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Veröffentlicht am 15.09.2016

Achtung Lachfältchengefahr! Umwerfend witziger 4. Teil der „Billionaire Boys Club“ Reihe, der mir viel Lesespaß bereitet hat

Perfect Passion - Feurig
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Was habe ich damals den Film “Pretty Woman” geliebt, in dem, mit einer Prostituierten und einem reichen Geschäftsmann ein Paar zusammen fand, das unterschiedlicher nicht hätte sein können. So ähnlich verhält ...

Was habe ich damals den Film “Pretty Woman” geliebt, in dem, mit einer Prostituierten und einem reichen Geschäftsmann ein Paar zusammen fand, das unterschiedlicher nicht hätte sein können. So ähnlich verhält es sich auch in Jessica Clares aktuellem Roman “Perfect Passion- Feurig”. Maylee ist jedoch keine Prostituierte, sondern ein waschechtes Südstaatenmädel, das nicht nur mit äußerst breitem Dialekt redet und so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, sondern auch völlig natürlich und unaffektiert durchs Leben geht. Sie stammt aus bürgerlichem Elternhaus, lebt in Brooklyn in einem winzigen, gemieteten Zimmer und freut sich zunächst wie wahnsinnig, als sie erfährt, dass der Freund ihres Arbeitgebers händeringend eine Assistentin sucht, die ihm für ein paar Tage zur Hand geht bei Terminabsprachen. Und alles wird äußerst gut bezahlt! Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass ihr neuer Chef ein Viscount ist, der so steif wirkt, als ob er laut Freundin seines Kumpels, “einen Stock im Allerwertesten hat”.

Viscount und Milliardär Griffin Verdi braucht Maylees Dienste, weil er zu der königlichen Hochzeit seiner Cousine reisen muss und das alles ohne Butler! Da er noch nicht einmal eine Krawatte selbstständig binden kann… wo käme man da schließlich hin! … braucht er dringend Unterstützung, der alte Snob. Als er Maylee aber zum ersten Mal begegnet, fällt er aus allen königlichen Wolken. Dass sie ein echtes Landei ist und völlig unpassende Kleidung dabei hat, stößt ihm sauer auf. Aber Maylee könnte ihm dennoch äußerst gefährlich werden, da ihre erfrischende und offene Art gepaart mit ihrer Attraktivität, sein Herz schnell höher schlagen lässt.

So weit zum Inhalt. Mit „Perfect Passion- Feurig“ hat Jessica Clare, den nun bereits 4. Teil ihrer erotischen Romanserie um eine Reihe von reichen Geschäftsmännern, die miteinander befreundet sind, abgeliefert. Und obwohl es zwar schön sein mag, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest, kann man jedoch auch jederzeit neu einsteigen; will sagen, jedes der Bücher kann auch als „stand alone“ gelesen werden.
Diesmal bringt die Autorin nun, wie oben erwähnt ein Paar zusammen, das so unterschiedlich gestrickt ist, dass man kaum fassen kann, dass sie überhaupt jemals zusammenfinden könnten. Während Maylee anfangs ein wenig naiv erscheint, glaubt Griffin, er stände über allen Dingen und Personen. Zwar hat er keine Lust darauf, dass all zu großes Gewese um ihn gemacht wird, doch genießt er im Grunde schon einige seiner Privilegien, was ihm erst durch Maylees Fingerzeige bewusst wird. Überhaupt gelingt es Maylee immer wieder auf ihre natürliche und offene Art, ihm seine Fehler unangenehm unter die Nase zu reiben, was mir einige Lacher beim Lesen entlockt hat.

