der Autorin, denn Ashley Herring Blake schreibt poetisch und wortgewandt, wodurch auch die zarten Liebesmomente wunderschön und herzergreifend werden. Es gab immer wieder Stellen, die ich so romantisch und süß fand, dass ich beinahe zerflossen wäre.

Fazit
„Eine Handvoll Lila“ hat mich sehr dazu angeregt, mit der Protagonistin Grace mitzufühlen und vor allem mitzuleiden, denn in dem Buch geht es nicht einfach nur um eine sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung zwischen zwei Mädchen. Vielmehr wird auch die Vernachlässigung des eigenen Kindes durch die Mutter thematisiert und auf eindringliche Weise dargestellt. So habe ich gerade Grace sehr nah an mich herangelassen und mit ihr mitgefühlt, wodurch ich dann manchmal etwas Unverständnis aufgebracht habe, wenn andere Charaktere Evas Wohl an oberste Stelle gestellt haben. „Eine Handvoll Lila“ war für mich ein Wechselbad der Gefühle, das mich vor allem durch die Mutter-Tochter-Beziehung an die Handlung gefesselt hat. Durch die süße Liebesgeschichte gab es aber auch immer wieder romantische Momente, die mich zum Lächeln gebracht haben.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Eine schöne Geschichte

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Eine Handvoll Lila von Ashley Herring Blake
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher ...

Eine Handvoll Lila von Ashley Herring Blake
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher sein: Die ehrgeizige Grace will nach der Schule Musik studieren, denn sie ist eine begabte Pianistin. Ihre Mutter dagegen ist das personifizierte Chaos und stolpert von einer schlechten Entscheidung in die nächste, ohne zu verstehen, was sie ihrer Tochter damit antut. Erst als Eva in ihr Leben tritt, glaubt Grace, sich mit ihrer Hilfe endlich aus den Fängen ihrer Mutter und der engen Kleinstadt befreien zu können. Doch als Maggie immer mehr an Bodenhaftung verliert, steht auch die Zukunft der beiden Mädchen auf dem Spiel. Jetzt ist es an Grace, sich und Eva zu retten, und endlich zu lernen, wie man liebt und wie man loslässt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

In diesem wunderschön aufgemachten Buch bin ich auf ein junges Mädchen gestoßen, das sich jedem gegenüber unheimlich verpflichtet fühlt. Grace meint, immer alles richten zu müssen und selbst für ihre Mutter auf eine Art und Weise da sein zu müssen, wie es von Kindern nicht verlangt werden sollte. Graces Mutter Maggie bekommt nicht wirklich was auf die Reihe, glänzt aber durch unsinnige, übereilte Entscheidungen und massenhaft Umzüge. Diese Frau ist der Totalausfall… Sie legt ihr Augenmerk auf Dinge, die entweder nicht wichtig sind oder ihre Tochter derart verletzen, dass mir schon die Tränen kamen. Das schlimmste daran ist, dass Maggie es nicht einmal merkt!

Grace hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie strahlt eine Stärke und Reife aus, die nicht jedes Mädchen in dem Alter an den Tag legt. Klavierspielen ist alles für sie und das sollte auch gefördert werden. Aber leider sieht das nicht jeder so… Luca ist ihr bester Freund und unterstützt sie auch weitgehend. Doch manchmal hat auch er nicht den Blick für das Wesentliche, was schade ist. Grace ist mit sich und ihren Problemen allein.
Eva hat mir auch gut gefallen, sie ist ein sehr ruhiges Mädchen, das einiges durchgemacht hat. Sie und Grace passen echt gut zusammen, auch wenn sich ihre Liebesgeschichte gar nicht so rasant und intensiv entwickelt hat. Die zarten Bande blieben eher im Hintergrund, was ich anhand des Klappentextes so nicht erwartet hatte.

Ashley Herring Blake hat mir mit diesem Buch tolle Leseunterhaltung geboten, auch wenn ich eigentlich eine andere Geschichte erwartet hatte. Hier habe ich eine problembeladene Story erhalten, in der auch die Trauer nicht zu kurz kommt. Die Charaktere sind toll dargestellt worden, auch wenn ich Maggie sehr gerne öfter mal meine Meinung gesagt hätte. Aber so wirkten die Figuren richtig authentisch. Das Setting mit Cape Katie und dem alten Leuchtturm gefiel mir sehr gut, es hatte etwas Idyllisches. Eine Verbindung zum Titel wurde auch hergestellt und die Idee dahinter fand ich echt schön. Eine Handvoll Lila ist ein sehr ruhiges Buch, bei dem die sexuelle Orientierung von Grace und die daraus entstehende Liebesbeziehung doch mehr im Hintergrund bleibt. Eine schöne Geschichte, die ich empfehlen kann.



Zum Autor

Ashley Herring Blake hatte schonviele Berufe, aber einem ist sie immer treu geblieben: dem Schreiben. Ob Songtexte, Gedichte oder Romane, Wörter sind ihre Welt. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Nashville, Tennessee. Eine Handvoll Lila ist ihr zweiter Roman.



ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Birgit Salzmann
ISBN 978-3-7348-5030-1
Preis: 18 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!