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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2018

Thema - Demenzerkrankung in der Familie

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
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Rachel Khong`s Roman „Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte“ setzt sich mit dem Thema Demenz Erkrankung auf eine sehr einfühlsame bisweilen auch ein wenig komische Art auseinander und wer sich mit dem ...

Rachel Khong`s Roman „Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte“ setzt sich mit dem Thema Demenz Erkrankung auf eine sehr einfühlsame bisweilen auch ein wenig komische Art auseinander und wer sich mit dem Thema beschäftigt, vielleicht sogar selbst Angehörige mit diesem Krankheitsbild betreut, kann ganz das sicher gut nachvollziehen.
Ruth wird kurz vor Weihnachten von ihrem Verlobten verlassen und fährt erstmal über Weihnachten zu ihren Eltern und zieht auf Bitten ihrer Mutter zu ihren Eltern, befristet für ein Jahr, um sich um den demenzkranken Vater zu kümmern. Ruth verarbeitet in diesem Jahr ihre Trennung und setzt sich nicht nur damit auseinander, sondern auch mit ihrem kranken Vater, der Geschichtsprofessor war und kann nicht verstehen kann, warum er nicht mehr unterrichten darf. Ruth und auch seine ehemaligen Studenten lassen sich einiges einfallen, um für ihren Vater den Schein aufrecht zu erhalten. Gut mit integriert ist ein Tagebuch des Vaters über Ruths Kindheit, ihre Fragen und seine Erinnerungen an ihre Kindheit.
Geschrieben eher wie ein Tagebuch notiert die Autorin unter dem jeweiligen Datum die Tagesgeschehnisse, kurz und prägnant, flüssig und leicht lesbar geschrieben. Die Charaktere kann man sich aufgrund der Beschreibungen gut vorstellen.
Für mich fehlt dem Roman ein klein wenig mehr Tiefgang, trotzdem habe ich es gern gelesen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Enttäuschend seicht und zu einfach gestrickt

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
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Mich hatte das Cover mit dem reetgedeckten Haus vor der Meereskulisse sofort angesprochen und der Klappentext versprach eine wunderbare Sommerlektüre um eine kleine Inselbuchbuchhandlung.
Vielversprechend ...

Mich hatte das Cover mit dem reetgedeckten Haus vor der Meereskulisse sofort angesprochen und der Klappentext versprach eine wunderbare Sommerlektüre um eine kleine Inselbuchbuchhandlung.
Vielversprechend begann der Start mit der Protagonistin Frieke, einer Journalistin, die kurz davor steht, die Zelte in Deutschland abzubrechen um mit ihrem Freund in den USA eine Agentur zu betreiben und die für einen letzten Auftrag nach Spiekeroog reist, um eine Story über einen kauzigen, einsiedlerisch lebenden Vogelforscher zu schreiben. Ihre kleine Ferienwohnung gehört den Inhabern der kleinen Inselbuchhandlung, die dann leider in dem weiteren Roman nur noch eine Nebenrolle spielt. Leicht, flüssig und durchaus unterhaltsam, aber leider auch sehr vorsehbar sind die dann folgenden Ereignisse, die Charaktere bleiben eher blass und farblos, die auf dem Klappentext angepriesene Warmherzigkeit und der Humor sind leider nicht bis zu mir durchgedrungen, einzig gut und nachvollziehbar geschildert die Bücherliebe der Protagonistin Frieke und der kauzige Ornithologe. Das Frieke dann rein zufällig noch auf ihren Vater trifft, den sie seit 30 Jahren nicht gesehen hat und der sie sofort erkennt, machen die Story in meinen Augen nicht unbedingt sympathischer.
Ich war leider von dem Roman enttäuscht, zu einfach gestrickt, zu seicht und zu nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Ein Unfall verändert das Leben

Crash in Downunder
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„Crash in Downunder“ ist der erste Roman, den ich von Maria Reith gelesen habe. Mich hatte dr Klappentext neugierig gemacht auf eine besondere spirituelle und empathische Geschichte. Der Einstieg fiel ...

„Crash in Downunder“ ist der erste Roman, den ich von Maria Reith gelesen habe. Mich hatte dr Klappentext neugierig gemacht auf eine besondere spirituelle und empathische Geschichte. Der Einstieg fiel mir leicht, die Autorin schreibt leicht und flüssig. Die Landschaftsbeschreibungen sind ausführlich und der Leser kann sich sehr gut in die Landschaft einfinden. Sowohl Hilla, die Protagonistin des Romans als auch die weiteren Charaktere wirken authentisch und der Leser kann sich in sie hineinversetzen.
Als Leserin konnte ich dem Roman insoweit folgen, dass verschiedene Geschehnisse, die passierten, nicht Zufälle waren, denn ich bin der Überzeugung, dass es im Leben keine Zufälle gibt, doch nach dem „Crash“ ging der Weg des Romans in eine Ebene, der ich nicht so ganz folgen konnte. Für meine Begriffe war es ein wenig „too much“ vom spirituellen Bereich und über die psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeitsstruktur, auch Transanalyse genannt und ich gebe offen zu, ich hatte als Leser so meine Schwierigkeiten, denn wenn ich so vom Pech verfolgt werde, steckt vielleicht eine selbsterfüllende Prophezeiung dahinter, Wirkung von Wahrnehmung und Verhalten.
Eine unterschiedliche Sichtweise der Dinge, es war eine nicht uninteressante Leseerfahrung.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Glücksroman mit ein wenig zu viel Klischees

Sylt oder solo
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Nina, die Protagonistin des Romans, betreibt gemeinsam mit ihrem Freund Jan eine Surfschule mit einem Strandbistro auf Sylt. Jan ist ein echter Surfer und 8 Jahre jünger als Nina. Ihre Beziehung steckt ...

