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Veröffentlicht am 21.07.2018

Rezension: „Die Prophezeiung des magischen Steins“ von Stephan M. Rother

Die Prophezeiung des magischen Steins
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„Die Prophezeiung des magischen Steins“ ist der neue High Fantasy-Roman von Stephan M. Rother, der die Geschichte von Dafydd und dem singenden Stein erzählt. Erschienen ist das Buch im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger. ...

„Die Prophezeiung des magischen Steins“ ist der neue High Fantasy-Roman von Stephan M. Rother, der die Geschichte von Dafydd und dem singenden Stein erzählt. Erschienen ist das Buch im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Veränderungen deuten sich in Güldenthal an, es gibt Unruhen an den Grenzen des Reiches und Dafydd wird gemeinsam mit dem Barden Palatin ausgeschickt, um den Nachrichten und Gerüchten auf den Grund zu gehen. Auf seiner Reise durchs Land stößt er auf einen Stein, der eine sonderbare Verbindung mit ihm hat. Er wurde als Träger des singenden Steins auserwählt; einem Stein, dem der Zauber der vergangenen Elben innewohnt. Noch nie zuvor wurde einem Menschen diese Ehre zuteil und so beginnt ein Abenteuer, dass sich Dafydd in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können und in dem er der Held sein soll.

Und dies war ein wirklich turbulentes Abenteuer. Dies ist mittlerweile der dritte Roman, den ich von Stephan M. Rother gelesen habe. Diesmal ist es High Fantasy, die sich an Leser ab 12 Jahren richtet. Dass dieses Buch jüngere Leser ansprechen soll, merkt man ganz eindeutig am Schreibstil. Die Wortwahl ist einfacher und es ist nicht so ausschweifend wie beispielsweise in den Königschroniken. Der Ton der Geschichte an sich ist lockerer und es gibt auch mal die ein oder andere Szene, in der man schmunzeln kann. Es lässt sich insgesamt alles leichter und flüssiger lesen und so kam ich zügig im Buch voran, dennoch erschafft der Autor auch hier ein lebendiges Bild vorm inneren Auge. Das gefällt mir richtig gut und ist ein eindeutiger Pluspunkt dieses Buches.
Die Welt und ihre Konzeption hat mir gut gefallen. Es sind zwar die typischen Gestalten, die man auch aus anderen Fantasy-Romanen kennt, dennoch wurde hier auch etwas ganz Eigenes erschaffen. Man trifft auf Elben, Trolle, Gnome, Magier und noch einiges mehr. Es gibt unterschiedliche Arten von Magie, die unabhängig voneinander sind und für sich alleine stehen, aber dennoch auch Einfluss aufeinander haben. Der singende Stein und sein Träger nehmen dabei eine ganz besondere Rolle ein.
Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich aufgebaut und die Geschichte wird stetig vorangetrieben. Das war mir manches Mal fast schon ein wenig zu schnell. Die Entwicklung der Liebesgeschichte blieb dadurch ein wenig auf der Strecke und war nicht so recht greifbar. Sie war eigentlich einfach da. Auch das Ende der Geschichte kam dann sehr abrupt. Ich weiß nicht, ob es hier noch weitere Bücher geben soll. Möglich wäre es auf jeden Fall.
Ich fand die Geschichte größtenteils dem Alter ab 12 angepasst, aber so manche Szene hat mich doch ein wenig mit ihrer Brutalität erschreckt. Besonders detailreich und ausführlich sind diese Szenen nicht und ich glaube als Erwachsener sieht und interpretiert man da mehr rein. Hier würde mich echt interessieren, wie ein Jugendlicher diese Szene aufnimmt und ob das überhaupt richtig wahrgenommen wird.
Die Charaktere konnten mich überzeugen und waren mir größtenteils sympathisch. Mit Dafydd, dem Träger des Steines, und Livia, der Thronfolgerin von Güldenthal, habe ich besonders mitgefiebert. Floriana, eine Markgräfin, hat so einige Klischees bedient und konnte einem durchaus auf die Nerven gehen, hatte aber auch ihre positiven Seiten, genauso wie Rodric, der durch und durch Kämpfer ist. Die Zauberin Morgat hat ein bisschen Humor in die ganze Geschichte gebracht, während Palatin die nötige Besonnen- und Ernsthaftigkeit mit einbringen konnte. Den Bösewicht konnte ich nicht so ganz greifen. Er erfüllt seine Rolle gut, aber war mir so manches Mal ein bisschen zu abstrakt. Eine besondere Abneigung gegen diesen Charakter habe ich auf jeden Fall nicht entwickelt.

