Diese Frage schwebt über dem 3. Teil von Jessica Winters Reihe und zieht sich durch bis zum Schluss.
Dort, wo du bist bildet den Abschluss der Julia uns Jeremy Reihe, kann aber auch als alleinstehend gelesen werden.
Handlung
In diesem Band geht es um Max, den man bereits aus den beiden vorherigen Bänden der Reihe kennt. Mittlerweile ist er auf dem College und gibt alles, um ein Sportstipendium zu erhalten. Football steht für ihn an allererster Stelle, weshalb er sich nicht auf eine Beziehung einlassen möchte. Zumindest nicht solange bis Andy wieder in sein Leben tritt. Die beiden kennen sich seit Ewigkeiten, da Andy die kleine Schwester von einem von Max‘ Freunden ist. Leider stehen den beiden Hindernisse im Weg, die ihnen ihr gemeinsames Glück verwehren.
Erst 22 Jahre später soll sich die Möglichkeit auf eine 2. Chance ergeben… doch können die beiden die Vergangenheit hinter sich lassen und neu anfangen?
Cover
Das Cover zeigt mehrere kleine Bilder von Max und Andy und wirkt wie ein kleines Erinnerungsalbum der beiden.
Nachdem man das Buch gelesen hat, wird man merken, wie passend das Cover gewählt wurde!
Erzählhaltung
Die Erzählhaltung ist einer der Punkte, die diesen Band so interessant machen. Es wird abwechselnd aus Andys und Max‘ Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, wodurch man einen guten Blick in das Innenleben der Figuren bekommt. Aber nicht nur das. Zusätzlich wird noch zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt. Dies wirkt jedoch überhaupt nicht verwirrend, denn zu Beginn jedes Kapitels sind der Erzähler und das Datum genannt. Der Wechsel in der Zeit bringt Spannung mit sich, denn als Leser bekommt man so einen Informationsvorsprung bezüglich Andys Geschichte, so dass wir an manchen Stellen bereits mehr wissen als Max und so Andys Handlungen besser verstehen können.
Charaktere
Zuerst zu Max. Er war bereits in ‚Bis du wieder atmen kannst‘ und ‚Solange du da bist‘ mein heimlicher Held, weshalb ich mich unheimlich auf seinen Band gefreut habe. Während seiner Collegezeit ist er immer noch der offene, liebe Mensch, der er bereits in den ersten beiden Bänden war. Er nennt die Dinge beim Namen, ohne etwas zu beschönigen oder etwas zu verheimlichen und kümmert sich um die, die ihm lieb sind. Jedoch stellt er sein Privatleben für den Football komplett hinten an. Als er mehr Zeit mit Andy verbringt, merkt man, wie sich seine Prioritäten langsam verschieben und er bereit ist, sich längerfristig auf eine Beziehung einzulassen.
Der Max, der in der Gegenwart gezeichnet wird, unterscheidet sich stark von seinem College-Ich. Durch einen Schicksalsschlag beginnt er zu überdenken, ob es richtig war, für den Football alles hintenanzustellen. Besonders als er Andy nach 22 Jahren zum ersten Mal wieder trifft, kommen Zweifel auf, ebenso aber auch der Wunsch, zu erfahren, warum sie damals so plötzlich abgehauen ist.
Andy hat es in ihrem Leben nicht leicht gehabt. Weder in der High-School, noch im College, noch als Erwachsene. Man merkt aber deutlich, dass sie weiß, dass sie einen anderen Weg einschlagen muss und man spürt auch, dass sie diesen anderen Weg einschlagen will. Nicht zuletzt weil Max ihr dabei eine große Unterstützung ist. Schnell, aber nicht zu schnell, wird aus der anfänglichen Freundschaft der beiden mehr. Doch als die Schatten der Vergangenheit Andy einholen, kann sie nicht anders als Max zu verlassen.
Andy zeigt sich nach außen als eine starke, unabhängige junge Frau. Doch innerlich ist sie durch ihre Vergangenheit zerbrochen. An mehr als einer Stelle tat sie mir so unendlich leid und ich hätte sie am liebsten fest gedrückt, was leider nicht ging.
In der Gegenwart merkt man, dass sie ihre Jugend einigermaßen aufgearbeitet hat. Nichtsdestotrotz hat sie mit einigen Problemen zu kämpfen, die es ihr und Max schwer machen, einen Neustart zu wagen.
Erfreulicherweise trifft man in diesem Band auch alte Bekannte wieder. Die Football-Clique trifft sich noch und besonders die noch immer innige Freundschaft zu Julia und Jeremy wird mehrmals aufgegriffen. Es hat mich mehr als gefreut, dass Max als ein Teil von Julias und Jeremys Familie behandelt wird. Max und Julia sind für einander in ihrer schwersten Stunde da und geben sich Halt. Ich glaube, ich verrate nicht zu viel, wenn ich für das erste Kapitel empfehle, Taschentücher bereit zu halten! Außerdem gibt es einen neuen Charakter: Hope, die Tochter von Julia und Jeremy, die so unheimlich süß ist und ihrem Namen alle Ehre macht!
Fazit
Ein mehr als schöner Abschluss für die Reihe! Man leidet mit Andy und Max mit und wünscht sich, dass Andy endlich mit offenen Karten spielen würde und Max alles erzählt. Die Charaktere sind aber so authentisch dargestellt, dass man verstehen kann, warum Andy sich so verhält wie sie es tut. Die Infos, die man braucht, um das Handeln der beiden zu verstehen, werden zu genau der richtigen Zeit gegeben. Die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart fügen sich gut zusammen und ergeben ein schönes Gesamtbild.
Auch wenn deutlich ist, dass sich an den Gefühlen, die die Andy und Max noch immer füreinander haben, wird auf authentische Weise geschildert, dass das manchmal nicht genug ist, um gleich dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Stattdessen gehen die beiden es langsam an, was die beiden sehr realistisch erscheinen lässt.
Was mir auch gut gefallen hat, war die Einbindung von Julia und Jeremys Geschichte. Man erfährt ein bisschen etwas über das Leben und das Familienleben der beiden, ohne dass das aber zu dominant wäre oder die Geschichte von Max und Andy stören würde.
Alles in allem ein wirklich lesenswerter Roman, der den Leser nicht nur fesselt, sondern auch emotional berührt.