Cover-Bild 8 Tage im Juni
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Boje
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 19.07.2013
  • ISBN: 9783414823632
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Brigitte Glaser

8 Tage im Juni

Jenny und Lovis leben nur wenige Kilometer voneinander entfernt und doch könnte ihr Leben nicht unterschiedlicher sein. Lovis' Vater hat viel Geld, Jenny dagegen ist in einer Sozialwohnung zu Hause und weiß oft nicht, von welchem Geld sie das nächste Abendessen kaufen soll. Als Lovis an einer menschenleeren U-Bahn-Haltestelle von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und auf die Gleise geschubst wird, ist es Jenny, die ihn im letzten Moment auf den Bahnsteig zieht. Doch sie läuft weg, bevor die Polizei kommt. Lovis dagegen geht das fremde Mädchen nicht mehr aus dem Kopf, er möchte sie unbedingt wiedersehen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2017

Zwischen Welten...

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"8 Tage im Juni" habe ich regelrecht verschlungen. Das Buch fand ich durch Zufall in meinem Lieblingsbuchladen und habe es gekauft, weil mich der Text auf dem Buchrücken angesprochen hat und er passt. ...

"8 Tage im Juni" habe ich regelrecht verschlungen. Das Buch fand ich durch Zufall in meinem Lieblingsbuchladen und habe es gekauft, weil mich der Text auf dem Buchrücken angesprochen hat und er passt.
Die Geschichte um Jenny und Lovis - die nicht nur sehr zeitgemäß und berührend ist - greift aktuelle Themen wie U-Bahn-Schlägereien und Vorurteile auf und zeigt auch, dass man hinter die Fassade schauen muss um sich ein komplettes Bild machen zu können.
Lovis lebt in einer der schönen Gegenden der Stadt, Jenny dagegen in der Roten Burg - dem sozialen Brennpunkt. Lovis kann sich alles leisten, hat jedoch ein Problem, dass erst durch den U-Bahn-Überfall zu Tage tritt - er ist ein Stotterer. Jenny hingegen hat nicht nur ein Problem - sie muss sich um die depressive Mutter und den kleinen Bruder kümmern, den Haushalt bewältigen und zusehen, wie sie mit ihrem Leben zurechtkommt.
2 Jugendliche - 2 unterschiedliche Lebenswelten.
Trotzdem will Lovis Jenny wiedersehen, nur Jenny möchte das nicht.
Erst als sie Lovis näher kennenlernt, weil er nicht locker lässt, beginnen die Leben sich miteinander zu verbinden, was für beide der Beginn eines neues Lebensabschnitts wird.
Jenny und Lovis schließt man sofort ins Herz - beide ziehen einen durch ihre Art in den Bann.Die beiden Charaktere sind gut durchdacht und sind auch auf die jeweiligen Lebensumstände perfekt abgestimmt. Man merkt auch immer wieder, wie intensive Brigitte Glaser in die Thematik eingedrungen sein muss, damit alles authentisch wirkt.
Der Schreibstil von Brigitte Glaser ist klar und ehrlich. Sie beschönigt nichts und schreibt aus der Perspektive des Beobachters, was dem Roman - wie ich finde - mehr Realismus verleiht.
Mir scheint, dass ihr die ungeschönte Darstellung der Ereignisse sehr wichtig ist, aber das würde ich eher also zwischen den Zeilen gelesen stehen lassen.
Trotz des Zeitraums von nur 8 Tagen, der im Buch beschrieben wird, schafft sie es, eine Geschichte mit Tiefgang zu erzählen, die mich nachdenklich gestimmt hat und mir bewusst gemacht hat, wie weit entfernt doch manche Menschen vom Fokus der Gesellschaft stehen können.
Großen Respekt für diese Buch - es wird sicherlich mein persönliches Juli-Highlight werden.

Fazit:
Eine Großstadtgeschichte, die zwei Menschen zusammenfinden lässt, die eigentlich nicht zusammen passen, aber trotzdem zusammen gehören. Sehr gefühlsintensiv und authentisch erzählt, aber an keiner Stelle kitischig oder zu gefühlsdusselig.
Ein Roman wie die Gegenwart - bunt und hell und gleichzeitig auch grau und trist.
Absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 03.07.2018

Wenn zwei Welten aufeinander prallen

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Inhalt:
Lovis und Jenny leben vollkommen unterschiedliche Leben. Lovis wohnt mit seinem Vater in einer schicken Wohnung in einem besseren Stadtteil Kölns. Lovis kann sich alles kaufen, macht regelmäßig ...

