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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord im Künstlermillieu

Künstlerpech
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Im Congresszentrum Frankenthal stolpert Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche. Der Anschlag sollte aber allem Anschein nach dem Kurpfälzer Comedian und Original ...

Im Congresszentrum Frankenthal stolpert Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche. Der Anschlag sollte aber allem Anschein nach dem Kurpfälzer Comedian und Original Pako gelten. Palzki und seine Kollegen Gerhard Steinbeißer, Jutta Wagner und der ihm von seinem Chef zugeteilte Archäologiestudent, inoffizieller Polizeire-porter und verkappter Schriftsteller Dietmar Becker beginnen mit den Ermittlungen. Immer wieder kommt ihnen hierbei eine Frau mit langen roten Haaren in die Quere.

Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki von der Dienststelle im Waldspitzweg in Schifferstadt hat mich mit seinen sehr unkonventionellen Ermittlungs-methoden anfangs schon sehr überrascht. Aber als ich mich mit ihm angefreundet hatte, kam ich aus dem Schmunzeln nicht mehr raus. Ob er zusammen mit seiner kleinen Tochter bei seiner Lieblings-Currywurstbude eine Werbekampagne für Fastfood startet, von der seine Frau natürlich absolut nichts wissen darf, oder er versucht seinem skurrilen und verrückten Chef Klaus Peter Diefenbach, genannt KPD, bei einem Vortrag lächerlich zu machen - immer steckt ihm der Schalk im Nacken und es kommen köstliche Szenen dabei heraus. Durch die liebevoll gezeichneten Personen bin ich sehr schnell in die Geschichte eingetaucht und mein Kopfkino lief auf Hoch-touren. Anfangs habe ich die Spannung etwas vermisst. Aber als die Ermitt-lungen Fahrt aufgenommen haben, stellte sich auch diese ein und hielt das Niveau bis zum Schluss. Immer wieder hatte ich einen Verdächtigen auf dem Schirm, der es aber, wie es sich zum Schluss rausgestellt hat, wieder nicht war.

Ich habe einen Kommissar kennengelernt, der mich zum Lachen und zum Staunen gebracht hat und von dem ich bestimmt noch mehr lesen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klassentreffen mal anders

Felsenfest
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Das jährliche Klassentreffen steht an, wo sich die ehemaligen Mitschüler der Abschlussklasse 82/83 zu einer Wanderung und ihre Kinder zum Volleyball-spielen in der wunderschönen süddeutschen Stadt am Rande ...

Das jährliche Klassentreffen steht an, wo sich die ehemaligen Mitschüler der Abschlussklasse 82/83 zu einer Wanderung und ihre Kinder zum Volleyball-spielen in der wunderschönen süddeutschen Stadt am Rande der Alpen treffen. Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein geht auch in diesem Jahr nicht hin. Als er jedoch von einem seiner ehemaligen Mitschüler eine sonderbare SMS mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bekommt, regt sich sein Bauchgefühl. Er versucht die SMS zu entschlüsseln und ist sich bald sicher: sie bedeutet "Geiselnahme". Zusammen mit dem Allgäuer Haupt-kommissar Ludwig Stengele, der Recklinghäuser Austauschkommissarin Nicole Schwattke, Polizeiobermeister Johann Ostler und Polizeipsychologin Maria Schmalfuß beginnt er zu ermitteln...


Im Jahr 1294, zu Graf Folkhart von Herbertsfelds Zeiten kam es zu einer Urkundenunterzeichnung, die bis in unsere heutige Zeit gilt: dem Favor Contractus. Auf Hinweise zu diesem Schriftstück stoßen Ursel und Ignaz Grasegger, ehemalige Bestattungsunternehmer, die sich vorgenommen haben, gemeinsam Bürgermeister ihrer schönen Gemeinde werden zu wollen...

