Eine Vision von einer nachhaltigeren Welt
2012 wird der Autor durch eine Studie vom Wissenschaftlern aus aller Welt auf den möglichen Untergang eines Teils der Welt bis zum Jahr 2100 aufmerksam – eine erschütternde Nachricht. Mit einem kleinen ...
2012 wird der Autor durch eine Studie vom Wissenschaftlern aus aller Welt auf den möglichen Untergang eines Teils der Welt bis zum Jahr 2100 aufmerksam – eine erschütternde Nachricht. Mit einem kleinen Team zieht er los, um herauszufinden, wie die Welt aussähe, wenn wir einige der besten, heute bereits praktizierten Lösungen in den Bereichen Landwirtschaft, Energieversorgung, Wirtschaft, Schule und Demokratie miteinander verknüpfen – und entdeckt dabei überall auf der Welt Frauen und Männer, die dabei sind, die Grundlagen für eine neue Welt zu schaffen.
Für alle Menschen, die sich um die Zukunft dieser Welt Sorgen machen, nach machbaren und praktikablen Lösungen suchen und bereit sind, selber etwas zu tun. (Klappentext)
Kurz nachdem ich dieses Buch bekam, stolperte ich über den Film gleichen Namens und musste ihn mir unbedingt ansehen. Das Buch stellt eine wunderbare Ergänzung dazu dar, indem es die Aussagen des Filmes noch einmal deutlich vor Augen führt, dieses Mal etwas weiterführend und mit Quellen oder weiterführender Literatur. Zusammen erzählen sie die Geschichte von Menschen, die sich aufgemacht haben, eine bessere Welt in ihrer unmittelbaren Nähe zu schaffen, und Lösungen zu unseren Problemen präsentieren.
Dabei konzentriert sich der Autor auf fünf Bereiche, nämlich die Ernährung, die Energiewende, die Wirtschaft, die Demokratie und die Erziehung unserer Kinder. Jedes Kapitel beginnt zuerst mit einer kleinen Einleitung, auf die dann ganz konkrete Beispiele aus aller Welt folgen. Dafür hat das Team Städte und Orte in den USA, England, den skandinavischen Ländern, Island, Frankreich und sogar Indien besucht.
Eindrucksvoll wird aufgezeigt, dass die Antwort auf z. B. die aus dem Takt geratene Umwelt auf lokaler Ebene liegt. In Zukunft wird es wieder wichtiger werden, dass ein Ort sich selbst auf lokaler Ebene versorgen kann und die Resilienz dieser lokale Ebene gestärkt wird, z. B. mit Parallelwährungen, Urban Gardening und durch eine gestärkte Demokratie, die durch die Bürger für die Bürger handelt. Das schließt keineswegs internationalen Handel aus, sondern man profitiert von zwei verschiedenen Systemen, die nebeneinander existieren und so weniger anfällig für Krisen und Katastrophen sind.
Neben den Lösungen kristallisiert sich auch heraus, dass die Tonangebenden Mächte nicht mehr die Menschen sind, sondern die internationale Wirtschaft, die ihre Pfründe eifersüchtig hütet und unsere Politiker willfährig macht. Dies zeigt alleine die Anmaßung großer Unternehmen, Saatgut patentieren zu lassen und somit jeden verklagen zu können, der ohne ihre Erlaubnis Saatgut herstellt, züchtet oder kreuzt – Saatgut, dass essentiell für unser Überleben ist!
Zum Schluss bietet das Buch noch eine ausführliche Liste von weiterführenden Links, unter denen man Projekte in Deutschland einsehen kann, die sich um nachhaltige Lösungen bemühen.
Cyril Dion erhebt nicht den Anspruch, „die“ Lösung auf Umwelt- und gesellschaftliche Probleme zu haben. Er versucht, eine Geschichte davon zu erzählen, wie unsere Welt zu einer besseren werden kann. Dabei erklärt er mit Hilfe von Wissenschaftler und engagierten Privatpersonen die einzelnen Themen so, dass auch ein Laie sie verstehen und nachvollziehen kann.
Für mich gehören Bücher wie dieses als Pflichtlektüre in unsere Schulen, damit unseren Kindern ein Werkzeug in die Hand gegeben wird, sich ihre Meinung selbst auf fundierten Grundlagen zu bilden, und ihnen Lösungen aufgezeigt werden, wie wir unserer Natur bewahren und doch gleichzeitig ein gutes Leben führen können.