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Veröffentlicht am 15.09.2016

Aller Neuanfang ist schwer

Ich bin alt und brauche das Geld
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Charlotte Hagemann, fast 50 Jahre alt und beziehungsgeschädigt, lebt z.Zt. bei ihrer Freundin Dorothea und deren Freund Dirk. Aber auf Dauer ist die Couch nicht ihre Welt, die sich so plötzlich radikal ...

Charlotte Hagemann, fast 50 Jahre alt und beziehungsgeschädigt, lebt z.Zt. bei ihrer Freundin Dorothea und deren Freund Dirk. Aber auf Dauer ist die Couch nicht ihre Welt, die sich so plötzlich radikal verändert hatte. Nach 1,5 Jahren Wochenendbeziehung war Charlotte zu ihrem Freund Klaus Pieper nach Frankfurt gezogen. Nach weiteren 2 Wochen war die Beziehung vorbei und Klaus zog aus seinem Haus, das er Charlotte vermachen wollte aus. Nun ist Klaus tot, Charlotte muss das Haus räumen und steht nun da ohne zuhause, ohne berufliche Existenz, ohne Möbel und fast ohne Geld. All ihren Besitz verstaut sie in wenigen Kisten.

Auf Klaus´ Beerdigung lernt sie seine hoch schwangere Tochter Jennifer und deren beiden Kinder Paula und Maximilian kennen. Als Jenny Schwierigkei-ten bei ihrem Mann in London vermutet, läd sie kurzerhand ihre Kinder und das russische Kindermädchen Olga bei Charlotte ab und verschwindet nach London. Für Charlotte beginnt eine chaotische, stressige und trotzdem sehr schöne Zeit...

Eva Völler zieht mich beim Lesen ihre locker und leicht geschriebenen Romans in eine Familiengeschichte hinein. Plötzlich steht Charlotte da mit zwei kleinen Kindern und einem chaotischen Au-Pair, die sich nun einen lustigen Lenz machen will. Nette und lustige kleine Anekdoten aus dem Kindergarten und der Freizeitgestaltung mit Kindern wechseln sich ab mit dem eigenen Leben, das Charlotte ja auch noch hat und das manchmal viel zu kurz kommt. Zu all dem Chaos stößt dann noch Adrian, der Hausbesitzer und Nachbar, der es Charlotte von Anfang an angetan hat, was auch noch auf Gegenseitigkeit beruht.

Ein herrliches Buch zum Schmunzeln und Lachen, aber auch manchmal zum Nachdenken - wie halt im richtigen Leben. Dass zu dieser Geschichte aber auch noch Erpressung dazu kommt, finde ich persönlich nicht passend. Das war für mich einfach etwas to much.

Super dagegen liest sich der Blog, den HOTMAMI Jennifer schreibt und den Charlotte dank Paulas Gedächtnis mitlesen kann.

FAZIT:
Ich habe einen Frauenroman gelesen, der alle Klischees einer Oma/Ersatz-mama - Enkel/Kinder - Beziehung bedient. Empfehlenswert für alle, die sich ein paar gemütliche, fröhliche Lesestunden ohne Tiefgründigkeit gönnen und sich gut unterhalten lassen wollen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und etwas verstörend

Schwesterlein muss sterben
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"Ein Thriller, der jede Mutter um ihre Tochter bangen lässt - und alle Töchter um ihre Mütter!" Dieser beängstigende Satz steht auf dem Rückumschlag zu diesem Buch.

Worum geht es?

Die gebürtige deutsche ...

"Ein Thriller, der jede Mutter um ihre Tochter bangen lässt - und alle Töchter um ihre Mütter!" Dieser beängstigende Satz steht auf dem Rückumschlag zu diesem Buch.

Worum geht es?