Es ist auch zu schön, wenn Griffins steife und schnöselige Weltanschauung durch Maylee gehörig durcheinander gewirbelt wird. Zugegeben, er hat eine verletzende schroffe Art, aber er sieht seine Fehler zumeist schnell ein, was ihn letztendlich dann doch sympathisch für die Leser macht.
Es knistert jedoch von Beginn an ordentlich zwischen den beiden, was dann auch in, typisch für einen erotischen Roman, sehr sexy und prickelnd beschriebenen Liebesgeschichten gipfelt. Dennoch gerät die Handlung hier zu keiner Zeit zur Nebensache, was mir besonders gut gefallen hat. Und auch der lesetechnisch gesehene Ausflug in königliche Gefilde, hat mir viel Spaß bereitet. Für die meisten humorigen Szenen sorgen jedoch Maylee und Griffin selbst. Ihre Dialoge sind einfach köstlich zu lesen und überhaupt sorgt Jessica Clares eingängiger und unterhaltsamer Schreibstil dafür, dass man viele Freude an dem 4. Teil der Reihe haben wird. Hier könnte ich mir sogar zu späterer Zeit ein Re-Reading des Buches vorstellen. Etwas, das mir ganz selten passiert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beschwingte, humorvolle Historical Romance die einer guten Hollywood Screwball Komödie gleich, zu unterhalten versteht

Wie wird man einen Herzog los in zehn Tagen
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Lady Lucy Upton und ihre Freundinnen Lady Jane Lowndes und Lady Cassandra Monroe, gehören im ton zu den sogenannten Mauerblümchen. Das liegt weniger an ihrem Aussehen, denn alle drei sind auf ihre Art ...

Lady Lucy Upton und ihre Freundinnen Lady Jane Lowndes und Lady Cassandra Monroe, gehören im ton zu den sogenannten Mauerblümchen. Das liegt weniger an ihrem Aussehen, denn alle drei sind auf ihre Art äußerst attraktiv. Während Lady Cass mit einer großen Schüchternheit geschlagen und unglücklich verliebt in einen Mann ist, der bereits seit Kindertagen einer anderen versprochen ist, zieht es Lady Jane lieber in gut gefüllte Bibliotheken. Sie hat einfach nichts übrig für dumme Männer, die nicht mit ihrer Intelligenz umgehen können. Auch Garrett, Lady Lucys Cousin, liebt es Lady Jane zu necken, doch kann sie ihn etwas besser ertragen.

Lady Lucy dagegen hat ein überaus freches Mundwerk. Sie ist gewitzt, abenteuerlustig und über alle Maßen schlagfertig. So ist es dann auch kein Wunder, dass Cass ausgerechnet Lucy darum bittet ihr beizustehen, wenn sie dem frischgebackenen Duke of Claringdon, Derek Hunt eine Abfuhr erteilt, denn Cass fürchtet sich vor dem großen, attraktiven Mann und Kriegshelden, der so überaus dominant wirkt und es sich in den Kopf gesetzt hat, Cass zu heiraten. Obwohl Lucy alles ihr nur mögliche versucht, Derek davon abzuhalten, Cass weiterhin den Hof zu machen, erweist dieser sich als stur und hartnäckig und bringt sie mit seinem trockenen Humor regelrecht zur Weißglut. Was Cass und Lucy nicht ahnen, ist, dass Derek auf Bitten eines im Sterben liegenden Freundes handelt. Und weil weder Lucy noch Derek nachgeben wollen, kreuzen die beiden Kampfhähne weiterhin die Klingen, während Cass sich nicht so recht traut, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen…

Ich war voller Vorfreude, als ich sah, dass eine Historical Romance von Valerie Bowman ins Deutsche übersetzt würde, aber auch sehr gespannt, da ich bislang lediglich englische Leseproben der Autorin kannte, die sich jedoch sehr vielversprechend lasen.
Nun, nachdem ich vorhin „Wie wird man einen Herzog los in 10 Tagen“ ausgelesen habe, bin ich sehr froh darüber, der Autorin eine Chance mit ihrer „Playful Brides“ Reihe gegeben zu haben, denn sie konnte mich mit ihrer Historical Romance mehr als nur überzeugen. Ich war sehr angetan vom beschwingt leichten Unterton, der in diesem Roman vorherrscht, der mich ein wenig an Julia Quinns alte Romances erinnert hat, wenn auch die Ausdrucksweise der Protagonisten und auch ihr Verhalten, hier und da ein wenig moderner wirkt. Normalerweise stört mich so etwas, doch in diesem Fall war es anders, da mich die amüsanten Dialoge der Protagonisten und auch ihr Umgang mit Freunden und Bekannten so begeistern konnten.