Fazit: Eine guter High Fantasy-Roman, der zu überzeugen weiß und die nötige Leichtigkeit hat, um Jugendliche Leser anzusprechen, der aber auch Erwachsene mit seiner interessanten Konzeption in seinen Bann zieht. Das Ende kam ein bisschen zu abrupt und auch andere Aspekte, wie z.B. die Liebesgeschichte, kamen zu kurz und konnten sich nicht richtig entfalten.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Rezension „Der feuerlose Drache“ von Akram El-Bahay

Flammenwüste - Der feuerlose Drache
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„Flammenwüste - Der feuerlose Drache“ von Akram El-Bahay ist der letzte Teil der Trilogie rund um Anûr und den schwarzen Drachen Meno im Kampf um das erste aller Worte. Erschienen ist der Roman bei Bastei ...

„Flammenwüste - Der feuerlose Drache“ von Akram El-Bahay ist der letzte Teil der Trilogie rund um Anûr und den schwarzen Drachen Meno im Kampf um das erste aller Worte. Erschienen ist der Roman bei Bastei Lübbe im September 2016.

Achtung! Spoilerwarnung!

Nyan hat das erste aller Worte an sich gebracht, doch noch ist er zu schwach, um es auszusprechen und mit der Macht, die ihm dadurch zuteil wird, die Welt nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Anûr, der Hüter des Wortes, und sein Gefährte, der Drache Meno, haben also noch eine Chance das Unheil von der Welt abzuwenden und so machen sie sich auf den Weg neue Verbündete zu gewinnen und mit der größten Armee, die die Welt je gesehen hat, in den letzen Kampf zu ziehen.

Nun habe ich also auch den letzten Teil dieser Trilogie gelesen und ich kann sagen, dass es eine tolle Reise von Anfang bis zum Ende war. Auch diesmal war ich wieder schnell in der Geschichte drin, denn zu Beginn werden die Ereignisse aus dem vorherigen Teil kurz zusammengefasst, ohne dabei langweilig zu wirken. Gerade am Anfang dieses Teiles überschlagen sich die Ereignisse und ich war mir nicht ganz sicher, wie der Autor noch die Kurve bekommt, so dass das Buch nicht schon nach 100 Seiten zu Ende ist. Es standen vor der entscheidenden Schlacht, aber dann doch noch so einige Prüfungen für alle Beteiligten auf dem Plan.
Sehr hervorzuheben ist für mich wieder die Fantasie des Autors. Es kann sein, dass das für jemanden, der sehr viel Fantasy liest, eher langweilig ist, aber ich wurde wieder in eine andere Welt katapultiert. Eine, die unserer nicht unähnlich ist, aber dennoch genügend fantastisches zu bieten hat. Ich liebe die Verbindung aus Orient und Okzident, die so natürlich wirkt als ob Magier und Drachen schon immer gemeinsam mit Dschinnen und Ifriten in einer Geschichte aufgetaucht wären. Der Autor versteht es diese Verbindung konsequent weiterzuführen und so werden auch noch neue Wesen erschaffen, die es in den verschiedenen Mythologien nicht gibt, die sich aber wunderbar ins Gesamtbild einfügen.
Sehr schön finde ich wieder die Geschichten in den Geschichten und welche Macht diese haben. Auch die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher ist ein toller Ort, der das Herz jedes Bücherliebhabers höher schlagen lässt. Diese Reihe ist eine Hommage an das Geschichten erzählen, sei es in mündlicher oder auch schriftlicher Form.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings doch. Ich habe wieder mit allen Personen, die in diesem wunderbaren Roman vorkommen mitgefiebert, teilweise war mir alles dennoch ein wenig zu langgezogen und es gab die ein oder andere Länge im Buch, was nicht zuletzt auch der Sturheit des Protagonisten geschuldet ist. Die Beziehung Anûrs zum Drachen Meno und deren Entwicklung hat mir hingegen sehr gut gefallen und es war schön, diesen Weg zu begleiten, gerade wenn man auch an den Anfang der Reihe zurückdenkt und wie unscheinbar das Ganze begonnen hat.

