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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2021

Ein etwas anderer Zeitreiseroman

Durch die Nacht und alle Zeiten
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Dank der Lesejury-Leserunde durfte ich den neuen Roman von Eva Völler lesen: „Durch die Nacht und alle Zeiten“. Dabei handelt es sich um eine weitere Zeitreisegeschichte, welche am 26.02.2021 erschienen ...

Dank der Lesejury-Leserunde durfte ich den neuen Roman von Eva Völler lesen: „Durch die Nacht und alle Zeiten“. Dabei handelt es sich um eine weitere Zeitreisegeschichte, welche am 26.02.2021 erschienen ist und 384 Seiten umfasst.

Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses Knistern zwischen ihnen beiden ...

Beginnen möchte ich damit, dass dies nicht mein erstes Zeitreisebuch von Eva Völler war. Deswegen sind mir besonders positiv die verschiedenen Unterschiede zwischen diesem Roman und ihren vorherigen Reihen aufgefallen. So war es zuletzt beispielsweise immer so, dass die Handlung fast ausschließlich in der Vergangenheit spielte. Hier wird der ganze Handlungsplot allein dadurch schon aufgemischt und interessanter gestaltet, dass zunächst die Zeitreisenden in Loris Gegenwart springen und sich also in der „modernen Welt“ zurechtfinden müssen. Dadurch konnten natürlich direkt ganz andere Handlungsstränge entstehen als man es sonst von solchen Romanen gewohnt ist. Also könnte man sagen, dass Eva Völler das Rad der Zeitreiseromane neu erfunden hat, ohne sie wirklich neu erfinden zu müssen.

Da die Handlung in der zweiten Hälfte dann doch in der Vergangenheit spielt, bekommt man als Leser viele interessante Fakten über die Zeit rund um 1813 vermittelt. Ich z. B. wusste vorher nicht, dass die Leute früher immer auf die Geldmünzen gebissen haben, um sie auf Echtheit zu prüfen – und jetzt bin ich schlauer.
Des Weiteren lässt sich der Schreibstil der Autorin – wie man es von ihren Jugendbüchern gewohnt ist – als sehr jugendlich und humorvoll beschreiben. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass das Buch aufgrund dessen besonders Jugendlichen im Alter von 14+ Jahren gut gefallen würde.

Dieser jugendliche Schreibstil wirkt sich allerdings auch sehr stark auf die Charaktere aus. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Hauptperson Lori sowieso schon sehr naiv, begriffsstutzig und jung rüberkam und dies nur noch durch den Schreibstil verstärkt wurde. An mancher Stelle habe ich mich z. B. gefragt, ob ein normaler Mensch wirklich so lange brauchen würde, um zu merken, dass er sich nicht mehr in der Gegenwart befindet. Oder ich fand andersherum, dass die Gefühle, die sich zwischen Lori und Thomas entwickelt haben, etwas unnatürlich schnell vorangeschritten sind und dadurch eher wie eine Schwärmerei und nicht so ernsthaft auf mich gewirkt haben. Aber vielleicht bin ich an dieser Stelle auch nur realistischer veranlagt als die meisten Leser.

Nichtsdestotrotz hat mir die Ausarbeitung aller Charaktere passend für eine gute Abenteuergeschichte gefallen: es gibt das typische Liebespaar, den Bösewicht, die Seitencharaktere und natürlich jemanden, der vielleicht doch nicht so böse ist. Und auch trotz ihrer Naivität konnte ich mich immer in Lori hineinversetzen und mit ihr zusammen fühlen.

Ein weiterer Grund, warum mir „Durch die Nacht und alle Zeiten“ zugesagt hat, war der ideale Spannungsbogen. Die Handlung ist exakt so aufgebaut, dass man das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen kann. Erst baut sich alles langsam auf, aber spätestens ab der Hälfte des Buches passieren so viele spannende Dinge; der Spannungsbogen ist ziemlich perfekt. Am Ende fragt man sich als Leser permanent, wie daraus jetzt noch ein Happy End werden soll oder ob es doch ein realistisches trauriges Ende geben wird (welches sehr untypisch für Eva Völlers Jugendbücher wäre).

