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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berlin im Ausnahmezustand

Verrohung
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Im Cinema-Kino am Potzdamer Platz mitten in einer Vorstellung in Kino 7 steht plötzlich eine junge Frau in Flammen. Ihr junger Begleiter wird bei dem anschließenden Tumult schwer verletzt. Der russische ...

Im Cinema-Kino am Potzdamer Platz mitten in einer Vorstellung in Kino 7 steht plötzlich eine junge Frau in Flammen. Ihr junger Begleiter wird bei dem anschließenden Tumult schwer verletzt. Der russische Einwanderer Pjotr Wassiljewisch Kossygin wird an einer Bushaltestelle vor den einfahrenden Bus gestoßen. Bei einer Demonstration gegen Waffenexporte stirbt eine junge Ärztin nach einer Stichwunde im Rücken. Profiler Dr. Eli Mattay von der Task-Force Phänomenzentrierte Kriminalitätsbekämpfung in der Limonenstraße in Berlin-Dahlem macht sich zusammen mit seiner Kollegin Sandra Barth, Kriminalsoziologin, und KHK Anja Kersten auf die Suche nach dem Serienmörder.

Das dunkle düstere Cover bekommt durch die eingeschaltete Ampelanlage eine Anziehung, der ich mich nicht entziehen konnte. Mattay, der so ganz andere Polizist mit der sprichwörtlichen Berliner Schnauze, erzählt die Geschichte um die verschiedenen Fälle in der Ich-Form. Sätze wie: Sein Name war Nichtwisser, er hatte seinen Doktor in Achselzucken gemacht. Sein I-Phone Schlauerle nennt er liebevoll Schlauerle.
Kurze Kapitel und sehr bildhafte Darstellungen zusammengefügt mit einer sehr guten Story machen das Lesen zu einem Genuss. Authentisch gezeichnete Protagonisten mit ihren großen und kleinen Schwächen und Stärken haben mein Kopfkino am Laufen gehalten. Ein Spannungsbogen, der von Beginn an leicht ansteigt und mich bis zum Schluss mitfiebern lässt, verursacht mir hier und da Gänsehaut.

Ich habe einen spannenden Krimi, der in Berlin spielt, gelesen, den ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wieder ein Mord in der Steiermark

Steirerkreuz
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Auch ihr freier Tag bewahrt Abteilungsinspektorin Sandra Mohr nicht vor einem neuen Gewaltverbrechen. Ihr Vorgesetzter Chefinspektor Sascha Bergmann ruft sie zu einer ungewöhnlichen Fundsituation. Ein ...

Auch ihr freier Tag bewahrt Abteilungsinspektorin Sandra Mohr nicht vor einem neuen Gewaltverbrechen. Ihr Vorgesetzter Chefinspektor Sascha Bergmann ruft sie zu einer ungewöhnlichen Fundsituation. Ein Mann und ein Hund wurden an einem Baum an den Beinen bzw. Hinterläufen aufgeknüpft, was die Körper bis zur Unkenntlichkeit verändert hat. Sandra Mohr wird sofort an ein Bild erinnert, dass diese Situation darstellt. Haben sie es hier mit einem Ritualmord zutun?

Schnell stellt sich heraus, dass der Tote Peter Schindlecker ist, den die Dorfbewohner den Waldmensch nennen, da er mit seiner blinden Tochter Magdalena in einer Hütte im Wald lebt.

Zusammen mit den Dorfgendarmen Stix und Trummer beginnen Sandra Mohr und Sascha Bergmann mit den Ermittlungen.


Dies ist der 4. Fall, den die beiden Ermittler gemeinsam lösen müssen. Claudia Rossbacher entführt mich in dieser Geschichte ins Mürzer Oberland in die Nähe des Pilgerweges nach Mariazell. Hier hält die Dorfgemeinschaft noch zusammen, Vorurteile lassen sich nur schwer ausmerzen, die Angst vor dem Fremdartigen hält sich auch heute noch, nicht immer ist alles so wie es scheint und nicht nur das Wetter ist grau und düster.

