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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein rasanter Thriller

Zwei Sekunden
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In Berlin gibt es einen Terroranschlag. Die deutsche Bundeskanzlerin und der russische Präsident sind um ein Haar an dem Anschlag vorbeigekommen, genaugenommen zwei Sekunden. Die Russen schieben den Vorfall ...

In Berlin gibt es einen Terroranschlag. Die deutsche Bundeskanzlerin und der russische Präsident sind um ein Haar an dem Anschlag vorbeigekommen, genaugenommen zwei Sekunden. Die Russen schieben den Vorfall den Tschetschenen in die Schuhe. Ab3er niemand bekennt sich dazu und die deutschen Organe tappen im Dunkeln. Aber natürlich fordern alle Ergebnisse. Hauptkommissar Eugen de Bodt soll dann in dem Fall ermitteln. Aber niemand ist erfreut darüber, denn de Bodt ist äußerst unbeliebt.
Christian v. Ditfurth präsentiert uns mit diesem Buch nicht nur einen rasanten Thriller, sondern behandelt ein sehr aktuelles Thema, so dass man oft ins Grübeln kommt: Was wäre, wenn… Von der ersten Seite an bis zum dramatischen Ende wird man durch die Geschichte gejagt und es gibt eine Menge Tote.
Während de Bodt bei der Polizei und dem BKA verhasst ist, konnte er bei mir nur punkten. Er ist ein sympathischer und intelligenter Ermittler, der seinen Job macht auch wenn im Gegenwind ins Gesicht bläst. Wenn es in einem Fall nicht voran geht, liefert er neue Denkansätze. Er kann es gar nicht ab, wenn Kollegen nicht genauso verständig an die Sache herangehen und seine Meinung dazu versteckt er auch nicht. Aber auch seine Mitarbeiter Salinger und Yussuf gefallen mir gut.
Dieses Buch behandelt eine Reihe Themen, die uns alle im Moment sehr beschäftigen, von den Anschlägen angefangen bis zur Flüchtlingskrise. Das macht die Geschichte sehr realistisch, aber auch beklemmend.
Dies ist das zweite Boch mit dem Ermittler Eugen de Bodt, aber ich habe den Vorgängerband nicht gelesen und denke auch nicht, dass das den Lesegenuss einschränkt.
Ein gut konstruierte Story mit perfekt gezeichneten Charakteren und durchgängiger Spannung – was will man mehr. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was soll nun noch kommen?

Herr Jonas erwartet Besuch
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Friedbert Jonas ist inzwischen 88 Jahre alt. Er lebt zurückgezogen in einer schäbigen Mansardenwohnung hoch unter dem Dach. Herr Jonas war nie ein umgänglicher Mensch und das ist im Alter natürlich nicht ...

Friedbert Jonas ist inzwischen 88 Jahre alt. Er lebt zurückgezogen in einer schäbigen Mansardenwohnung hoch unter dem Dach. Herr Jonas war nie ein umgänglicher Mensch und das ist im Alter natürlich nicht besser geworden. Soziale Kontakte hat er keine und will er im Grunde genommen auch nicht. Bei ihm geht alles seinen geregelten Gang, wie seit jeher. Im Prinzip hat er sein Leben hinter sich. Nun ist er einsam und hat Zeit sich über alles Gedanken zu machen und das tut er zu Genüge. Es gibt kein Thema, das für ihn nicht bedenkenswert wäre. Was soll nun noch kommen?
Herr Jonas trifft eine wohlbedachte Entscheidung.
Er kommt aus seinem Alltagstrott, geht einkaufen, kocht ein verschwenderisches Menu und zieht seinen guten Anzug an. Denn er erwartet wichtigen Besuch, bei dem er alle seine Sorgen und Nöte abladen will.
Nicht nur Herr Jonas macht sich Gedanken, die kommen einem auch beim Lesen dieser Geschichte. Seine Überlegungen fließen von einem Thema ins nächste. Aber immer wieder betrachtet er die Themen aus einer anderen Perspektive.
Es ist traurig anzusehen, wie sich alte Menschen in ihrer Einsamkeit einrichten und dann den Anschluss an das Leben da draußen verlieren.
Das Ende war so zu erwarten und macht dennoch traurig.
Es ist eine Geschichte, die einen berührt und nachdenklich macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die unterschiedlichen Seiten Pekings

Beijing Baby
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Im Innenhof des Zentralen Theaterinstitutes Peking wird eine junge Schauspielstudentin tot aufgefunden. Zunächst gehen alle von Selbstmord aus, aber im Laufe der Ermittlungen gibt es an der Theorie Zweifel. ...