Die meisten der handelnden Personen kenne ich bereits aus den vorher-gehenden Büchern von Jörg Maurer. So kann sich mein Kopfkino auf seine Klassenkameraden, den Geiselnehmer und einen Geocacher konzentrieren. Spannung wird von Anfang an aufgebaut und hält sich konstant bis zum Schluss. Gelungen finde ich die eingefügten Briefe der ehemaligen Schul-kollegen von Jennerwein, die hier ihr Kommen ankündigen oder eine Absage schicken. In einer kurzen Episode erfahre ich, wie das Volleyballspiel bei den Inkas entstanden sein soll und lerne die Geschichte der Kramerspitze kennen. Und ich erfahre, wie man mithilfe von Türkischen Fettschwanz-schafen Drogen schmuggeln kann. Diese kleine Geschichte vom anderen Ende der Weltkugel finde ich allerdings einfach nur konstruiert, widersinnig und unpassend. Da die Ermittlungen immer neue Wendungen und Verdäch-tige hervor bringen und nichts vorhersehbar ist, bin ich wie immer in Jörg Maurers Büchern sehr gut unterhalten worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aller Neuanfang ist schwer

Ich bin alt und brauche das Geld
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Charlotte Hagemann, fast 50 Jahre alt und beziehungsgeschädigt, lebt z.Zt. bei ihrer Freundin Dorothea und deren Freund Dirk. Aber auf Dauer ist die Couch nicht ihre Welt, die sich so plötzlich radikal ...

Charlotte Hagemann, fast 50 Jahre alt und beziehungsgeschädigt, lebt z.Zt. bei ihrer Freundin Dorothea und deren Freund Dirk. Aber auf Dauer ist die Couch nicht ihre Welt, die sich so plötzlich radikal verändert hatte. Nach 1,5 Jahren Wochenendbeziehung war Charlotte zu ihrem Freund Klaus Pieper nach Frankfurt gezogen. Nach weiteren 2 Wochen war die Beziehung vorbei und Klaus zog aus seinem Haus, das er Charlotte vermachen wollte aus. Nun ist Klaus tot, Charlotte muss das Haus räumen und steht nun da ohne zuhause, ohne berufliche Existenz, ohne Möbel und fast ohne Geld. All ihren Besitz verstaut sie in wenigen Kisten.

Auf Klaus´ Beerdigung lernt sie seine hoch schwangere Tochter Jennifer und deren beiden Kinder Paula und Maximilian kennen. Als Jenny Schwierigkei-ten bei ihrem Mann in London vermutet, läd sie kurzerhand ihre Kinder und das russische Kindermädchen Olga bei Charlotte ab und verschwindet nach London. Für Charlotte beginnt eine chaotische, stressige und trotzdem sehr schöne Zeit...

Eva Völler zieht mich beim Lesen ihre locker und leicht geschriebenen Romans in eine Familiengeschichte hinein. Plötzlich steht Charlotte da mit zwei kleinen Kindern und einem chaotischen Au-Pair, die sich nun einen lustigen Lenz machen will. Nette und lustige kleine Anekdoten aus dem Kindergarten und der Freizeitgestaltung mit Kindern wechseln sich ab mit dem eigenen Leben, das Charlotte ja auch noch hat und das manchmal viel zu kurz kommt. Zu all dem Chaos stößt dann noch Adrian, der Hausbesitzer und Nachbar, der es Charlotte von Anfang an angetan hat, was auch noch auf Gegenseitigkeit beruht.

Ein herrliches Buch zum Schmunzeln und Lachen, aber auch manchmal zum Nachdenken - wie halt im richtigen Leben. Dass zu dieser Geschichte aber auch noch Erpressung dazu kommt, finde ich persönlich nicht passend. Das war für mich einfach etwas to much.

Super dagegen liest sich der Blog, den HOTMAMI Jennifer schreibt und den Charlotte dank Paulas Gedächtnis mitlesen kann.

FAZIT:
Ich habe einen Frauenroman gelesen, der alle Klischees einer Oma/Ersatz-mama - Enkel/Kinder - Beziehung bedient. Empfehlenswert für alle, die sich ein paar gemütliche, fröhliche Lesestunden ohne Tiefgründigkeit gönnen und sich gut unterhalten lassen wollen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und etwas verstörend

Schwesterlein muss sterben
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"Ein Thriller, der jede Mutter um ihre Tochter bangen lässt - und alle Töchter um ihre Mütter!" Dieser beängstigende Satz steht auf dem Rückumschlag zu diesem Buch.

Worum geht es?

Die gebürtige deutsche ...

"Ein Thriller, der jede Mutter um ihre Tochter bangen lässt - und alle Töchter um ihre Mütter!" Dieser beängstigende Satz steht auf dem Rückumschlag zu diesem Buch.

Worum geht es?

