Die Waringhama-Saga beginnt
Das Lächeln der FortunaDie Geschichte beginnt in England im Jahr 1360. Der zwölfjährige Robert of Waringham, genannt Robin, erfährt vom Abt seiner Klosterschule, dass sein Vater wegen Hochverrates hingerichtet wurde. Nun ohne ...
Die Geschichte beginnt in England im Jahr 1360. Der zwölfjährige Robert of Waringham, genannt Robin, erfährt vom Abt seiner Klosterschule, dass sein Vater wegen Hochverrates hingerichtet wurde. Nun ohne Rechte, Besitz und Titel, reißt Robin aus und findet schließlich Arbeit als einfacher Stallbursche auf dem Gestüt von Waringham. Die Pferdezucht hatte seine Familie begonnen und er hat eine ganz besondere Gabe, mit störrischen Tieren umzugehen. Mit der Zeit wird Conrad, der Verwalter des Gestüts, eine Art Vaterersatz für ihn. Und einer der anderen Stallknechte, Isaac, wird sein bester Freund und diese Freundschaft hält ihr Leben lang. Aber es gibt auch jede Menge Probleme, denn Mortimer, der Sohn des neu ernannten Earl of Waringham, ist ein besonderes Ekel und schikaniert Robin wo er nur kann.
Im Laufe der Jahre führt das Schicksal Robin nach London und vom Knappen wird er schließlich zum Ritter und trifft auf König Edward III. sowie seine Söhne Edward, genannt "Der Schwarze Prinz" und John of Gaunt, den Duke of Lancaster. An der Seite des charismatischen Lancaster erlebt er blutige Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe und Intrigen. Trotz aller Machenschaften in der Welt des Adels und am Königshof bemüht er sich immer, sein aufrechtes und loyales Wesen beizubehalten, zum Schutz seiner Familie, Freunde und zum Wohle Englands. Aber Mortimer hat nichts vergessen und schließlich stehen sich die beiden Todfeinde wieder gegenüber...
Mehr will ich nicht verraten, aber ihr könnt euch vorstellen, dass auf fast 1300 Seiten so einiges passiert. Und Rebecca Gablé gelingt es durch Überraschungen und Wendungen immer wieder die Spannung aufrecht zu erhalten. Ich finde hier die Mischung aus historischen und erfundenen Ereignissen sehr gelungen. Ebenso die Verknüpfung von realen und fiktiven Charakteren. Lancaster hat sicher einen Berater gehabt und warum soll es nicht jemand wie Robin of Waringham gewesen sein?
Robin war mir von Anfang an sympathisch. Trotz der bösen Gerüchte über seinen Vater ist er stolz auf ihn und seinen Titel und verliert nie aus den Augen, sich diesen irgendwann zurückzuholen. Auch John of Gaunt, der Duke of Lancaster, mochte ich sehr. Er bewies großes Geschick, die politischen Tretminen zu umgehen und hat manches auf sich genommen zum Wohle seines Landes und seines Sohnes Henry, in der Hoffnung, dass dieser eines Tages die Krone Englands tragen würde und der zu junge, unfähige König Richard abgesetzt würde.
Keine Figur im Roman bleibt blass. Neben Robin und Lancaster mochte ich Agnes, Conrad, Isaac, Leofric, Anne, Elinor, Blanche und jungen Henry of Lancaster. Zum Ende dann erhielt die jüngere Generation etwas mehr Raum und Raymond und der junge Mortimer werden sicher in den weiteren Teilen der Reihe einige Abenteuer bestehen.
Die Geschichte hat alles, was ein guter historischer Roman braucht: eine spannende, gut erzählte Geschichte, interessante Charaktere und die richtige Dosis Herz und Humor. Nur ein paar Sätze und man taucht ein in die Welt der Rittergeschichten von König Artus und den Rittern der Tafelrunde. Und doch bietet das Buch so viel mehr.