Im Innenhof des Zentralen Theaterinstitutes Peking wird eine junge Schauspielstudentin tot aufgefunden. Zunächst gehen alle von Selbstmord aus, aber im Laufe der Ermittlungen gibt es an der Theorie Zweifel. Gerade erst wurde Kommissarin Xiang Xia nach Peking versetzt und nun ermittelt sie in diesem komplizierten Fall. Unterstützt wird sie dabei von dem erfahrenen Inspektor Wang. Die Ermittlungen ergeben, dass die Tote ein Doppelleben geführt hat. Da sie keine Unbekannte im Nachtleben von Peking war und enge Beziehungen zu hochrangigen Politikern hatte, geraten unsere Ermittler in ein Geflecht aus Macht, Geld Korruption und Intrigen.
Diese Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen und vermittelt einem ein Bild von China, das einem bisher nicht so geläufig ist. Der Fall spielt in einem Land, das im Umbruch ist zwischen Tradition und Moderne. Man lernt das Vorzeige-Peking genauso kennen wie die Armenviertel. Der Autor hat uns durch Peking geführt, vorbei an Karaokebars und Massageclubs. Ich konnte förmlich die Düfte aus den Garküchen riechen. Ich hatte den Eindruck, dass es nur Kontraste gibt. Diese ganzen Eindrücke sind fast noch spannender als der Kriminalfall.
Die beiden Ermittler geben ein interessantes Team ab. Xiang ist jung und gerade erst in diese große Stadt gekommen, wo sie sich noch einleben muss. Ihr erfahrener Kollege Wang hat eigentlich schon das Rentenalter erreicht, aber mit Sturheit und Beziehungen hat er sich auf seinem Posten gehalten.
Es ist ein komplexer Fall in einem sehr fremden Land, der einen bis zum Schluss gefangen nimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwischen Moderne und Tradition

Dance of the Hawk - Der Tanz des Falken
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Das Leben in der Reservation ist wahrlich nicht leicht. Davon kann auch Ryan Spirit Hawk ein Lied singen. Die Perspektivlosigkeit versucht er im Alkohol zu ertränken. Als dann seine Mutter krank wird, ...

Das Leben in der Reservation ist wahrlich nicht leicht. Davon kann auch Ryan Spirit Hawk ein Lied singen. Die Perspektivlosigkeit versucht er im Alkohol zu ertränken. Als dann seine Mutter krank wird, wird sie zwar behandelt, aber die Medikamente, die sie benötigt, werden nicht bezahlt. Also ist die Familie gezwungen, die Pferde zu verkaufen. Das aber will Ryan nicht, denn er liebt seine Familie, das Land und die Pferde. Darum geht er zur Air Force und muss sich nun als Indianer in einer weißen Organisation behaupten. Dort lernt er den Weißen Baxter kennen und die beiden freunden sich an.
Aber irgendwann läuft bei der Army etwas schief, Ryan wird zum Sündenbock gemacht und unehrenhaft entlassen. Aber er will weiter seine Familie unterstützen und nimmt deshalb einen Job als Headhunter an.
Das Buch liest sich flüssig und ist sehr spannend.
Ryan fühlt sich in der Welt der Weißen als Indianer, bei seinen eigenen Leuten wird im Laufe der Zeit nicht mehr richtig als Lakota wahrgenommen, sondern als Weißer.
Das Schicksal der heutigen Indianer in einer Welt zwischen Moderne und Tradition wird sehr realistisch und gleichzeitig berührend beschrieben. Ryan ist ein sympathischer Typ, der alles mit einer besonderen Gelassenheit betrachtet. Er redet nicht viel, aber wenn er etwas sagt, dann ist es sehr treffsicher. Baxter ist ein wahrer Freund, der stets zur Stelle ist, wenn man ihn braucht. Mir gefällt aber auch der Chinesen Ling Fu, dessen Aussagen (ohne „R“, aber mit viel „L“) nicht so einfach zu lesen sind.
Ein Buch, das wirklich überzeugt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

reingelegt

Spirit of the Hawk - Das Geheimnis des Falken
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Das Leben in der Reservation ist wahrlich nicht leicht. Davon kann auch Ryan Spirit Hawk ein Lied singen. Nachdem man Ryan zum Sündenbock macht und unehrenhaft aus der Army entlassen hat, verdient er nun ...

Das Leben in der Reservation ist wahrlich nicht leicht. Davon kann auch Ryan Spirit Hawk ein Lied singen. Nachdem man Ryan zum Sündenbock macht und unehrenhaft aus der Army entlassen hat, verdient er nun das Geld für sich und seine Familie mit Autorennen. Dann kommt es zu einem Unfall und Ryan wird mehr Tod als lebendig in eine Klinik gebracht. Als dann bei der Untersuchung durch die Polizei im Wrack des Wagens auch noch Drogen gefunden werden, wird es eng für Ryan. Wer hat da noch eine Rechnung offen mit Ryan und versucht ihn zu linken? Sein Freund Baxter hilft ihm herauszufinden, was und wer dahinter steckt.
Ryan ist ein Kämpfer und er wird weiterkämpfen. Er ist ein sympathischer Typ, der alles mit einer besonderen Gelassenheit betrachtet. Er redet nicht viel, aber wenn er etwas sagt, dann ist es sehr treffsicher. Baxter ist ein wahrer Freund, der stets zur Stelle ist, wenn Ryan ihn braucht.
Ein spannender Krimi verbunden mit einem Bericht über das Leben der Lakota. Das Schicksal der heutigen Indianer in einer Welt zwischen Moderne und Tradition wird sehr realistisch und gleichzeitig berührend beschrieben.
Die Geschichte ist sehr spannend und flüssig erzählt. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen.
Ein tolles Buch.