Die gebürtige deutsche Psychologin Merette Schulmann bekommt von einem Sozialarbeiter den Auftrag ein psychologisches Gutachten für einen jungen Mann zu erstellen. Bei einem ersten Gespräch behauptet der eindeutig soziopathisch veranlage Aksel, als Vierzehnjähriger seine Stiefschwester getötet zu haben. Danach kommt er von einem Heim ins nächste, bricht eine Lehrstelle ab. Auf Merettes Schreibtisch findet er die Telefonnummer ihrer Tochter Julia. Als deren Freundin Marie, die bei Julia einen Besuch abstatten wollte, spurlos verschwindet, schrillen bei Merette die Alarmglocken. Und da ist dann noch Julias neuer Freund auf den die Beschreibungen von Aksel passen. Merette gerät in Panik.

Das Autorenteam Ulrike Gerold und Wolfram Hänel alias Freda Wolff entführen mich nach Norwegen in die Stadt Bergen und deren wunder-schöne Umgebung. Allein die eindrucksvollen Beschreibungen der Land-schaft machen Lust, diese Gegend einmal zu besuchen.

Der eingängige und flüssige Schreibstil mit den kurzen Kapiteln lassen mich wie im Flug durch die Geschichte gleiten. Die bereits im Prolog entstandene Spannung steigt bis zum Schluss langsam weiter an bis sich endlich die vielen Verwirrungen auflösen.

Die Protagonisten, vor allem Julia, Merette und Aksel, kann ich mir sehr gut vorstellen, hätte aber gerne noch mehr aus ihrem Leben erfahren und gewusst.

Auch der Schluss ist für mich persönlich etwas unbefriedigend. Einerseits ist die Geschichte zu ende - andererseits möchte ich aber noch so viel wissen. Aber dieses Phänomen kenne ich von deutschen Fernsehkrimis ja auch schon.

Ich habe einen spannenden psychologisch angehauchten Krimi gelesen, den ich gerne weiterempfehle. Und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelalterspiele und Mord im Münsterland

Der Teufel von Münster
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Der Teufel von Münster
gaby2707

gaby2707

In der Umgebung von Münster wurden in den letzten 7 Jahren 4 Frauen von einem Serienmörder skalpiert: dem Barbier. Die Abstände zwischen den Morden werden immer ...


Der Teufel von Münster
gaby2707

gaby2707

In der Umgebung von Münster wurden in den letzten 7 Jahren 4 Frauen von einem Serienmörder skalpiert: dem Barbier. Die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer. Auf dem Mittelalter-Markt in Telgte wird eine weitere junge Frau gefunden, der der Mörder aufgelauert hat.

Kriminalhauptkommissar Sven Haller und Kriminalpsychologin Anna van der Putten beginnen mit den Ermittlungen.

Die anfängliche Spannung lässt etwas nach und ich lerne die einzelnen Protagonisten näher kennen. Durch die Dialoge gerade zwischen Sven Haller und Anna van der Putten und die viele wörtliche Rede wird die Geschichte für mich leicht zu lesen und auch aufgelockert. Als dann Branagor alias Frank Schmitt, ein Patient aus Anna´s Privatpraxis in die Ermittlungen ein-greift, wird das ganze etwas unglaubwürdig. Mit dem Mann, der behauptet ein Elbenkrieger zu sein und in Anna seine Cherenwen wiederzuerkennen glaubt, driftet das Ganze in die Fantasy ab und das ist absolut nicht mein Genre. Mittelalterspiele und Verkleidungen kann ich noch gut nachvoll-ziehen, aber Branagor geht mir da etwas zu weit.

Ansich finde ich die Protagonisten alle sehr gut und detailliert beschrieben und mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Besonders habe ich mich mit Seven Haller angefreundet. Anna van der Putten wirkt auf mich etwas unglaubwürdig, da ich denke, dass eine Psychologin Distanz zu ihrem Patienten halten sollte, was hier genau das Gegenteil ist. Auch unter dem Gesichtspunkt der Ermittlungen kann ich mir ein solches Verhalten nicht vorstellen. Was mir gut gefallen hat, dass bei Branagor mit einer zuerst gespreizt anmutenden Sprache gearbeitet wurde, die mich aber dann immer mehr angesprochen hat.

Auch die Beschreibungen einzelner Regionen des Münsterlandes haben mir sehr gut gefallen und ich habe einiges wiedererkannt.

Insgesamt habe ich einen spannenden Krimi gelesen, der mich sehr gut unterhalten hat, der mir aber an einigen Stellen einfach zu unglaubwürdig rüberkam.