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Veröffentlicht am 15.09.2016

Aussie-Urlaub einmal anders

Limetten retten in Sydney
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Tina Essers ist 30, Single, arbeitslos, permanent pleite und auf der Suche nach Mr. Right. mit viel Geld.

Stefan hat sich von seiner Freundin Steffi getrennt um zu erforschen, ob er evt. bisexuell oder ...

Tina Essers ist 30, Single, arbeitslos, permanent pleite und auf der Suche nach Mr. Right. mit viel Geld.

Stefan hat sich von seiner Freundin Steffi getrennt um zu erforschen, ob er evt. bisexuell oder schwul ist.

Johannes Läberle, ebenfalls Mitte 30 ist noch immer Jungfrau und will endlich seine Männlichkeit beweisen.

Und Mama Traudl, die Mutter von Stefan, die ihre Scheidung noch immer nicht verwunden hat und einen jungen Mann sucht, mit dem sie ihren Ex auf der Hochzeit ihres jüngeren Sohnes eifersüchtig machen kann.

Diese vier ganz unterschiedlichen Typen nehmen zusammen mit 16 weiteren Personen an einem Speeddating teil, dass von Kylie und ihrem Mann Bob veranstaltet wird. Und diese vier sind die Gewinner einer Australienreise, die nach dem Dating ausgelost wird. Bob ist Australier und die Gruppe wird im Haus seiner Tante in Sydney wohnen. Kylie will auf dieser Reise mindestens ein Pärchen zusammen führen um dann nach der Reise einen Flirtratgeber für Singles auf den Markt zu bringen...


Die Geschichte um die 5 Protagonisten beginnt am 20.11. und endet am 04.01. mit der Heimreise nach München. In der Zwischenzeit kommen die einzelnen Personen in manch verzwickte Situation, die meistens irre komisch dargestellt wird und zum Schmunzeln anregt. Manches wird aber auch so überspitzt dargestellt, dass ich darüber schon nicht mehr lachen konnte.

Die einzelnen Personen werden bereits am Anfang so liebevoll und detailliert beschrieben, wie aus dem Leben gegriffen und könnten meine Nachbarn sein.

Die Geschichte wird in der Gegenwart erzählt und so bin ich gleich von Anfang an mittendrin. Locker und leicht erzählt und in rasanter Geschwindigkeit lese ich von den sich nahtlos aneinander reihenden Episoden und Geschehnissen.

Der Autor hat selbst einige Monate am Bondie Beach gelebt und gearbeitet und gibt hier wertvolle Tipps, die man in keinem Reiseführer findet und die ich mir merken muss. Die Beschreibung lesen sich so authentisch, dass ich Lust bekomme mir diese lebensfrohe Stadt auch einmal anzuschauen.

Limetten retten in Sydney ist nicht nur für den nächsten Urlaub eine kurzweilige Lektüre sondern ein Lesegenuss für jede Jahreszeit.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein überzeugender Kommissar a.D.

Blutzeugen
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Ex-Kriminalhauptkommissar Bartholomäus Kammerlander betreibt seit seiner Rückkehr aus den USA zusammen mit seiner Frau Wiebke das Hotel Alpenblick in Berg am Starnberger See vor den Toren von München. ...

Ex-Kriminalhauptkommissar Bartholomäus Kammerlander betreibt seit seiner Rückkehr aus den USA zusammen mit seiner Frau Wiebke das Hotel Alpenblick in Berg am Starnberger See vor den Toren von München. Hier und da wird er von seinen Ex-Kollegen immer noch zu einem brenzligen Fall hinzugezogen. So auch in dieser Geschichte. Hier werden nacheinander der Finanzbeamte Simon Alfarth, die junge Polin Otylia Ehrlich und Eduard von der Pfordten auf skurile Weise "hingerichtet". Zusammen mit den Kommissaren Josef Kreuzpointner, Max Zillenbiller und Otto Hauser, sowie Karin Reichlmair vom Polizeipräsidium München versucht Kammerlander hinter die Fassade eines Mörders zu blicken, den sie hoffentlich bald festsetzen können...