Fazit: Eine tolle Fantasy-Reihe, die ich nur empfehlen kann, auch wenn dieser letzte Teil, die ein oder andere kleinere Länge hatte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich gerade Leser um die 16 oder auch etwas jünger gut mit dem Protagonisten Anûr identifizieren können. Darüber hinaus hat das Buch eine tolle Verbindung aus den Welten des Orients und Okzidents zu bieten, die auch Erwachsene begeistern kann.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Rezension: „Die Arznei der Könige“ von Sabine Weiß

Die Arznei der Könige
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In „Die Arznei der Könige“ entführt uns Sabine Weiß ins 14. Jahrhundert und an der Seite von Jakoba der Glücklichen, die nur für kurze Zeit historisch in Erscheinung getreten ist, in die Welt der Medizin. ...

In „Die Arznei der Könige“ entführt uns Sabine Weiß ins 14. Jahrhundert und an der Seite von Jakoba der Glücklichen, die nur für kurze Zeit historisch in Erscheinung getreten ist, in die Welt der Medizin. Dieser historische Roman ist im März 2018 bei Lübbe erschienen.

Lüneburg, 14. Jahrhundert: Als Jakoba ihre Familie durch einen Unfall verliert, geht sie ins Kloster und entdeckt ihre Leidenschaft fürs Heilen anderer Menschen. Ihr Bruder hat als ihr Vormund jedoch anderes mit ihr im Sinn und zwingt sie in eine neue Ehe. Jakoba muss fliehen als es zu einem Unfall ihres gewalttätigen Mannes kommt. Auf der Reise begegnet sie Arnold, einem Theriakkrämer. Nur mit seiner Hilfe schafft sie es ihren Verfolgern zu entfliehen und lernt dabei viel über die Medizin. Als sie sich schließlich nach Paris durchgeschlagen hat, macht sie sich schnell einen Namen als erfolgreiche Heilerin und ruft so neue Feinde auf den Plan.

Dies ist jetzt schon der vierte historische Roman, den ich von Sabine Weiß lese und wieder mal hat es mir gut gefallen. Der Schreibstil ist gewohnt gut und flüssig zu lesen und das Kopfkino war jederzeit dabei. Ich fühlte mich sofort ins 14. Jahrhundert zurückversetzt und war schnell in der Geschichte drin. Es geht nicht nur nach Lüneburg, sondern quer durchs deutsche Reich sowie nach Venedig und Paris. Besonders die Beschreibungen von Venedig haben mir sehr gefallen.
Der Roman ist mit unheimlich viel Wissen über die Medizin des 14. Jahrhunderts angereichert, so dass man durchaus versucht ist, das ein oder andere Rezept auszuprobieren. Auch allgemein merkt man dem Buch seine gute und ausführliche Recherche an. Man erfährt sehr viel über das Leben zu jener Zeit und die Nöte, die die Menschen damals ausstehen mussten und auch Ritterorden sowie das Recht zu jener Zeit sind ein Thema.
Die Personen im Buch sind mir ans Herz gewachsen und ich habe die einzelnen Schicksale gerne verfolgt. Nur die Liebesgeschichte wollte nicht so ganz bei mir ankommen. Diese habe ich zwar vom Verstand her erfasst, aber gefühlsmäßig kam diese leider nicht bei mir an. Daher bin ich froh, dass diese keine übergeordnete Rolle in dem Roman eingenommen hat. Der Theriakkrämer Arnold und seine Frau Mona haben der Hauptperson Jakoba teilweise die Show gestohlen und der Bruder von Jakoba war mir persönlich schon zu böse und brutal gezeichnet.
Langeweile kam zu keinem Zeitpunkt im Buch auf. Spannende Szenen haben sich mit ruhigeren Szenen, in denen man viele interessante Informationen bekommen hat, abgewechselt. Die Geschichte Jakobas fand ich schlüssig und glaubhaft, auch wenn so manches Mal natürlich auch Glück eine Rolle spielte. Für meinen Geschmack wurde dies allerdings nicht überreizt.
Abgerundet wird der Roman durch ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches und ein ausführliches Nachwort am Ende des Buches. Gerade das Nachwort zeigt wie aufwendig die Autorin recherchiert hat und welche Bereiche da alles dazugehören. Es ist eben nicht nur die Recherche über die Hauptperson Jakoba, über die in diesem speziellen Falle nur sehr wenig bekannt ist. Ich bin sehr froh darüber, dass ich schon vorher wusste, das Jakoba zwar gelebt hat, dieser Roman dennoch nur von ihrem Leben inspiriert ist. Hier auch ein großes Lob an den Verlag, der dieses genauso bewirbt. Außerdem gibt es noch ein Glossar und Kartenmaterial im Buchumschlag.

