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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2018

Sprachlich etwas sperrig, aber inhaltlich spannende und facettenreiche Fantasy

Der Herr der Ringe. Bd. 1 - Die Gefährten (Der Herr der Ringe. Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung, Bd. 1)
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Frodo Beutlin, ein Hobbit aus dem Auenland, gelangt in den Besitz des einen magischen Rings, den er gemeinsam mit seinen Hobbit-Freunden sowie dem Zauberer Gandalf, dem Elben Legolas und dem Zwerg Gimli ...

Frodo Beutlin, ein Hobbit aus dem Auenland, gelangt in den Besitz des einen magischen Rings, den er gemeinsam mit seinen Hobbit-Freunden sowie dem Zauberer Gandalf, dem Elben Legolas und dem Zwerg Gimli und zwei menschlichen Kriegern nach Mordor bringen soll, wo er im Schicksalsberg vernichtet werden soll, damit er nicht mehr von Sauron, der ihn einst schmieden ließ, genutzt werden kann, um Böses zu tun. Die Reise beginnt im Auenland, über Bruchtal, wo die Elben wohnen, bis schließlich die Gemeinschaft auseinanderbricht und Frodo mit seinem Hobbit-Freund Sam und dem unheimlichen Gollum weiterzieht in Richtung Mordor…


Meine Meinung:
Ich hatte zunächst die Filme gesehen, von denen ich einfach nur begeistert war, und habe daraufhin auch die Bücher zur „Herr der Ringe“-Trilogie gelesen. Die von Tolkien erdachte Fantasy-Welt ist wirklich einfach nur beeindruckend und faszinierend, doch sprachlich habe ich erst einmal gebraucht, bis ich in die Erzählung eingetaucht war. Der erste Teil – im Auenland und bei den Elben in Bruchtal – war erst einmal sehr schön und spannend zu lesen, doch andere Teile zogen sich ganz schön….
Da viele Leser und auch viele meiner Freunde so begeistert von den Büchern waren, hatte ich mir ehrlich gesagt noch ein bisschen mehr davon erhofft, aber der Schreibstil konnte mich dann insgesamt nicht vom Hocker reißen.


Fazit:
Die Fantasy-Welt aus „Der Herr der Ringe“ ist inhaltlich sehr schön und detailreich aufgebaut, allerdings ist die Erzählung an sich etwas zu langatmig gehalten.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Düstere Zukunftsvision, die viele Fragen offen lässt

Hier ist es schön
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Der Roman „Hier ist es schön“ spielt irgendwann in der Zukunft auf diesem Planeten. Die Sonne scheint kaum noch, es gibt fast nichts zu essen und nur noch wenig Benzin.
In dieser Situation bewirbt sich ...

Der Roman „Hier ist es schön“ spielt irgendwann in der Zukunft auf diesem Planeten. Die Sonne scheint kaum noch, es gibt fast nichts zu essen und nur noch wenig Benzin.
In dieser Situation bewirbt sich die 16jährige Irma für eine Reality-Show, in der zwei auserwählte Kandidaten zu einem anderen Planeten geschickt werden sollen, um dort ein neues Leben aufzubauen.
Irma wird tatsächlich zusammen mit Sam ausgewählt und durchläuft daraufhin für 10 Jahre ein vorbereitendes Training, das von Menschen mit Masken geleitet wird.


Meine Meinung:
Der Roman beginnt wirklich spannend mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Briefen, die Irma von ihrer Familie, ihren Freunden oder anderen Fernsehzuschauern erhält. Man freut sich nach diesen vielfältigen und – naturgemäß – bruchstückhaften Eindrücken darauf, mehr über die Welt und die Show zu erfahren.
Doch in den nächsten Teilen bleibt der Roman weiterhin seltsam unspezifisch und wenig konkret. Irma und Sam irren durch die Welt, von der man nur einige wenige Ausschnitte kennenlernt, was dem Leser vorkommt wie ein wirrer Fiebertraum.
Sprachlich flacht der Roman leider nach den Briefen auch weiter ab. Darüber hinaus lernt man die Protagonisten nicht wirklich kennen. Nicht genug, dass sie nicht besonders sympathisch gezeichnet sind, nein, sie bleiben auch derart blass, dass man ihre Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Authentisch sind die Beschreibungen nicht.

Mein Hauptkritikpunkt bei dem Buch ist jedoch, dass viel zu viel offen bleibt. Die Beschreibungen bleiben unspezifisch und führen nicht auf ein Ziel hin. Man weiß als Leser gar nicht, worauf das alles hinauslaufen soll – mit Ausnahme der einen Erkenntnis: Wenn wir nichts ändern, wird die Welt nicht so schön bleiben, wie wir sie kennen. Dann wird die düstere und beklemmende Zukunftsvision viel schneller Wirklichkeit, als wir uns das vorstellen können.


Fazit:
Das Buch regt sicherlich zum Nachdenken an, hat meines Erachtens aber das Potential, das dieses wichtige Thema bietet, nicht ausgeschöpft.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Gut gewähltes Thema, leider etwas sperrig erzählt

Herr Katō spielt Familie
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Herr Kato geht in den Ruhestand und sucht erst einmal nach neuen Beschäftigungen. Die Situation ist eine Herausforderung für ihn, ebenso wie für seine Frau, da die beiden es nicht gewohnt sind, so viel ...

Herr Kato geht in den Ruhestand und sucht erst einmal nach neuen Beschäftigungen. Die Situation ist eine Herausforderung für ihn, ebenso wie für seine Frau, da die beiden es nicht gewohnt sind, so viel Zeit miteinander zu verbringen.
Da trifft Herr Kato eine junge Frau, die ihn für ihre Agentur anwerben möchte, die sie zur Aufgabe gemacht hat, Familienangehörige oder Freunde für ihre Kunden zu spielen.
Wird dies Herrn Kato ausfüllen?


