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Veröffentlicht am 20.07.2018

Louise, eine Nanny mit zwei Gesichtern

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul leben in Paris und haben zwei Kinder.
Als Myriam genug von Leben zu Hause hat und wieder arbeiten möchte haben sie großes Glück. Sie finden die perfekte Nanny. Louise wird von den Kindern ...

Myriam und Paul leben in Paris und haben zwei Kinder.
Als Myriam genug von Leben zu Hause hat und wieder arbeiten möchte haben sie großes Glück. Sie finden die perfekte Nanny. Louise wird von den Kindern geliebt, führt den gesamten Haushalt und ist schon bald nicht mehr wegzudenken.
Doch es ist nicht alles so wie es scheint.
„Dann schlaf auch du“ ist der 2. Roman der Schriftstellerin Leïla Slimani und ihr 1. Buch was auch in Deutschland veröffentlicht wurde.
Für mich ist dieses Buch eine Mischung aus Erzählung und Thriller.
Es beginnt praktisch mit dem Ende. Der Leser weiß die ganze Zeit genau was passiert ist.
Die Nanny von Myriam und Paul hat die ihr anvertrauten Kinder umgebracht
Danach beginnt die Erzählung wie die Familie zu Louise gekommen ist.
Wie Louise die Liebe der Kinder erlangt hat. Ja, ich möchte sagen, Louise hat die Kinder wirklich geliebt.
Manchmal konnte man aber doch rauslesen, dass Louise die Kinder unter Druck gesetzt hat und von ihnen verlangt hat gewisse Dinge vor ihren Eltern geheim zu halten.
Für Myriam und Paul wurde Louise schnell unentbehrlich.
Die beiden machten es sich doch etwas zu einfach, lebten praktisch ihr Leben und kamen nicht selten erst spät am Abend nach Hause. Schließlich war Louise ja da.
Aber wer war Louise wirklich?
Eine Frau die in ihrem Privatleben einsam war.
Nach dem Tod ihres Mannes war sie verschuldet und lebte in einer kleinen heruntergekommen Wohnung. Und selbst die Wohnung sollte sie verlieren.
All das wussten Myriam und Paul nicht.
Dass führt einem vor Augen, dass man die Personen in seinem Umfeld oft gar nicht kennt.
Welcher Arbeitgeber befasst sich wirklich mit seinen Angestellten, weiß von ihren Sorgen und Nöten?
„Dann schlaf auch du“ ist ein Buch das ich keinem Genre eindeutig zuordnen möchte. Manchmal hat es sich gelesen wie ein Tatsachenbericht oder wie eine Erzählung, es hatte aber auch etwas von einem Thriller.
Auf jeden Fall war es ein Buch das mir sehr gut gefallen hat und was ich unbedingt empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein Leben für die Musik

Die Muse von Wien
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Als Tochter des Malers Emil Jakob Schindler wächst Alma Schindler in der Wiener Boheme auf.
Nach dem Tod des Vaters heiratet die Mutter Anna den Maler Carl Moll der, der Wiener Secession angehört. So hat ...

Als Tochter des Malers Emil Jakob Schindler wächst Alma Schindler in der Wiener Boheme auf.
Nach dem Tod des Vaters heiratet die Mutter Anna den Maler Carl Moll der, der Wiener Secession angehört. So hat Alma weiterhin regen Umgang mit Künstlern.
Ihre erste Liebe ist dann auch der Maler Gustav Klimt.
Diese Beziehung wird aber von den Eltern verhindert.
Alma selbst hat sich der Musik verschrieben. Sie spielt leidenschaftlich gerne Klavier und komponiert eigene Lieder. Ihr Traum ist als Frau eine eigene Sinfonie zu komponieren.
Doch dann verliebt sie sich in Gustav Mahler der wesentlich älter ist als sie.
Als Gustav Mahler und Alma heiraten muss sie ihre Musik aufgeben. Für ihre Musik ist kein Platz in einer Ehe mit dem berühmten Komponisten, Dirigenten und Direktor der Wiener Hofoper.