Alles in allem ist „Durch die Nacht und alle Zeiten“ ein anders aufgebauter Zeitreiseroman, den ich besonders allen jüngeren Lesern und Fans von Anna und Sebastiano empfehlen kann. Ich habe mich sehr gefreut, an der Leserunde der Lesejury teilnehmen zu dürfen, vielen Dank!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 31.10.2018

Wunderschön, aber vorhersehbar

All In - Tausend Augenblicke
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Diesen Monat durfte ich dank des LYX-Verlags diesen tollen Liebesroman lesen: „All in – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott. Dieses Buch ist am 26.10.2018 erschienen und im Folgenden erzähle ich euch, ...

Diesen Monat durfte ich dank des LYX-Verlags diesen tollen Liebesroman lesen: „All in – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott. Dieses Buch ist am 26.10.2018 erschienen und im Folgenden erzähle ich euch, warum es mir sehr am Herzen liegt.


Kaceys Leben als Rockstar ist ein Tanz auf dem Vulkan, den sie nicht überlebt hätte, wäre Jonah Fletcher nicht in ihr Leben getreten. Ihn zu lieben ist ein Sprung ins Ungewisse, der größtes Glück oder größten Schmerz bringen kann. Doch ganz gleich, was kommt, Kacey weiß, dass sie nicht mehr zurück kann - und dass Jonah es wert ist, alles zu riskieren.

Als ich dieses Rezensionsexemplar als Päckchen vor meiner Tür gefunden habe, habe ich mich riesig darüber gefreut, da ich mir zumindest beim LYX-Verlag immer sicher sein kann, eine großartige und umwerfende Liebesgeschichte in den Händen zu halten. So war es auch diesmal.
Der Leser wird direkt von Kapitel eins an in das Geschehen hineingeworfen, ohne große Erklärungen. Trotzdem war von Anfang an verständlich, worum es ging; besonders Kaceys Gefühle waren sehr greifbar, ohne dass viel Vorgeschichte benötigt wurde.
Berichtet wird immer mal wieder abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen Kacey und Jonah. Dies hat mir bei - entgegen meiner sonstigen Präferenzen - hier wirklich gut gefallen, da wirklich beide Sichtweisen für das Fortschreiten der Geschichte erforderlich waren und nichtsdestotrotz die Szenen zum Glück nicht komplett identisch aus zwei verschiedenen Sichten niedergeschrieben wurden. Beide Protagonisten wurden von Emma Scott so gestaltet, dass man sie als Leser nur lieben kann: mit Ecken und Kanten an der Oberfläche, aber im Großen und Ganzen so, dass man sie nur lieben kann! Beispielsweise konnte ich als Leserin es Jonah nie übel nehmen, wenn er Kacey von sich gestoßen hat oder Kacey es nicht übel nehmen, wenn sie doch wieder zum Alkohol gegriffen hat. Warum nicht? Weil diese beiden Charaktere ansonsten einfach liebenswert waren; durch die Ich-Perspektive kennt der Leser all ihre tiefsten Seelenabgründe, Gedanken und ehrlichsten Gefühle und fühlt mit ihnen.
Alles in allem ist aber die Thematik das, was dieses Buch meiner Meinung nach so wunderschön und besonders macht. Natürlich möchte ich hier nichts für potenzielle Leser des Buchs spoilern, aber im Großen und Ganzen geht die Thematik in eine wirklich tiefgründige, ehrliche und auch traurige Richtung. Dem Leser wird aufgezeigt, wie schön das eigene Leben ist, wie sehr man es und seine Nächsten schätzen sollte. Das eine oder andere Mal habe ich Lebensweisheiten in diesem Buch in Form von wundervollen Zitaten gefunden, die ich am liebsten alle markiert hätte. Neben dem Unterhaltungsaspekt - eine Liebesgeschichte, die einen mitreißt und alles andere vergessen lässt - besitzt "All in - Tausend Augenblicke" also schlussendlich auch einen lehrenden, zum Nachdenken anregenden Aspekt.
Die Atmosphäre des Buchs ist meiner Meinung nach ebenso nicht zu unterschätzen. Durch die sehr malerische Sprache Emma Scotts (zahlreiche einzigartige Vergleiche und Beschreibungen) wirkt die Stimmung sehr lebendig. Der Roman ist zwar kein typisches Herbstbuch, passt aber aufgrund seiner gemütlichen Atmosphäre perfekt in diese Jahreszeit.
Der einzige Kritikpunkt, der mir zu diesem Buch einfällt, ist letztlich, dass für mich ab einem gewissen Zeitpunkt sehr ersichtlich war, auf welches Ende die Handlung hinausläuft. Natürlich habe ich trotzdem noch mitgefiebert. Allerdings finde ich es doch abschließend ein bisschen enttäuschend, (fast) genau zu wissen, was passieren wird, und somit die Spannung der Handlung zu verlieren.
Zusammengefasst ist "All in - Tausend Augenblicke" für mich aber das, was ein LYX-Liebesroman immer verspricht: Eine grandiose Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen und nebenbei noch eine Tiefgründigkeit, die ich nicht missen möchte.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Schön, aber auch nicht mehr