Fazit: Ein historischer Roman, der mich insgesamt überzeugen konnte und mich ins 14. Jahrhundert entführt hat. Empfehlenswert für Liebhaber historischer Romane, die gerne etwas über die Heilkunst des Mittelalters erfahren möchten.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Rezension: „Ströme im All“ von Isaac Asimov

Ströme im All
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„Ströme im All“ oder auch „The Currents of Space“ von Isaac Asimov ist der zweite Roman aus der Galactic Empire Reihe und gehört zum Foundation-Zyklus des Autors. 2015 ist dieser Roman auf deutsch bei ...

„Ströme im All“ oder auch „The Currents of Space“ von Isaac Asimov ist der zweite Roman aus der Galactic Empire Reihe und gehört zum Foundation-Zyklus des Autors. 2015 ist dieser Roman auf deutsch bei Heyne neu aufgelegt worden. Dort ist dieser Band Teil 7 der Roboter und Foundation Reihe.

Der Planet Florina ist in Gefahr. Als ein Spatio-Analyst auf den Planeten kommt und die Menschen warnen will, wird ihm stattdessen das Gedächtnis geraubt. Ein Jahr dauert es bis Bruchstücke aus seiner Erinnerung wieder zurück kommen. In dieser Zeit lebt er als Rik auf dem Planeten Florina. Ein Planet, der von Sark unterdrückt wird und so für den Wohlstand der Sarker sorgt. Denn Florina besitzt einen wertvollen Stoff, der nur dort wächst – Kyrt. Die Rückkehr seiner Erinnerungen bringt die Herrschaft von Sark erneut in Gefahr. Kann der Spatio Analyst dennoch die Bewohner des Planeten rechtzeitig warnen?

Ich habe mal wieder einen Roman von Asimov gelesen. Als ich mit den Kurzgeschichten über Roboter begann, wusste ich noch nicht, was das für eine besondere Beziehung werden würde. Es fällt mir immer ein bisschen schwer die richtigen Worte für eine Rezension zu finden.
Ich habe diesen Roman wie immer auf Englisch gelesen und der Schreibstil gefiel mir und war gut verständlich. Das ein oder andere Wort musste ich natürlich nachschlagen, aber insgesamt fand ich den genutzten Wortschatz nicht übermäßig schwierig, was man bei Science-Fiction ja durchaus erwarten könnte.
Die Geschichte war interessant und hat mich gut unterhalten. Die Spannung, was denn nun genau den Planeten in Gefahr bringt, wurde konstant über das Buch erhalten. Gerade zum Ende des Buches war allerdings auch sehr viel Politik und Diplomatie gefragt, was mir persönlich fast schon zu viel war. Mit Sark und Florina in ihrer Abhängigkeit hat Asimov ein spannendes Szenario entwickelt, aus dem man auch eine gewisse Gesellschaftskritik herauslesen kann.
Was mich immer wieder am meisten an den Romanen fasziniert, sind die Ideen die Asimov hat, gerade auch in technischer Hinsicht. Das Buch wurde 1952 geschrieben und in der Bibliothek kommt eine Art ebook-Reader zum Einsatz. Ich finde auch, dass die Geschichte überhaupt nicht eingestaubt wirkt und es fällt mir daher immer ein bisschen schwer zu glauben, dass diese Geschichten vor so langer Zeit aufgeschrieben worden sind.
Die Personen in diesem Band sind mir tatsächlich nicht so ans Herz gewachsen. Die Zusammenstellung der Charaktere und deren Handlungsweise war aber interessant mitzuverfolgen. Es war eher distanziert. Im Vordergrund stand für mich tatsächlich eher der Umstand herauszufinden, welche Gefahr dem Planeten Florina droht und wer Rik sein Gedächtnis gestohlen hat.

Fazit: Eine kurzweilige und interessante Geschichte aus dem Foundation-Zyklus Asimovs. Für Fans des Autors sicher eine Empfehlung und Neueinsteigern würde ich immer noch dazu raten mit den Robotergeschichten zu beginnen.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Rezension: „Ein Reif von Bronze“ von Stephan M. Rother

Ein Reif von Bronze
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„Ein Reif von Bronze“ von Stephan M. Rother entführt uns zum zweiten Mal in die Welt der heiligen Esche und zu den düsteren Ereignissen, die dieser Welt bevorstehen. Erschienen ist der Roman im März 2018 ...

