Rezension – Gold und Schatten von Kira Licht
Gold und SchattenDas Buch „Gold und Schatten“ von Kira Licht erschien im Februar 2019 im One Verlag unter dem Bastei-Lübbe Unternehmen.
Geschichte:
Der Fantasyroman spielt in Paris, der Hauptstadt von Frankreich. Die ...
Das Buch „Gold und Schatten“ von Kira Licht erschien im Februar 2019 im One Verlag unter dem Bastei-Lübbe Unternehmen.
Geschichte:
Der Fantasyroman spielt in Paris, der Hauptstadt von Frankreich. Die Hauptprotagonistin Livia zieht gerade erst neu nach Paris und lernt schnell den jungen Mann und ebenfalls Hauptprotagonisten Mael kennen, der mit sich nicht nur sein gutes Aussehen, sondern auch einen riesigen Haufen Geheimnisse mit sich. Die beiden lernen sich besser kennen und Livia bemerkt an sich selber seltsame Dinge, die sie an sich selber und ihrem Verstand zweifeln lassen. Parallel reißen Maels Geheimnisse und seine gesamte Welt Livia mit sich und sie erfährt Dinge, von denen sie bis vor Kurzem gedacht hätte, sie wären unmöglich. Götter können sehr interessant, aber gleichzeitig auch sehr verwirrend werden können.
Cover:
Das Cover ist erfrischend modern und weckt doch gleichzeitig das gewohnte Gefühl, das ein Fantasy-/Götterbuchcover in einem auslöst. Die Frau und die Schatten auf dem Deckblatt lassen das Gesamtbild sehr offen erscheinen für den einen, der bereits das Buch gelesen hat. Das Farbspiel wirkt auf den Betrachter sehr harmonisch und stimmig. Der Titel ist in einer sehr schönen, verschnörkelten Schrift geschrieben und passt gut zu dem Cover und dem Buch mit der Geschichte an sich. Allerdings ist eben dieses nicht sehr außergewöhnlich, wie ins Auge stechend.
Spannungsbogen:
Der Spannungsbogen ist sehr unregelmäßig. Der Anfang war direkt sehr aufregend und spannend. Es werden Geheimnisse gelüftet und Erkenntnisse gemacht. Vom Anfang bis zur Mitte legt sich die Spannung, bis in der Mitte alles abflacht. Der Mittelteil des Buches zieht sich teilweise, hat aber zwischendrin auch kleine Überraschungen. Der Schlussteil ist sehr kompakt im Gegensatz zu der Mitte. Die Ereignisse häufen sich auf und der Schluss kommt dann sehr überraschend, da der Teil so kurz ist. Allerdings baut sich die Spannung des Schlussteils nach und nach auf, bis er am höchsten ist und anschließend wieder abflacht.
Inhalt:
Der Inhalt ist sehr anziehend für Fantasy-Fans. Alle lieben gefährliche Männer und die griechischen Götter. Mit etwas Feingefühl und dem richtigen Sinn für das Detail hat Kira Licht die Geschichte der beiden aufblühen lassen und ihnen Leben eingehaucht. Teilweise wurde der Inhalt etwas ausgedehnt und gestreckt, aber viele Minuspunkte gibt es dafür nicht, denn der Inhalt, der schließlich niedergeschrieben ist, macht diese wieder wett. Mit besonderen Merkmalen der Hauptprotagonisten, wie zum Beispiel Livias Vorliebe für Honig und Maels wandelnde Aura, hat die Autorin die Leser für die Personen begeistert.
Charaktere:
In diesem Roman kamen nur wenige Hauptprotagonisten vor, aber dafür viele Nebenpersonen, die bei einem Buch über Götter unvermeidlich sind. Die Kunst besteht darin, den wenigen Hauptpersonen Leben einzuhauchen und sie unvergesslich zu machen.