Mein Traum von dir
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Überraschenderweise durfte ich diesen Monat folgendes Buch als Rezensionsexemplar lesen: „Mein Traum von dir“ von Melanie Harlow. Hierbei handelt es sich um einen Einzelband aus dem Goldmann-Verlag, welcher ...

Überraschenderweise durfte ich diesen Monat folgendes Buch als Rezensionsexemplar lesen: „Mein Traum von dir“ von Melanie Harlow. Hierbei handelt es sich um einen Einzelband aus dem Goldmann-Verlag, welcher am 20. August 2018 erschienen ist.

Margot Lewiston weiß, was sich gehört. Als Senatorentochter wurden ihr gute Manieren und Stil in die Wiege gelegt. Doch als ihr Exfreund auf einer Gala zu weit geht, löst sie einen Skandal aus. Margots Mutter hält es für das Beste, wenn ihre Tochter aus der Stadt verschwindet, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Und so nimmt die junge Marketingexpertin den Auftrag an, der entlegenen Farm der Valentini-Brüder zum Erfolg zu verhelfen. Dort trifft sie auf den mürrischen, wenn auch unverschämt attraktiven, Jack Valentini. Schnell wird ihr klar, dass das Gespött der Detroiter High Society nichts gegen den Umgang mit diesem Cowboy ist...