Nina, die Protagonistin des Romans, betreibt gemeinsam mit ihrem Freund Jan eine Surfschule mit einem Strandbistro auf Sylt. Jan ist ein echter Surfer und 8 Jahre jünger als Nina. Ihre Beziehung steckt gerade in einer Phase, in der die Leidenschaft füreinander nicht mehr so stark ist, der Gewöhnungseffekt ist eingetreten. Nina zweifelt an ihrer Figur und stellt fest, dass sie immer mehr Rundungen und Pölsterchen bekommt, während Jan so langsam erkennt, dass seine Tage als Surflehrer gezählt sind und er deshalb sein Medizinstudium beenden möchte. Beide leben an einander vorbei, aber nicht mehr miteinander und müssen sich klarwerden, was sie wirklich wollen, vor allen Dingen Nina muss für sich herausfinden, was sie wirklich will….
Claudia Thesenfitz Roman ist der Fortsetzungsroman von „Sylt oder Selters“, einem Roman, der mir damals gut gefallen hat. Sie hat einen lockeren, anschaulichen und bildhaften Schreibstil, der sich sehr flüssig liest und sie beschreibt die Nordseeinsel Sylt bildhaft und anschaulich.
Sylt oder solo ist mir leider zu klischeebehaftet und ich konnte mich mit ihm nicht so anfreunden, wie mit dem ersten Teil des Romans, der in meinen Augen spannender und vor allen Dingen spritziger war. Auch die Protagonistin Johanna ist diesmal nicht so unbedingt auf meiner Wellenlänge, wir werden alle älter, aber wir jammern und zetern dennoch nicht in einer Tour über das Älterwerden und das sie deswegen gleich ihre Beziehung so völlig in Frage stellt war für mich nicht unbedingt nachvollziehbar, denn in einer Beziehung spricht man mit dem Partner über seine Sorgen und Ängste, ebenso, dass sie nicht mehr weiß was sie möchte, wo sie ihre Ziele sieht, in meinen Augen sollte das mit ü 40 schon klar sein. Erst nach der Trennung von Jan wird ihr klar, was sie möchte und beginnt zu kämpfen…
Wer eine leichte, lockere Geschichte lesen möchte, die von Beginn an vorhersehbar ist, eine leichte und seichte Sommerlektüre zum Abschalten sucht, dem kann ich diesen Roman empfehlen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

konnte mich nicht so überzeugen

Der Duft des Teufels
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Der Roman spielt in Köln des Jahres 1695 wo der Protagonist Paola Feminis mit seiner Familie lebt und als Karrenhändler sein Geld verdient, abends versucht er, ein altes Rezept seines Großvaters für ein ...

Der Roman spielt in Köln des Jahres 1695 wo der Protagonist Paola Feminis mit seiner Familie lebt und als Karrenhändler sein Geld verdient, abends versucht er, ein altes Rezept seines Großvaters für ein Duftwasser zusammenzumischen, was schwierig ist, da das Rezept in einer für ihn fremden Sprache geschrieben ist, Paola gibt nicht auf, er ist überzeugt von diesem Rezept für sein „Aqua mirabilis“. Die Protagonistin des Romans Kathrina, eine junge Witwe eines Protestanten und Hebamme lebt mehr schlecht als recht von Näharbeiten, da sie durch den Glauben ihres verstorbenen Mannes ausgegrenzt wird. Als sie einen Verehrer abweist, schmiedet der Rachepläne und findet auch schnell einen geeigneten Weg, als in Köln ein Duftwasser verkauft wird, dass eine sexuelle Wirkung entfaltet und nur verzaubert sein kann. Er findet in dem fanatischen Martin, einem Dominikanerbruder schnell einen Verbündeten, denn es ist von Teufelswasser und Hexenzauber die Rede…wer ist der wahre Hersteller und Verkäufer des Duftwassers… Fragen über Fragen…
„Der Duft des Teufels“ ist der erste Roman, den ich von Birigt Jasmund gelesen habe und er ist flüssig und leicht geschrieben, doch dauert es etwas, bis sich so ganz langsam Spannung aufbaut. Die Charaktere sind schlicht, einzig der fanatische Bruder Martin konnte mich restlos überzeugen. Die eingebaute Liebesgeschichte zwischen dem Kaufmannssohn Daniel aus einer wohlhabenden Familie und Kathrina entsprach nicht den damals geltenden strengen Gesellschaftsnormen, erschien mir ein wenig unglaubwürdig und zu fiktiv.
Insgesamt war der Roman gut zu lesen, hat mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert, konnte mich allerdings nicht restlos überzeugen.