Skurile Figuren, der stark eingefärbte bayerische Dialekt, der immer wieder zum Ausbruch kommt und eine bizzare Story machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Zwar hatte ich gerade mit dem Dialekt zu Anfang meine Schwierigkeiten, was sich aber im Laufe der Seiten gelegt hat. Ich lerne Bartholomäus mit seinen manchmal etwas wirren und düsteren Gedanken-spielen und seine Frau Wiebke, die ihn immer wieder auf den Boden zurück holt und voll hinter ihm steht, sehr privat kennen und erfahre mehr über ihre gemeinsame Vergangenheit in den USA, über die sie ein Schweigen breiten. Besonders gefällt mir auch Hausmeister Xaver Eberhartinger, der mich mit seinem ganz eigenen Humor immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Ich lerne die Gedanken eines Mörders kennen, den ich aber erst ganz zum Schluss realistisch vor mir sehe. Viele Wendungen und falsch gelegte Spuren machen die Tätersuche zu einem Verwirrspiel, dessen Fäden sich erst ganz zum Schluss auflösen.

Ein spannender und verwirrender Krimi, der es geschafft hat, mich von der ersten bis leider letzten Seite zu fesseln.

Veröffentlicht am 15.09.2016

München musikalisch und mörderisch

Isarblues
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Tropenhitze in München, alles schwitzt und Ex-Kommissar Max Reinaler wird von seinem Freund dem Komponisten und Texter Heinz Brummer angeheu-ert, Ihm wurden die Melodie und der Text eines Liedes gestohlen, ...

Tropenhitze in München, alles schwitzt und Ex-Kommissar Max Reinaler wird von seinem Freund dem Komponisten und Texter Heinz Brummer angeheu-ert, Ihm wurden die Melodie und der Text eines Liedes gestohlen, das jetzt durch Schlagersternchen Burgl Schäfer bald in den Hitparaden zu finden sein wird und ihm dadurch viel Geld verloren geht. Max beginnt zu ermitteln. Als die ersten beiden Toten im Umfeld seiner Ermittlungen auftauchen, unterstützt ihn sein ehemaliger Kollegen bei der Kripo München Franz Wurmdobler tatkräftig. Vieles stellt sich dann so ganz anders heraus, als es scheint und der glitzernde Schein trügt.

Michael Gerwien nimmt mich mit in mein München, in die Biergärten, die auch ich sehr gerne aufsucht, aber auch in ein Milieu, von dem ich bisher so gar nicht viel wusste - die Musikbranche. Er, der Altrocker, der immer mal wieder zusammen mit einem Spezl in Musikkneipen auftritt, findet sich in der Schlagerbranche wieder.

Authentisch und echt bayerisch kommen sie rüber, der Max, der Franzl, die Moni und die Anneliese und auch die anderen Protagonisten, die vorstellbar gezeichnet sind und die ich meistenteils in mein Herz geschlossen habe. Bayerische Natur und Lebensart kommen überzeugend rüber und ich habe mich in diesem Krimi heimisch gefühlt.

Da mir zwei Begebenheiten allzu konstruiert und für mich nicht nachvollzieh-bar erscheinen, habe ich ein Sternchen abgezogen. Ansonsten wurde ich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Reintaler und Franz Wurmdobler.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Franza Oberwiesers 2. Fall

Rabenschwestern
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Als Kommissarin Franza Oberwieser in einer kleinen, teuren Boutique eine Jeans anprobiert, fällt ihr eine junge Frau auf, die ein Parfumfläschchen unbezahlt in ihrer Handtasche verschwinden lässt. Franza ...

Als Kommissarin Franza Oberwieser in einer kleinen, teuren Boutique eine Jeans anprobiert, fällt ihr eine junge Frau auf, die ein Parfumfläschchen unbezahlt in ihrer Handtasche verschwinden lässt. Franza nimmt auf Strümpfen die Verfolgung auf und ahnt noch nicht, dass diese junge Frau sie auch in ihrem neuen Fall begleiten wird.

Gertraud Rabinsky, die in der Innenstadt einen Töpferladen führt, wird erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. Im Zuge der Ermittlungen trifft Franza hier auf die Diebin des Parfums: Lilli, die Tochter der Toten. Zur gleichen Zeit meldet auf dem Polizeipräsidium der Galerist Jonas Belitz seine Frau Hanna Umlauf als vermisst. Franza Oberwieser und ihr Team haben alle Hände voll zutun, um den Mord und das Verschwinden der beiden Frauen aufzuklären.


