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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2018

Hurensohn

Hurensohn
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Hanna erscheint ihr Leben eintönig. Die Kunstlehrerin hat eine Affaire mit ihrem ehemaligen Professor. Kurz vor einer Ausstellung hat sie keine Idee, welches Fotomotiv sie dort aufhängen soll. Da begegnet ...

Hanna erscheint ihr Leben eintönig. Die Kunstlehrerin hat eine Affaire mit ihrem ehemaligen Professor. Kurz vor einer Ausstellung hat sie keine Idee, welches Fotomotiv sie dort aufhängen soll. Da begegnet ihr Jésus. Dieser zeigt ihr eine erotische Spielwiese, deren Regeln Hanna völlig unbekannt waren. Jedoch hat Jésus Geheimnisse vor ihr, und als es in seinem Umfeld drei Leichen gibt, stellt sich die Frage, was er damit zu tun hat.

Das Spannendste an dieser Geschichte ist der geheimnisvolle Jésus und wie er Hanna in eine für sie neue Welt mitnimmt. Dabei gelingt es Autorin Eva Winter, nur so wenig zu beschreiben, dass jeder Leser für sich die Szenerien deuten und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.

Bis zu den Morden vergeht viel Zeit, in der der Leser Hannas Abenteuern mit allen Hochs und Tiefs folgt. Dazwischen gibt es Episoden mit der Geschichte eines jungen Mädchens und welches Leid sie durchmachen muss. Auch deren Schicksal schildert die Autorin gut. Lange ist unklar, was beide Geschichten verbindet. Diese Verbindung führt am Ende des Buches zu einem großen Finale.

Erreicht haben mich die einzelnen Figuren jedoch nicht. Zwar ist die Beziehung zwischen Hanna und Jésus interessant, aber irgendwie fand ich keinen Zugang. Dies ändert sich auch nicht, wenn sich zeigt, was hinter dem geheimnisvollen Verhalten von Jésus steckt. Dass Hanna diese Erkenntnisse relativ locker wegsteckt, sorgt auch nicht gerade für eine besondere Nähe.

Das Buch ist gut geschrieben und es ist leicht, der Geschichte zu folgen. Als „Thriller“ würde ich den Roman jedoch nicht bezeichnen, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig in der erotischen Geschichte von Hanna und Jésus. Allein die dazwischen erzählte Handlung um das Mädchen bringt etwas Spannung in den Roman.

Für mich war das Buch ein unerwarteter Fund in meinem Briefkasten, da es mit einem anderen Buch mit ähnlichem Titel verwechselt wurde. Dieser Roman ist für mich ein Ausflug in ein Genre gewesen, das ich sonst nicht so auf dem Schirm habe.

Ich danke der Books on Demand GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Die Sturmschwester

Die Sturmschwester
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Das Leben von Ally d’Aplièse könnte einfach nicht besser verlaufen. Als Profi-Seglerin hat sie einen Erfolg nach dem anderen und ist glücklich mit einem Seglerkollegen liiert. Aber dann stirbt ihr Adoptiv-Vater ...

Das Leben von Ally d’Aplièse könnte einfach nicht besser verlaufen. Als Profi-Seglerin hat sie einen Erfolg nach dem anderen und ist glücklich mit einem Seglerkollegen liiert. Aber dann stirbt ihr Adoptiv-Vater Pa Salt. Wie ihre ebenfalls adoptierten Schwestern hat der Vater Hinweise auf ihre Herkunft hinterlassen. Nach einer Tragödie begibt sich Ally auf die Suche nach ihrer Herkunft, die sie bis nach Norwegen führen wird.

Zu Beginn des Buches lernt der Leser Ally und ihr aktuelles Leben ausführlich kennen. Dann taucht Ally in ihre Familiengeschichte ein, die im 19. Jahrhundert in Norwegen beginnt. Ein Stammbaum zu Beginn des Buches hilft, die Übersicht über die Familienmitglieder zu behalten.

Dank dieses Buches lernt Ally die Ereignisse um einen norwegischen Komponisten kennen, die wohl in irgendeiner Weise auch mit ihrer Familie zu tun haben müssen. Die Figuren der Gegenwart und Vergangenheit sind gut ausgearbeitet. Der historische Teil zieht sich an einigen Stellen etwas in die Länge, was leider etwas die Spannung aus der Geschichte nimmt.

Zwar hat diese Geschichte einige Schwächen, aber die stören beim Lesen nicht großartig. So wird beispielsweise der Krieg von 1914 – 1918 als Erster Weltkrieg bezeichnet, obwohl es noch gar keinen zweiten gab und eigentlich vom „großen Krieg“ gesprochen werden müsste.

Der Roman liest sich gut und die Geschichte passt übergangslos zu Teil 1 – Die sieben Schwestern. Es gibt keine Logik- oder sonstigen Fehler. „Die Sturmschwester“ ist ein gutes Buch. Auch wenn es der zweite Teil einer Reihe ist, kann das Buch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die Geschichte um die Schwestern bietet noch Entwicklungspotential.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Die sieben Schwestern

Die sieben Schwestern
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Maia wächst mit ihren Schwestern auf einem Anwesen am Genfer See auf. Die Familie nennt diesen Ort „Atlantis“. Ihr Vater hat alle Mädchen adoptiert, und nach seinem Tod erhält jede Tochter einen Hinweis ...

Maia wächst mit ihren Schwestern auf einem Anwesen am Genfer See auf. Die Familie nennt diesen Ort „Atlantis“. Ihr Vater hat alle Mädchen adoptiert, und nach seinem Tod erhält jede Tochter einen Hinweis auf ihre Herkunft. Maias Reise führt sie nach Rio de Janeiro und zeitlich zurück in die 1920er Jahre.

