***Schwer verdaulich***
Der SprengmeisterFee erzählt vom Buch
Oskar Johannson ist ein Sprengmeister aus Schweden. Er wird 1911 schwer verletzt, als die Eisenbahntunnel gebaut werden. Er überlebt und ist sehr lange im Krankenhaus. Er heiratet, ...
Fee erzählt vom Buch
Oskar Johannson ist ein Sprengmeister aus Schweden. Er wird 1911 schwer verletzt, als die Eisenbahntunnel gebaut werden. Er überlebt und ist sehr lange im Krankenhaus. Er heiratet, die Schwester seiner bisherigen Freundin. Später wohnt er in einer Sauna auf einer Schäreninsel.
Fees Meinung
Also den sehr guten Schreibstil von Henning Mankell erkennt man auch bei seinem ersten Buch schon. Er hat es mit 25 Jahren geschrieben, wenn ich richtig gerechnet habe. Trotzdem ist es ziemlich schwierig zu lesen. Das liegt zum einen am Thema und daran, dass es nicht chronologisch erzählt wird. Das Buch ist eigentlich ein heilloses Durcheinander und oft hatte ich den Eindruck, dass ich vieles doppelt und dreifach gelesen habe.
Teilweise sind es nur kurze, abgehackte Sätze. Das Buch selbst hat „nur“ 185 Seiten. Aber man braucht viele Pausen, denn es ist echt anstrengend. Man braucht viel Zeit um Oskars Lebensgeschichte zu schreiben, die Mankell aus seiner Sicht (?) oft in der Ich-Form schreibt. Es liegt auch – wie üblich – sehr viel Sozialkritik in den Zeilen. Natürlich ist es was ganz anderes wie Wallander, eher so wie der Sandmaler.
Es ist eine bittere Geschichte. Trotzdem ist Oskar zufrieden. Er lebt und das ist ihm wichtig. Das ganze ist so sachlich geschrieben, das es emotionslos rüberkommt. Jedenfalls ist der Leser nun über die Arbeiterschaft in Schweden informiert. Ein Mal Urlaub in seinem Leben. Sonst kamen sie – ohne Luxus – gut über die Runden. Es gab viel politisches und gesellschaftliches, über das man informiert wurde. Oskar und Elvira sind auch aus der Partei ausgetreten.
Fees Fazit
Ein typischer Mankell, ein frühes Werk. Der Sandmaler war mir lieber, denn hier gab es so viele Sprünge, Lücken und Längen, dass es richtig schwer war, das zu lesen. Schwer verdauliche Kost. Der Schreibstil ist wie eben Mankell schreibt mit viel Kritik und Information. Keine Sommerlektüre. Ich vergebe 3 Sterne und eine Empfehlung.
PS: Ein MUSS für alle Mankell Fans. Es ist halt ein Winterschmakerl.