Von Anfang an baut sich eine gewisse Spannung auf, verschiedene Wendungen lassen mich immer wieder auf einen anderen Täter oder ein anderes Motiv schließen. Doch schlussendlich löst sich alles doch etwas anders auf als gedacht. Der Spannungsbogen ist bis zum Schluss sehr hoch.

Die detaillierten Beschreibungen der Landschaft und Örtlichkeiten haben mein Kopfkino am Laufen gehalten und ich war einfach mittendrin.

Was ich an dieser Geschichte besonders mag ist, dass auch das Privatleben, das ja nun mal ein jeder Ermittler auch hat, nicht ausgespart wird. Ich leide mit Sandra, die sich große Sorgen um ihren Freund Julius macht und ich bekomme mit, wie Sascha mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Das macht für mich die beiden, sogar Sascha Bergmann, noch sympathischer. Mit ihren kleinen Frotzeleien und flotten Sprüchen passen die Beiden, wie ich finde, doch recht gut zueinander.

Ich habe einen spannenden, kurzweiligen Krimi aus der Steiermark gelesen, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Durch den flüssigen und schnell zu lesenden Schreibstil sind die Lesestunden sehr schnell an mir vorbei gezogen. Das Glossar am Ende des Krimis, in dem die verwendeten steirischen Ausdrücke erklärt werden, habe ich auch einmal zu Rate gezogen.

Ein spannender Krimi nicht nur für Fans der Steiermark.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Glück hat viele Gesichter

Glückskekse
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Jana Kruse wird am Morgen ihres 35. Geburtstages von ihrem Freund Markus auf unschöne Weise verlassen. Ihre Freundinnen geben ihr den Tipp, das Universum zu fragen, wie und wo sie ihr Glück finden kann. ...

Jana Kruse wird am Morgen ihres 35. Geburtstages von ihrem Freund Markus auf unschöne Weise verlassen. Ihre Freundinnen geben ihr den Tipp, das Universum zu fragen, wie und wo sie ihr Glück finden kann. So schreibt sie eine SMS an eine ausgedachte Nummer. Der Empfänger, Postbote Roland Siems glaubt zuerst, die SMS kommt von seiner Ex-Freundin Dorothee, die sich vor ein paar Tagen von ihm verabschiedet hat. Als er merkt, dass es sich um eine ganz fremde Frau handelt, lässt er sich auf den SMS-Wechsel ein.

Anfangs hat mich das Ganze sehr an "Gut gegen Nordwind" erinnert. Aber im Laufe der Geschichte geht sie einen anderen Weg.

Jana entwickelt sich von einer kleinen, schwachen und hilflosen zu einer starken, selbstbestimmten jungen Frau. Zusammen mit ihren Freundinnen Steffi und Miriam, die auch so ihre Probleme mit Männern bzw. Beziehungen haben, begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Mr. Right. Spritzige Dialoge lassen mich immer wieder schmunzeln und ich wurde sehr gut unterhalten. Roland, der seit seiner Kindheit unbedingt Schriftsteller werden will, ver-sucht, seinen Schmerz in einem Roman zu verarbeiten. Vom Thriller über einen Liebesroman über Fantasy kommt er endlich beim Sachbuch an - und das ist wohl auch gut so. In Kursivschrift kann ich mich von seinen Nichtsehr-gutschreibkünsten überzeugen. Aber auch diese Ergüsse zu lesen macht Laune.

Eine Liebesgeschichte, bei der das erste Rendezvous ins Wasser fällt mit viel Gefühl und Witz erzählt - einfach Spitze.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frau sucht Bauer - mit Scheidungsgarantie

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück
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Die Münchnerin Hanna Gruber führt unter ihrem Pseudonym Bea die Geschenkeagentur "BeauCadeau". Bis ihre Oma stirbt und ihr einen Bauernhof in dem kleinen Ort Halling bei Passau, wo Hanna aufgewachsen ist, ...

