Achtung Lachfältchengefahr! Umwerfend witziger 4. Teil der „Billionaire Boys Club“ Reihe, der mir viel Lesespaß bereitet hat
Perfect Passion - FeurigWas habe ich damals den Film “Pretty Woman” geliebt, in dem, mit einer Prostituierten und einem reichen Geschäftsmann ein Paar zusammen fand, das unterschiedlicher nicht hätte sein können. So ähnlich verhält ...
Was habe ich damals den Film “Pretty Woman” geliebt, in dem, mit einer Prostituierten und einem reichen Geschäftsmann ein Paar zusammen fand, das unterschiedlicher nicht hätte sein können. So ähnlich verhält es sich auch in Jessica Clares aktuellem Roman “Perfect Passion- Feurig”. Maylee ist jedoch keine Prostituierte, sondern ein waschechtes Südstaatenmädel, das nicht nur mit äußerst breitem Dialekt redet und so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, sondern auch völlig natürlich und unaffektiert durchs Leben geht. Sie stammt aus bürgerlichem Elternhaus, lebt in Brooklyn in einem winzigen, gemieteten Zimmer und freut sich zunächst wie wahnsinnig, als sie erfährt, dass der Freund ihres Arbeitgebers händeringend eine Assistentin sucht, die ihm für ein paar Tage zur Hand geht bei Terminabsprachen. Und alles wird äußerst gut bezahlt! Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass ihr neuer Chef ein Viscount ist, der so steif wirkt, als ob er laut Freundin seines Kumpels, “einen Stock im Allerwertesten hat”.
Viscount und Milliardär Griffin Verdi braucht Maylees Dienste, weil er zu der königlichen Hochzeit seiner Cousine reisen muss und das alles ohne Butler! Da er noch nicht einmal eine Krawatte selbstständig binden kann… wo käme man da schließlich hin! … braucht er dringend Unterstützung, der alte Snob. Als er Maylee aber zum ersten Mal begegnet, fällt er aus allen königlichen Wolken. Dass sie ein echtes Landei ist und völlig unpassende Kleidung dabei hat, stößt ihm sauer auf. Aber Maylee könnte ihm dennoch äußerst gefährlich werden, da ihre erfrischende und offene Art gepaart mit ihrer Attraktivität, sein Herz schnell höher schlagen lässt.
So weit zum Inhalt. Mit „Perfect Passion- Feurig“ hat Jessica Clare, den nun bereits 4. Teil ihrer erotischen Romanserie um eine Reihe von reichen Geschäftsmännern, die miteinander befreundet sind, abgeliefert. Und obwohl es zwar schön sein mag, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest, kann man jedoch auch jederzeit neu einsteigen; will sagen, jedes der Bücher kann auch als „stand alone“ gelesen werden.
Diesmal bringt die Autorin nun, wie oben erwähnt ein Paar zusammen, das so unterschiedlich gestrickt ist, dass man kaum fassen kann, dass sie überhaupt jemals zusammenfinden könnten. Während Maylee anfangs ein wenig naiv erscheint, glaubt Griffin, er stände über allen Dingen und Personen. Zwar hat er keine Lust darauf, dass all zu großes Gewese um ihn gemacht wird, doch genießt er im Grunde schon einige seiner Privilegien, was ihm erst durch Maylees Fingerzeige bewusst wird. Überhaupt gelingt es Maylee immer wieder auf ihre natürliche und offene Art, ihm seine Fehler unangenehm unter die Nase zu reiben, was mir einige Lacher beim Lesen entlockt hat.
Es ist auch zu schön, wenn Griffins steife und schnöselige Weltanschauung durch Maylee gehörig durcheinander gewirbelt wird. Zugegeben, er hat eine verletzende schroffe Art, aber er sieht seine Fehler zumeist schnell ein, was ihn letztendlich dann doch sympathisch für die Leser macht.
Es knistert jedoch von Beginn an ordentlich zwischen den beiden, was dann auch in, typisch für einen erotischen Roman, sehr sexy und prickelnd beschriebenen Liebesgeschichten gipfelt. Dennoch gerät die Handlung hier zu keiner Zeit zur Nebensache, was mir besonders gut gefallen hat. Und auch der lesetechnisch gesehene Ausflug in königliche Gefilde, hat mir viel Spaß bereitet. Für die meisten humorigen Szenen sorgen jedoch Maylee und Griffin selbst. Ihre Dialoge sind einfach köstlich zu lesen und überhaupt sorgt Jessica Clares eingängiger und unterhaltsamer Schreibstil dafür, dass man viele Freude an dem 4. Teil der Reihe haben wird. Hier könnte ich mir sogar zu späterer Zeit ein Re-Reading des Buches vorstellen. Etwas, das mir ganz selten passiert.