Die gebürtige deutsche Psychologin Merette Schulmann bekommt von einem Sozialarbeiter den Auftrag ein psychologisches Gutachten für einen jungen Mann zu erstellen. Bei einem ersten Gespräch behauptet der eindeutig soziopathisch veranlage Aksel, als Vierzehnjähriger seine Stiefschwester getötet zu haben. Danach kommt er von einem Heim ins nächste, bricht eine Lehrstelle ab. Auf Merettes Schreibtisch findet er die Telefonnummer ihrer Tochter Julia. Als deren Freundin Marie, die bei Julia einen Besuch abstatten wollte, spurlos verschwindet, schrillen bei Merette die Alarmglocken. Und da ist dann noch Julias neuer Freund auf den die Beschreibungen von Aksel passen. Merette gerät in Panik.

Das Autorenteam Ulrike Gerold und Wolfram Hänel alias Freda Wolff entführen mich nach Norwegen in die Stadt Bergen und deren wunder-schöne Umgebung. Allein die eindrucksvollen Beschreibungen der Land-schaft machen Lust, diese Gegend einmal zu besuchen.

Der eingängige und flüssige Schreibstil mit den kurzen Kapiteln lassen mich wie im Flug durch die Geschichte gleiten. Die bereits im Prolog entstandene Spannung steigt bis zum Schluss langsam weiter an bis sich endlich die vielen Verwirrungen auflösen.

Die Protagonisten, vor allem Julia, Merette und Aksel, kann ich mir sehr gut vorstellen, hätte aber gerne noch mehr aus ihrem Leben erfahren und gewusst.

Auch der Schluss ist für mich persönlich etwas unbefriedigend. Einerseits ist die Geschichte zu ende - andererseits möchte ich aber noch so viel wissen. Aber dieses Phänomen kenne ich von deutschen Fernsehkrimis ja auch schon.

Ich habe einen spannenden psychologisch angehauchten Krimi gelesen, den ich gerne weiterempfehle. Und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelalterspiele und Mord im Münsterland

Der Teufel von Münster
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Der Teufel von Münster
gaby2707

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In der Umgebung von Münster wurden in den letzten 7 Jahren 4 Frauen von einem Serienmörder skalpiert: dem Barbier. Die Abstände zwischen den Morden werden immer ...


Der Teufel von Münster
gaby2707

gaby2707

In der Umgebung von Münster wurden in den letzten 7 Jahren 4 Frauen von einem Serienmörder skalpiert: dem Barbier. Die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer. Auf dem Mittelalter-Markt in Telgte wird eine weitere junge Frau gefunden, der der Mörder aufgelauert hat.

Kriminalhauptkommissar Sven Haller und Kriminalpsychologin Anna van der Putten beginnen mit den Ermittlungen.

Die anfängliche Spannung lässt etwas nach und ich lerne die einzelnen Protagonisten näher kennen. Durch die Dialoge gerade zwischen Sven Haller und Anna van der Putten und die viele wörtliche Rede wird die Geschichte für mich leicht zu lesen und auch aufgelockert. Als dann Branagor alias Frank Schmitt, ein Patient aus Anna´s Privatpraxis in die Ermittlungen ein-greift, wird das ganze etwas unglaubwürdig. Mit dem Mann, der behauptet ein Elbenkrieger zu sein und in Anna seine Cherenwen wiederzuerkennen glaubt, driftet das Ganze in die Fantasy ab und das ist absolut nicht mein Genre. Mittelalterspiele und Verkleidungen kann ich noch gut nachvoll-ziehen, aber Branagor geht mir da etwas zu weit.

Ansich finde ich die Protagonisten alle sehr gut und detailliert beschrieben und mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Besonders habe ich mich mit Seven Haller angefreundet. Anna van der Putten wirkt auf mich etwas unglaubwürdig, da ich denke, dass eine Psychologin Distanz zu ihrem Patienten halten sollte, was hier genau das Gegenteil ist. Auch unter dem Gesichtspunkt der Ermittlungen kann ich mir ein solches Verhalten nicht vorstellen. Was mir gut gefallen hat, dass bei Branagor mit einer zuerst gespreizt anmutenden Sprache gearbeitet wurde, die mich aber dann immer mehr angesprochen hat.

Auch die Beschreibungen einzelner Regionen des Münsterlandes haben mir sehr gut gefallen und ich habe einiges wiedererkannt.