Inhalt:
Lovis und Jenny leben vollkommen unterschiedliche Leben. Lovis wohnt mit seinem Vater in einer schicken Wohnung in einem besseren Stadtteil Kölns. Lovis kann sich alles kaufen, macht regelmäßig All-inclusive Cluburlaub und muss keine ausgelatschten Turnschuhe tragen. Jenny wohnt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in einer kleinen Bude in einer unschönen Ecke Kölns. Sie muss ihren Bruder erziehen, sich um die depressive Mutter kümmern und irgendwie die Familie zusammenhalten. An einem Tag im Juni begegnen sich Lovis und Jenny. Jenny rettet Lovis das Leben. Und mit einem Mal sind die beiden so völlig unterschiedlichen Leben miteinander verknüpft.

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich eine Schwäche für Aschenputtel Geschichten habe. Ich glaube daran, dass Liebe alles überwinden kann. Länder, Religionen, gesellschaftliche Standards… Kein Wunder, dass mich dieses Buch sofort angesprochen hat.

Das Buch ist mit etwas über 200 Seiten sehr dünn und richtet sich klar an jüngere Leser. Jenny ist 15 Jahre alt, Lovis 16. Die Geschichte ist daher recht vorhersehbar und manchmal nehmen die Protagonisten Dinge hin, bei denen man in der Realität vermutlich erstmal eine Sekunde nachdenken würde. Aber: ich bin 25 Jahre alt. Und: ich bin mir ganz sicher, dass mir das Buch mit 13, 14, 15 Jahren wirklich gut gefallen hätte und vermutlich hätte ich da nicht gemerkt, dass manche Dinge zu locker gehandhabt werden.

Auf der anderen Seite aber, werden manche Dinge sehr ernst genommen, was mir sehr positiv aufgefallen ist. Das Thema Kondome/Verhütung beispielsweise (keine Sorge, es gibt keinen Sex in diesem Buch).

Lovis und Jenny sind tolle Charaktere, die ich sehr gern mochte. Jenny ist sehr stark und ich habe immer wieder großen Respekt für sie empfunden, wie sie nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Familie managet. Man spürt ihre Zerrissenheit, weil sie Zeuge des Überfalls auf Lovis geworden ist, sich aber nicht ohne weiteres bei der Polizei melden kann.

Lovis leidet unter den Folgen des Überfalls, was ebenfalls sehr gut dargestellt wurde. Er verspürt einen großen Hass auf die Täter und wünscht sich nichts mehr, als diese im Knast zu sehen. Erst durch Jenny betrachtet er das ganze differenzierter und beginnt nachzuvollziehen, was es für die Zukunft aller Beteiligten bedeutet, wenn Jenny sich als Zeugin bei der Polizei meldet.

Das Ende wurde zwar an einem guten und passenden Punkt gesetzt, jedoch hätte ich mir als literarische Romantikern vielleicht eine letzte Szene mit Lovis und Jenny gewünscht.

Fazit:
Besonders für Leser im Alter um Lovis und Jenny empfehle ich das Buch sehr gern. Es werden wichtige Themen behandelt, die gesellschaftlich immer von Bedeutung bleiben werden. Als älterer Leser kann man hier und da unrealistische Verhaltensweisen entdecken und wird vom Verlauf der Geschichte auch nicht überrascht werden, aber es ist dennoch eine süße Geschichte.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Lovis und Jenny...

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Lovis und Jenny leben nicht weit entfernt, trotzdem könnte ihr Leben nicht unterschiedlicher sein. Einer der beiden muss jede Münze viermal umdrehen und der andere plant einen Urlaub in den USA.
An einem ...

Lovis und Jenny leben nicht weit entfernt, trotzdem könnte ihr Leben nicht unterschiedlicher sein. Einer der beiden muss jede Münze viermal umdrehen und der andere plant einen Urlaub in den USA.
An einem Abend treffen die beiden Welten aufeinander. Als Lovis von Jugendlichen zusammen geschlagen wird, holt Jenny ihn im letzten Moment von den Gleisen. Doch bevor die Polizei kommt haut sie ab. Doch das Mädchen geht Lovis nicht mehr aus dem Kopf. Er will sie wiedersehen.

Das Cover ist schön, auch wenn es nicht mein Geschmack ist, wenn Personen vollständig erkennbar darauf abgebildet sind.

Mit dem Schreibstil bin ich bis zum Schluss nicht ganz zurecht gekommen. Es waren viele kurze Sätze, halbe Sätze, nur ein Wort und dann wieder Punkt. Ich verstehe zwar welches Gefühl die Autorin damit vermitteln wollte, aber ich mochte diesen Schreibstil so gar nicht. Was mir gefiel, waren die Sichtwechsel von Jenny und Lovis. So hat man die verschiedenen Lebensbedingungen noch besser erkennen können und die Blickwinkel von beiden kennen lernen konnte.