Zunächst muss ich sagen, dass dieses Buch für mich das erste von Melanie Harlow war, weshalb ich ohne große Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin und so die schöne, emotionsgeladene, aber nicht allzu besondere Liebesgeschichte genießen konnte.
Der Leser verfolgt die Handlungen der Geschichte abwechselnd jeweils kapitelweise aus der Sicht der beiden Hauptpersonen Margot und Jack. Dadurch, dass dies auch am Anfang jedes Kapitels vermerkt wurde, war leicht erkennbar, welcher Charakter gerade seine Gefühle offenbart. Doch selbst ohne die direkte Namensnennung konnte ich persönlich deutliche Unterschiede in der Erzählweise der Autorin erkennen, je nach dem, welcher Protagonist sich gerade zu Wort meldete, was meiner Meinung nach immer ein großer Pluspunkt ist.
Margot und Jack stellen aus meiner Sicht recht eigenwillige Charaktere dar. Einerseits entsprechen beide extrem einigen Klischees: das verwöhnte Stadtmädchen trifft auf den grummligen Farmer. Obwohl ich sonst überhaupt kein Fan von solchen ausgelutschten Klischees bin, ist die Umsetzung in „Mein Traum von dir“ doch gelungen, da sowohl Margot, als auch Jack sich diesen Klischees bewusst sind und sich selbst regelmäßig darüber lustig machen. Wie die Autorin hier mit den Klischees spielt und gegen Ende dann doch mit ihnen bricht, die Charaktere an ihren Stereotypen wachsen lässt, hat mir überaus gut gefallen.
Ansonsten auffallend positiv war, dass Melanie Harlow es für mich persönlich geschafft hat, auch die Hürde des Alters verblassen zu lassen. Obwohl beide Hauptpersonen über dreißig Jahre alt sind und somit ihre Lebenslage so überhaupt nicht meiner ähnelt, konnte ich mich dennoch zu hundert Prozent in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern.
Der Schreibstil von Melanie Harlow ist meiner Meinung nach nichts Außergewöhnliches und sticht nicht aus der Masse der Autoren von Liebesgeschichten hervor. Nichtsdestotrotz ließ sich „Mein Traum von dir“ sehr schnell weg lesen und die bereits oben erwähnten Unterschiede in der Wortwahl, wenn die Sicht von Margot zu Jack wechselt oder andersherum, sind positiv zu vermerken.
Wie im Klappentext schon deutlich wird, geht es in diesem Roman hauptsächlich um die sich entwickelnden Gefühle von Margot und Jack. Schön war, dass trotzdem ein paar kleine Hintergrundhandlungen mit ins Buch geflossen sind, wie z.B. die Geschichte von Georgia und Pete, die ihr eigenes Restaurant eröffnen möchten. Abgesehen davon schafft die Valentini Brothers Farm ein idyllisches Ambiente für emotionsgeladene Szenen, bei denen der Leser mitfiebern kann, sowie für einige erotische Episoden.
Aus meiner Sicht ist die Liebesgeschichte von Margot und Jack wunderschön für Zwischendurch und die gemeinsamen Szenen lassen sich zwar genießen, aber so richtig ist der Funke nicht auf mich übergegangen. Um fünf Sterne zu erhalten und mein Herz zum Schmelzen zu bringen, müsste „Mein Traum von dir“ noch eine ganz individuelle Note, etwas Tiefgründigeres, Besonderes abgesehen von der Liebesgeschichte enthalten.
Zusammengefasst ist dieser Roman eine tolle, gefühlvolle Liebesgeschichte mit Farmer-Atmosphäre und Charakteren, die trotz Klischees liebenswert und eigen sind – aber eben auch nicht mehr.
Vielen Dank an den Goldmann-Verlag und die Verlagsgruppe Randomhouse bzw. an die Betreiber des Bloggerportals für dieses tolle Rezensionsexemplar!
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Trotz Dreiecksgeschichte toll

Wenn die Sterne Schleier tragen
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„Cecilia – Wenn die Sterne Schleier tragen“ hat mich aufgrund einer Leseprobe angesprochen und ich durfte es dank Vorablesen lesen und für euch nun rezensieren. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil ...

„Cecilia – Wenn die Sterne Schleier tragen“ hat mich aufgrund einer Leseprobe angesprochen und ich durfte es dank Vorablesen lesen und für euch nun rezensieren. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil der Cecilia-Reihe von Anna Nigra aus dem A TREE & A VALLEY Verlag.

Einen Fremden heiraten? Cecilia kann nicht glauben, was ihr Vater da von ihr verlangt! Sie ist erst 18, und ihr zukünftiger Ehemann der Kronprinz von Europa!
Doch der König will unbedingt Cecilia als Frau seines Sohnes. Ein Nein würde er nicht dulden.
Nur widerwillig reist Cecilia mit ihrer Familie in den Königspalast, um ihren Zukünftigen kennenzulernen. Zu ihrer großen Erleichterung ist der 21-jährige Prinz Noran aber nicht nur gutaussehend, sondern auch charmant und liebevoll. Doch auch sein temperamentvoller Bruder Elias reizt Cecilia mit seiner provokanten Art. Und als wären zwei attraktive Männer, eine eifersüchtige Schwester und ein ungeduldiger König nicht schon genug, scheint im Palast eine unglaubliche Intrige gesponnen zu werden…

