Klappentext
Für Lina bricht eine Welt zusammen, als ihre beste Freundin Maya wegzieht. Sie war ihr Lieblingsmensch, ihr Anker in der Schule und ihr Fluchtpunkt, wenn ihr Vater mal wieder betrunken die Wohnung auseinandergenommen hat. Sie ist die einzige, die von der Alkoholsucht von Linas Vater weiß. Denn Lina will um jeden Preis verhindern, dass das Geheimnis aufgedeckt wird … Am Tag von Mayas Umzug begegnet Lina Micky, der sie mit seinen strahlenden Augen sofort in den Bann schlägt. Sie genießt das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, das sie hat, wenn sie mit ihm zusammen ist. Doch die Lüge um ihren Vater steht zwischen ihnen und dann steht eines Tages das Jugendamt vor ihrer Tür. Lina muss eine schwere Entscheidung treffen …
Meine Meinung
Das Cover zieht durch die hellen, freundlichen und warmen Farben sofort den Blick auf sich und macht, zusammen mit dem Klappentext, sofort auf das Buch neugierig. Leider entsprechen aber die Protagonisten im Buch nur wenig den Personen auf dem Cover, denn im Buch werden sie mit einem ziemlich auffälligen Look und Charakter beschrieben, was auf dem Cover nicht erkennbar ist. Außerdem spricht das Buch ein ernstes Thema an, die Alkoholsucht, und auch hier hätte man leichte Andeutungen machen können, wie zum Beispiel ein etwas dunkleren Hintergrund, dass man gleich auf den ersten Blick erahnen kann, dass es sich bei diesem Buch um kein lockere und leichte Liebesgeschichte handelt.
Der Schreibstil macht es einem, besonders am Anfang, schwer, sich wirklich in diesem Buch zurechtzufinden und in die Handlung abzutauchen. Denn der Schreibstil der Autorin hat etwas an sich, was es so wirken lässt, als ob jemand eine Geschichte erzählt, die schon längst vorbei ist, und keine gerade eben stattfindende Handlung, was zum einen an den sehr kurzen Sätzen liegt, die kaum tiefer beschreibende Nebensätze enthalten und so den Lesefluss erheblich stören. Zum anderen geht es zu keiner Stelle in die Tiefe und bleibt sehr oberflächlich. Zumindest bis die Hälfte der Geschichte vorbei ist. Dann hat man sich langsam an den fast abgehackten Schreibstil gewöhnt und fängt an, sich wirklich in das Geschehende hineinzuversetzen.
Der Schreibstil wirkt sich auch auf die Handlung aus, denn obwohl in der erstes Hälfte des Buches allerhand geschieht, nimmt man es nicht oder nur wenig war, weil man sich wie oben schon erwähnt erst an den außergewöhnlichen Schreibstil gewöhnen muss. So weckt die Geschichte im Leser keinerlei Emotionen hervor. Das bewirkt auch die Tatsache, dass alles viel zu schnell geschieht und zu wenig beschrieben wird. Besonders die Liebe zwischen den beiden Hauptprotagonisten geht bedeutend zu schnell, denn gleich in den ersten Kapiteln treffen sie aufeinander und verlieben sich. Doch auch die Handlung wird ab der Hälfte des Buches merklich besser und emotionaler. Man spürt sogar richtig das Verlangen, die ganze Zeit weiter zu lesen, weil immer wieder neue Sachen passieren, ein kompletter Plottwist eintritt und die Gefühle der Leser Achterbahn fahren.
Was dann doch störend war und sich durch das ganze Buch hinweg gezogen hat war die Perspektive. Die persönliche Erzähler-Perspektive lässt einen am Anfang erst einmal oft innehalten, da dies für ein Liebesroman sehr ungewöhnlich ist. Man hätte durch das Verwenden der ich-Perspektive die Geschichte von Anfang an emotionaler und realer machen können und auch die Gedanken der Protagonistin noch besser erfahren können.
Eine Sache, die sofort auffällt ist diese, dass das Buch nicht wie sehr viele andere Bücher in England oder Amerika spielen, sondern in Deutschland, genau genommen in Düsseldorf. Und ich persönlich kenne kein anderes Buch, was in Düsseldorf spielt, was dem Buch noch mal einen besonderen Reiz verleiht, es zu lesen. Und in dem Buch wurde diese Tatsache gut ausgenutzt und viele neue Orte erschaffen, die es so in keiner anderen Geschichte gibt und die locations für die einzelnen Szenen so ausgebaut, dass es für den Leser im Laufe der Geschichte ganz logisch ist, zu welchen Ort die Protagonistin jetzt geht, als ob man diese selbst alle kennen würde.
Ein paar wenige Rechtschreibfehler habe ich leider entdeckt, was normalerweise bei einem Buch nicht passieren dürfte, aber sie haben sich stark in Grenzen gehalten und das Lesen nicht weiter gestört.
Mein Fazit
Dieses Buch ist perfekt für heiße Sommertage, für einen entspannten Tag am Meer, am Pool oder auch einfach im Garten und wenn man einfach mal wieder der Realität entfliehen möchte und in eine fremde Welt abtauchen möchte, kann man sich darauf nach einer anstrengenden ersten Hälfte, was jedoch jeder anders sehen kann, freuen. Es ist außerdem gut, dass ein ernstes Thema, einmal die Alkoholsucht und dann auch noch, dass man nicht alles auf sich nehmen sollte, sondern auch mal Hilfe annehmen muss, gut verpackt ist, in eine Liebesgeschichte mit zwei Menschen, die sich nicht darum kümmern, was andere über sie denken, sondern einfach ihr Leben leben. Ich würde das Buch für Jugendliche ab 12 oder 13 Jahren empfehlen, da davor manche Sachen vielleicht noch nicht so verständlich sind. Insgesamt ist es aber ein typisches Jugendbuch und eher oberflächlich und so vielleicht nicht nach dem Geschmack vieler Erwachsener.