Zwar tragen sowohl Lucy als auch Derek kleine seelische Altlasten mit sich herum, doch werden sie nicht in epischer Breite ausgewalzt- es kommt an passender Stelle zur Sprache und damit ist es auch gut, was ich als sehr positiv empfand. Sowieso ist das Heldenpaar erfrischend normal gestrickt. Beide stehen mit beiden Beinen im Leben; haben nur eine Schwäche, die man jedoch eigentlich als Stärke auslegen müsste. Ihre Freunde nämlich, die es ihnen zunächst scheinbar unmöglich machen, zueinander finden zu können.
Zwischen dem Paar wider Willen sprühen von Anfang an die Funken und es hat mir viel Lesespaß bereitet, wie sie sich zunächst versuchen gegenseitig auszutricksen. Dereks Wette mit Lucy inklusive, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, um nicht zuviel zu verraten.

Im ersten Teil ihrer „Playful Brides“ Reihe, macht Valerie Bowman ihre Leser bereits mit einigen ihrer Hauptakteure der weiteren Bände bekannt, und da sie genauso sympathisch und liebeswert beschrieben werden, wie auch Lucy und Derek, möchte ich unbedingt dran bleiben an der Serie und hoffe sehr, dass Bastei Lübbe weitere Bücher der bislang fünfteiligen Reihe übersetzen wird. Denn ich bin schon sehr neugierig darauf wie es weitergeht und vor allem, ob Lady Cass ihren Julian dann doch noch bekommen wird.

Kurz gefasst: Beschwingte, humorvolle Historical Romance die einer guten Hollywood Screwball Komödie gleich, zu unterhalten versteht und mich bezaubert hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Atmosphärisch dichter 4. Teil der Schneidmann/Käfer Reihe, der auf ganzer Linie überzeugen kann

Denn mir entkommst du nicht
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Beim Joggen hört Antonio Gomez plötzlich jemanden, der leise seinen Spitznamen ruft. Irritiert schlägt er sich ins Gebüsch und überrascht dabei eine vermummte Gestalt, die vor ihm davonläuft. Als er vorangeht, ...

Beim Joggen hört Antonio Gomez plötzlich jemanden, der leise seinen Spitznamen ruft. Irritiert schlägt er sich ins Gebüsch und überrascht dabei eine vermummte Gestalt, die vor ihm davonläuft. Als er vorangeht, findet er eine Frauenleiche vor, die schrecklich zugerichtet wurde. Nachdem er dann auch noch erkennen muss, dass es sich dabei um eine frühere Bekannte handelt, mit der Antonio einst befreundet war, ist er erst recht erschüttert. Anonym ruft er die Polizei, doch diese findet im Zuge der Ermittlungen schnell heraus, wer der unbekannte Anrufer war, da Antonio sich in der Nähe der Leiche erbrechen musste. Mittlerweile ist auch noch eine weitere Frau getötet aufgefunden worden.
Schnell glaubt die Polizei, in Antonio ihren Täter gefunden zu haben, da seine DNA nicht nur am ersten, sondern auch an einem Beweisstück am zweiten Tatort aufgefunden wurde. Antonio beteuert jedoch seine Unschuld.

Und irgendwie hat die Ermittlerin Charlotte Schneidmann ein seltsames Bauchgefühl, dass ihr sagt, dass sie ihre Ermittlungen auch in andere Richtungen ausweiten müssen. Das bedeutet jedoch auch jede Menge an Überstunden. Überstunden, die für sie und ihre junge Familie etwas ungelegen kommen. Währenddessen versucht ihr Kollege Peter Käfer zusammen mit seiner Frau für Nachwuchs zu sorgen, doch der will sich leider nicht so einfach einstellen'