Insgesamt habe ich einen spannenden Krimi gelesen, der mich sehr gut unterhalten hat, der mir aber an einigen Stellen einfach zu unglaubwürdig rüberkam.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mal was ganz anderes

Röslein tot
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Als der 71-jährige dauerstreitende Gärtner Josef Schladerer abends nicht von seiner Schafkopfrunde nachhause kommt, macht sich seine Tochter Anni Sorgen und auf den Weg ihn zu suchen. Aber vergebens. Am ...

Als der 71-jährige dauerstreitende Gärtner Josef Schladerer abends nicht von seiner Schafkopfrunde nachhause kommt, macht sich seine Tochter Anni Sorgen und auf den Weg ihn zu suchen. Aber vergebens. Am nächsten Morgen wird er von seinem Schwiegersohn Jens erschlagen unter einem Haufen verdorrter Rosen gefunden. Anni hat ihn sofort in Verdacht. Der Holunderbusch und die Rosen, die immer Augen und Ohren offen haben, wissen genauestens Bescheid. Zusammen mit Linde und Ahorn versuchen sie die beiden jungen Kommissare aus der Stadt auf den richtigen Weg zu bringen...

Dies ist nach "Kirchwies" der zweite Landkrimi aus dem emons-Verlag, der mir während des Lesens ein Schmunzeln ins Gesicht getrieben hat. Ermittlungen mit Pflanzen sind nun mal nicht das, was ich alltäglich lese. Die kleine bayerische Gemeinde in der Nähe von Penzberg kommt zusammen mit ihren Bewohnern sehr authentisch rüber und könnte sich, wäre da nicht der bayerische Dialekt, überall in unserem Lande befinden. Gerade die direkten Aussagen der Betroffenen sind sehr vom Dialekt geprägt. Aber auch für Nordlichter dürfte dies beim Lesen kein allzu großes Problem darstellen. Ich bin des bayerischen auch nicht ganz so mächtig und ich hatte keine Ver-ständnisschwierigkeiten. Da die ganze Geschichte in der Gegenwart erzählt wird, bin ich mit dem Holunderstrauch mitten drin und überall live dabei. Sogar über die Pflanzen selbst lerne ich noch etwas.

Für alle, die eine Kriminalgeschichte mal nicht bierernst lesen wollen, ist dieses kleine Buch genau das richtige.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord auf Sylt

Inselroulette
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Die 32 jährige Fitnesstrainerin Bente Friedrichsen wird nach 3 Tagen von ihrem Arbeitgeber, an denen er sie nicht erreichen kann, bei der Polizei in Westerland als vermisst gemeldet. Polizeichef Henning ...

Die 32 jährige Fitnesstrainerin Bente Friedrichsen wird nach 3 Tagen von ihrem Arbeitgeber, an denen er sie nicht erreichen kann, bei der Polizei in Westerland als vermisst gemeldet. Polizeichef Henning Holtgreve gibt den Auftrag die Frau zu suchen an Kriminaloberrat Tomas Jung weiter. Vorerst geht man nur von einem verschwinden aus. Das ändert sich, als am Parkplatz Klappholttal in einem schwarzen Müllsack eine weibliche Leiche gefunden wird. Jung beordert seine Lübecker Kollegin Charlotte Bakkers nach Sylt.
Zusammen mit Polizeimeisterin Karin Johannsen und Polizeimeisterin Nanning Petersen beginnen die Ermittlungen...

Reinhard Pelte entführt mich in seinem Krimi in die Welt der Reichen und Schönen auf Deutschlands Highsociety-Insel Sylt. Hier lerne ich die Inselwelt und diverse Lokalitäten kennen. Bilderreich beschrieben kann ich mir diese nördliche Insel sehr gut vorstellen. Auch die verschiedenen Personen kommen mir mit ihren positiven und negativen Eigenschaften schon bald sehr bekannt vor.

Der Spannungsbogen, der sich bereits zu Beginn der Geschichte aufbaut, hält seine Spannung bis fast zum Schluss. Einzig die Auflösung ist mir persönlich zu sehr konstruiert und ich kann mich damit garnicht anfreunden.

Insgesamt gesehen habe ich einen spannenden Krimi aus einer der schönsten Gegenden Deutschlands gelesen und würde sehr gut unterhalten.