Die Münchnerin Hanna Gruber führt unter ihrem Pseudonym Bea die Geschenkeagentur "BeauCadeau". Bis ihre Oma stirbt und ihr einen Bauernhof in dem kleinen Ort Halling bei Passau, wo Hanna aufgewachsen ist, und eine Menge Geld vermacht. Aber bei der Testamentseröffnung platzt eine Bombe: Hanna muss drei Monate auf dem Hof übernachten und innerhalb dieser Zeit heiraten. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten beginnt. Und damit beginnen Missverständnisse, Irrungen und Verwirrungen und ein altes Geheimnis kommt auch noch ans Licht.

Die Geschichte, die zuletzt auch in die Vergangenheit zielt, wird von Hanna bzw. Bea selbst erzählt.

Kurze Kapitel und ein leicht zu lesender Schreibstil haben mich durch das Buch fliegen lassen.

Hanna, die es wirklich nicht leicht hat und immer mal wieder gern in ein Fettnäpfchen tritt, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie bringt mich auch immer wieder zum Schmunzeln. Insgesamt sind alle Protagonisten liebevoll und detailliert gezeichnet.

Kursiv gehaltenen Zwischenkapitel enthüllen ganz zum Schluss noch ein lange und sehr gut gehütetes Geheimnis.

Ein Glossar mit bayerischen Begriffen aus dem Text und die Rezepte zum Nachkochen der in der Geschichte angesprochenen Gerichte runden das Ganze ab.

Tolle Unterhaltung für einige kurzweilige Stunden bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord im Herzlichsten Dorf der Republik

Kirchwies
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Im idyllischen Dörfchen Kirchwies, das den Autoverkehr aus seinen Straßen verbannt hat, geschieht ein Mord. In der Nacht der Einweihungsparty ihres neuen Hauses, nachdem die Gäste gegangen sind, wird die ...

Im idyllischen Dörfchen Kirchwies, das den Autoverkehr aus seinen Straßen verbannt hat, geschieht ein Mord. In der Nacht der Einweihungsparty ihres neuen Hauses, nachdem die Gäste gegangen sind, wird die ehemalige Basketballerin vom TSV Wasserburg und Physiotherapeutin Thea Brommel auf der Terrasse ihres Hauses erschlagen und erwürgt. Bürgermeister Max Campari, ehemaliger Kriminalkommissar und Liebhaber der Toten, übernimmt selbst die Ermittlungen. Die Ärztin Fritzi Gernot unterstützt ihn bei der Suche nach dem Mörder. Schon bald hat man die ersten Verdächtigen. Aber es sieht alles ganz anders aus als es schließlich ist...

Der Autor nimmt mich mit in ein kleines Dorf in der Nähe der bayerischen Alpen, wo man die Freundlichkeit, das Grüßen, die guten Manieren, die Höflichkeit und den Respekt ganz besonders pflegt. Die liebevoll beschriebene Idylle inmitten der Berge und rund um den Grünsteinsee lassen mich direkt in die Geschichte eintauchen. Nach der detaillierten Beschreibung der Bewohner der kleinen Gemeinde mit ihren kleinen und großen Eigenheiten meine ich sie bereits gut zu kennen. In dem so interessant beschriebenen Haus der Toten am Libellenweg würde ich auch gerne wohnen.

Witzig finde ich auch die Zweizeiler, die der kleine Odilio bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von sich gibt. Ein Satz gefällt mir, die ich Nichtraucherin bin, aber absolut nicht: Das sind keine Menschen, das sind Raucher.

Wer leichte humorige Krimis mag, die nicht leicht zu durchschauen sind und die ohne all zuviel Blutvergießen auskommen, der ist hier genau richtig.