Der bereits vierte Teil der Münsteraner Krimireihe um das Ermittlerduo Schneidmann und Käfer beginnt sogleich sehr spannend. Diesmal müssen die beiden zwei Frauenmorde aufklären, die die gleiche Handschrift des Täters tragen. Doch könnten die beiden Opfer unterschiedlicher nicht sein. Während das erste Opfer eine stadtbekannte Prostituierte war, handelt es sich bei der zweiten ermordeten Frau um eine junge Mutter, die aus einem völlig normalen und glücklichen Umfeld gerissen wurde. Ein Verdächtiger wird zwar schnell gefunden, doch der Leser weiß ja bereits von Beginn an, dass sich die Tätersuche nicht so einfach gestalten wird. Die Autorin legt dann auch viele Finten und falsche Fährten, so dass man genau wie das Ermittlerduo lange Zeit im Dunklen tappt, was den Roman sehr interessant macht.

Überhaupt fand ich 'Denn mir entkommst Du nicht', noch viel packender und straffer geschrieben, als den Vorgängerband. Zudem streut die Autorin diesmal ein wenig mehr familiären Hintergrund des Ermittlerduos ein, was die Figuren für mich nun greifbarer machte. Gegen Ende des Romans zieht die Autorin dann gewaltig die Spannungsschraube an; war 'Denn mir entkommst Du nicht', zuvor nur ein interessanter Krimi, der die akribische Ermittlungsarbeit auf unterhaltsame Art in den Fokus stellte, bekam er dann gegen Ende die Züge eines atemberaubenden Thrillers, der in einem vor Dramatik nicht mehr zu überbietenden Showdown gipfelte. Den Cliffhanger jedoch hat es in sich, so dass man sich nun wohl oder übel bis zum nächsten Teil der Reihe gedulden muss, auch wenn der Kriminalfall als solches abgeschlossen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine außergewöhnlich gute Historical Romance Serie. Empfehlenswert!

Verboten sündig
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Die gute Seele der ehemaligen Jungs von der Straße, Frannie, betätigt sich in Jack Dodgers Etablissement als Buchhalterin. Auch sie, eine angebliche Waise, wuchs bei dem Taschendieb und Gauner Feagan auf, ...

Die gute Seele der ehemaligen Jungs von der Straße, Frannie, betätigt sich in Jack Dodgers Etablissement als Buchhalterin. Auch sie, eine angebliche Waise, wuchs bei dem Taschendieb und Gauner Feagan auf, der aus den Kids, die ihm unterstanden, Kleinkriminelle machte. Doch Feagan hatte auch eine fürsorgliche Art, die dafür sorgte, dass Frannie und die übrigen Kids niemals seelisch an ihrem Leben zerbrachen. Dennoch wurde Frannie als Kind Opfer einer Vergewaltigung, was ihre Jungs auf den Plan rief, die sie fortan auf Schritt und Tritt beschützten, woran sich auch später nichts mehr änderte.

Seitdem sind viele Jahrzehnte vergangen und Frannie ist nun bereits dreißig Jahre alt. Ihr größtes Anliegen ist es, Kinder von der Straße zu holen, damit sie niemals für ihren Unterhalt stehlen müssen oder sie in die Fänge von gewissenlosen Menschenhändlern geraten.
Auf der Hochzeit von Lady Catherine Mabry und Lucian Langdon, dem Earl of Claybourne, lernt Frannie, die als beste Freundin von Lucian natürlich ebenfalls eingeladen ist, Lady Catherines charismatischen Bruder, Sterling Mabry kennen. Auch er ist fasziniert von der rothaarigen Schönheit und bietet ihr eine Affäre an. Obwohl Frannie durchaus Interesse an Sterling hat, ist sie sich für ein, wie sie zunächst glaubt, einmaliges Beisammensein zu schade und weist seinen Vorschlag mit Bedauern, aber rigoros ab.
Sterling lässt jedoch nicht so leicht locker und bekommt es daher mit Frannies Beschützern zu tun, die ihm schlagkräftige Argumente liefern, damit er sich Frannie aus dem Kopf schlägt. Doch je mehr Sterling über Frannie erfährt, um so stärker verliebt er sich in sie, obwohl er eigentlich genau weiß, dass eine Ehe zwischen einer Bürgerlichen und eines Mannes von Stand keinesfalls in Frage kommen sollte. Als Frannies Bemühungen, sich für die Jungs von der Straße einzusetzen, sie in Lebensgefahr bringen, ist Sterling zur Stelle. Kommt sein Einsatz jedoch rechtzeitig?