Das, was mich als erstes an diesem Roman angesprochen hat, war das Cover. Meiner Meinung nach ist es sehr elegant gehalten, erinnert mit der Frau im Kleid an die Selectioncover und strahlt in wunderschönen Gelbtönen. Auch die Leseprobe, aber vor allem der Klappentext haben mich dann neugierig auf die Geschichte gemacht. Versprochen wird schließlich etwas Dramatisches, voller Lügen und Intrigen am königlichen Hof.
Dies bekommt der Leser auch, allerdings längst nicht mit dem Fokus, den ich mir erhofft hätte. Der im Klappentext angesprochene Inhalt gestaltet sich im Verlauf des Buchs doch ein bisschen anders. Die ersten Seiten handeln noch ausschließlich von Cecilias Unwille über die Hochzeit und den neuen Eindrücken des Königshof. Schnell wird jedoch klar, dass sich in dieser Geschichte eine klassische Dreiecksgeschichte zwischen den „zwei attraktiven Männern“ (siehe Klappentext) anbahnt, die sehr viel Raum der Handlung einnimmt. Mir persönlich hat diese Schwerpunktsetzung nicht allzu sehr gefallen, denn ich war viel mehr interessiert an den königlichen Geheimnissen und Intrigen, welche schließlich angekündigt wurden. Eine Dreiecksgeschichte ist inzwischen vielfach von Autoren verwendet worden und diese hier besitzt leider nicht viel eigenes Potenzial.
Abgesehen von der aus meiner Sicht etwas vorhersehbaren Entwicklung der Dreiecksgeschichte hat mich der Debütroman der Autorin positiv überrascht.
Der Schreibstil von Anna Nigra kann sich dank malerischer Beschreibungen und toller Vergleiche lesen lassen und verleiht Cecilia, der Protagonistin, eine passend jugendliche, manchmal aufbrausende und neugierige Stimme.
Bleiben wir gleich bei den Charakteren. Cecilia ist mir bereits auf Seite eins sympathisch gewesen, allein dadurch, dass sie sich gegen diese Hochzeit sträubt und doch versucht, es ihrer Familie recht zu machen. Ich persönlich konnte viel von mir in ihr entdecken und mich so mit ihr identifizieren. Ihre aufbrausende, manchmal emotionale Art hat für manch spannende Szenen gesorgt.
Viele Nebencharaktere ließen sich in diesem ersten Teil der neuen Reihe noch nicht ganz greifen, z.B. ihr Onkel Dan oder ihr Vater, um nur ein Beispiel zu nennen. Hier ist es jedoch vermutlich normal, dass diese Personen hoffentlich in den weiteren Büchern besser ausgearbeitet werden bzw. der Leser hinter die Fassaden am königlichen Hof blicken wird.
Alles in allem ist doch der royale Touch voller Lügen und Intrigen das, was dieses Buch für mich so gut gemacht hat. In diesem ersten Teil wurden zwar bereits einige Anspielungen gemacht, welche trotz allem aber noch sehr schwammig bleiben, da Cecilia dem nicht weiter nachgeht.
Einen Pluspunkt gibt es von mir noch für das Ende. Dieses steht aufgrund des harten Cliffhangers dafür, wie sehr Anna Nigra es versteht, die Leser auf Trab zu halten und die Spannung über mehrere Kapitel hinweg aufrecht zu erhalten.
Zusammengefasst bin ich, wenn man die Dreiecksgeschichte ausnimmt, von „Cecilia – Wenn die Sterne Schleier tragen“ mehr als überzeugt worden. Wer Selection mochte, wird sicherlich auch diese königliche Geschichte lieben!
Vielen Dank an den A TREE & A VALLEY-Verlag bzw. an das Team von Vorablesen.de für dieses wunderbare Rezensionsexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Sommerrroman mit Tiefgang

Hello Sunshine
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Frisch gelesen und gleich wird es rezensiert: „Hello Sunshine“ von Laura Dave ist als Einzelband am 16.04. im Blanvalet-Verlag erschienen.

Wenn dein Leben absolut perfekt ist – ist es dann nicht Zeit, ...

Frisch gelesen und gleich wird es rezensiert: „Hello Sunshine“ von Laura Dave ist als Einzelband am 16.04. im Blanvalet-Verlag erschienen.