„Die sieben Schwestern“ ist der Auftakt einer Reihe. In diesem Buch macht sich die älteste Schwester auf die Suche. Es ist eine schöne Geschichte über eine Frau, die erst in die Vergangenheit eintauchen muss, um in der Gegenwart weiter zu kommen.

Allerdings blieb mir der Zugang zu Maia versperrt. So gut die Figur und ihre Emotionen auch ausgearbeitet sind, der Funke ist nicht übergesprungen. Die Handlungen im zweiten Erzählstrang der Vergangenheit sind interessant und gut dargestellt, doch auch zu diesen Charakteren konnte ich keine Verbindung aufbauen.

Die Geschichte ist gut ausgearbeitet und so aufgebaut, dass man die anderen Teile der Reihe unabhängig voneinander lesen kann. Gemeinsam mit Maia entdeckt der Leser die Stadt Rio de Janeiro damals und heute. Die damalige Gesellschaft und das Zeitgeschehen hat die Autorin dem Leser nahe gebracht.

Dieses Buch ist ein gelungener Auftakt der Buchreihe, die noch Potential zur Weiterentwicklung hat.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Vielleicht wird morgen alles besser

Vielleicht wird morgen alles besser
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Von der Mutter schon früh verlassen, müssen die Geschwister Ercole und Asia mit ihrem überforderten Vater alleine zurechtkommen. Als er 14 Jahre alt ist, lernt er seine erste Liebe Viola kennen. Dann findet ...

Von der Mutter schon früh verlassen, müssen die Geschwister Ercole und Asia mit ihrem überforderten Vater alleine zurechtkommen. Als er 14 Jahre alt ist, lernt er seine erste Liebe Viola kennen. Dann findet Ercole seine Mutter wieder und seinen Halbbruder Luca. Doch die Situationen, in denen Ercole Probleme mit den Erwachsenen hat, hören nicht auf.

Bei diesem Buch sollte sich der Leser nicht unbedingt vom Klappentext leiten lassen. „Vielleicht wird morgen alles besser“ ist ein guter Roman, und als Leser verfolgt man die Geschichte um Ercole gerne. Jedoch erweckt der Klappentext den Eindruck, dass der Leser abenteuerliche Erlebnisse mit ihm erleben könnte. Dem ist jedoch nicht so.

Das Buch erzählt von Ercole, seiner Vergangenheit mit all ihren Problemen, und wie er aktuelle Ereignisse zu lösen versucht. Es ist eine ruhige Geschichte, welche in leisen Worten erzählt wird. Die Figuren lassen allerdings etwas an Tiefe vermissen. Auf der emotionalen Ebene haben mich weder Ercole noch die anderen Figuren erreicht. Vielleicht hätte eine ausführlichere Einsicht in die Gefühlswelt der Charaktere geholfen.

Der Roman spricht sowohl jugendliche als auch erwachsene Leser an. Durch einfache Wortwahl und ohne verschachtelte Sätze liest sich die Geschichte gut. Als Leser merkt man, dass sich Autor Fabio Geda gut in die Gedanken und Gefühlswelt der jugendlichen Hauptfiguren hineinversetzen kann. Ihm ist eine schöne Geschichte gelungen, der ich gerne gefolgt bin.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Knaus Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 01.07.2018

Elbmöwen

Elbmöwen
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Damastwebergeselle Balthasar begibt sich 1840 nach Dresden. An der dortigen Kunstakademie muss er die für seinen Beruf wichtige Mustermalerlizenz erwerben. Der Zufall sorgt dafür, dass Balthasar in einem ...

Damastwebergeselle Balthasar begibt sich 1840 nach Dresden. An der dortigen Kunstakademie muss er die für seinen Beruf wichtige Mustermalerlizenz erwerben. Der Zufall sorgt dafür, dass Balthasar in einem Freudenhaus statt einer Studentenunterkunft wohnen wird. Neben seinem Studium wird er im Laufe der Zeit eine Art „Mädchen für alles“ im Freudenhaus. Auf der Kunstakademie lernt er Nikolaus und seine Schwester kennen. Es entwickelt sich eine interessante Dreier-Beziehung.

Die gesellschaftlichen Regeln der damaligen Zeit hat Autorin Ivonne Hübner gut wiedergegeben. Regeln und Zwänge der Gesellschaft bestimmen den Alltag der Menschen. Die drei jungen Leute versuchen auf ihre Art, sich etwas davon zu befreien. Die Figuren und ihre Gefühlswelt samt ihren Irrungen und Wirrungen kommen beim Leser an.

Trotzdem konnte die Geschichte mich nicht ganz mitnehmen. Dabei ist das Buch gut geschrieben. Die Wortwahl der Autorin passt genau in die damalige Zeit, wobei man dadurch auch auf heute unbekannte oder seltene Wörter trifft. Ich vermisste jedoch eine Spannung der Geschichte, welche mich „am Buch halten“ würde. Die Geschichte verläuft eher ruhig, und so ist es eher der Einblick in eine längst vergangene Epoche, der mich antrieb, das Buch weiterzulesen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein gutes Buch für angenehme, ruhige Lesestunden ist. Es regt auch zum Nachdenken über die damalige Zeit nach, und Vergleiche zu Heute bleiben nicht aus.

Ich danke der Mitteldeutscher Verlag GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Der Roman von Ivonne Hübner hat 400 Seiten (ISBN: 978-3-96311-055-9) und ist über die bekannten Online-Plattformen und den örtlichen Buchhandel zu beziehen.