In „Verboten sündig“ erzählt Lorraine Heath nun die Geschichte von Frannie Darling, die bereits in den Vorgängerbänden kleine, aber bedeutsame Auftritte hatte. Frannie gehörte bereits von Anfang an zu meinen Lieblingscharakteren der Serie und so hoffte ich, dass die Autorin ihr einen passenden Romanhelden zur Seite stellen würde. Catherines Bruder Sterling, wirkte jedoch anfangs schwer zugänglich, versnobt und arrogant, so dass man sich an ihn zunächst gewöhnen musste.

Natürlich hat auch Sterling einen Grund für sein Verhalten. Er hat eine Augenkrankheit, die eine schleichende Erblindung zur Folge hat. Wie lange Sterling noch Sehvermögen haben wird, ist ungewiss, doch ein wenig klingen die Beschreibungen diesbezüglich so, als habe er mit einer Form des grünen Stars zu kämpfen. Seine Entscheidung den Kontinent zu bereisen, um möglichst viele Länder und Menschen kennenzulernen und Abenteuer zu erleben, stieß nicht unbedingt auf viel Gegenliebe bei seinem, hier nun bereits verstorbenen Vater, der ihn stattdessen zwingen wollte, sich eine Frau zu suchen und für Nachwuchs zu sorgen, bevor sein „Makel“ im ton bekannt würde. So kam es schließlich dazu, dass Sterling und sein Vater sich entzweiten und er nun, als Titelerbe, ein wenig mit seinem Schicksal hadert. Doch Frannies Offenheit und Freundlichkeit entwaffnen Sterling, der anfangs verbal wild um sich schlägt und ich fand es wunderschön zu lesen, wie sich die beiden nicht nur langsam annäherten, sondern auch ineinander verliebten.

Hier ließ Lorraine Heath ihrem Heldenpaar dann auch viel Zeit sich kennenzulernen, so dass ich gut nachvollziehen konnte, wieso sich Frannie und Sterling zueinander hingezogen fühlten, was mir besonders gut gefallen hat.

Zugegeben, zwischenzeitlich hätte ich Sterling gerne mal kräftig durchgeschüttelt, wenn er sich selbst bedauerte und sein Leiden, wie ich fand, etwas zu oft von der Autorin in den Fokus gestellt wurde, doch ab der Mitte des Romans wuchs er dann langsam über sich selbst hinaus und war eindeutig lernfähig, so dass ich hier auf einen Punktabzug verzichtet habe.
Der dritte Teil der „Scoundrels of St.James“ Reihe, konnte mich genauso sehr überzeugen, wie auch die Vorgängerbände, jedoch hätte ich mir eigentlich gewünscht, dass der Showdown gegen Ende des Roman etwas anders und nicht so unspektakulär ausgefallen wäre, wie es hier der Fall war. Doch dafür hat mir der anschließende Epilog (aus dem Tagebuch von Frannie) dann wieder einige Tränchen der Rührung entlockt und dafür gesorgt, dass ich „Verboten sündig“ mit einem zufriedenen Lächeln beendet habe. Und selbst ein kleiner Gastauftritt von Charles Dickens persönlich erwartet den Leser in „Verboten sündig“.

Kurz gefasst: Wunderschöner, dritter Teil der Scoundrels of St. James Reihe, den ich genauso stark und atmosphärisch dicht geschrieben fand, wie die Vorgängerbände. Eine außergewöhnlich gute Historical Romance Serie. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 12.08.2024

Kurzweilige, liebenswerte und gelungene Fortsetzung der britischen „Who done it“ Krimireihe, um das autistische Zimmermädchen Molly

Ein mysteriöser Gast
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Es ist eine Weile vergangen, seit das Zimmermädchen Molly, als Verdächtige, ins Visier der Ermittler gerückt war und am Ende, auch durch Mollys Mithilfe, der wahre Täter überführt werden konnte.
Mittlerweile ...