Wenn dein Leben absolut perfekt ist – ist es dann nicht Zeit, etwas Neues zu wagen?
Sunshine Mackenzie lebt ihren Traum! Mit ihrer YouTube-Kochshow und ihren Lifestyle-Büchern begeistert sie Millionen von Fans. Sie ist einfach die Person, mit der jeder gern befreundet wäre. Noch dazu hat sie ihren Traummann geheiratet, den Architekten Danny, der ihr treu bei allem zur Seite steht. Alles scheint perfekt, bis ausgerechnet an ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag herauskommt, dass die hochgelobten Rezepte aus der Show gar nicht von ihr sind. Die Fans sind empört, und Sunshine sieht nur einen Ausweg: Sie verlässt New York, um in einem kleinen Küstenstädtchen noch einmal von vorn zu beginnen…

Kurz am Rande erwähnen möchte ich das schöne Cover von „Hello Sunshine“. Die Blumenoptik mit der geschwungenen Schrift drückt den sommerlichen Flair der Geschichte optimal aus. Allerdings wird hier der Leser bereits etwas in die Irre geführt, da hinter diesem Roman sehr viel mehr Tiefe steckt als ich erwartet habe.
Der Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht, da der Leser Stück für Stück in Sunshine Mackenzies Leben eingeleitet wird. Die Protagonistin berichtet von ihrem Leben aus der Ich-Perspektive, wobei der Leser immer mal wieder direkt durch Siezen angesprochen wird. Manch einem mag dieser Erzählstil wohl gefallen, mein Fall ist es jedoch nicht, wenn die fiktiven Personen im Buch anfangen, direkt mit mir zu kommunizieren.
Sehr lobenswert finde ich es, dass Laura Dave es schafft, mit Sunshine als Hauptperson jemanden zu kreieren, mit dem der Leser eindeutig sympathisiert und den der Leser bemitleiden kann, obwohl sich einige schlimme Taten in ihrer Vergangenheit wiederfinden lassen. Trotz Rezeptediebstahl etc. konnte ich mich in Sunshine zu 100% hineinversetzen und ihren Pfad der Selbstfindung in ihrem Heimatort nachvollziehen.
Neben Sunshine beinhaltet dieses Buch auch zahlreiche weitere Charaktere, Antihelden, Witzbolde und die ernsthafteste Sechsjährige, die die Welt gesehen hat. Alle Nebencharaktere sind meiner Meinung nach realistisch ausgearbeitet und verfügen über die nötige Tiefe. Sammy, die Tochter von Sunshines Schwester, ist fast schon so vielschichtig und ihre Motive so interessant gestaltet, dass sie der Protagonistin aus meiner Sicht auch die Show stehlen könnte.
Die Handlung von „Hello Sunshine“ hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich einen leichten Sommerroman erwartet habe. Tatsächlich zeichnet sich das Buch zwar durch eine sommerliche Stimmung aus, gleichzeitig aber auch durch die Behandlung folgender Themen: Social Media und die zahlreichen Lügen dahinter, Selbstfindung, sich selbst verlieren oder treu bleiben, Schuldgefühle und noch viel mehr. Besonders als Bloggerin – wenn auch sehr kleine, unbekannte – war diese Themensetzung und Darlegung von Gedankengängen in eine Geschichte verpackt lehrend und unterhaltend zugleich.
Das Ende des Buchs hat das perfekte Bild von „Hello Sunshine“ für mich etwas zerstört. Ich finde es viel zu offen gehalten und hätte mir gewünscht, dass meine ganzen offenen Fragen noch beantwortet werden würden. Leider ist dem nicht gewesen; der Leser muss sich viel dazudenken und ich hätte mir lieber einen klaren Abschluss erhofft.
Insgesamt ist „Hello Sunshine“ aufgrund der Themensetzung, besonders bezüglich der Verlogenheit von Social Media, ein sommerlicher Roman mit viel Tiefgang und Überlegung dahinter gewesen. Trotz kleiner Abzugspunkte kann ich das Buch jedem empfehlen, der auf eine vielschichtige Sommergeschichte Lust hat.
Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag und die Betreiber des Bloggerportals bzw. die Verlagsgruppe Randomhouse für dieses Rezensionsexemplar!
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.