„Die Muse von Wien“ von Caroline Bernhard gehört zu einer Buchreihe des Aufbau Verlages, die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe gewidmet ist.
In diesem Buch steht Alma Mahler im Vordergrund.
Das Buch ist nicht als Biografie von Alma Mahler gedacht, es erzählt auch nur ein Teil ihres Lebens.
Der Leser erlebt mit Alma Mahler die Jahre kurz vor ihrer Ehe und die Jahre ihrer Ehe mit Gustav Mahler.
Alma die als schönste Frau Wiens galt und auf jeder Feier gerne gesehen war musste nach ihrer Heirat ein eher einsames Leben führen.
Sie lebte alleine für ihren Mann Gustav und für dessen Musik. Achtete darauf, dass er alles so vorfindet wie er es gewohnt war und, dass er nicht gestört wurde wenn er komponierte.
Am Anfang ihrer Ehe war Alma glücklich und stolz an der Seite von Gustav Mahler.
Aber je mehr sie hinter dem großen Meister verblaste so einsamer wurde sie.
Doch, trotz einer Affäre mit ihrem späteren Ehemann Walter Gropius, liebte Alma Gustav Mahler bis zu seinem Tod.
Caroline Bernhard erzählt das Ganze so gekonnt, dass man sich richtig in Alma hineinfühlen kann.
Wenn auch manchmal etwas überheblich war mir Alma von der ersten Seite an sympathisch.
Ich habe mich beim Lesen mit ihr gefreut und habe mit ihr gelitten.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und es ist alles so beschrieben, dass man es sich gut vorstellen kann.
Caroline Bernhard hat für das Buch gute Recherchearbeit geleistet und sich an überlieferte Dokumentationen gehalten.
Natürlich ist nicht alles in diesem Roman historisch hinterlegt, die Autorin hat sich schon auch ihre künstlerische Freiheit genommen.
Doch es könnte alles genau so gewesen sein.
„Die Muse von Wien“ ist ein wunderbares Buch das den Leser in die Welt der Kunst entführt und in dem einen viele bekannte Persönlichkeiten begegnen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Gelungener Auftakt einer 3-teiligen Familiensaga

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Corina Bomann startet mit „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ihre dreiteiligen Familiensaga um das Gut Löwenhof in Schweden und deren Frauen.
Die Saga beginnt 1913 und im Mittelpunkt steht Agneta, ...

Corina Bomann startet mit „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ihre dreiteiligen Familiensaga um das Gut Löwenhof in Schweden und deren Frauen.
Die Saga beginnt 1913 und im Mittelpunkt steht Agneta, die Tochter des Grafen und der Gräfin Lejongård.
Agneta gilt als Rebellin, hat sie sich doch mit 25 Jahren als mündig erklären lassen und ist nach Stockholm um Malerei zu studieren.
Natürlich hat dies ein Zerwürfnis mit den Eltern nach sich gezogen und Agneta reist nur selten auf das Gut.
In Stockholm hat sie sich einer Gruppe angeschlossen die für das Recht der Frauen kämpft.
Als Suffragette würde ich Agneta aber nicht bezeichnen. Sie ist vielmehr eine moderne Frau die ein unabhängiges Leben, frei von den Zwängen der Gesellschaft führen möchte.
Doch dann kommt alles anders. Ihr Vater und ihr Bruder, der den Titel und das Hofgut erben sollte sterben bei einem Brand.
Jetzt ist Agneta Erbin von Hofgut und Titel und muss sich entscheiden ob sie bereit ist ihre Freiheit aufzugeben.
Agneta ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie übernimmt den Vorstand der Familie, wird Gräfin Lejongård und leitet ab sofort das Hofgut.
Auch wenn es Agneta vorkommt als müsste sie sich den Zwängen der Gesellschaft beugen, denke ich es ist schon ein Stück weit Emanzipation als Frau zu dieser Zeit einer namhaften Familie vorzustehen und ein Hofgut zu leiten. Agneta muss sich in der Geschäftswelt als Frau behaupten war viel Stärke abverlangt.
Hierbei gibt es am Anfang einige Schwierigkeiten. Auch mit ihrer Mutter, die sehr kalt wirkt und keine Gefühle zeigt kommt es oft zum Streit.
Aber auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz, wenn auch die Hoffnungen die darin liegen nicht immer erfüllt werden.

Corina Bomann gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Dieses Buch ist anders als das was ich bisher von der Autorin gelesen habe.
Es hat nicht, wie von der Autorin gewohnt zwei Zeitstränge (Gegenwart und Vergangenheit) sondern fängt im Jahre 1913 an und arbeitet sich langsam vor.
Im 3. Band werden dann die 1970er Jahre erreicht.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Besonders Agneta gefällt mir gut aber auch Stella, ihre Mutter ist so wie ich mir eine Gräfin in dieser Zeit vorstelle. Immer die Contenance wahren.
Auch von den Rechten der Frau kann man einiges lesen und ich bin davon überzeugt, dass man den Fortschritt und die Emanzipation in den Bänden verfolgen kann.
Einzig warum das Buch in Schweden angesiedelt ist, ist mir nicht ganz klar geworden, denn der Handlungsort fließt nur wenig in die Geschichte ein.
Nachdem ich die mehr als 700 Seiten verschlungen habe freue ich mich jetzt schon auf den September wenn mit „Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis“ der 2. Band der Familiensaga erscheint.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Die Geburt eines legendären Duftes

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Kurz vor Weihnachten im Jahre 1919 bekommt Gabrielle Chanel die Nachricht, dass ihr geliebter Arthur Capel, genannt Boy bei einem Unfall ums Leben kam.
Gabrielle versinkt in Trauer bis ihrer beste Freundin ...

