"Ich muss versuchen aus all den Scherben wieder einen Menschen zu bauen"
I can see UBen ist neu in Maries Klasse und schon bei der ersten Begegnung der beiden schlägt ihr Herz schneller. Er scheint einfach perfekt zu sein - umsichtig, hilfsbereit und interessiert. Sie versucht näher Kontakt ...
Ben ist neu in Maries Klasse und schon bei der ersten Begegnung der beiden schlägt ihr Herz schneller. Er scheint einfach perfekt zu sein - umsichtig, hilfsbereit und interessiert. Sie versucht näher Kontakt zu ihm aufzunehmen und die Warnung ihrer besten Freundin Elli, dass der Neue irgendetwas zu verbergen hat und sich komisch verhält, ignoriert sie. Sie schwebt zum ersten Mal auf Wolke sieben.
Als gefakte Bilder von ihr und ihrer Freundin auftauchen und ihnen das Leben erschweren, aber auch als andere unter der Veröffentlichung von Geheimnissen und privaten Dingen leiden, wird Marie stutzig. Hinzu kommt, dass in der Schule merkwürdige Dinge passieren und der Direktor in Bens Gegenwart von einem Auftrag spricht. Doch was ist das für eine Aufgabe, die ihr neuer Mitschüler von dem Direktor persönlich erhalten hat?
Der Gedanke der Geschichte ist interessant und sehr aktuell. Es werden wichtige Aspekte thematisiert, wie z.B. die Gefahren, die mit der Digitalisierung einhergehen, die Auswirkungen von Mobbing, insbesondere von Cyber-Mobbing, und viele weitere Themen, mit denen sich insbesondere Jugendliche zu beschäftigen haben. Trotz dieser Denkanstöße und der unterschwelligen Message, die unter anderem zur Vorsicht im Umgang mit sozialen Medien aufruft, wirkt das Jugendbuch keineswegs belehrend.
Der Leser bekommt den Eindruck vermittelt, dass Marie die Geschichte im Nachhinein verschriftlicht hat. Das kommt dadurch zustande, dass immer wieder Kommentare wie "damals war mir das noch nicht bewusst" eingebaut sind. Dieser Stil führt dazu, dass sich der Leser besser mit Marie identifizieren kann und die ganze Handlung authentischer wird.
Gelegentlich wird der Schreibfluss auch durch abgedruckte E-Mails unterbrochen, die der Leser zu Beginn noch nicht in den Zusammenhang der Handlungen einordnen kann, allerdings wird es gegen Ende hin klarer und verständlicher.
Ein bisschen schade war, dass die Handlungen zumeist sehr vorhersehbar waren. Wenn ein Problem vorherrschte, kam auf den nächsten Seiten bereits die Lösung. Grundlegend ist dies nicht negativ zu bewerten, allerdings führt es in diesem Ausmaß dazu, dass die Geschichte auf den Leser unrealistisch wirkt und die Spannung wegnimmt.
Trotz dieses kleinen Kritikpunktes ist die Geschichte vor allem jüngeren Lesern zu empfehlen, die sich nicht vor mehr oder weniger offenen Enden scheuen.