Es ist eine Weile vergangen, seit das Zimmermädchen Molly, als Verdächtige, ins Visier der Ermittler gerückt war und am Ende, auch durch Mollys Mithilfe, der wahre Täter überführt werden konnte.
Mittlerweile ist Molly personell aufgestiegen und hat die Aufsicht über ihre Etage. Zudem darf sie ein neues Zimmermädchen anlernen, das Molly an sich selbst erinnert, denn auch Lily ist äußerst gewissenhaft, schüchtern und ein Einzelgänger.
Als sich ein berühmter Krimiautor im Hotel anmeldet, der während einer Veranstaltung eine wichtige und einschneidende Information preisgeben will, ist nicht nur dessen Fangruppe völlig aus dem Häuschen vor Aufregung.
Auch die Hotelangestellten fiebern diesem Ereignis voller Vorfreude entgegen, denn der Autor signiert, zur Freude der Belegschaft, vor seiner Rede im Teeraum, für alle Mitarbeiter Bücher.

Die Veranstaltung entpuppt sich dann jedoch als Tag des Erkennens und Schreckens für Molly, denn Mr. Grimthorpe, der Krimiautor, ist kein Unbekannter für sie. Einst putzte ihre geliebte Großmutter in seinem Haus und auch Molly hat nachdrückliche Erinnerungen an ihn.
Nachdem Grimthorpe eine Tasse Tee getrunken hat, fällt er, vor den Augen seiner Fans und allen Anwesenden der Gesellschaft, mausetot um. Die herbeigerufene Polizei nimmt sogleich auch die Hotelangestellten, einschließlich Molly ins Visier.
Als sich wenig später herausstellt, dass Grimthorpe vergiftet wurde, fällt abermals der Verdacht auf Molly und auf Lily, denn beide Frauen hatten den Wagen mit den gereichten Erfrischungen bereitgestellt.

Molly ist dieses Mal jedoch gewappnet und lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen…

Der erste Teil um das autistische Hausmädchen Molly liegt knapp ein Jahr zurück und da ich den britischen „Who done it“ Krimi damals sehr mochte, freute ich mich bereits lange auf die erwartete Fortsetzung. Obwohl Molly natürlich immer noch gewisse Eigenheiten besitzt, die ihr Wesen ausmachen, gelingt es der Autorin, diese auf einfühlsame und spannende Art darzubieten, so dass man sich gut in Mollys Seelenleben hineindenken kann. Mehr noch Mollys angebliche Schwächen, aus Sicht ihrer Mitmenschen, münzt Nita Prose auf perfekte und sensible Art, in Stärke und Einzigartigkeit um. Und sie beweist den Lesern erneut, dass man keinen Mensch allein aufgrund seiner Andersartigkeit ausgrenzen oder aburteilen sollte.
Molly wächst einmal mehr über sich hinaus und was mir besonders gut gefallen hat, war, dass sie sich, im Vergleich zum ersten Teil, weiterentwickelt hat und viel mehr Selbstvertrauen an den Tag legt.

Zwar ist auch dieser „Who done it“ Krimi eher einer der ruhigen Sorte, doch kann er zu jedem Zeitpunkt unterhalten und die eingestreuten Lebensweisheiten von Mollys verstorbener Großmutter, runden diese Fortsetzung auf wunderbare Weise ab.
Nita Proses Schreibstil ist, wie gewohnt sehr eingängig und obwohl der Roman in der Gegenwart spielt, liest er sich doch; vielleicht auch durch die besondere Hotelatmosphäre, so manches Mal, rein vom Flair her, wie ein Krimi aus den 60ern, was mir besonders gut gefällt.
Diesmal ist Mollys Lebensgefährte zwar nicht mit von der Partie, da er im Urlaub weilt, doch ihre übrigen Kollegen und Freunde mischen erneut mit in Mollys neuem „Abenteuer“.

Hausmädchen Molly Reihe:

1.Teil: The Maid
2.Teil: Ein mysteriöser Gast
3.Teil: The Mistletoe Mystery (noch nicht übersetzt)

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