„Ein Reif von Bronze“ von Stephan M. Rother entführt uns zum zweiten Mal in die Welt der heiligen Esche und zu den düsteren Ereignissen, die dieser Welt bevorstehen. Erschienen ist der Roman im März 2018 im Rowohlt Verlag.

Morwa hat die Stämme des Nordens unter seiner Führung geeint und wurde mit dem Reif aus Bronze gekrönt. Doch kaum ist ihm dies gelungen, so droht doch alles sofort wieder auseinanderzubrechen. Die Raunacht ist gekommen und mit ihr auch ein alter Fluch, der die gesamte Welt bedroht. Sölva, seine Tochter, fühlt sich mit Ildris, einer Fremden aus dem Süden, verbunden und wird so Teil einer geheimnisvollen Magie, die sie nicht zu verstehen scheint. Leyken ist derweil weiterhin in der Rabenstadt und auf der heiligen Esche gefangen. Ihr bietet sich unverhofft eine Möglichkeit zur Flucht. Soll sie diese Chance nutzen oder kann sie auf der heiligen Esche womöglich mehr in Erfahrung bringen? Denn auch dort bleibt ihr nicht verborgen, dass etwas seltsames vor sich geht und die Welt vor einem Umbruch steht.

Dieser zweite Teil der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte geht fast nahtlos dort weiter, wo sie im letzten Teil aufgehört hat. Dieses Mal war ich auch besser auf den Schreibstil des Autors vorbereitet. Stephan M. Rother versteht es mit Worten eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Es wird alles sehr genau beschrieben, dennoch empfand ich es nicht als übermäßig ausschweifend. Allerdings muss man sich beim Lesen ein bisschen mehr konzentrieren als ich es sonst gewohnt bin. Man sollte eher in Ruhe und nicht zu schnell lesen, aber dann hat dieser Schreibstil sehr viel zu bieten.
Die Spannung wurde die ganze Zeit über auf einem konstant hohen Niveau gehalten und die Wechsel zu anderen Charakteren des Buches waren teilweise mit sehr fiesen Cliffhangern versehen. Einiges wird im Gegensatz zum ersten Teil klarer, dafür sind allerdings mindestens doppelt so viele neue Fragen hinzugekommen. Ich finde alles immer noch sehr geheimnisvoll und habe keine Ahnung, worauf das Ganze hinaus laufen soll, aber ich bin noch gespannter darauf, wie es weiter gehen wird.
Die Charaktere im Buch gefallen mir gut, auch wenn ich finde, das Pol ein bisschen zu kurz gekommen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das im nächsten Teil ändern wird. Von Leyken und Sölva bekommen wir hingegen viel mit. Beide sind mir auf ihre Art und Weise sympathisch und ich denke auf beide wird noch Einiges zukommen. Auch neue Charaktere haben in diesem Buch ihren Raum bekommen und der Geschichte so neue Sichtweisen hinzugefügt.
Die Welt, in der die Königschroniken spielen, finde ich gelungen. Diese ist für High Fantasy typisch durchaus nahe an der realen Welt dran, aber doch irgendwie anders. Man kann sehr gut die Verknüpfungen zur realen Welt erkennen, was mir auch schon im ersten Teil gut gefallen hat. Mit der Rabenstadt und der heiligen Esche und dem Fluch, der im Norden heraufbeschworen worden ist, wurden aber auch tolle Fantasy-Elemente geschaffen. Es ist subtil und wirkt irgendwie kaum greifbar, hat das Ganze auf der anderen Seite aber für mich auch spannender gemacht. Das Buch lädt dazu ein neue Verknüpfungen zu schaffen und während des Lesens immer neue Spekulationen anzustellen.
Auch das Buch an sich finde ich schön gestaltet. Das Cover mit der Einprägung gefällt mir sehr gut. Es gibt jeweils vorne und hinten schön gestaltete Karten, die das Reich der Esche und die Nordlande zeigen. Diese Karten habe ich während des Lesens auch immer wieder zur Rate gezogen, um zu ergründen, wo sich welcher Charakter gerade befindet.

Fazit: Wer den ersten Teil schon mochte, sollte auf jeden Fall weiterlesen. Und wer diese Reihe noch nicht begonnen hat, aber High Fantasy mag und auch einem Schreibstil, dem man Raum zur Entfaltung geben muss, nicht abgeneigt ist, wird in dieser Reihe mit einer tollen Welt und einer Stadt auf einem Baum belohnt.