Die Hauptperson Livia, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, ist ein offener und nachdenklicher Charakter. Sie steht für ihre Freunde und setzt sich für sie ein. Fremden gegenüber ist sie erstmal offen und hat keine Vorurteile. Sie zeigt Mitgefühl und ist sehr taktvoll, als Beispiel der Zeitpunkt, an dem sie Mael den Zettel mit dem Zitat über die Dunkelheit von Osho geschrieben hat. Bei gefährlichen und neuen Situationen zeigt sie sich mutig und versucht bestmöglich damit umzugehen. Allerdings ist sie teilweise auch sehr naiv und traut sich manchmal zuviel, bzw. denkt nicht nach, bevor sie etwas tut und traut als Folge dessen zu viel.
Mael, der zweitwichtigste Hauptcharakter, neben Livia und hat ganz andere Charaktereigenschaften. Er ist abweisend, teilweise emotionslos und kalt. Er kann auch sehr humorvoll und romantisch sein und zeigt sich das ein oder andere Mal als interessiert oder gar offen. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt Livia gegenüber und alle Handlungen seinerseits sind am Ende des Buches zu verstehen, wenn alles über seine Umstände aufgeklärt ist. Er hat viel mit sich selbst zu kämpfen und zeigt seinen Familienmitgliedern wenig Zuwendung. Er ist sich seiner Position im Leben und der der anderen deutlich bewusst.
Die beiden neuen Freundinnen von Livia Gigi und Jemma sind von Anfang an offen und freundlich. Sie reden viel und zeigen ihr Interesse. Livia wird durch ihre Hilfe sehr geholfen. Mental und durch Handlungen. Auch als Livia mit der Offenbarung ihrer Besonderheit herausplatzte haben die beiden kein Misstrauen gezeigt und wollten immer nur helfen. Bei seltsamen Dingen waren sie nicht skeptisch, sondern hilfsbereit und humorvoll.
Zu den Nebencharakteren gibt es ebenfalls viel zu sagen, denn jeder Einzelne hat eine Besonderheit, die seinen Charakter interessant und aufregend macht. Ödipus war zunächst seltsam und unattraktiv, konnte sich zum Ende hin noch komplett in das Gegenteil wandeln. Hermes ist witzig, entschlossen und zielstrebig. Er ist Gott und Freund zugleich. Hep hat eine harte Schale und einen unerwartet weichen Kern, der ihn sympatisch und interessant macht. Enko ist ähnlich wie Hep. Harte Schale, weicher Kern, obwohl seine harte Schale eher als arrogante Schale bezeichnet werden sollte.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Kira Licht ist modern und traditionell zugleich. Sie zeigt Moderne in den Anspielungen auf Harry Potter oder McDonalds. Traditionell ist sie in dem Sinne, dass sie häufig die Klischees der Gesellschaft mit einbezieht, indem sie Livia als Beispiel naiv und unerfahren/unschuldig und Mael im Gegensatz kalt, abweisend und mutig darstellt. Ihre Kapitel sind grundsätzlich spannend und mit Inhalt gefüllt, können aber auch ausdünnen und sich ähneln.
Fazit:
Gold und Schatten hat mich gleichzeitig fasziniert und inspiriert. Ich habe die Geschichte der beiden sehr ins Herz geschlossen und habe es sehr genossen, besonders das Ende zu lesen, bei dem die Geschichte am spannendsten gewesen ist. Ich denke jeder kennt dieses Gefühl, so sein zu wollen, wie der Hauptcharakter eines Buches. Ich wollte zwar nicht direkt so sein, wie Livia, aber ich wurde sehr von ihrem Faible für Honig inspiriert fand es toll, so einen realistischen Bezug zu einem Charakter des Buches zu haben.
Alle vorkommenden Personen sind interessant und der Schreibstil ist ansprechend. Das Cover ist schön und ebenfalls sehr ansprechend für das Genre. Die Geschichte hat Inhalt und Moral und macht mich auf den nächsten und letzten Band gespannt, wie es nur bei guten Büchern der Fall ist. Teilweise hat es mich sehr gestört, dass es inhaltlich nur schleppend vorankam, weshalb ich teilweise eher zu einem anderen Buch gegriffen habe. Allerdings war das auch nur Phasenweise und zum Ende hin gab es für mich nur dieses Buch und kein anderes.