Zu den Personen: Ich mochte Jenny und Lovis beide. Sie waren mir von Anfang an sympathisch und ich habe sie schnell ins Herz geschlossen.

Jenny ist ein junges Mädchen, welches aber schon früh mit großer Verantwortung konfrontiert wird. Sie hat schon früh gelernt zu kämpfen und wie sie sich durch harte Zeiten schmuggeln kann, auch wenn nicht immer alles ganz moralisch vereinbar ist.

Lovis hatte auch eine schwere Vergangenheit, durch die Schlägerei ist das Stottern wieder hochgekommen, das ihn durch seine Vergangenheit begleitete. Ich finde das Stottern macht ihn noch sympathischer.

Die Handlung war ganz in Ordnung. Etwas mehr Handlung oder Spannung hätte nicht geschadet und vielleicht mehr Handlung wo Jenny und Lovis zusammen sind. Das Ende war meiner Meinung nach etwas überrumpelt und mir haben noch ein paar Sachen gefehlt.

Aber alles in Allem war es ganz in Ordnung, es hat mich ganz gut unterhalten, hat mich aber halt nicht umgehauen.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Die Welt der Klassenunterschiede

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Inhalt:
„Jenny und Lovis trennen Welten: Lovis‘ Vater verdient gut, Jenny aber weiß oft nicht, wie sie das nächste Abendessen für ihre Familie organisieren soll. Der Zufall führt die zwei zusammen: Als ...

Inhalt:
„Jenny und Lovis trennen Welten: Lovis‘ Vater verdient gut, Jenny aber weiß oft nicht, wie sie das nächste Abendessen für ihre Familie organisieren soll. Der Zufall führt die zwei zusammen: Als Lovis spätabends an einer U-Bahn-Haltestelle überfallen und von den Angreifern auf die Gleise gestoßen wird, ist es Jenny, die ihn im letzten Moment auf den Bahnsteig zieht. Bevor die Polizei kommt, läuft sie weg. Lovis geht das Mädchen mit den roten Haaren nicht mehr aus dem Kopf, er möchte sie unbedingt wiedersehen. Auch Jenny denkt an den fremden Jungen, will ihn aber so schnell wie möglich vergessen. Denn einer der Schläger ist ein Junge aus ihrer Siedlung, mit dem sie schon im Sandkasten gespielt hat. Wenn sie den verrät, steckt sie erst recht in Schwierigkeiten. Aber Lovis gibt so schnell nicht auf …“
Quelle: Buchrücken „8 Tage im Juni“ von Brigitte Glaser

In „8 Tage im Juni“ prallen regelrecht zwei Welten aufeinander. Jenny und Lovis treffen sich das erste Mal, als sie ihm nach einem Überfall das Leben rettet. Während Lovis in einer normalen Wohngegend lebt, verbringt Jenny ihr Leben in einer Art Sozialsiedlung. Die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden haben ist, dass ihnen jeweils ein Elternteil fehlt. Während Lovis „nur“ mit starkem Stottern zu kämpfen hat, muss Jenny sich um ihre kranke Mutter und ihren kleinen Bruder kümmern und nebenbei dafür sorgen, dass täglich etwas zu Essen vorhanden ist. Und wer hätte es gedacht – nach seiner Rettung verliebt sich Lovis in Jenny. Aber beide haben nicht nur das Problem, dass sie lernen müssen, wie man Verständnis füreinander aufbringt…

Ich muss sagen, dass mir die Geschichte um Jenny und Lovis überhaupt nicht gefallen hat. Zuerst einmal täuscht das Cover ziemlich. Abgebildet ist ein junges verliebt wirkendes Paar, aber von den großen Gefühlen kann man kaum etwas in der Geschichte finden. An einer Stelle kommt es zu einem Kuss, allerdings konnte man das vorher überhaupt nicht erahnen, da man meiner Meinung nach nicht merken konnte, dass sich da überhaupt etwas anbahnt. Das empfand ich als ziemlich merkwürdig und so wirkte die minimal romantische Handlung auf mich ziemlich erzwungen.
Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Brigitte Glaser eigentlich Krimi-Autorin ist. Dieser Teil des Buchs war auch absolut nicht verkehrt (bezogen auf den im Klappentext angesprochenen Überfall), nur sie hat versucht mindestens zwei Bereiche zu vereinen und das in meinen Augen leider nicht geschafft. Der Schreibstil war in Ordnung, aber leider gab es für mich eine Menge an vollkommen nebensächlichen Informationen. Und auch der Titel des Buchs sagt nicht viel mehr aus, als dass sich die Handlung über die genannte Tagesanzahl erstreckt.

Ich hatte mir deutlich mehr von der Geschichte erhofft und versprochen, deshalb war dieses Buch für mich leider ein Flop.