Berührend, realistisch und authentisch!! Klare Leseempfehlung!
„Clean“ von Juno Dawson
Lexi ist reich, cool, ein It-Girl – und heroinsüchtig. Nach einer Überdosis landet sie in der Clarity-Klinik. Ihr Entzug ist hart, die Therapie schier unerträglich, vor allem die ...
„Clean“ von Juno Dawson
Lexi ist reich, cool, ein It-Girl – und heroinsüchtig. Nach einer Überdosis landet sie in der Clarity-Klinik. Ihr Entzug ist hart, die Therapie schier unerträglich, vor allem die Treffen mit den „Mitinsassen“: Aufputschmittel-Junkie Saif, Trans-Mädchen Kendall, Guy mit der Zwangsneurose, Bulimikerin Ruby, Ex-Kinderstar Brady. Doch ausgerechnet diese fünf werden zu echten Freunden. Und Brady vielleicht mehr. Lexi öffnet sich vorsichtig, beginnt ihr zerstörerisches Leben zu hinterfragen. Aber ist ein anderer Weg überhaupt möglich?
Das Buch konnte mich gleich zu Beginn packen. Die teils derbe und jugendliche Sprache von Lexi, aus deren Sichtweise die Gesichte erzählt ist, war anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber es wirkte so auch viel authentischer und realistischer. Mit klaren Worten und sehr gut recherchiertem Wissen erzählt Juno Dawson über den Drogenentzug und die psychischen Probleme der Nebencharaktere. Anfänglich war ich von den vielen Namen und Krankheiten der „Mitinsassen“ ein wenig erschlagen, aber im Laufe des Buches wurde es wesentlich leichter. Lexi wuchs mir, obwohl sie ganz anders ist als ich, beim Lesen sehr ans Herz.
Das Buch hat mich einfach nicht mehr loslassen können. Die Liebesgeschichte, die im Klappentext angedeutet ist, spielt zwar mehr eine untergeordnete Rolle. Dafür liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Gesundwerden der Protagonisten, ihren Vergangenheiten und Problemen. Die Handlung hat mich beim Lesen so gefesselt, dass ich es kaum zur Seite legen konnte und auch im Anschluss beschäftigen mich noch einige Denkanstöße, die mir „Clean“ mit auf dem Weg gegeben hat. Berührend, realistisch und ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, schafft es Juno Dawson ein sehr vorurteilbelastetes Thema mit klaren Worten anzupacken und die Sichtweise auf einige Dinge zu verändern. Die Unterteilung in der Geschichte in die 10 Schritte zum Entzug fand ich sehr gelungen und auch das Ende war sehr berührend. Gerne hätte ich die Protagonisten sogar noch ein wenig weiter begleitet.
Zusammenfassend gesagt:
Berührend, realistisch, authentisch und ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen! Klare Leseempfehlung!!