Schon als ich das sehr schön und plastisch gestaltete Buch in Händen gehalten habe, habe ich mich auf´s Lesen gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Gabi Kreslehner hat es auch in ihrem zweiten Krimi geschafft mich beim Lesen zu halten. Flüssig geschrieben, immer wieder mit Sprüngen in die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten, in einer manchmal poetischen Sprache, die die Gedanken meist von Franza wiedergeben, kann man das Buch in einem Rutsch weglesen. Ich habe aber immer mal wieder inne gehalten und über manche Sätze nachdenken müssen. Gerade das finde ich bei einem Krimi herausragend, wenn ich wirklich in Gedanken dabei sein und alles nachvollziehen kann. Neben dem eigentlichen Mordfall an Gertrud Rabinsky lerne ich die gesamte Familie und das private Umfeld der Ermor-deten kennen. Auch die Vergangenheit, in der die Tat zu gründen scheint, wird durchleuchtet. Mit Tonio, einem jungen Mann, dessen Vater hier eine große Rolle spielt, wird der Faden zur Vergangenheit aufgenommen. Lilli, die hier eine bedeutende Rolle spielt, möchte ich schütteln und ihr sagen, sprich doch endlich aus, was du weißt - aber sie tut es lange nicht.

Franzas Privatleben, das sich anfangs noch zwischen jungem Lover und Exmann abspielt, nimmt ebenfalls eine Rolle in diesem Krimi ein. Ich lerne sie, die gerne backt und zu ihrer etwas üppigeren Figur steht, noch etwas besser kennen. Sie wird mir dadurch immer noch etwas sympathischer. Die kleinen Sexszenen, die nicht groß auffallen, hätte man meiner Meinung nach sehr gut weglassen können. Sie tragen weder zur Mordermittlung bei, noch lassen sie mich Franza besser verstehen.


Fazit:
Ich habe einen durchaus spannenden, nicht vor Blut triefenden Kriminalroman gelesen, der nicht nur den eigentlichen Fall beleuchtet, sondern sich in viele Einzelheiten der einzelnen Protagonisten verstrickt.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hier geht´s um die Wurst

Wursthimmel
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Aktionskünstler F.K.Swiss lädt im Sommer zu einer Grillparty ein um sein neuestes Werk vorzustellen. Mit von der Party sind der Detektiv Heinrich "Henry" Müller und seine Partnerin Nicole "Lucy" Himmel, ...

Aktionskünstler F.K.Swiss lädt im Sommer zu einer Grillparty ein um sein neuestes Werk vorzustellen. Mit von der Party sind der Detektiv Heinrich "Henry" Müller und seine Partnerin Nicole "Lucy" Himmel, denen die Jurybe-wertung zur Wahl der Wurstkönigin angetragen wird. Aber auch viele Andere sind gekommen um dem Spektakel beizuwohnen - nicht nur geladene Gäste.

Als Heinrich Müller die Siegerin der Wahl Wanda Wegmann aus ihrem Schrebergartenhäuschen abholen will, findet er sie erstochen. Am nächsten Morgen die nächste böse Überraschung: an einem Bratspieß hängt die Leiche von Philipp Ochsenbein, dem Vertriebschef der Metzgerei Trauber. Bernhard Spring, der Störfahnder der Berner Kantonspolizei bittet Müller und Himmel sich in die Ermittlungen als Detektive mit einzuschalten...

Im ersten Krimi von Paul Lascaux, den ich gelesen habe, ging es um Käse. Diesmal hat er sich Würstl ausgesucht. Ich lerne einiges aus der Welt der Schlachtung, des Vertriebs und der Schweizer Essgewohnheiten. Aber auch Einblicke in die erotische Fotografie werden mir nicht verwehrt. Heinrich Müller selbst bandelt in dieser Geschichte mit der Bardame Leonie an, die er auf dem Grillfest kennengelernt hat.

So locker und leicht mit einer spritzigen Ironie und einem Schuss Zynismus geschrieben, war das Buch in einem Rutsch ausgelesen.

Manchmal ging es allerdings, wie ich finde, so durcheinander, dass ich froh war, im Personenverzeichnis am Ende des Buches nachschlagen zu können. Für die immer wieder sparsam eingestreuten Schweizer Begriffe, die der Geschichte ihren eigenen Charme geben, gibt es ebenfalls am Ende des Buches ein Glossar.

Ein Zitat am Anfang des Buches von Bora Cosic sagt, wie ich finde, sehr viel über den Humor von Autor Paul Lascaux aus: Opa sagte: Alles lässt sich einrenken, wenn man gesund ist, lange lebt und viel Geld hat."