Kurz vor Weihnachten im Jahre 1919 bekommt Gabrielle Chanel die Nachricht, dass ihr geliebter Arthur Capel, genannt Boy bei einem Unfall ums Leben kam.
Gabrielle versinkt in Trauer bis ihrer beste Freundin Misia es gelingt sie wieder für ihre Arbeit zu begeistern.
Sie nimmt sich vor alle ihre Kraft in das letzte Vorhaben, wobei sie Boy unterstützt hat zu setzten.
Ein Parfüm zu kreieren was die Welt noch nicht gesehen hat. Diesen Duft will sie ihrem Geliebten widmen.
In dem Buch Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe von Michelle Marly begleitet der Leser Coco Chanel einige Jahre und erlebt die Entstehung des bis heute beliebten Duft Chanel No.5.
Man erfährt einiges über die Herstellung eines Parfüms und die vielen verschiedenen Ingredienzien was recht interessant ist.
Es hat mir sehr gut gefallen wie die Person Gabrielle Chanel dargestellt wird.
Sie war oft himmelhoch jauchzend und dann wieder zu Tode betrübt.
Trauert sie doch trotz neuer Liebe immer noch um ihren geliebten Boy, verbringt aber auch viele schöne Stunden mit ihrer neuen Liebe dem russischen Großfürsten Dimitri Romanov in Südfrankreich.
Auch viele historische Personen, die Gebrielles Weg kreuzten begegnen dem Leser in diesem Buch.
Gabrielle hat Sergei Djagilew und sein Ballett Russes finanziell unterstützt.
Igor Strawinsky mit seiner Frau und den 4 Kindern in ihrem Haus wohnen lassen und Bekanntschaft mit Pablo Picasso gemacht.
Dazu war das Ganze in einem leichten und erfrischenden Schreibstil geschrieben, sodass sich das Buch recht schnell gelesen hat.




Veröffentlicht am 24.04.2018

Ein Pfarrer ermittelt

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Als Monsignore Vaals, Seelsorger bei der Polizei um Beistand bei einem grausigen Leichenfund in einem stillgelegenen Bergwerk gebeten wird erleidet dieser einen Herzinfarkt.
So wird Martin Bauer sein evangelisches ...

Als Monsignore Vaals, Seelsorger bei der Polizei um Beistand bei einem grausigen Leichenfund in einem stillgelegenen Bergwerk gebeten wird erleidet dieser einen Herzinfarkt.
So wird Martin Bauer sein evangelisches Pendant gerufen.
Bauer bemerkt, dass Vaals Angst hat. Er muss den Toten gekannt haben.
Vaals nennt Bauer den Namen von einem Mann den er vor 15 Jahren aus seiner Gemeinde gekannt hatte.
Hat der Mann etwas mit dem Mord zu tun?
Bauer begibt sich auf die Suchen nach dem Mann.
„Tiefer denn die Hölle“ ist mein erstes Buch des Autorenduos Gallert - Reiter.
Der Schreibstil ist flüssig und ich war von Beginn an von dem Buch gefangen.
Die Spannung hat sich gleich am Anfang mit dem Fund der Leiche aufgebaut und auch das ganze Buch über angehalten.
Der Polizeiseelsorger Martin Bauer ist ein interessanter Charakter. Zum einen ist er Pfarrer und soll Polizisten oder Angehörigen von Gewaltverbrechen in schwierigen Situationen zur Seite stehen.
Zum anderen lässt er sich nur all zu leicht dazu verleiten selbst in die Ermittlungen einzugreifen.
Dafür ist er nicht bei allen Kriminalbeamten beliebt.
Auch sein Privatleben leidet darunter. Seine Frau die gerade ihr 2. Kind erwartet hat ihn vorübergehend verlassen. Anstatt so kurz vor der Geburt für seine Frau da zu sein versetzt er sie ständig da die Ermittlungen ihm kaum Zeit lassen.
Die Kripo tut sich schwer bei den Ermittlungen. Die Leitende Kommissarin Verena Dohr scheint mir oft etwas überfordert.
Im Gegensatz zu ihrem Kollegen Karman, der gerne ihre Position innehätte duldet sie stillschweigend die Alleingänge Bauers.
Sie kennt ihn ja schon von anderen Fällen.
Auch wenn die Beiden nicht direkt Zusammenarbeiten sind sie doch ein gutes Ermittlerteam.

„Tiefer denn die Hölle“ ist ein sehr spannender Kriminalroman der mir viel Freude beim Lesen gemacht hat.