Meine Meinung:
Das Thema des kurzen Büchleins ist durchaus realitätsnah gewählt und es erschien mir sehr vielversprechend.
Allerdings fiel der Roman von Beginn an durch einen etwas sperrigen Schreibstil und eine umständliche Erzählweise auf, so dass es mir als Leserin nicht leichtgemacht wurde, in die Handlung hineinzukommen.
Die wirklichen Namen der Personen werden im gesamten Buch nicht erwähnt, so dass alles recht unpersönlich bleibt, dadurch aber natürlich auch allgemeingültig und übertragbar ist.
Die Handlungen von Herrn Kato und die Beziehung zu seiner Frau hatten für mich etwas Melancholisches, ohne mich wirklich bis ins Letzte zu berühren.
Am Entzückendsten fand ich eigentlich die Stellen, bei denen Herr Kato eine Rolle für die Agentur übernimmt, da er hierbei etwas Empathie zeigte.

Ganz nett ist, dass das Buch in Japan spielt und ein Glossar wichtiger japanischer Begriffe und Orte enthält. Das behandelte Thema ist aber auf jeden Fall allgemein und auch global gültig.


Fazit:
Auch wenn das Thema des Buches gut gewählt war und es ganz nette Ansätze zur Erzählung gab, hat mich das Buch am Ende nicht vollumfänglich überzeugt und es blieb leider zu sperrig.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Vielschichtiger solider Krimi

Krokodilwächter
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In Kopenhagen wird eine junge Studentin brutal verstümmelt und getötet. Die Ermittlungen scheinen relativ schnell zu einem Verdächtigen zu führen.
Parallel schreibt die Vermieterin des Opfers an einem ...

In Kopenhagen wird eine junge Studentin brutal verstümmelt und getötet. Die Ermittlungen scheinen relativ schnell zu einem Verdächtigen zu führen.
Parallel schreibt die Vermieterin des Opfers an einem Krimi-Manuskript, das beängstigende Parallelen zu der Tat aufweist.


Meine Meinung:
Der Krimi "Krokodilwächter" wartete von Anfang an mit einer Fülle handelnder Personen auf, der die Handlung sehr unübersichtlich und knifflig machte. Somit war es von Anfang an extrem spannend, bezüglich der Ermittlungen mitzufiebern.
Hierbei ist es besonders geschickt konstruiert, dass sich die Handlung mit Stellen aus dem Krimi-Manuskript der Vermieterin abwechselt.

Allerdings bin ich mit den handelnden Personen, insbesondere dem Ermittlerduo Jeppe und Anette, bis zuletzt nicht ganz warm geworden. Es gibt wirklich eine große Fülle an auftretenden Personen, die in unterschiedlichen Beziehungen zueinander stehen, wie nach und nach herauskommt.

Gut gefallen haben mir einige Anspielungen auf der Metaebene, die sich z.B. darauf ergeben, dass auch handelnde Personen einen Krimi schreiben.

Letztendlich habe ich jedoch schon bessere Krimis und Thriller gelesen, auch wenn das Buch recht spannend war.


Fazit:
Der Krimi ist spannend und hintergründig geschrieben, konnte ich jedoch nicht in allen Teilen restlos überzeugen.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Vor sich hin plätschernder Roman, der meine Erwartungen nicht erfüllt hat

Idaho
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Der Roman „Idaho“ wurde nach meinem Empfinden extrem gehyped und ich hatte große Erwartungen, als ich ihn zu lesen begonnen habe.

Kurz zum Inhalt:
Jenny und Wade haben zwei Töchter – June und May. Sie ...

Der Roman „Idaho“ wurde nach meinem Empfinden extrem gehyped und ich hatte große Erwartungen, als ich ihn zu lesen begonnen habe.

Kurz zum Inhalt:
Jenny und Wade haben zwei Töchter – June und May. Sie fahren in den Wald, um Brennholz zu holen. Jenny hat ein Beil in der Hand. May stirbt, June verschwindet, Jenny geht lebenslang ins Gefängnis und Wade heiratet neu.

Meine Meinung:
Als Thema das Romans war angekündigt worden, dass man Erinnerungen manipulieren kann oder dass einem die eigenen Erinnerungen teilweise einen Streich spielen. Ich habe den Roman mit der Erwartung zu lesen begonnen, dass man aus den verschiedenen Erinnerungsfetzen der verschiedenen handelnden Personen im Laufe verschiedener Jahre am Ende ein Bild zusammensetzen kann und erfährt, was sich an diesem heißen Sommertag im Wald wirklich zugetragen hat, warum es dazu gekommen ist und wie sich die Personen anschließend verhalten haben.
Diese Erwartung wurde leider in keiner Weise erfüllt. Der Roman plätschert in verschiedenen Szenen vor sich hin und man erfährt irgendwelche Details aus der Sicht von unterschiedlichen Personen. Besonders der Anfang, aber fast auch der gesamte Roman, ist von einer extrem beklemmenden Atmosphäre geprägt. Es gibt nichts Fröhliches, es gibt keine Normalität, es gibt nur kranke oder psychisch gestörte Protagonisten….
Ich habe Abschnitt für Abschnitt gelesen, in der Erwartung, dass es am Ende doch noch eine Art Auflösung gibt, und wurde leider sehr enttäuscht.

Fazit:
In der Vorstellung des Buches wurden völlig falsche Erwartungen geweckt. Der Hype um diesen Roman ist meines Erachtens nicht gerechtfertigt.